Mitglied inaktiv
Hallo ihr lieben, Kurze Frage : ich arbeite momentan im Einzelhandel, bin aber bis März noch in elternzeit. Dann geht mein kleiner in die Kita und ich gehe wieder arbeiten. Seit der Schwangerschaft, bzw schon davor, und der Geburt interessiert mich der Beruf Hebamme unfassbar, jedoch müsste man dafür studieren. Ich wäre gerne Hebamme auf einer Geburtsstation. Ich fand es total schön wie die Hebammen mich während der Geburt begleitet haben und natürlich ist mir bewusst, dass nicht alles rosig ist und jede Geburt anders verlaufen kann. Jetzt wäre es mir glaube ich noch zu früh mit meinem 10 Monate alten Sohn etwas Neues anzufangen, da er momentan mehr Aufmerksamkeit benötigt als das ich ein Studium anfangen könnte. 2025 heiraten mein Mann und ich und da habe ich mir gedacht mich dann zum Wintersemester hin bewerben zu wollen. Sind hier Hebammen die es trotz Kleinkind gemeistert haben ?
Egal ob Hebamme oder ein anderer Beruf, Studium oder Ausbildung mit kind ist eine Herausforderung. Denke ich zumindest. Erfahrungen habe ich dazu keine eigenen sondern habe es im Freundeskreis und Bekanntenkreis erlebt. Worüber ich mir aber ernsthafte Gedanken machen würde sind die Dienstzeiten, wenn dein Studium abgeschlossen ist. Bekommt ihr die Betreuung vom kind da unter einen Hut? Denk daran, das du dann auch Sonntags arbeiten musst und feiertags. Das hast du im Einzelhandel nicht. Denk daran das du auch in der Nacht arbeitest und nach der Schicht genügend Schlaf bekommen musst. Ich würde an seiner Stelle deine Hebamme mal auf einen Kaffee einladen und sie ein bisschen mit fragen löchern. Die Hebammen, die mich begleitet haben sind entweder komplett selbstständig mit Hebammenpraxis um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Also dann eben schwangerschaftsbetreuung, Kurse, wochenbettbetreuung Oder halb selbstständig also Hebammenpraxis und beleghebammentätigkeit im Krankenhaus. Zu den Dienstzeiten: ich bin nicht Hebamme sondern habe einen anderen Beruf, den ich sehr liebe. Ich merke aber, das es sehr zerrend ist mit kleinen Kindern auch jedes zweite Wochenende (inklusive Sonntag) und auch an Feiertagen zu arbeiten. Man verpasst einfach so viel. Klar gibt es Menschen, die meistern das klasse. Ich bin aber definitiv auf ausschau nach einer Stelle im tagdienst.
In der Ausbildung musst du auch in der Prüfung eine Geburt betreuen. Das kann such mal 20h dauern. Wenn dein Mann nicht in HO das Kind betreuen kann, würde ich mir das sehr gut überlegen. Dazu kommt Schichtarbeit im KH oder als Beleghebamme die Krux dass du permanent abrufbar sein musst und dann wie gesagt eventuell stundenlang weg bist. Im Prinzip kannst du dann auch nie Alkohol trinken oder wegfahren, da es ja immer losgehen kann bei einer Frau .oder du sorgst für Ersatz. Vielleicht fängt du das Studium an, wenn deine Familieplanung abgeschlossen ist und deine Kinder größer.
Du brauchst ZWEI gute Pläne. Erstens: Wie ist das Kind im Studium betreut? Die Zeit ist überschaubar und man kann da auch mal die Zähne zusammen beißen. Ich bin mit 3 Kindern durchs Referendariat- also einmal komplett durch die Hölle und zurück. Zweitens: Wie sieht es später im Beruf aus? Da musst du dich wohl fühlen bis zur Rente. Ich genieße gerade Teilzeit und bin froh, dass ich Beruf und Kinder unter einen Hut bekomme. Meine Cousine ist Hebamme geworden. Im Studium war das Kind zu 100 Prozent bei der Oma. Tag und Nacht! Jetzt ist der Mann im Homeoffice und zu 100 Prozent greifbar. Sie selbst musste/muss sich also Null Gedanken um die Betreuung machen.
Ich denke, das Studium mit Kind ist in den Theoriezeiten vermutlich einfacher zu organisieren als in den Praxisphasen=Schichtdienst. Da musst du einfach gut schauen, ob dein Umfeld das unterstützt. Also Mann, Eltern, Schwiegereltern… Dann ist das schon machbar, ich finde das schon wichtig, dass man auf Dauer das macht, was einem Spaß macht, deshalb : mach es, wenn es dir wichtig ist. Aber: mach davor noch einige Praktika, damit du wirklich ein realistisches Bild von der Arbeit, dem Schichtdienst, dem Stress, der Verantwortung, den Aufgaben etc. hast!
Off topic, aber: Mal wieder erstaunlich, was für Vorurteile immer noch über HO grassieren. "Zu 100% greifbar" - klar, wenn ich gerade virtuell ein Training halte oder einen Workshop leite, kann ich nebenbei jederzeit zu Kindergarten oder Grundschule spurten, sollte das nötig sein. HO ist Arbeit, meistens sogar sehr verdichtete Arbeit, weil sich eine Besprechung an die nächste reiht, während analog wenigstens noch der Weg zum nächsten Meetingraum bleibt. Es gibt auch noch andere Gründe, warum viele Menschen (inkl. mir) lieber onsite arbeiten und HO nur für Konzeption u. ä. nutzen.
Hallo Angi, Ich bin Hebamme und ich liebe diesen Beruf 100%. Ich hab in der Schweiz studiert also kann ich dir nicht so viel zum Aufbau in Deutschland sagen. Hier ist es auf jedenfall auch möglich 80% zu arbeiten im Praktikum. Für die Vorlesungszeit brauchst du bestimmt eine Kinderbetreuung aber die brauchst du ja auch sonnst für Arbeit. Ich hatte während des Studiums kein Kind aber ein Freundin bekam während dessen ihren Sohn und konnte dann einfach etwas später auch abschließen. Wenn das Studium so ist wie in der Schweiz musst du auch keine examensgeburt mehr machen sondern einfach die Prüfungen bestehen eine Bachelor Arbeit schreiben und die Praktika bestehen. Zum lernen und zum Schreiben kannst du dir die Zeit selber einteilen. Aus meinem Kurs hatten einige Kinder wenn die auch meistens etwas größer waren. Nach der Ausbildung hast du klar Schichtdienst aber es gibt ja dienstpläne und du kannst das ganze auch planen. Mein Mann arbeitet 100% ausserhalb und ich bin im Krankenhaus und mache noch ambulante Wochenbetten. Für unsere Tochter haben wir die Betreuung mit der Großmutter und einer Tagesmutter organisiert. Zugegeben nicht immer ganz einfach aber ich denke das ist allgemein der Spagat zwischen Job und Familie…. Lg Wiebke
In Deutschland ist es inzwischen auch so. Die Prüfung beinhaltet keine Examensgeburt mehr, sondern eine Prüfung im SkillsLab. Kann man finden wie man will- aber das war ja nicht die Frage.
Wirklich? Die Tochter einer Bekannten hat erst im September letzten Jahres ihr Hebammenstudium beendet und da war wochenlang Drama weil die Studiumsleiterin es organisatorisch nicht auf die Kette bekommen hat, die "Abschlussgeburt" zu begleiten und entsprechend zu benoten.
Ich war in Kur im April und eine andere Mutter war auch Leitung für die Hebammenausbildung und erzählte auch von einer Geburt,die begleitet wird.
Das ist doch auch total egal. Die 20+-Stunden sind eine einmalige Prüfungsleistung eines 6-7-semestrigen Studiums (je nach Bundesland). Zeitraum wahrscheinlich vorher bekannt. Selbst wenn sonst niemand einspringen kann, beim Partner wird "Partnerin macht Examen" doch wohl als Urlaubsgrund durchgehen.
Also als Beleghebamme sind vermutlich 20h fpr eine Erstgebährende Realität. Auch nach der Ausbildung.
Da gibt es dann aber einen Schichtwechsel und Kollegen übernehmen (--> Arbeitsrecht)
Da zählen diese Dinge nicht
Beleghebammen gibt es doch so gut wie nicht mehr. Lohnt sich auch nicht, die hohen Versicherungsbeiträge wurden ja sehr breit diskutiert in den letzten Jahren. Normalfall ist eine Anstellung in der Klinik oder im Geburtshaus (wenn man Geburten begleiten will), aber das kann man sich ja auch aussuchen.
Studium ist ein Vollzeit-Job. Das heißt eigentlich immer: Betreuungszeit des Kindes (egal ob Kita, Partner, Oma/Opa sonstwer) minus Anfahrt Betreuungsort minus Anfahrt Arbeitsstelle/Studienort., dazu Puffer wegen Stau, Bahn kommt nicht, Kind will sich nicht anziehen etc. pp. - wenn da im Schnitt 8 Std. pro Tag übrig bleiben, dann funktioniert ein Vollzeit-Job/-Studium. Bei den theoretischen Teilen des Studiums wirst du flexibler sein, z. B. weil einzelne Lehrveranstaltungen remote besucht werden können, Vor-/Nachbereitung ist eh nicht zeitlich gebunden. Aber jeder Mensch braucht Schlaf und Freizeit, daher auch hier nicht zu knapp kalkulieren. Du hast bis 2025 noch viel Zeit. Daher würde ich einfach alle Info-Stellen abklappern. Fachstudienberatung, Studienberatung, Ansprechpartner bei den vorgesehenen Praxispartnern (bei uns ist das z. B. das örtliche Uni-Klinikum). Die genaue Studien-Zeitschiene erfragen, Kontakt vermitteln lassen zu Studierenden/Absolventen, wenn es die Möglichkeit gibt, Urlaub im derzeitigen Job für kurze Praktika investieren, Betreuungsmöglichkeiten z. B. in den Ferien bei der Hochschule eruieren (--> Familienbüro) - ebenso beim Praxispartner - du möchtest einen Mangelberuf studieren, da gibt es ggf. gute Unterstützung! Und, einfach aus Erfahrung aus der Erwachsenenbildung: Wie lange ist es her, dass du komplexere Sachen lernen musstest? Hör dir vorab eine Lehrveranstaltung an, damit du weißt, was dich an Theorie und Lerntempo erwartet.
Denn generell die vielen schönen Berufe, bei denen man eng mit Menschen arbeitet, Kinder auf die Welt bringt, Alte Leute betüddelt oder Kranke gesund pflegt - sind in Wirklichkeit leider nicht so, wie das oft dargestellt oder sich vorgestellt wird. Leitwort Personalmangel!!! Daher: Mach genügend Praktika, spreche mit anderen Hebammen und entscheide dann. Kind sollte nicht das Problem sein, die Ausbildungen gibt es oft in Teilzeit, da extremer Personalmangel vorherrscht. Informiere dich über die Dienstzeiten, wie flexibel man sein muss, wie verlässlich die Dienstpläne sind - und eben die Realität ansehen. Lg, Lore
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