Hannah88freudig
Hallo, zu allererst möchte ich hier keine Grundsatzdiskussion führen, ob man Fleisch essen sollte oder nicht. Es geht um folgendes: mein Sohn (fast 4 ) isst gerne mal Fleisch / Wurst. Er ist wirklich sehr intelligent und wissbegierig, aber auch sehr liebevoll und mitfühlend. Ich rechne damit, dass er zeitnah nachfragen wird, woher Fleisch kommt. Und ich mache mir jetzt Gedanken, wie ich ihm erklären soll, dass dafür Tiere sterben. Besonders weil er gerne bei seinem Opa und Onkel auf dem Bauernhof ist und dort Schweine und Rinder gemästet werden. Bisher hat er noch nicht realisiert, dass dort regelmäßig Tiere zum schlachten abgeholt werden. Ich habe Angst, dass er sich schuldig fühlt, weil er Fleisch isst/ gegessen hat oder auch davor, dass er negative Gefühle gegenüber Opa und Onkel oder gegenüber „Fleisch Essern“ entwickelt. Wann und wie haben es eure Kinder erfahren? Wie haben sie reagiert?
Unsere Tochter ist 3 Jahre und weiß selbstverständlich dass Fleisch tote Tiere sind. Wir haben eigene Hühner und schlachten selbst. Sie weiß daher auch, wann eines unserer Hühner auf dem Tisch ist. Und auch sonst erklären wir immer, welches Fleisch da ist: Schwein, Kuh, Huhn, Pute. Sollte sie deswegen irgendwann kein Fleisch mehr essen wollen, ist das ok. Wir erklären ihr auch bereits Massentierhaltung (kindgerecht). Kinder sollten da nicht in einer illusorischen Idylle aufwachsen.
Ich werde es genauso machen, wie meine Eltern. Die haben uns das von Anfang an erklärt, dass das Tiere sind sie wir da essen und dass diese dafür sterben müssen. Wenn meine Tochter daraufhin kein Fleisch mehr essen möchte ist das ok. Wenn sie traurig wird oder ein schlechtes Gewissen bekommt, werde ich versuchen sie da zu begleiten wie in jedem anderen Gefühl auch. Und ihr eben auch zu erklären, dass sie das Fleisch nicht essen muss, wenn sie das nicht möchte.
Ich finde auch, dass man sich bewusst machen sollte, dass für das Stück Fleisch am Teller immerhin ein Tier gestorben ist. Deshalb sollte man bewusst achtsam damit umgehen und möglichst wenig davon in der Mülltonne landen lassen. Das kann man auch einem Kind erklären. Und dass der Lebenszweck der allermeisten Tiere der ist, irgendein anderes Tier, oder eben uns Menschen, zu ernähren.
Da gab es ehrlich gesagt nie ein richtiges Aufklärungsgespräch. Das ist irgendwie einfach von anfang an ein "Alltagsthema" gewesen. Sie wissen eigentlich schon immer das ihr Schnitzel vom Schwein kommt, die Nuggets mal Hühner waren und die leckeren Koteletts die Oma immer macht mal ein kleines Baby Schäfchen gewesen sind. Mein Mann und ich sind aber auch in kleinen Dörfern aufgewachsen und haben daher nicht so die Berührungsangst damit, man hat es ja zwangsläufig bei den umliegenden Bauernhöfen mitbekommen. Und einer meiner Onkel hat selbst auch Tiere gehabt und für den Eigenbedarf und den ein oder anderen Nachbarn geschlachtet. Ich würde da gar nicht groß was auffahren und einfach sagen wie es ist. Alle Fragen so gut es geht beantworten und akzeptieren was auch immer er davon hält. Denn doof finden darf man das. Ob nun generell oder nur fürs erste. Aber das es erstmal ein doofes Gefühl macht, evtl auch ein schlechtes Gewissen, ist ja ansich nicht verkehrt.
Anders gefragt: Was ist denn die Alternative zur kindgerechten Wahrheit?
„Schnitzel kommen vom Schnitzelbaum“ ist ja eher keine Option einer Erklärung.
Menschen sind omnivore Lebewesen. Fleisch auf unseren Tellern ist aus toten Tieren. Fertig.
Ich glaube, unser Großer wusste das, sobald das Verständnis für „Herkunft“ von Nahrungsmitteln da war.
Der Kleine rutscht da so mit rein und bekommt selbstverständlich unsere Gespräche über das Essen und dessen Herkunft mit.
Meist geht es um die Frage, ob wir und wenn ja, welches Fleisch wir essen.
Da will der Große natürlich wissen, warum es bio und regional sein soll und was das bedeutet.
Und selbstverständlich erkläre ich dann, dass die Tiere, die geschlachtet werden, es bis dahin so schön wie irgend möglich haben sollen, wenn sie schon in der Wurst landen.
Und sollte irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem die Kinder vegetarisch oder vegan essen wollen, bin ich die Erste, die begeistert mitmacht
Kinder vertragen die Wahrheit. Kinder vertragen es nicht, ohne triftigen Grund jahrelang belogen zu werden.
Sag‘s ihm. Er kann das ab.
Unsere Kinderärztin sagte immer, dass keine Frage eines Kindes unbeantwortet bleiben dürfe. Und eben so wenig mutwillig falsch beantwortet werden solle.
Mit dem Wissen wachsen unsere Kinder von Anfang an auf , wir essen auch nur zweimal in der Woche Fleisch aus Überzeugung
Ich habe meinen Kindern auch sehr früh (so ab 3 Jahren?) erklärt, dass Fleisch von Tieren kommt und diese dafür sterben. Nicht, weil ich selber Vegetarier bin und ich bekehren will (würde ich das tun, hätte ich von Anfang an kein Fleisch eingeführt), sondern weil sie sich bewusst sein sollen, dass jemand für sie stirbt.
Mit dem Ergebnis, dass vom Kleinen ganz lange Schwein das Lieblingstier war, weil es so gut schmeckt
Das Fleisch einmal ein lebendiges Tier war, haben wir unseren Kindern von Anfang an normal erklärt. Auch weiss unsere grosse Tochter, dass Poulet (schweizerisch= Hähnchen) ein Huhn war, dass Kalbsfleisch eine Babykuh war etc. etc. Genau so wie sie weiss wies aussieht wenn eine Kuh gemolken wird. Verstehe auch nicht, wieso man diese Information einem Kind vorenthalten sollte.
mein kind ist 27 monate und interessiert sich sehr für essen. er hat zum 2. geburtstag das buch "alles über unser essen" (empfehlung ab 4 j) bekommen. da ist es gut erklärt und er hat verstanden, dass fleisch von tieren kommt. wenns hier fleisch gibt (3-4 mal im monat), sagen wir jetzt auch öfter das tier dazu. bei fisch hat er vorher schon von sich aus den zusammenhang hergestellt, dass der fisch der da da im see schwimmt, auch sehr lecker ist und man ihn essen kann.
Wir essen Fleisch, aber aufgrund der Preise haben wir es schon sehr eingeschränkt. Wir kaufen nicht beim Discounter, obwohl da die Preise auch angezogen haben. Qualität ist uns wichtig. Und da wir schon immer bei unserem örtlichen Metzger (Familienbetrieb) kaufen, hat er es sehr früh erfahren, da an der Kühltheke Bilder der Tiere abgebildet sind. Der Metzger kauft bei Landwirten aus der Umgebung und kann dir genau sagen, welches Tier da in der Auslage liegt. Mein Sohn hat das schon im Kindergartenalter mitbekommen. Außerdem hat mein Onkel eine Fischzucht und da sah er auch schon, wie Fische geschlachtet werden.
Wir haben unseren Kinder immer ehrlich geantwortet auf ihr Fragen. Und auch gerade bei Ernährung finde ich es wichtig, Bewußtsein zu schaffen. Wozu verlogene rosa Wolken erhalten? Ich meine, die Kälber und Ferkel sind halt süß, werden aber nur aufgezogen, um sie zu schlachten. Wenn er negative Gefühle entwickeln sollte, sobald er erkennt, was Opa und Onkel da machen- ist das eben ein erster weiterer Schritt in seinem Leben mit seiner Meinung. Vielleicht können Opa und Onkel ihm im Gespräch vermitteln, warum ihnen das nichts ausmacht und sie damit Geld verdienen oder was sie dafür tun, daß die Tiere nicht leiden bei Transport und Schlachtung. Die heile Welt bekommt eben Risse, aber nur, weil die Risse schon da sind. Ein Mastbetrieb ist eben kein Streichelzoo. Vielleicht solltet ihr hier selber genauer hinsehen, wie ihr die Dinge darstellt. Kinder dürfen und sollen ja mit der Realität lernen umzugehen. Was nicht heißt, daß man die hart konfrontieren muß, aber eben auch nicht absichtlich fern halten . Im Kindergarten ist das doch schon längst Thema. Da wird über Fleischarten, warum muslimische Kidner kein Schwein essen und Schächtung gesprochen. Und es gehört zum Aufwachsen dazu. Unsre Töchter haben sich dann später dazu entschieden vegetarisch zu leben und wir unterstützen sie.
Mit 4 wussten meine Kinder das. Sie müssen sich ja in dem Alter nicht anschauen wie ein Tier geschlachtet wird.
Ich verstehe die Frage nicht so ganz…
Wenn er nachfragt, was Fleisch genau ist, dann erklärst du ihm dass es vom einem Tier kommt, das getötet wurde.
Dann kannst du ihm auch erklären, dass Menschen omnivor sind und schon immer auch Tiere gegessen haben, dass sie aber zu den adaptivsten Säugetieren der Erde gehören und mit so ziemlich jeder Art der Ernährung klar kommen.
Wenn er also kein Fleisch mehr essen will, dann ist das halt so.
Sobald er in Kindergarten oder Schule Essen bekommt, bleibt ihm eh kaum eine Wahl, da wird er dann zwangsläufig Tierprodukte essen müssen..
Aber anlügen würde ich kein Kind.
Man sollte es natürlich kindgerecht erklären, damit er keine Alpträume bekommt…
Ich finde du machst dir da viel zu viele Gedanken darüber was das bei deinem Kind auslösen könnte. Sind das deine eigenen Emotionen, also empfindest du Schuldgefühle beim Fleisch essen? Projeziere es bitte nicht auf dein Kind. Es darf selber entscheiden wie er es findet, wenn du ihm ganz neutral das Wissen vermittelst. Unser Kind weiss gefühlt schon eine Ewigkeit was Fleisch ist und dass dafür Tiere sterben, unser Kind ist frisch 3 Jahre alt. Es hat halt beim Metzger auch schon Schweineköpfe und Füße gesehen. So wie Hühnerkörper, Rinderzunge,Herzchen. Auf dem Markt hat es auch schon Fisch gesehen. Genauso hat es im Zoo schon gesehen wie die Geier mit Kleintieren gefüttert werden oder ein Babystorch Skelett, weil es neben dem Nest im Gitter festgesteckt und gestorben ist. Es ist einfach NATUR, so ist das Leben. Fressen oder gefressen werden. Ich sehe keinen Anlass warum man das Kindern romantisiert darstellen sollte. Unser Kind fragt beim Essen auch aus welchem Tier das ist und weiss dass ein Tiger in freier Laufbahn auch uns Menschen fressen würde.
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