Leopard
Hallo zusammen, unser Sohn (13 Monate) wird diesen Monat operiert, wir hatten auch schon die Vorgespräche mit dem Operateur und einem Anästhesisten. Letzterer sagte, dass man sein Kind nicht bis zum Einschlafen begleiten könne, das sei für das Personal nicht leistbar. Mir ist klar, dass die Mitarbeitenden unter hohem (Zeit-)Druck stehen, systembedingt. Auf der anderen Seite weiß ich, dass es durchaus Kliniken in Deutschland gibt, die eine Begleitung durch die Eltern bis zur Narkose ermöglichen. Da unser Sohn sehr sensibel auf fremde Menschen und Umgebungen reagiert und sich sehr schnell in seine Angst hineinsteigert, haben wir kein gutes Gefühl dabei, wenn wir ihn gerade in solch einer besonderen Situation im Wachzustand abgeben müssen. Zwar wurde uns gesagt, dass er einen Beruhigungssaft bekäme, welcher allerdings bei manchen Kindern nicht oder sogar paradox dahingehend wirke, dass sie erst recht aufgekratzt sind. Nun sind wir hin- und hergerissen, denn an und für sich würden wir die genannte Klinik bevorzugen, weil dort eine neue und, wie es scheint, risikoärmere, OP-Technik angewendet wird als andernorts. Daher nun meine Frage an euch: Hat jemand Erfahrung mit einer Kinder-OP in dieser Klinik? Wie lief die Vorbereitung bei euch ab? Musstet ihr euer Kind auch im Wachzustand dem Personal übergeben oder konntet ihr es doch bis zum Einschlafen begleiten? Liebe Grüße!
Hallo, Mein Sohn war bei seinen letzten drei OPs 10, 11 bzw 14M alt. Bei allen 3 hat er vorab Dormicum bekommen. Beim ersten Mal hat er paradox reagiert, war ziemlich aufgekratzt bis er dann von jetzt auf gleich umgekippt ist und total benebelt war, dann hat ihn der Anästhesist davon getragen. Beim zweiten und dritten Mal wurde er einfach nur schläfrig. Jedes Mal war es ihm auf jeden Fall vollkommen egal, dass er von mir weggetragen wurde. Wenn ich es recht im Kopf habe, wurde das Medikament einmal oral, einmal anal und einmal IV verabreicht, aber ich weiß nicht mehr wann welche Art dran war. Ich würde daher jedenfalls das Krankenhaus mit der besten OP Technik wählen.
Interessant, dass ein Kind in solch relativ kurzen Zeitabständen so unterschiedlich reagieren kann. Gut zu wissen, wir werden nämlich wahrscheinlich auch eine 2. OP brauchen.
Wenn ihr sonst ein gutes Gefühl in der Klinik habt, würde ich die Op auf keinen Fall vom Prozedere des Einschlafens abhängig machen. Das Anästhesieteam von unserer Praxis (ganz anderer Fachbereich) betont immer wieder, dass wir die einzige Praxis weit und breit sind, bei der Eltern mit in den OP Raum dürfen. Auch wir sehen das inzwischen gespalten. Kinder sind extrem feinfühlig, gerade die Kleinsten. Sie merken jede Anspannung, Sorgen, Angst. Die wenigsten Eltern schaffen es in einer solchen Situation ihrem Kind gegenüber die nötige Ruhe auszustrahlen und machen ihre Kinder stattdessen (unbewusst) erst (richtig) nervös. Die von dir genannte Klinik hat einen guten Ruf. Wenn ihr euch sonst dort wohl fühlt, vertraut auch dem Team! Sie haben sehr viel Erfahrung und wissen, wie sie es den Kleinen so einfach wie möglich machen!
Das ist ein guter Punkt. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Begleitung durch die Eltern auch zu noch mehr Nervosität führen kann, und ihr habt ja offensichtlich schon diese Erfahrung gemacht. Kommt bestimmt immer auf die konkrete Situation und das Kind an und wie gut sich die Eltern trotz Anspannung im Griff haben, aber die feinen Antennen von Kindern sollte man definitiv nicht unterschätzen.
Hi, Ich hatte die Situation ganz ähnlich letztes Jahr mit meinem damals Dreijährigen. Habe mir ebenfalls meeega Gedanken gemacht, weil er sehr anhänglich ist. Er hat vorher auch was zur Beruhigung bekommen, woraufhin er etwas müde wurde, aber trotzdem noch ganz normal ansprechbar. Die Übergabe an das Personal da war dann wider Erwarten trotzdem gar kein Problem. Es ist dann ja auch keine lange Zeit mehr, bis die "richtige" Narkose wirkt. Ich habe mich versucht damit zu beruhigen, dass die Klinik es ja nicht auf diese Art machen würde, wenn die Kinder dabei reihenweise brüllen würden oder total verstört wären. Zurückbekommen habe ich ihn übrigens noch schlafend und er hat dann auch nie von der Abgabesituation vor der OP gesprochen. Ich würde nur aufgrund der Narkosesituation also die Klinikwahl nicht nochmal überdenken. Alles Gute euch!
Vielen lieben Dank euch allen für eure schnelle Antworten, die mich wirklich beruhigen! Bin euch da echt dankbar! Wenn noch jemand Erfahrungen hat, lasst es mich bitte wissen! :)
Danke, das beruhigt mich zu lesen! :)
Mein Kind brauchte mit 2,5 Jahren im Ausland ungeplant einen Eingriff in Narkose. Dort hat sie auch Midazolam-Tropfen vorher zur Beruhigung bekommen, die haben sie aber null beruhigt. Sie schrie und heulte und wollte auf meinen Arm. Dann wurde sie von mir weggebracht und schrie aus Leibeskräften nach mir. Für mich war es die Hölle, zurückzubleiben, und ich hätte alles gegeben, ihr die Hand halten zu können, bis sie wegdriftete. Nach dem Eingriff hat sie auch lange und heftig geweint. Am nächsten Morgen war sie nach dem Frühstück gut gelaunt und munter. Sie hat auch später nicht ein Mal erzählt, dass sie von mir getrennt wurde (wohl aber vom Krankenhaus an sich) sodass ich denke, dass sie keine Erinnerung mehr daran hat. Ich war am Ende einfach froh, dass alles gut gegangen ist, und dass die Kinderärzte dort wussten, was sie taten. Mein Eindruck ist, dass sie kein Trauma davongetragen hat. Ich würde die Entscheidung also davon abhängig machen, wo die größte Expertise für diese OP ist, die Einschlafbegleitung erst an zweiter Stelle. Alles Gute Euch!
Danke! Es beruhigt mich zu lesen, dass deine Tochter trotz der paradoxen Reaktion auf das "Beruhigungs"mittel offensichtlich keine Erinnerung an ihre Angst hat!
Meine Kinder wurden mehrfach operiert und ich konnte nur einmal mit in den OP, das war eine ambulante Mandel- OP. Das fand ich fast gruselig, mein Kind hat bei der Gabe der Narkose die Augen verdreht und war so sofort weg, das war schon irgendwie erschreckend. Aber auch wenn man nicht mit geht, gibt es eigentlich vorher ein Beruhigungsmittel, sodass die Kleinen das kaum mehr mitbekommen. Meine Tochter durfte auch zweimal ihr Kuscheltier behalten und man geht meist bis zu Op- Tür mit. Ich weiß ja nicht, wie viel Auswahl an Kliniken du jetzt hast und man braucht ja auch eine Einsweisung, Voruntersuchungen, Aufklärungsgespräch usw., das dauert manchmal einen halben Tag - ob du jetzt von vorn beginnst in einer anderen Klinik, "nur deshalb"?
Hallo, ich kenne zwar die Klinik in Schwabing nicht, dazu kann ich dir nichts sagen. Aber ich habe schon bei einigen Kinder die Narkose begleitet. Leider muss ich dir sagen, das wenn Eltern dabei sind ist vieles sehr viel schwieriger - auch für die Kinder. Die allermeisten Kleinkinder sind vom Dormicum ein bisserl beduselt, wenn die Eltern dann ganz ruhig bleiben, ohne großes Drama und Verabschiedung dann schlafen die Kinder einfach ein und sind dabei weder ängstlich noch aufgeregt. Kann man sich als Eltern vielleicht wirklich nicht vorstellen, aber die Angst und die Aufregung der Eltern überträgt sich sehr stark auf die Kinder. Die Narkose ist für die Kinder sehr viel unkomplizierter wenn die Eltern nicht dabei sind. Ich denke als nicht das es um Zeitdruck oder Systemprobleme geht, gerade bei Kindernarkosen ist eine 1:1 Betreuung durch Anästhesisten und Anästhesiepflege gegeben - sondern ich denke es geht wirklich um die Erfahrung das es nicht gut ist wenn die Eltern dabei sind. Wichtiger ist, das du danach beim Aufwachen dabei sein kannst. Die ersten Minuten sind die Kinder zwar durch die Medikamente so beduselt, das sie nicht mitbekommen wer sich um sie kümmert, aber danach ist es gut wenn eine vertraute Person/Elternteil da ist. Welche Klinik ihr wählt, sollte sich daran festmachen, ob ihr den Ärzten das Vertrauen schenken könnt und ob die OP-Methode die richtige ist. Gruß Dhana
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