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Hochbegabung Kleinkind

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Hochbegabung Kleinkind

Limie

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Hallo Zusammen,  lange war ich nicht mehr hier, heute wende ich mich an Euch, um vilt auf Erfahrungen zu treffen. Am Wochenende habe ich meine Kleine auf Hochbegabung testen lassen und es kam raus, dass sie eine hohe Hochbegabung besitzt. Einen Wert gab es natürlich noch nicht, da das ersr später gemacht wird. Aber die IQ-Tests für 7-jährige waren für sie ohne Schwierigkeit und in kürzester Zeit lösbar und auch im kreativen Ausdruck zeigt sie eine sehr hohe Begabung.  Testen lassen habe ich sie, weil ich selbst leider eine (damals unentdeckte) Hochbegabung habe und mir das in meinem Leben sehr viele Schwierigkeiten bereitet hat. Jetzt hat sie viele Schwierigkeiten in der Kita, die sich unterschiedlich äußern. Ich stehe jetzt vor vielen Fragen und mangels möglichen Austausch mit anderen Eltern hier vor Ort, hoffe ich mir hier im Forum ein paar Erfahrungen anderer Eltern.  Sie wird jetzt im Dezember 5 und sie will unbedingt in die Schule. Kita langweilt sie selbst, wie sie uns auch immer sagt und scheint sie arg zu frustrieren. Habt ihr Euer hochbegabtes Kind früher einschulen lassen und wie ist eure Erfahrung damit?  Und wie habt ihr Euer Kind ausgelastet?  Und wie seit ihr mit befreundeten Eltern damit umgegangen? Ich hatte mich bei zwei Freunden dahingehend geöffnet und muss nun merken, dass diese jetzt wohl das Gefühl haben, dass man sein Kind "hervorheben" möchte oder sich profilieren möchte. Das ist nicht der Fall, ich hätte mir gewünscht, dass sie keine Hochbegabung hätte. Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie arg diese einen bremsen kann.  Und auch bei Erziehern merke ich, dass ich wohl in die Schublade der Eltern gesteckt werden, die ihr Kind überbewerten ...  Wie kann ich mich in die neue Situation einfinden... Ich fühle mich gerade hilflos.   


Elessa

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Ich hätte mehrere Fragen: wie äußert sich die hochbegabung und wie ging es dir in der Schule?  Bloß weil das Kind in der Schule ist (mit vielen älteren und größeren Kindern) heißt es nicht, dass sie besser ausgelastet ist. Auch da wird sie sich langweilen und gleichzeitig trotzdem die kleinste sein und evtl unterschätzt werden.  Hast du die möglichkeit dein Kind speziell zu fördern und zu unterstützen? Was hättest du dir als Kind gewünscht? Und was wird in der Kita gesagt?  Vielleicht kann sie ein Instrument lernen, Zuhause einen eigenen exoerimentiertisch haben, schon lesen lernen etc. Aber die Schule wird das doch nicht lösen, so wie sie gestaltet ist. Außer es gibt spezielle hichbegangungsgrundschule....  Aber dazu bräuchte es mehr Details zu deinem Kind.  Hochbegabung ist ja sehr vielschichtig!


Summer80

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Kognitiv wird dein Kind mit Sicherheit an der Schule etwas besser ausgelastet sein, als im Kindergarten. Die Frage ist: Ist sie sozial-emotional ebenfalls weiter als Gleichaltrige? Denn wenn sie da "normal" entwickelt ist, könnte es in diesem Bereich in der Schule zu Problemen führen. Daher solltest du dich unbedingt mit Erziehern etc. austauschen, die dein Kind gut kennen. Ich würde versuchen, sie privat zu fördern und auszulasten. Fremdsprache oder Instrument erlernen, lesen lernen und eigene Geschichten schreiben, Forschungs-AGs, ... je nachdem wo ihre Interessen und Begabungen liegen. Desweiteren würde ich mich für die Einschulung nach Schulen umschauen, die individuelle Lerntempi ermöglichen oder Hochbegabtenklassen haben.


misssilence

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Unsere Große ist 4 J. und wir vermuten bei ihr auch eine höhere oder Hochbegabung. Uns brachte der KiGa sogar darauf. Wir sprechen auch darüber mit anderen Eltern, Familie, KiGa etc drüber  - abet umschreiben das eher. Wir sprechen nicht von unserem "(vermutlich)(hoch-)begabten" Kind, sondern sagen: sie hat besonderes Interesse an Logik, ist wissbegierig/neugierig interessiert sich für Tiere, spielt eher gerne straregische Gesellschaftsspiele als Würfelspiele etc. Erklären, dass wir herausgefunden haben, dass sue kognitiv viel Futter braucht, um stabil zu bleiben und wir gerne mit ihr rätseln etc. Mit dieser Umschiffung der Begriffe Hochbegabung oder Intelligenz haben wir gute Erfahrungen gemacht. Da es nicht wertend ist, sondern einfach Eigenheiten beschreibt. So, als wenn ich erzähle, ihre Lieblingsfarbe ist grün. Wie gehst du denn in solche Gespräche? Ich würde mich gar nicht so sehr am Begriff und dem Label Hochbegabung aufhängen. Betrachte dein Kind in seiner Gesamtheit: in welchen Bereichen ist es weiter als Altersgenossen? In welchen altersadäquat? Gibt es Bereiche, in denen es noch reifen muss? Bei uns klafft zB der kognitive und sprachliche enorm vom emotionalen auseinander. Das macht den Alltag anstrengend. Versuche zuhause viel zu fördern - dabei einfach nach den Begabungen gehen. Hochbegabung ist ja meistens gar nicht allumfassend sondern beschränkt sich auf einzelne Bereiche (Logik, Mathematik, Sprache, Künstlerisch, Musisch....). Da gezielt fördern. Schreiben, Lesen und Rechnen würde ich nicht aktiv anbieten, nur reaktiv mit dem Kind machen. Wie jemand schon schrieb, geht es bei einer Schulreife nicht nur um due kognitive Intelligenz. Viel wichtiger ist der emotional-Soziale Bereich, was ich mal unter "SchulHOFreife" subsumiert gelesen habe und diesen Begriff sehr treffend finde. Bitte vielleicht mal die Erzieherinnen um ein Gespräch, um den Entwicklungsstand besser beurteilen zu können. Oft schätzen sie es, wenn man das eher als Hilfeersuch formuliert: X möchte in die Schule und scheint nicht ausgelastet. Wir sind unsicher, wie wir das einordnen sollen und wären froh, über ihr Verhalten im KiGa sprechen zu können und eine Einschätzung von pädagogischen Fachpersonal zu haben". Ansonsten kann ich nur sagen, dass wir uns unter anderem aus den von dir beschriebenen Erfahrungen nicht wissen, ob wir unsere Kinder jemals azf Hochbegabung testen lassen wollen (auch bei der Kleinen gab es schon Hinweise seitens der Kita). Letztlich nutzt mir eine solche Diagnose gar nicht so viel. Vielleicht für später, falls man Hilfen in Anspruch nehmen möchte. Aber sonst ist es mir reichlich egal, ob mein Kind nun einen IQ von über 130 hat, und damit als hochbegabt gilt, oder 125 oder 115. Wir wissen, dass sie in einigen Bereichen ihren Altersgenossen voraus ist. Das hat für uns aber lediglich die Konsequenz, dass wir sie besser verstehen und unseren Umgang angepasst haben. So bieten wir ihr andere Dinge an als zuvor  - eben Rätsel, Aufgaben und Spiele ab 6, 7 oder 8 Jahren und keine ab 4 Jahren. So geht es ihr besser. Und uns auch - wir haben eine glücklichere und ausgeglichenere Tochter und nur das zählt für uns.  


Luisi388

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Schlussendlich ist das ein sehr individuelles Thema. Ich kann dir nur sagen, dass es "Kann" Kinder (also die Kinder, die gerade zum Schulanfang hin 6 Jahre alt werden) meistens etwas schwer haben, da sie Probleme haben bei sozialen Interaktionen und auch häufig Probleme haben still zu sitzen. Ich kenne selbst ein hochbegabtes Kind, die Eltern wurden vom Kindergarten darauf gebracht es testen zu lassen und es ist in allen getesteten Bereichen hochbegabt. Sie haben es mit knapp 7 Jahren einschulen lassen. Also es war ein Kann Kind und sie haben es nicht genutzt, einfach um noch ein Jahr zu geben um emotional zu reifen. Dafür wird es zuhause speziell gefördert. Es geht zum Schach Club und sie erstellen Rätsel, lesen fortgeschrittene Bücher usw Der Schuleintritt selbst ist für kluge Kinder (und ich rede hier nicht von hochbegabt) selbst oft ernüchternd, da in den ersten Monaten noch nicht viel läuft. Es werden erste Buchstaben gelernt, aber auch viel gemalt. Häufig langweilen sich diese Kinder anfangs. Schule ist wichtig und gut, aber kluge Kinder und insbesondere hochbegabte Kinder können auch sehr von Förderung zuhause profitieren. Lehrer in der Schule haben meistens eine riesige Klasse, mit I Kindern und Kindern mit krass unterschiedlichen Wissensstand. Während ein Kind noch Schwierigkeiten hat einen Satz mit richtigen Satzbau zu formulieren, kann ein anderes Kind schon eine Fremdsprache. Du kannst dich nicht alleine auf die Schule verlassen. Alles Gute


Trini

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In Berlin wäre dein Kind im nächsten Jahr ohnehin schulpflichtig (Stichtag 31.12.). Insofern halte ich eine frühere Einschulung bei passender emotionaler Reife nicht für gefährlich. Aber, es kommt wirklich ganz arg auf die anderen Randbedingungen an. Der Sohn einer früheren Frendin aus diesem Forum hatte das Problem hochbegabt zu sein bei gleichzeitigen Defiziten in der Feinmotorik. Für ihn waren die Erstklasseaufgaben in Mathe teilweise die Hölle. "Male alle Felder in denen das Ergebnis 5 ist rot aus und alle wo 6 raus kommt grün etc.". Ergebnis war ein gruselig aussehendes Mosaik und ein frustriertes Kind. Insofern bin ich bei den anderen. Sprich das Thema im Kindergarten an und lass dich beraten. Vielleicht ist ein späterer Sprung sinnvoller???   Trini


pixl

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Hi, schon etwas her der Beitrag, aber ich dachte ich antworte auch einfach noch. Vllt hilft dir eine etwas andere Perspektive auch weiter. Bei mir ist es so, dass ich selbst hochbegabt bin und jahrelang auf einem entsprechenen Internat war (sehr empfehlenswert!). Dort waren nur hochbegabte Kinder (Vorraussetzung war damals ein 130er IQ) und ich habe wirklich viele verschiedene Lebensläufe mitbekommen. Klar ist: es gibt keine richtige Antwort. Wir hatten eine Mitschülerin, die 3 Jahre jünger war als der Rest der Klasse. Das ging gut, man hat aber spätestens im Umgang mit den männlichen Mitschülern doch einen starken Altersunterschied gemerkt, den sie teilweise auf nicht so gute Weise versucht hat zu kompensieren. Aber sie hat sich ansonsten super integrieren können, macht grade glücklich irgendwo ihren Doktor und es ist alles in allem sehr gut gelaufen. Wir hatten gleichzeitig einen Jungen, der mit 14 Jahren aus Spaß das Abitur des Leistungskurses Mathematik mitgeschrieben hat und die volle Punktzahl hatte, er hat trotzdem nie eine Klasse übersprungen in seinem Leben und es ging ihm sehr gut. In dem jetzigen Alter ist das natürlich noch schwer zu sagen, aber für später: lass dein Kind da definitiv viel mitentscheiden. Allein schon um ihr das Gefühl von Kontrolle zu geben, dass man sonst in dem Alter und mit dem Hintergrund selten auf dem Schulhof hat. Als Tipp, was wirklich bei jedem meiner Mitschüler und auch bei mir unfassbar geholfen hat: Hobbys, und zwar eine Menge. Das klingt immer teuer, ist es aber garnicht unbedingt. Dein Kind muss jetzt nicht privaten Geigenunterricht bekommen, aber es will gefordert werden. Ich habe mir beispielsweise in der ersten Klasse neben dem deutschen Alphabet in der Schule noch das Altgriechische und Hebräische beigebracht. Eine Freundin konnte in der Grundschule alle Länderflaggen weltweit aufzählen, und ein Freund hat nur in Dezimalzahlen rechnen wollen. Mein Bruder hat sich selbst Gitarre beigebracht. Durch solche Hobbys greift man dem Lernstoff der Schule nicht stark vor, der Geist wird aber fit gehalten und die Kinder lernen sich selbst zu fordern, autodidaktisch zu lernen und merken, dass sie nicht aufs Schulsystem angefordert sind, wenn sie was lernen wollen. Sehr wichtig! Denn das deutsche Schulsystem krankt da leider sehr, wie du an der Reaktion der Lehrer ja auch schon feststellen durftest. Für solche autodidaktischen Hobbys braucht es einen Bibliotheksausweis, ein billiges Instrument von Ebay Kleinanzeigen oder einen netten Verwandten der irgendwas nerdiges studiert hat. Meistens sind solche Kinder ja sehr schnell begeisterungsfähig. Wenn du nach Hobbys in Gruppen mit anderen Leuten schaust - suche Programme in denen alle Altersgruppen dabei sind. So lernt dein Kind soziale Interaktion mit Gleichaltrigen, profitiert aber auch von den älteren Teilnehmern in der Gruppe. So - recht wirr geworden und lang. Wollte eigentlich nur kurz was schreiben. Aber das ist einfach ein wichtiges Thema und ich verstehe deine Ängste da absolut. Mit den Gesprächen mit anderen Eltern kann ich dir nicht viele Tipps geben, bis auf einen: Erzähle es nicht zu vielen. Ja klingt hart, aber Kinder leiden teilweise sehr darunter aufzuwachsen und das ganze Umfeld erwartet "Hochbegabung" von ihnen, oder will besser sein als sie. Rückblickend auf mein Leben und auf das meiner Schulfreunde muss ich sagen, dass das mit die meisten späteren Komplexe und Probleme auslöst.  Liebe Grüße Thea