Elternforum Rund ums Baby

Hat man das früher wirklich so gemacht?

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Hat man das früher wirklich so gemacht?

Fusehime

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Hi ihr Lieben! Mich interessiert seit einiger Zeit diese "Ratschläge von früher". Mein Papa zB empfahl mir mein Kind doch Mal schreien zu lassen, stärkt die Lunge, hat er ja nur gut gemeint und ich hab ihn dann Mal auf den aktuellsten Stand gebracht. Aber meine Frage, haben sie früher echt ihr Kind gezielt schreien lassen? Nur alle 4 Stunden gefüttert auch wenn vorher Hunger? Und was man noch so für teilweise schreckliche Sachen liest. Kann mir das gar nicht vorstellen


Norell

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Meine Oma ist auch der Meinung, dass man Babys schreien lassen muss. Allerdings nicht wegen der Lunge sondern damit sie lernen zu warten und um sie nicht zu verwöhnen Sie meint auch, dass Kinder mal was "hinter die Löffel" brauchen, damit sie einem nicht auf der Nase herumtanzen. Autonomiephase gibt es bei ihr nicht. Das sind alles nur Provokationen des Kindes. Mir hat sie auch schon missratende Kinder prophezeit, da ich viel zu viel durchgehen lasse. Es gibt also tatsächlich solche Ansichten. Meine Mutter, also ihre Tochter, war auch recht streng, aber nicht ganz so hart wie meine Oma. Meine Mutter und auch ihre Geschwister haben mit vielen Dingen zu kämpfen. Ob das jetzt an der Erziehung, dem Schreien lassen usw. liegt, vermag ich nicht zu sagen. Für mich gilt, wenn jemand schreit und Hilfe braucht, dann bin ich da. Meine Oma würde ich ja auch nicht auf dem Boden liegen lassen und sagen:"Ach komm, ein Indianer kennt kein Schmerz." Aber wer weiß, was man in 50Jahren über unseren heutigen Erziehungsstil sagt


Mitglied inaktiv

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Ja.. ich finde das schrecklich, wenn meine Oma mir erzählt, was sie mit meiner Mom veranstaltet hat. Schreien lassen. Das stärkt Lunge und Stimme. Sie sollte lernen, dass sie damit nicht weiterkommt. Da wurde sie eben mit ihrem Bettchen ins Bad gestellt und die Tür zugemacht, wenn es zu laut war nachts. Könnte heulen. Alle 4 Stunden. Maßnahme der Erziehung. Ich solle das auch so machen. Nein. So sehr ich meine Oma liebe und sie auch mal nach Rat frage. Einfach nein. Meine andere Oma hingegen war dort sehr „modern“ für damalige Zeiten. Also machte es so, sie es heute gemacht wird. Ich fütter meine Kleine nach Bedarf. Man merkt ja, ob es Hunger ist, oder etwas anderes. Wenn sie nicht möchte, spuckt sie die Flasche aus. Ich lasse sie nicht schreien, ich renne aber nicht sofort, wenn sie meckert. Ich schaue aber, ob es allgemeine Unzufriedenheit (gnarren) oder Hunger oder Windel ist. Wenn sie gnarrt, lass ich sie 1-2 Minuten gnarren. Meist beruhigt sie sich von selbst. Aber sobald sie anfängt zu weinen, nehm ich sie auf den Arm und spreche mit ihr. Manchmal, da meckert sie wie gesagt einfach nur. Mir würde es das Herz zerreißen, sie bitterlich schreien zu lassen..


miez.0

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Hallo Ich bin jahrgang 77 und ja, bei mir wurde es damals so gemacht. Auch mal den Hintern voll oder eine Ohrfeigen waren selbst in der Öffentlichkeit relativ normal. Meist hieß es dann noch von Passanten "wird es schon verdient haben". Bei meinen Kindern hab ich das selbstverständlich nicht so gehandhabt. Das ich jetzt aber eine gestörte, oder schlechte Bindung zu meiner Mutter habe, wegen der Erziehung, kann ich nicht sagen. LG Miez


kanja

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Ich bin Jahrgang 67 und bei meiner Mutter hat es mit dem Stillen nicht geklappt, weil sie mich im Krankenhaus nach der Geburt nur alle 4 Stunden zu ihr gebracht haben. Laut Aussagen meiner Eltern habe ich dann immer das ganze Krankenhaus zusammengebrüllt. Das war also tatsächlich so.


SybilleN

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Ja, es war so. Such im Internet mal nach "Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind" - das gibt dir viele Antworten....


StiflersMom

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Ich bin mal gespannt, was meine Kinder mir vorhalten werden. Ausser,,das war halt so" kann ich es nicht entkräften können.


Mitglied inaktiv

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Ich hoffe, von tiefstem Herzen, dass ich mein Leben lang bereit bin dazu zu lernen, damit ich auf strittige Generationsthemen sinnvolleres erwidern kann, als "das war halt so".


Maxikid

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So bin ich auch aufgewachsen und Stillen gab es schon 3 x nicht. Meine Kinder habe ich gestillt, dass war auch ein Grund mit für Schwiegermuttern die Kinder nicht in den Arm zu nehmen, da sie ja von mir gestillt wurden und das sei nicht normal. Stillen wäre so etwas altmodischen, wäre heute doch gar nicht mehr nötig. Bei meinen Opa mussten wir jeden Morgen um 5 auf und in den Wald zum wandern gehen, danach kalt duschen im Garten, egal welches Wetter war. Danach gab es erst Frühstück. LG


wolfsfrau

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Was wäre denn deine Antwort? Dinge, die heute gelten, sind dann vielleicht schon widerlegt....es gibt neue psychologische Untersuchungen und Erkenntnisse....es gelten andere gesellschaftliche Regeln.... Hm.


Lewanna

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Ja, das hat man wirklich so gemacht. Meine Eltern noch. Meine Schwester ist 4 Jahre älter als ich und hat wohl als Baby Abends geschrien. Lt. Aussage meiner Mutter "hatte sie ja nichts" auf dem Arm war sie ruhig. Hatte weder Hunger noch volle Windel. Die Milch (zum anrühren) war damals noch anders. Damit könnte man Kinder noch "dick" füttern. Daher nur alle 4 Stunden. Hatte das Kind früher Hunger wurde versucht rauszuzögern. Schnuller, mal ein bissen Tee. Für mich hat meine Mutter sich nachts den Wecker gestellt damit ich auch meine Milch bekomme. Ich bin auch froh, dass man es heute besser weiß. Zum Glück ließen sich meine Eltern von mir belehren als es dann um ihre Enkelkinder ging. LG


misses-cat

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Also das mit dem schreien lassen und dem getackten Mahlzeiten, erklärt meiner Meinung alles


SunnyNanni

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Meine Oma meinte auch: Wenn du in der Nacht schnell durchschlafen willst, dann gib ihr in der Nacht nur Tee. Dann merkt sie schon, dass es in der Nacht nichts zu essen gibt... Naja du must das dann schon ein bissl aushalten, wenn sie mal die erste Zeit in der nacht dann schreit... Naja... außer du WILLST in der Nacht aufstehen... Allerdings ist sie keine Freundin von den damals noch geltenden "festen Fütterungszeiten", das hat sie nie so gemacht. Meine Mutter hat, als ich ihr das Tragetuch gezeigt habe auch beinahe vorwurfsvoll, mitleidig nachgefragt: Na du legst sie aber dann schon auch hin, damit sie das lernt... oder? Weil das hab ich bei xy gesehen... Wenn man das Kind dauernd hochnimmt, wenn man es will, dann wird die nur verzogen... die Probleme hast dann noch ewig... Teilweise stellen sich bei mir die Häärchen am Unterarm auf, wenn ich so Ratschläge höre. Da bleibt mir nur mich für den gut gemeinten Ratschlag zu bedanken und mich darüber zu freuen, dass ich das alles so machen kann wie ich es für richtig halte. So werden wir gemeinsam mit unserem Baby unsere eigenen Erfahrungen machen und uns nach den Bedürfnissen unseres Babys richten.


wolfsfrau

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Ich denke oft, jede Müttergeneration hat sich ja an die Empfehlungen der Ärzte und Hebammen gehalten. Wie jemand vor mir schon schrieb: Ich bin gespannt, was unsere Kinder uns bei unseren Enkelkindern alles entgegenhält.


Andrea6

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Diese Maßnahmen beruhen im Wesentlichen auf dem sog. "Erziehungsratgeber" : "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind", das in der Nazizeit aufgelegt wurde und mit nur leichten Veränderungen bis in die 80er Jahre wiederaufgelegt wurde. Ich besitze ein antiquarisches Exemplar davon - es ist haarsträubend, was Eltern damals empfohlen wurde. Nicht alle haben es befolgt, aber die meisten. Und es ist nicht verwunderlich, daß ein Ratgeber, dessen Inhalte jahrzehntelang akribisch befolgt wurden, noch heute deutliche Spuren hinterlassen. Es treibt einem wirklich die Tränen in die Augen wenn man sich klarmacht, wie damals mit Kindern umgegangen wurde.


Mitglied inaktiv

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Diese "lieblose" Erziwhung hat die Wurzeln in der Vergangenheit. Psychologie und Entwicklungsphasen der Babys/Kleinkinder war kein Thema. Früher lief der NAchwuchs "nebenbei". Teilweise gezwungenermaßen weil man damit beschäftigt war jeden Tag zu überleben und NAhrung für die Familie herbeizuschaffen. Mein ShcwieVater kann Sachen erzählen von ständigem Hunger und Verzweiflung... auvh in gut gestellten Familien wurde meist kein Terz um den Nachwuchs gemacht und die Kinder mussten gehorchen und funktionieren. Kleine Erwachsene. Aber: Durch Forschung auch bezgl. Psychologie v. Babys/Kleinkindern folgten viele Erkenntnisse. Bis in die 80er Jahre wurden Babys auch ohne Narkose operiert - weil man meinte sie können nohc keine Schmerzen empfinden. Meine Oma ht den Schnuller von meinem Vater damals in Bier getaucht. Schön beruhigend. Mein Vater hat auhc vorgeschlagen das Kind nicht zu trösten wenns weint. Weinen = Schwäche. Indianer kennt keinen undsoweiter. Meine Eltern haben stark geraucht. Mutter irgendwann aufgehört als wir klein waren. Vater erst als mein Kind geboren wurde. Die negative Tendenz der jetzigen Entwickliung ist: das andere Extrem. Kinder sind Freunde. Konfrontationsvermeidung. Harmonie um jeden Preis.wenn ein Kind über Tische und Bänke geht hats ADHS oder ist hochbegabt. (Die Aussage betrifft NICHT kinder die tatsächlich ADHS haben oder hochbegabt sind.)


Zava-Mamy

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Da sagst du was


KeiKeiKei

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Meine Mutter wurde auch von ihrem Vater geschlagen, wenn es nicht nach seinen Wünschen ging. Das war damals relativ normal und verbreitet und es gibt interessante wissenschaftliche Aufarbeitungen dazu, wie dieses zu einem Nachkriegstrauma geführt hat, was selbst unsereGeneration noch belastet (Opa im Krieg, erlebt Gewalt und lässt das an Kinder bzw unsere Eltern aus, die ihre eigenen traumatischen Erfahrungen an ihre Kinder bzw uns weitergeben). Ich kann mich auch daran erinnern, wie ich ganz jungen Jahren abends heulend im Bett lag und Angst hatte, und keiner gekommen ist. Wichtig ist es m.M.n. dass man sich dessen bewusst ist und eben nicht wiederholt. Ich versuche meinem Kind so viel Liebe wie möglich zugeben. Es gibt zwar gewisse Regeln sbet ich geje mit sehr viel mehr Verständnis ran.


Lucina23

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Ich finde es erstaunlich, dass ich mit meinem 4 Monate alten Sohn immer noch gegen die Ansichten meiner Eltern und Schwiegereltern anreden muss. Der Klassiker, ich soll ihn nicht so viel tragen, damit verwöhne ich ihn. Ich soll ihn am liebsten ständig im Kinderwagen schieben, auch wenn er das nicht möchte (kein Verständnis seitens der Eltern) und es für mich unpraktisch in der Stadt ist. Seit seinem 2 Lebensmonat werde ich gefragt ob ich denn endlich zufüttere. Er kann doch vom Vollstillen nicht satt werden, so die Meinung beider Eltern.


JakobsMutti

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Ja, das beruht vor allem auf der damals gängigen < Erziehungslektüre: Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind> im Grunde ging es darum, hörige Soldaten für den Krieg zu generieren und die bekommt man am besten hin, wenn man keine oder nur eine schlechte Bindung zu den Eltern/der Familie hat.


ImvPP

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"Von Geburt an nachts nur Wasser" und bei 2 Monate altem Baby fragen wann sie endlich Beikost bekommt kenne ich auch von meiner Ü80 Nachbarin hier im UK. Und eine Empfehlung bzgl Stillen direkt nach Geburt aus den 1970ern(?) von hier war ungefähr so: alle 3 oder 4 h kommt das Baby zur Mutter, zunächst für 5 min und in den Folgetagen etwas länger. Das "Schreien lassen" kenne ich eher aus Deutschland in den 1990ern. Meine Oma war auch mit ihren Kindern ganz anders, als sie später zu Enkeln war und fand es eher traurig, dass sie ihre eigenen Kinder eben nicht verwöhnt hat bzw. das auch nicht ging. Opa wollte schliesslich pünktlich um 12 Mittag etc., da konnte sie sich nicht so viel mit den Kindern beschäftigen......


12Mami

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Also zum schreien lassen kann ich nichts sagen aber meine Mutter meinte auch, sie hat uns abends vor dem zu Bett gehen gestillt und dann erst wieder morgen früh...also dann tatsächlich 8 Stunden oder so keine Milch Wenn wir doch mal quengelig in der Nacht waren, gab es höchstens mal Tee Naja geschadet hat es uns jetzt nicht Aber ich denke, es ist wirklich von Kind zu Kind sehr unterschiedlich, wir waren wohl auch wirklich sehr pflegeleicht... Die Großelterngeneration haben ja damals ziemlich streng erzogen. Unsere Eltern waren da schon etwas lockerer und wir jetzt sehen halt doch schon ziemlich viel gelassen. Am meisten nervt mich nur, dass jeder irgendwie sein Senf zu allen dazu geben will was man macht oder machen will wenn das Baby kommt. Und da sehe ich tatsächlich kein Unterschied zwischen jung und alt


Mitglied inaktiv

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Wartet mal ab, was später unsere Enkel über den jetzigen Erziehungsstil sagen werden. DAMALS war es eben so, punkt. Muß man heute nicht genauso machen.


Maxikid

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ich kenne das auch noch alles so, BJ 74. Als ich meine Kinder bekam, 05 und 08, was gab es bei den Alten nicht für einen Aufschrei, wie kannst Du nur stillen. Das muss man in D doch gar nicht...LG


Tai

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Also ich wundere mich des öfteren, welchen Horrorszenarien viele hier ausgesetzt sind, was die Ratschläge zur Kindererziehung betrifft. Ich bin ja schon eine alte Mutter, erstes Kind kam 1998 auf die Welt, aber mir wurde weder empfohlen das Kind schreien oder hungern zu lassen noch nicht zu stillen. Dass jede Generation in vielem meint, es einzig und allein richtig und gut zu machen und den aktuellen Ratgebern hörig ist, ist normal. Da muss man manchmal großzügig darüber hinweg hören. Und dass man in den Augen der nachfolgenden Generation vieles falsch gemacht hat, ist ebenfalls normal. Laut meinem Sohn habe ich meine Kinder völlig falsch erzogen, viel zu lasch, meine Tochter meint, wir hätten schulisch viel mehr Druck ausüben und Leistung verlangen sollen....


Mitglied inaktiv

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DAS befürchte ich auch, dass meine Kinder meinen Erziehungsstil mal genauso kritisieren als zu locker, zu freigiebig. Genau, Leistung verlangt hab ich nie, das wird mir sicher auch vorgeworfen. (Wobei alle in der Schule super durchlaufen, was soll ich drücken, wenn es von allein gut läuft?) Wenn ich seh, wie der Große (15) versucht, die Kleine (9) zu erziehen ... arme Enkel. "Dir fehlt es an Konsequenz!" ... ähm ja, eigentlich nicht. Aber das sagte schon unser alter Nachbar zu meiner Mutter, dass die Kinder, die so lasch erzogen werden (damit meinte er mich, wobei ich ein "liebes Kind " war ) ihre eigenen dafür extrem streng erziehen. Vielleicht dauert diese Welle zwei Generationen oder meine Kinder verlieren die Vorstellung von harter Konsequenz und Strenge bei den eigenen Kindern auch wieder. Hoffen wir's.


Maxikid

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Meine Große sagt auch immer, dass ich viel zu lasch zur Lütten bin. Mir wird schon eine Drogenkarirere meiner Lütten vorausgesagt. LG


Mitglied inaktiv

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Meiner kam 2004... Und joar, auch da "riet" Schwiegervater dazu, das Kind mal schreien zu lassen. Wie der hat Hunger? Kann gar nicht sein, gab erst vor 3 Stunden was. Nicht füttern, Baby wird sonst zu fett. Wieso spielen die Kinder überall in der Wohnung? Seh zu das du ein Treppengitter vor die Kinderzimmertür baust, dann hast du deine Ruhe! Öhm... Ich hab das dann so gemacht, wie es mit meinem Bauchgefühl passte. Mein Neffe wurde 2012 geboren. Er bekam punktgenau alle 4 Stunden die Flasche... Meine Schwägerin hatte Lymphdrüsenkrebs, bekam eine Chemo, mein Neffe kam zu früh, zu klein und zu leicht auf die Welt. Dennoch gab es alle vier Stunden eine Flasche. Hatte er um 8 eine Flasche, gab es vor 12 Uhr keine mehr. Auch nicht 11.59 Uhr. Er musste wirklich bis Punkt 12 Uhr warten Ich hab mir den Mund fusselig geredet. Leider unterstützte meine Schwester meine Schwägerin, meine Nichte kam ein Jahr später zur Welt und auch da wurden strikt die 4 Stunden eingehalten. Bei soviel Ignoranz dem Kind gegenüber, welches vor Hunger schreit, hätte ich kotzen mögen. Auch beim zweiten Kind meiner Schwägerin, geboren 2015 wurde es so gehandhabt.


Maxikid

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hat eine Freundin auch so gemacht. Stillen nach Plan, erst alle 3 Stunden und dann nach 6 Wochen alle 4 Stunden, und schreien lassen in der Nacht. Kinder kamen 05 und 09. LG


Ruto

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Aber darum geht es ja. Erziehung ist ja ein ganz anderes, weiteres Thema. Aber ein Kind unter 1/2-1 Jahr kann man noch gar nicht erziehen, man kann ihm maximal beibringen, dass es allein auf der Welt ist und niemand hilft vs sich sicher und geborgen zu fühlen.


Mugi0303

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Ja war wirklich so, mein Vater machte immer meine Flaschen für den Tag im voraus fertig vor der Frühschicht, kamen dann in Kühlschrank. Auf den Topf mit 9 Monaten. Mittagsschlaf erzwungen bis Schulalter, also ich lag dann wach im Bett, wehe ich kam vorher raus. Abends Punkt 7 ins Bett noch mit 10 Jahren... Teller aufessen, keine Freundin durfte mit rein, von übernachten ganz zu schweigen. War halt so, trotzdem haben mich meine Eltern geliebt, viel mit uns unternommen. Ich war aber auch ein Anfänger Baby und Musterkind, immer brav. Mein Bruder halt nicht, denke der hat schon Auswirkungen der damaligen Erziehung heute noch, ist aggressiv, neigt zu Gewalt etc. Mein großer Halbbruder war gar in Wochengrippe und später im Heim für Verhaltensauffälligkeiten, lebenslange Probleme, weil keiner wirklich therapiert hat. Das Ende waren Drogen und Drogentot. Ich selbst war auf DDR kinderkur, da kam vieles erst später bei mir in Erinnerung, weil ich es als Kind verdrängt hatte. Wurde gezwungen Milch zu trinken, obwohl ich mich davon übergebe seit ich 1 Jahr bin, kalt abduschen nachdem ich eingepullert hatte... Mit 6 Jahren 6 Wochen alleine in der Fremde, würde ich heute meinen Kindern niemals antun. Früher wurde vieles halt nicht hinterfragt, die Menschen zweifelte nicht so viel.


Ruto

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Ja, das hat man früher so gemacht. Das galt als normal und wurde durch den NS gestützt: https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2018-07/ns-geschichte-mutter-kind-beziehung-kindererziehung-nazizeit-adolf-hitler Sätze wie "Du verwöhnst dein Kind ganz schön" habe ich auch schon aus dem Mund unserer Eltern gehört und das, obwohl die bewusst liberal erzogen haben (sowohl meine Eltern als auch die meines Mannes). Selbst meine Schwägerin (Ende 20) denkt durch Freunde mit Babys, dass man manchmal hart sein und die Babys schreien lassen muss, wenn sie nicht im eigenen Bett (als Neugeborenes unter vier Wochen wohlgemerkt) schlafen wollen. Das müsse man aushalten. So fest war und ist das teilweise noch indoktriniert. Zum Glück sind Vorbereitungskurse sehr verbreitet. Meine Hebamme jedenfalls hat mehrfach auf die Themen (Stillen nach Bedarf, Bedürfnisorientierung) hingewiesen (mit aktuellem medizinischen Hintergrund), was dazu führt, dass man als Eltern wenigstens auch mal davon gehört hat. Wer sein Neugeborenes dann noch schreien lässt, dem ist nicht zu helfen.


Jayjay

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Meine Oma erzählte auch mal, dass meine Mutter als Baby wohl viel geschrien haben soll. Meine Oma wollte sie wohl immer beruhigen, mein Opa meinte aber, sie solle das Kind mal schreien lassen... Nach einer durchgeschrienen Nacht war es nachts dann ruhig... Wie das bei mir war, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass ich für schlechtes Benehmen schon mal einen hinter die Löffel bekommen habe. Geschadet hat es mir nicht. Aber gut finde ich es natürlich dennoch nicht. (Was die Schläge angeht, so waren sie ja früher sogar in der Schule üblich, wenn auch nicht bei jedem Lehrer. Mein Vater erzählt aber schon mal von dem einen oder anderen, den Rohrstock eingesetzt hatte! Und als ich zur Grundschule ging Ende der 70er, hieß es, dass der Klassenlehrer unserer Parallelklasse Kopfnüsse verteilen würde.)


bellis123

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Ich glaube auch früher haben die wenigsten ihr Kind richtig schreien gelassen. Nur ist man nicht gleich beim kleinsten Mucks angerannt gekommen um das Kind hoch zu nehmen. Dafür war im Alltag gar keine Zeit.


Silvia3

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Die Kinder wurden früher nicht vom ersten Tag an gepampert, sondern erzogen. Das Ergebnis waren Kinder mit deutlich weniger Verhaltensauffälligkeiten, die in der Schule still sitzen und sich konzentrieren konnten. Heute sind eine übermässige Zahl von Kindern verzogene Prinzen und Prinzesschen, die weder warten können, bis sie an der Reihe sind, die Regeln nicht einhalten können, die unkonzentriert und undiszipliniert sind. Es gab deutlich weniger Kinder, die zum Psychiater oder zur Ergotherapie usw. mussten. Wenn ich mir das so anschaue, finde ich die Erziehungsmethoden von früher gar nicht so schlecht. Silvia


Jolina2019

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

@Silvia, die Kinder durften ja nicht auffällig sein, sonst gab es was "hinter die Löffel" und Kinder sind recht kooperativ. Sie kommen Erwachsenen doch meist entgegen und wer bekommt schon gern Schläge. Der Schaden ist der, dass man Schläge und Erniedrigung relativiert....


Elchkäfer

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Als Psychologin möchte ich hierzu deutlich sagen, dass mich mehr als genug angepasste Menschen aufsuchen, welche in dieser Zeit er- und gezogen wurden. Angepasst und diszipliniert ist nicht gleich glücklich. Heute gibt es mehr Kinder, die sich wie Kinder verhalten. Ob das System dem gerecht wird, ist ja eine andere Frage.


As

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Antwort auf Beitrag von Jolina2019

Das wiederum impliziert , dass sich Kinder bewusst daneben benehmen, weil sie wissen, dass es keine Konsequenzen hat. Also doch verzogene Gören, ganz wie Silvia es schreibt. Ich bin auch nicht sicher, ob es richtig ist, dass sich alles und jeder von Anfang an und leider dauerhaft den Bedürfnissen der eigenen Kinder unterordnet. Ich finde, es gibt eine wachsende Anzahl Egomanen, die genau das erwarten: Dass ständig und in jeder Situation alle nach ihrer Pfeife tanzen. Null Frustrationstoleranz, null Durchhaltevermögen. Aber Babys einfach schreien ( schmerzlich, verzweifelt, hungrig) zu lassen, finde ich dann auch nicht gut. Obwohl mir meine in meinen Augen sehr kompetente Hebamme versichert hat, dass ein Baby, das satt und trocken ist manchmal auch " einfach so" schreit und man nicht unbedingt sofort alle Hebel in Bewegung setzen muss um das abzustellen. Dieser Versuch führt oft erst zur totalen Reizüberflutung oder in den Teufelskreis : schreiendes Kind, unsichere und genervteEltern, negative Schwingungen, schreiendes Kind.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Wenn man von z.B. Schreien lassen redet, sprechen wir von Neugeborenen/Säuglingen. Erziehung geht aber viel später los und ist ja ein ganz anderes Thema. Einem Säugling, das man die Nacht durchschreien lässt, bringt man nichts anderes bei als Hilflosigkeit ("Mir hilft eh keiner") und im schlimmsten Fall eine Bindungsstörung. Man muss bedenken, dass Babys in dem Alter in solchen Situationen wirklich glauben in Lebensgefahr zu stecken. Als studierte Erziehungswissenschaftlerin mit langjähriger Praxiserfahrung im Heim mit schwer Erziehbaren rate ich dringend davon ab, so unnatürliche Methoden, die das Naziregime gepusht hat, anzuwenden.


dhana

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Antwort auf Beitrag von Fusehime

Hallo, es haben damals auch schon nicht alle Eltern die Kinder mal schreien lassen um die Lungen zu stärken - allerdings sind sie auch "bei jedem Pieps" (sagt meine Mama) gesprungen. Da waren ja meist mehrere Kinder da, da musste in Hof und Haushalt viel gemacht werden - Tragetuch oder so gabs damals nicht... Mit den alle 4 h Füttern kam damals mit den künstlichen Säuglingsnahrung auf - die hatte noch nicht die Zusammensetzung wie heute, wo man nach Bedarf füttern kann und soll. Man hätte mit öfters Füttern einfach zuviel Eiweis ect. gefüttert - deswegen gab es die Empfehlung von alle 4 Stunden. Nur leider wurde das recht strikt beim Stillen ebenfalls so weitergegeben - wobei Stillen ja sowieso unmodern war, die "moderne Mutter" hat Flasche gefüttert Als dann später Stillen wieder als natürlich angesehen wurde, war das "alte" Wissen weg, meine Mutter (70J) z.B. wusste nicht mal ob ihre Mutter oder Großmutter gestillt haben oder nicht. Als sie dann Stillen wollte, kam dann nur alle 4h stillen, nachts 8h Pause, damit sich die Brust erholen kann und wieder füllen... wundert es jemand, das sie sehr schnell nicht genug Milch hatte und zufüttern musste? Naja - warten wir einfach mal ab, was unsere Kinder und Enkel mal machen für ihre Kinder.. ob die auch über vieles den Kopf schütteln das wir für richtig und wichtig hielten? Gruß Dhana


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von dhana

Stimmt, von den ganzen älteren Damen hört man ja immer, ich konnte ja nicht stillen es war keine Milch vorhanden. Meine Oma mit fast 90 wusste dann wieder wie das geht. LG


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Hatten das Thema heute in unserem delfi kurs im zweiten Weltkrieg hat man Babys wohl in den Keller gelegt und ist nur zu ihnen gekommen um sie zu füttern viele Kinder sind dadurch gestorben wohl umso eher umso jünger die Kinder waren ich krieg immer noch eine Gänsehaut wenn ich daran denke ... Meine Oma (88) hat mir auch gesagt ich hätte die kleine das erste viertel Jahr liegen lassen sollen allerdings nicht so extrem sondern schon kommen wenn sie weint und füttern,wickeln und was vorsingen nur von dem ständigen getragen ist meine Oma kein Fan sie sagt dann weiß die kleine nach einem viertel Jahr schon das Mama sie immer hereinträgt wenn sie mal ein bisschen meckert schreien lassen wurde mir auch von ihr empfohlen allerdings in Maßen also 5-10 Minuten damit sie lernt sich selbst zu beruhigen dann aber doch hingehen wenn sie sich nicht von alleine beruhigt das mit den Lungen kenne ich auch den spruch meine Oma sagt allerdings immer dann können sie später schön singen wenn sie mal schreien


Elchkäfer

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Ja, leider wurde das früher so propagiert und die Angst davor, das Kind zu verzärteln war groß. Oder aber die Zeit gab es nicht her, gerade in Großfamilien. Meine Erfahrung ist: Viele Großeltern hatten im Krieg schwere Nöte und Sorgen und Traumata und konnten die Kinder so nicht ausreichend versorgen. Viele dieser Kinder fühlten sich als Eltern dann wiederum unsicher, weil sie selbst keine empathische Vorbilder hatten und waren froh, sich an präzisen Ratschlägen (z.B. Fütterungszeiten) festhalten zu können. Aber nachfolgende Generationen werden auch die jetzige in Frage stellen. Ohne es wertend zu meinen, nehme ich mal das Beispiel Fremdbetreuung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass später vielleicht gefragt wird, warum das heutzutage mit 12 Monaten so gemacht wurde.


Fusehime

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Woa schon krass was einige hier so schreiben! Und ja ich kann auch nur unterschreiben das die Maßnahmen ja damals als gut galten und ich ein liebevolles Verhältnis zu meinen Eltern habe! Das mit dem zu lasch wegen Schule kann in beide Richtungen gehen, mein ältere Bruder wirft es meinen Eltern auch vor, hat zwar ein Abi, aber ein schlechtes, ich selber bin sehr dankbar dafür und habe ein sehr gutes Abschlusszeugnis . Spannend wird aber wirklich was unsere Kinder oder gar Enkelkinder sagen "Wie das habt ihr damals so gemacht?!"