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Habt ihr beruflich schon mal eine Entscheidung bereut?

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Habt ihr beruflich schon mal eine Entscheidung bereut?

Maikäferchen2017

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Huhu, kleine Umfrage, da gerade betroffen und ich mich einfach mal ausheulen muss... Habt ihr beruflich schon mal eine Entscheidung getroffen, betreffend Arbeitgeber, die ihr später bereut habt? Ich habe fast 20 Jahre in einer Firma gearbeitet, in der ich mich sozusagen "sauwohl" gefühlt habe. Dann kamen zwei Kinder, 2x Elternzeit, dazwischen kurz wieder gearbeitet. Aufgrund der Wegstrecke hatte ich schon immer hin und her überlegt, wie ich das später wuppen kann, und ein bisschen auf Home Office gedrängt, zumindest für einen Tag. Keine Chance... Zum Ende meiner letzten Elternzeit tat sich dann hier bei mir in der Nähe, nur 5km entfernt, in der gleichen Branche eine Teilzeitstelle auf. Kurz gesagt: ich hab die Stelle angenommen, da ich eigentlich nur Vorteile hab: es ist dicht dran, ich habe einen Tag Home Office , ich hab Freiheiten (kann, wenn Kind krank, meine Tage schieben oder von Büro auf Home Office), die Arbeit ist ähnlich , wenn auch umfangreicher,... Soweit eigentlich alles gut, aber jetzt nach 1 ¼ Jahren dort fühle ich mich immer noch nicht wohl bzw trauere meiner alten Stelle hinterher. Hauptsächlich wegen meiner tollen Kollegen dort. Aber ich sag mir immer wieder, ich kann meine Arbeit doch nicht aufgrund meiner Kollegen aussuchen. Die können sich schließlich auch schneller als gedacht wieder ändern. Bin ja das beste Beispiel... Da ich nur zwei Vormittage in der neuen Firma bin, kommt man irgendwie nicht so "rein", man fühlt sich, als Neuling sowieso, außen vor. Mit einigen meiner alten Kolleginnen treff ich mich zwischendurch immer mal wieder, aber es ist nicht dasselbe. Die alte Firma hab ich seit meiner Kündigung nicht wieder betreten - wohl aus Selbstschutz. Es würde mir bei einem Besuch vor Augen führen, was ich quasi aufgegeben habe. Bekloppt, oder? Klar, ich könnte Kündigen und zurück, aber wer gibt sich schon die Blöße? Zumal ich dann wieder mehr Nachteile als alles andere habe (aber wieder tolle Kollegen). Ich rede mir ein, dass, wenn in ca 5 Jahren ca 80% der Büro-Belegschaft in Rente geht, die Karten neu gemischt werden und vielleicht wird's dann ja schön. Solange muss ich halt durchhalten... Erzählt mal von euch, hattet ihr schon ähnliche Erlebnisse/Entscheidungen getroffen, die ihr emotional so bereut habt, obwohl ihr eigentlich wisst, dass es doch die richtige Entscheidung war.


rabe71

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Hallo, ja, meine erste Stelle nach der Ausbildung war eine absolute Fehlentscheidung. Ich hätte es merken können, bevor ich dort angefangen habe, wenn ich auf mein Bauchgefühl gehört hätte. Ich hätte direkt wieder kündigen sollen, wenn ich in den ersten Tagen auf mein Gefühl gehört hätte. Ich bin trotzdem 1 Jahr (zu lange) geblieben und es war einfach schlimm und ich habe meine psychische Gesundheit riskiert. Ich denke, mir hat der Mut gefehlt , direkt zu kündigen. Weil die Stellensituation nicht so einfach war (heute undenkbar) und ich mir selber den Druck gemacht habe, den Berufseinstieg zu schaffen, natürlich auch das Geld gebraucht habe. Die Stelle habe ich gewechselt, im Beruf bin ich geblieben. Wäre die 2. Stelle genauso für mich gewesen, hätte ich was anderes gemacht. Aber so: ich finde meinen Beruf super!


die_ente_macht_nagnag

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Ich wusste schon nach 4 Monaten, dass der neue AG und ich nicht zusammen alt werden. Zurück auf keinen Fall, da war ich fast 18 Jahre. Die Gründe, warum ich das weg wollte, sind ja noch immer da (auch wenn es ein tolles Team war/ist). Ich bewerbe mich, aber diesmal lass ich mir mehr Zeit.


Nikac

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Ich nicht aber mein Mann . Er war bei einer Firma fest angestellt und hat in einen anderen Handwerklichen Bereich gewechselt, den er als Nebenjob zuvor gemacht hatte . Und nach 1,5 Jahren kam sein damaliger Chef auf ihn zu und hat gefragt ob er nicht wieder zurück kommen möchte. Er hat nicht lange überlegt und es angenommen. Seinen Nebenjob war er zwar los, aber hat dann gleich bei seiner alten Firma mehr Lohn bekommen und ist da jetzt wieder seit über einem Jahr und ist sehr glücklich über die Entscheidung.


emilie.d.

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Für mich waren die Kollegen immer ausschlaggebend, ehrlich gesagt. Ich muss mich wohlfühlen. Aber umgekehrt frage ich mich schon hin und wieder, ob andere Gewichtung nicht doch besser gewesen wäre. Zu uns ist eine Kollegin zurückgekommen. Sie war sehr verunsichert, logisch, aber wir haben sie feste gedrückt und ihr gesagt, dass es einfach toll ist, dass sie wieder da ist. Ich würde an Deiner Stelle im Kontakt bleiben, schauen, ob sich dort was ergibt und ob sich die Arbeitsbedingungen nicht doch verbessern.


Mijou

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Hallo, bereut im eigentlichen Sinne habe ich berufliche Entscheidungen nie. Schließlich lernt man aus jeder Erfahrung. Aber ich habe schon Stellen gekündigt bzw. Verträge nicht verlängert, wenn ich mich nicht wohlgefühlt habe oder innerlich nicht angekommen bin. Im Moment scheinst du die frühere Stelle zu idealisieren, obwohl da ja einiges für dich als Mutter überhaupt nicht passte. Es hatte einen Grund, warum du gekündigt hast, und diesen Grund solltest du vor lauter Nostalgie nicht vergessen. Die jetzige Stelle macht dich allerdings nicht glücklich. Hast du schonmal überlegt, dir einen neuen Job zu suchen? Ich finde, die Mühe lohnt sich. Was sind ein paar Tage Aufwand mit Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen gegen viele Jahre der Unzufriedenheit. Der Lohn des Neustarts ist, dass man sich Tausende von unschönen, unzufriedenen Tagen erspart. Man verbringt so viel Lebenszeit im Beruf, deshalb sollte dort auch alles gut passen, oder? Ich selbst bin mit dem Mut zur Veränderung im Leben immer gut gefahren. In einer unbefriedigenden Situation steckenzubleiben, ist Murks. Es lohnt sich sehr, sich einen Job zu suchen, in dem man sich wohlfühlt. Im Moment gibt es ja zudem einen Arbeitnehmermarkt. Notfalls muss man zwar etwas weitere Fahrstrecken auf sich nehmen, aber dann sollte man auch etwas Passendes finden. LG und viel Glück!


Anke768

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Ich habe beruflich einen großen "Fehler" gemacht und gewechselt obwohl ich mich eigentlich total wohl gefühlt habe. Seitdem bin ich nie mehr irgendwo so richtig angekommen. Ich bereue es aber trotzdem nicht. Wer weiß wofür es gut war/ist und ändern kann man es eh nicht mehr


M und Ms

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Aktuell (noch) nicht, aber ich spiele zunehmend mit dem Gedanken, die Schule zu wechseln. Ich mag/mochte nahezu mein gesamtes Kollegium immer sehr, aber leider jau sich während meiner Elternzeit die Stimmung massiv geändert. Einige kommen mit unserer neuen Schulleitung nicht gut zurecht und statt das wie Erwachsene anzugehen, entwickelt es sich zunehmend in die falsche Richtung, Grüppchenbildung, mögliche Fehler sammeln und auflisten, Lästereien … ich merke schon nach wenigen Wochen, die ich gerade mal zurück bin, dass ich es wahnsinnig unangenehm finde, so zu arbeiten. Auf der anderen Seite würde ich unfassbar tolle Kolleginnen und Kollegen verlieren. Im Moment hoffe ich noch darauf, dass es sich vielleicht doch zivilisiert regeln lässt und sich alle aufeinander einlassen.


JoMiNa

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Ich war 10 Jahre in einem Betrieb mit tollen Kollegen und guter Arbeitsatmosphäre. Erst Vollzeit vor Ort, dann nach Elternzeit in Teilzeit mit fast nur Home Office. Ich war in Vollzeit ziemlich happy mit allem, aber seit ich in Teilzeit wieder angefangen hatte, war es für mich nicht mehr dasselbe… Dadurch, dass ich nur vormittags verfügbar und nie präsent war, wurde ich bei wichtigen Themen nicht mehr eingebunden. Mir wurden nur Aufgaben zugeteilt, die ich alleine „im stillen Kämmerlein“ machen konnte. Wenn ich nicht wieder schwanger geworden wäre, hätte ich versucht, etwas zu ändern, aber so habe ich einfach bis zum neuen Mutterschutz durchgehalten. Nach der 2. Elternzeit habe ich einen neuen Job gesucht, und bin genauso lange wie du auf der neuen Stelle (in Teilzeit). Ich mache bewusst nur wenig Home Office, gehe ab und zu mit den Kollegen Mittagessen (auch wenn mir dann an dem Tag eine halbe Stunde Arbeitszeit fehlt) oder war auch dabei, als sich abends alle privat getroffen haben oder bei Festen. Und erst nach einem Jahr kam so langsam das Gefühl, dass ich Teil der Teams bin und ich merke, dass mir was zugetraut wird. Du hast nämlich recht, mit Teilzeit fühlt man sich viel länger als Neuling und wird auch so behandelt von den anderen. Weil sie dich weniger zu Gesicht bekommen und du nicht immer greifbar bist. Mit diesen Erfahrungen zwei Gedankenanstöße von mir: Bist du dir sicher, dass du bei dem alten tollen Arbeitgeber genau an deine frühere Stelle hättest anknüpfen können, mit Teilzeit und viel Home Office? Während du weg warst, wurden die Zuständigkeiten neu verteilt. Es sind bestimmt auch neue Kollegen dazugekommen, die nicht einfach zur Seite treten und dir deinen alten Platz überlassen würden. Ich würde diesen Arbeitgeber abhaken, wenn es organisatorisch für dich überhaupt nicht passt. Und zu deinen aktuellen Job: Ist die Stimmung dort denn unangenehm, oder fühlst du dich nur außen vor? Wenn letzteres, dann liegt es zum Teil auch an dir, in die Beziehung zu den neuen Kollegen etwas zu investieren. Du schreibst, es ist viel näher - kannst du dann vielleicht öfter vor Ort sein? Oder mal deine Mittagspause oder einen Abend „opfern“, um mehr mit den Kollegen warm zu werden? Wenn in dem Job eigentlich alles passt (du hast zumindest nichts negatives geschrieben), würde ich versuchen, die aktuelle Situation zu verbessern.


User-1721940186

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Ich bin schon 25Jahre bei meinem jetzigen Arbeitgeber. Zuerst Vollzeit, jetzt nur 8Std/Woche. Aber über die Hälfte von meinen Kollegen sind auch solange dabei. Ich gehe aber immer mit zum Essen abends oder frühstücken, wenn was ausgemacht wird. Ich habe absolut nicht das Gefühl, nicht im Team zu sein, weil es einfach passt. Natürlich weiß man nicht alles, manchmal kommt auch mal so ein blöder Spruch, aber insgesamt passt es. Ich kann auch, wenn ich wollte, jederzeit mit den Stunden raufgehen. Der Arbeitsplatz ist aber 30km weg, also nur 4Std. täglich lohnt sich nicht wirklich. Jetzt hab ich ein Angebot bekommen, zwar andere Branche, aber nicht schlecht, 20Std., 8km weg, Home-Office, Bezahlung um einiges mehr. Aber ich habe dankend abgelehnt. Solange ich so einen tollen Chef und Kollegen habe, bleib ich. Wenn mein Chef in 5-6Jahre in Rente geht und viele meiner Kollegen auch, muß ich schauen. Darum, ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich glaub aber auch, das Du noch Zeit brauchst. Vielleicht bringst mal ein Kuchen mit oder was anderes. Nachfragen, ob ihr mal zusammen Essen geht, ectr. Alles gute.


Maikäferchen2017

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Danke ihr Lieben für eure Erfahrungen, Meinungen, Tipps,... Ja, ich muss meinen alten Job echt abhaken, das ist schon richtig. Klappt auch solange gut, bis ich mich mit einer von dort mal wieder treffe, alte Geschichten höre, Neuigkeiten von alten Kollegen,... Das wühlt dann alles wieder auf und ich zweifel an meiner Entscheidung. Aber wie gesagt, das Positive beim neuen Job überwiegt einfach, der Rest mit den Kollegen wird schon noch werden (hoffentlich).


Sue_Ellen

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Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

manche dinge erledigen sich von alleine. ich habe jahrelang meinem alten job nachgetrauert----bis die firma pleite gegangen ist. dann war das thema durch und ich konnte mich voll und ganz einlassen.


Soltom

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Ja… ich hab zuerst mein studium bereut, hatte aber kein geld für eine andere Ausbildung. Dann habe ich zehn Jahre lang einen befristeten Vertrag nach dem anderen bekommen. Immer wenn ich mich gerade in einem job eingelebt hatte musste ich wieder gehen. Die Kolleginnen und direkten Chefinnen wollten mich immer behalten, aber von der Personalabteilung hieß es immer „nope“. Dann wurde ich in meiner aktuellen Stelle plötzlich entfristet und nur wenige Tage später hatte ich einen positive Schwangerschaftstest. Gleichzeitig wurde mir eine andere, bessere, aber wieder nur befristete Stelle angeboten. Sogar obwohl die Leute dort wussten dass ich schwanger war. Sie wollten mich unbedingt. Aber nach so vielen Jahren krasser beruflicher Unsicherheit durch die ständigen Befristungen und wegen der Schwangerschaft, hab ich mich gegen die neue Stelle entschieden. Und das habe ich im Nachhinein sehr bereut. Ich hasse meinen jetzigen Job und will unbedingt woanders hin. Es ist in unserer Abteilung so schlimm dass in den letzten drei Jahren drei Kolleginnen gekündigt haben weil sie es nicht mehr ausgehalten haben. Ich hab auch versucht, eine andere Stelle zu kriegen, aber mit Teilzeit ist das irgendwie kaum machbar. Früher habe ich auf zehn Bewerbungen acht Bewerbungsgespräche bekommen. Heute kriege ich kein einziges mehr. Entweder bin ich denen mittlerweile zu alt oder ich werde direkt aussortiert weil ich „nur“ 30 Stunden arbeiten kann? Auch bei der Verteilung neuer Aufgaben werde ich seit ich aus der Elternzeit bin einfach komplett ignoriert. Könnte ich die Zeit zurückdrehen würde ich wirklich absolut alles anders machen…


Kasi88

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Ja, habe ich… Ist tatsächlich auch noch gar nicht lange her. Nach meiner Elternzeit bin ich zurück in die Einrichtung, in der ich zuvor 10 Jahre gearbeitet habe, alles super, ich konnte nur nicht mehr genau auf meinen Arbeitsplatz zurück, da ich die Stunden reduziert habe. Nun bot sich beim selben Arbeitgeber, in einer neu errichteten Einrichtung die Möglichkeit wieder auf eine Stelle wie vor der Elternzeit. Hab’s gewagt und habe es eigentlich sofort bereut. Es war einfach nicht mehr „mein“ Team. Die Arbeitszeiten haben sich massiv verschlechtert. Bin nun wieder schwanger und werde dort wohl auch nicht mehr hin zurück gehen. Sollte es bei dem Arbeitgeber auch nichts passendes geben, werde ich komplett gehen.