MamaLausemaus
Hallo zusammen, ich habe vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage bzw. Idee. Ich habe bereits zwei leibliche Kinder von 6 und 2 Jahren. Allerdings bin ich nicht mehr mit dem Vater der beiden zusammen (er kümmert sich regelmäßig und Kinder- Absprachen klappen i.d.R. gut). Da für mich aber schon immer klar war, dass ich mehrere Kinder haben möchte, rückt bei mir jetzt immer wieder eine Frage in den Vordergrund, die ich mir schon seit vielen Jahren stelle, nämlich ob ich nicht ggf. ein Kind adoptieren möchte. Klar, könnte ich durch Samenspende o.Ä. noch ein Kind bekommen, aber in manch anderen Ländern gibt es teils einige Kinder, die eben kein behütetes Umfeld haben und ohne Adoption ggf. ihr Leben lang im Heim leben werden, teils ohne wirklich feste Bezugspersonen... Warum nicht solch einem Kind eine Familie bieten, statt ("auf Umwegen") ein weiteres leibliches zu bekommen? Hat jemand von euch Erfahrungen mit Auslandsadoptionen? Mit welchen Ländern? Und vielleicht sogar jemand der alleinstehend adoptiert hat? Und vorweg: Ich möchte hier keine Diskussion entfachen, ob Alleinstehende Kinder bekommen sollten (auf welchem Weg auch immer) oder nicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich weiß, wie es ist Mama zu sein, ich hab´ einen festen Job mit gutem Einkommen und ich hab´ Familie in der Nähe, die helfen könnte, wenn was wäre. Mir geht es an dieser Stelle vor allem um Erfahrungswerte (sowohl aus Eltern- als auch aus Kinderperspektive), vielleicht um Organisationen, die einen beraten könnten etc.. Viele Grüße
Ich habe Bekannte die ein kleines Mädchen aus der Ukraine adoptiert haben, ganz ehrlich? Den Aufwand fand ich enorm, die Kosten auch das waren mehrere 10000 € die weg gingen ( und ja es war eine anerkannte Organisation aber die Eltern mussten alleine zwei Mal in die Ukraine) Ich hätte mich eher für Langzeit pflege entschieden, aber da ist halt immer das Restrisiko das das Kind zur Herkunftsfamilie zurück muss
Finde ich gut, ohne selbst Erfahrung zu haben. Wir hatten das Thema Auslandsadoption damals vor der ersten Schwangerschaft besprochen ("was wäre wenn...") und hätten den Weg gewählt, wenn es mit eigenen Kindern nicht geklappt hätte. Würden wir morgen über eine Kiste Gold stolpern, würde ich aus persönlicher Affinität ein Mädchen aus der Mongolei oder China oder irgendein Kind m/f aus Nordkorea adoptieren - aber du brauchst dich auf dem Planeten nur mal umzugucken. Da gibt es selbst innerhalb (Ost-)Europas etliche Ecken, in denen verstoßene oder verwaiste Kinder bei euch dutzendmal besser aufgehoben wären als in jedem Heim.
vielleicht wäre es ja auch eine Option einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling aufzunehmen. Da werden händeringend Pflegefamilien gesucht. ich hab mal in einem Kinderheim für Unbegleitete geholfen.
Ich kenne in Deutschland einen miittlerweile alleinstehenden Mann, der schon leibliche Kinder hat und sich noch um 2 Pflegekinder aus Deutschland kuemmert. Erkundinge dich doch mal beim Jugendamt. Ich weiss, dass die teilweise Probleme haben Pfegeeltern zu finden.
Da werfe ich mal kurz ne Frage rein... Hat dein bekannter die Pflegekinder bekommen als er noch verpartnert war oder bereits alleinstehend gewesen ist? Wir wollten auch ein Pflegekind aufnehmen, klappte aber nicht weil es hieß das einer von uns dann min 3jahre zu Hause bleiben müsse, besser langfristig (bis zur Volljährigkeit des Kindes). Alleinstehend wäre es ja gar nicht möglich drei Jahre zu Hause zu bleiben..... Oder ist sowas Bundesland abhängig?
Hast ne PN
Hallo! Ich finde die Idee gut und mit mehr Platz und Geld könnte ich mir das auch vorstellen. Meine frühere beste Freundin und ihre Schwester waren über eine evangelische Organisation aus Indien aus einem Waisenhaus adoptiert worden. Ein bisschen schwierig war es für sie aufgrund der anderen Hautfarbe schon.
Hi, für mich klingt das etwas blauäugig. Schau dir mal Dokus (37° etc) in den ARD-- und ZDF-Mediatheken zur Ernüchterung dazu an. Wenn du nicht aufpasst, ist das ein zermürbender, teurer, langwieriger Weg als Bittsteller und am Schluss hast du ein FASD-Kind, das intensiv betreut werden muss. Und dann gilt eben "ich habe einen festen Job mit gutem Einkommen" nicht mehr, weil du von Therapie zu Therapie fährst.
Ähnliches wollte ich auch anmerken. Die Zeiten, in denen man im Ausland schnell, vor allem Säuglinge, adoptieren konnte, sind zum Glück vorbei.
Es gibt genug Kinder hier die auf eine liebevolle Pflegefamilie warten. Eine Auslandsadoption sehe ich sehr kritisch. Die Kinder sind oft sehr traumatisiert, haben ihre Eltern verloren und dann sollen sie noch ihre Heimat verlassen? Da kann man sich auch anderweitig engagieren und stark machen. Heime vor Ort finanziell unterstützen, oder wie wir eine Patenschaft übernehmen. Oder wie hier auch schon vorgeschlagen, einen minderjährigen Flüchtling aufnehmen. Wenn man wirklich am Wohl der Kinder interessiert ist und nicht nur eigene Interessen verfolgt, wäre die Auslandsadoption wirklich die letzte Option.
Ich finde es auch blauäugig. Terre des Hommes und andere Organisation raten dringend davon ab. Die Kinder werden teilweise auf sehr dubiose Wege aus dem Heimatland oder der Eltern entrissen für ein paar Euro. Oder die Kinder sind krank. Was will man sich mit einer Adoption aus einem dritte Welt Land beweisen? Wieso kein deutsches Kind bzw Adoption in Deutschland?
Wieso keine Adoption aus Deutschland? Weil es da viel mehr Menschen gibt, die adoptieren wollen, als Kinder, die zur Adoption freigegeben werden. Und da hast du eigentlich nur als "perfektes Paar" eine Chance. Ich denke, sonst würden die wenigsten eine Auslandsadoption in Frage ziehen. Mit beweisen hat das (hoffentlich!!) nur bei wenigen was zu tun. Von der "dritten Welt" war übrigens nicht die Rede. Ich hatte mal in Richtung Osteuropa gedacht. Aber auch das ist bisher nur ein Gedanke- wie bisher alles nur Gedanken sind.
Danke für eure vielen, schnellen Antworten (auch wenn leider kein Erfahrungsbericht dabei war ).
Ja, auch darüber Pflegemutter zu werden (in welcher Form auch immer) habe ich schon nachgedacht- auch das schon länger. Aber irgendwie fühlt sich das zum aktuellen Zeitpunkt nicht richtig an. Ich glaube, ich hätte Angst, dass ich aus der Gefahr heraus, dass das Kind ggf. irgendwann in die Herkunftsfamilie zurück müsste, noch eine letzte minimale Barriere halten würde. Letztendlich aus Selbstschutz. Und besonders im Vergleich zu meinen leiblichen Kindern... so ein Gefühl würde ich keinem (Pflege-) Kind zumuten wollen! Vielleicht in 15, 20 Jahren, wenn meine Kinder groß sind und kein unmittelbarer Vergleich mehr vorhanden ist. Warum ich diese Angst nicht bezüglich eines Adoptivkindes habe, weiß ich selbst nicht. Vielleicht, weil nach einer Adoption ein Kind halt "komplett" zu einem gehört.
Und dass eine Auslandsadoption für ein Kind auch definitiv nicht ohne ist, ist mir klar und das ist auch einer der Punkte, die mir am meisten zu denken geben. Dabei geht es mir weniger um irgendwelche Behinderungen oder Syndrome (denn auch wenn ich auf natürlichem Weg schwanger werde, weiß ich nicht, was für ein Kind da in mein Leben tritt), sondern eher um diesen enormen Einschnitt, den eine Adoption in ein fremdes Land für ein Kind bedeutet. Ich vermute auch, dass das schwieriger wird, je älter das Kind wird. Auf der anderen Seite ist mir natürlich auch klar, dass eher selten Babys vermittelt werden. Deshalb überlege ich auch, ob ich, falls es denn mal soweit kommen sollte, ein Geschwisterpaar aufnehmen wollen würde. Dann würde beiden jeweils eine ganz wichtige Konstante in ihrem Leben bleiben. Auch da denke ich mir, dass ich auch bei einer natürlichen Schwangerschaft Zwillinge bekommen könnte und man dahingehend deshalb offen sein sollte. ABER... alleinstehend und dann direkt zwei Kinder (mit vermutlich schon einigen negativen Erfahrungen) aufnehmen... das darf man halt auch echt nicht unterschätzen. Besonders da ich ja natürlich auch meinen beiden "Großen" weiterhin gerecht werden will...
Wie ihr seht, viele viele Gedanken. Aber genau deshalb würden mich Erfahrungen anderer sehr interessieren. Und nicht, dass ihr mich falsch versteht. Falls ich mich dazu entscheiden sollte, würde ich nicht unmittelbar in der nächsten Zeit adoptieren wollen (was ja ohnehin eher unwahrscheinlich ist, da die Wartezeiten ja häufig eine ganze Weile dauert). Mir wäre es wichtig, dass meine "Großen" auch wirklich große Geschwister werden würden, dass sie einerseits mal beim Kuscheln, Füttern/ Essen, spielen, aufpassen, etc. helfen könnten, andererseits aber auch so weit sind, dass sie vieles eben schon weitestgehend allein können (anziehen, essen, sich eine Weile beschäftigen, usw.). Ich denke frühestens, wenn der Kleine 4 oder 5 ist. Aber vielleicht such´ ich nochmal nach Beratungsstellen. Aber bisher habe ich zumindest halbwegs in der Nähe nichts passendes gefunden.
Kennst du zufällig das Buch "Der soll zu uns gehören? Ein Bruder aus Südamerika" von Ingeburg Kantstein. Ich weiß gar nicht, ob es das noch zu kaufen gibt. Ich habe es als 8jährige gelesen, und es hat mich damals sehr zum Nachdenken gebracht. Die Autorin erzählt die Geschichte einer "späten" Adoption und Versuches der Eingliederung eines bereits 7jährigen kolumbianischen Straßenjungen in eine deutsche Familie, und zwar aus Sicht des deutschen Geschwisterkindes, weiblich, etwa gleich alt. Es bleibt am Ende offen, ob es klappt, aber der Fokus liegt auf den vielen kleinen und großen Schwierigkeiten, die unvermittelt und unplanbar die Alltagsstrukturen erschüttern, wenn es Traumata zu verarbeiten gibt und noch dazu zwei sehr verschiedene Kulturen, Frauenbilder, Sprachen aufeinanderprallen. Kann man das alles auffangen? Kann man das Kind in seinem Selbstfindungsprozess begleiten und den Bruch gemeinsam überwinden, damit es erkennt, dass beide Leben, beide Seelen ihre Berechtigung in ihm haben? Ich stelle es mir als möglich, aber sehr arbeitsintensiv vor, besonders wenn man im Alltag meist doch ganz auf sich selbst gestellt ist. Vielleicht ist da ein Baby für alle (auch die Geschwister) einfacher... LG
Hallo! Danke für den Tipp. Ich hab´ das Buch (gebraucht) gefunden und gleich mal bestellt. Ich kann die Skepsis von vielen wirklich verstehen und wie gesagt, ist das definitiv ein Thema, das sich mich sehr beschäftigt. Aber ich frage mich da teils, was "das keinere Übel" ist (natürlich ziemlich plakativ ausgedrückt). Es wäre ja nicht so, als ob ich, ähnlich wie bei einem Tierzüchter, ein Baby "bestellen" würde, und dieser dann gucken würde, dass die Mutter schnellstmöglich wieder schwanger wird, um ihr dann das Baby abzunehmen. Sondern es geht ja um Kinder, die schon existieren. Deren Eltern sich nicht kümmern konnten oder wollten und die im eigenen Land, aus welchen Gründen auch immer, keine Aussicht auf Adoption haben. Ja, der Umzug in ein fremdes Land und damit verbunden ein komplett fremdes Umfeld ist sicher unheimlich schwierig. Aber in diesem neuen, anfangs noch fremden Leben, sollen die Kinder dann ja Sicherheit, Geborgenheit, usw. erfahren- und das ihr Leben lang. Was wäre die Alternative?! Dass zwar dieser schwierige Bruch niemals stattfindet, das Kind aber dafür ggf. ein Leben lang im Heim, unter teils wirklich schlechten Bedingungen aufwächst. Ihr hoffe, ihr versteht, was ich meine. Aber da eine Adoption, wenn überhaupt, erst in ein paar Jahren in Frage käme, habe ich ja bis dahin noch einiges an Zeit, mich weiter zu informieren und bestenfalls auch mal mit Betroffenen zu sprechen. Vor vielen Jahren habe ich mal (entfernt) jemanden kennengelernt, der aus dem Ausland adoptiert wurde und ich hab sie mal sagen hören, dass ihre Eltern, das Beste wären, was ihr hätte passieren können. Klar, ist das nur ein Einzelfall, aber bisher eben auch die einzige direkte Erfahrung, die ich mitbekommen habe.
Ich kann dir ein bisschen was zu Pflegekindern erzählen: Die meisten Pflegekinder werden in sehr jungen Jahren in die Familie vermittelt. Bis auf Ausnahmefälle bleibt das Kind meist bis zum 18. Lebensjahr, teilweise bis zum 21. Lebensjahr in der Familie. Man muss sich bewusst sein, dass die Kinder ein Päckchen mitbringen. Sei es fatales Alkoholsyndrom oder Auswirkungen von Drogenkonsum in der Schwangerschaft, Vernachlässigung im Säuglingsalter, ... Viele Pflegekinder stehen irgendwann vor der Frage der eigenen Identität und stellen die Pflegefamilie auf die Probe "habt ihr mich auch lieb und behaltet mich, wenn ich Blödsinn mache?". Das ist nicht bei allen Kindern so, aber schon bei recht vielen. Das macht es auch nicht so einfach, weshalb die Jugendämter gerne einen Pflegeelternteil haben, der ganztägig zu Hause ist.
Bekannte von mir haben auch ein Pflegekind schon als Baby bekommen- zwischen zwei leiblichen Kindern. Auch da heißt es, sie wird voraussichtlich "für immer" bei ihnen bleiben. Aber ich kenne genauso einen Fall, wo der Junge nach einigen Jahren zurück in seine Herkunftsfamilie ging (um wieder eine Zeit später wieder rausgenommen zu werden), was für die Pflegemutter natürlich unheimlich schwer war. Ich weiß nicht, ob ich die Angst ignorieren könnte und erst recht nicht, wie ich damit umginge, wenn "mein" Kind, mir wieder weggenommen werden würde. Dazu kommt der Punkt, dass ich als (momentan) Alleinerziehende natürlich nicht dauerhaft zuhause bleiben würde. Teilzeit wird aber sehr wahrscheinlich dauerhaft gut machbar sein. Ach... vielleicht mach´ ich mich wirklich mal in beide Richtungen schlau und schließ´ das Pflegekind auch für die nächsten Jahren nicht kategorisch aus....
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