MamaTeaRex
Hi ihr lieben, Momentan frage ich mich immer häufiger, ob der Erziehungsansatz, denn ich die letzten Monate verfolgt habe richtig war. Die Mamas um mich rum, sind deutlich entspannter und sagen sachen wie "du glaubst du hättest dein erstes kind schreien lassen? warte mal bis du das zweite hast." Ich hab nie geglaubt, dass ich sie schreiben gelassen habe? Das könnt ich nicht. Momentan versteht sie schon Nein, Stop und ich so Sachen wie aufs Klo gehen (ich) geht alleine. Das schönste ist, aber der Papa kann auch schon viel mehr übernehmen. Also ich helikoptere nicht. Ich bin zwar schon eher vorsichtig, aber wenn sie bitterlich weint, oder schreit, dann gehts in mamas/Papas Arme. auch gerne fällt der Satz "Das muss sie lernen, dass Mama nicht immer gleich springt, wenn sie weint (Baby kein halbes Jahr" Mir blutet das Herz, wenn ich den Zwerg dann weinen sehe und ihn keiner hochnimmt und er einen hochroten kopf hat. ich hab dann gesagt, sie kann ihn ruhig nehmen, mich stört das nicht und sie braucht sich keine gedanken machen, bei uns war es auch so. oft schlimmer. "Ne, dass ist nicht normal, das kind ist total unentspannt" ... mich hat es immer beruhigt, wenn ich gelesen habe, dass es anderen Mamas auch so geht und nicht jedes Baby nur schläft. Ich differenziere hier schon, meckern und weinen. Mein Mann meint, dann sag doch einfach "Babys lässt man nicht schreien", aber wer bin ich, dass ich sowas sagen kann? unsere nächte sind immer noch mies und bei den anderen sind sie beneidens wert gut. hab ich jetzt die flachen bücher gelesen? gibt es überhaupt jemanden, der so erzieht? Schaue ich zu wenig auf mich selbst, weil es für mich okay ist stundenlang neben ihr zu liegen, damit sie schlafen kann? Keine sorge wenn es mir furchtbar mies geht, dann übernimmt mein Mann, also ich schaue schon soweit auf mich, dass ich nicht völlig untergeh. Nur halt so n filmabend, mit freundinnen ausgehen, sport oder sowas das bleibt halt auf der strecke? Liebe grüße
„Mein Mann meint, dann sag doch einfach "Babys lässt man nicht schreien", aber wer bin ich, dass ich sowas sagen kann?“ Das gilt doch auch für andere! Wenn du meinst, dass du anderen Mamas keine Ratschläge geben kannst, dann sollen sie das bei dir eben auch nicht machen. Bücher hin oder her, du merkst doch selbst, wie dir dein Mutterinstinkt sagt, dass du dein Kind nicht schreien lassen kannst. Kinder sind auch unterschiedlich, und jeder kennt sein Kind am besten. Nur weil andere ihr Kind mal meckern lassen und das für sie okay ist, heißt es nicht, dass es beim eigenen Kind ganz genauso ist. Manche Kinder sind eben sensibler und eine sensible Mutter (oder Vater) spürt das auch und reagiert entsprechend. Mach weiter so, hör auf dein Bauchgefühl und blende unerwünschte Ratschläge aus. Und es wird einfacher, auch wenn es im Moment nicht so scheint. P.S. Ich lag auch lange Zeit neben meiner Tochter, wenn sie schlief. Jetzt braucht sie das nicht mehr so. Aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe und auch dass ich ihr als Baby so viel Nähe gegeben habe, denn so fühle ICH mich ihr auch näher.
Du kannst auch sagen: „ICH lasse keine Babys schreien“ statt „Babys lässt man nicht schreien“ (wobei ICH auch dem zweiten Satz zustimmen würde).
Ich hab deinen Post nochmal gelesen und glaube, ich hatte ihn nicht ganz richtig verstanden. Du sprichst da ja konkret von einer Situation, wo das Kind deiner Freundin geschrien hat und sie das absichtlich ignoriert hat, richtig? Und du fragst dich, ob du etwas falsch machst, da die Kinder der anderen offensichtlich so viel besser schlafen usw. Erstmal bleibe ich dabei, dass ich anderen ungern Ratschläge gebe was Erziehung angeht und das auch von anderen nicht gern höre. In solchen Situationen fällt mir das aber auch schwer. Und dann ist es natürlich etwas anderes, ob das Kind machen darf was es will oder ob es einfach liebevoll behandelt wird, wozu (ab einem gewissen Alter) auch Grenzen setzen gehört. Und das scheinst du ja zu tun. Wenn das Kind aber weint und ignoriert wird, lernt es ja, dass sich keiner darum kümmert und hört vielleicht irgendwann auf damit - es bringt ja nichts. Was aber nicht heißen soll, dass alle Kinder, die gut schlafen, schreien mussten. Es gibt einfach verschiedene Temperamente, die die Eltern vor unterschiedliche Herausforderungen stellen und jeder muss da seinen ganz eigenen Weg finden.
Kein Baby muss lernen, dass man nicht immer gleich springt, wenn es weint. Wenn ein Baby schreit hat es einen Grund und es ist die Aufgabe der Eltern, diesen zu finden und das Problem zu lösen und zu trösten. Gerade so ein kleines Baby mit 6 Monaten hat noch keine andere Art sich auszudrücken und muss ernst genommen werden! Ich lasse meine Große (20 Monat) bis heute nicht schreien. Sie bekommt zwar definitiv nicht immer ihren Willen, aber man kann sein Kind auch durch die Gefühle hindurch begleiten, statt sie damit allein zu lassen. Meine Große war eine schlechte Schläferin und meine Kleine (aktuell fast 4 Monate) ist es auch. Das ist nunmal so. Sie schreien zu lassen würde nicht bewirken, dass sie mich weniger braucht, sondern lediglich ihr Vertrauen in mich zerstören und warum sollte man schreien, wenn die Mama/der Papa eh nicht kommt? Leider muss ich zustimmen, dass es bei dem zweiten Kind etwas anders ist. Leider muss meine Kleine manchmal schreien. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich sie abhärten will oder sie "etwas lernen muss", sondern schlichtweg damit, dass es Situationen gibt, wo die Große einfach gerade mal vorgehen muss, zB wenn sie gerade eine neue Windel braucht. Ich tröste mein Baby dann trotzdem so schnell ich kann und rede währenddessen zumindest mit ihr. Ich hätte das schreiende Baby auf jeden Fall hoch genommen und getröstet - egal ob es meins ist oder nicht. Ich kann sowas auch nicht hören / sehen. Mach weiter so, dein Weg ist auch aus meiner Sicht der richtige!
Keiner zwingt dich dazu und du machst es gerne, das ist deine Priorität. Die anderen können es so machen wie die wollen und für richtig halten.
Ich weiß genau was du meinst. Ich mache das genau wie du, ich lasse ihn nie schreien und "springe" sofort. Ich finde dass bei so kleinen Kindern auch genau richtig, aber da hat jeder seinen eigenen Mutterinstinkt. Meiner schläft auch schlecht, ich stille auch noch nach über einen Jahr und darf mir auch viel anhören. Sie werden so schnell groß und ich hoffe einfach ihm in dieser Zeit so viel Urvertrauen wie möglich mitzugeben. Ob das richtig ist wird man eh erst viel später oder nie erfahren;-) Finde die Kommentare der anderen aber echt übergriffig.
Ich bin durchaus der Meinung, dass du dem Kind die Möglichkeit nimmst sich selbst zu regulieren, wenn man immer direkt hingeht. Und das hab ich ab kind No2 nicht mehr gemacht und uns ging es damit deutlich besser. Und stundenlang neben dem Kind liegen jab ich dann auch nicht mehr gemacht. Ich habe auch noch ein Leben. Wenn du damit glücklich bist, ist das fas richtig für euch. Aber ich kann das nicht nachvollziehen und es ist nicht meins.
Ich finde es sehr furchtbar wenn man die kleinen Würmchen schreien lässt. Sätze wie : "Du musst ihn auch mal weinen lassen, damit er lernt das du nicht sofort springst!" "Seine Lunge muss sich entwickeln!" "Die müssen lernen sich von alleine zu beruhigen!" Nein. Mein Kind soll wissen das wenn es weint, aus welchen Gründen auch immer, das Mama und Papa kommen und ihn zu trösten! Auch entwickelt sich die Lunge durch das weinen nicht. Aber vor allen muss mein Kind nicht lernen sich von alleine zu beruhigen. Es ist grausam wenn Babys aufhören zu weinen weil sie völlig erschöpft sind davon und mit dem Wissen einschlafen da kommt Mama oder Papa nicht um mich in meiner Angst/Panik/ was auch immer aufzufangen! Ich höre den Satz sehr oft von meiner mutter, gefolgt von " Du verwöhnst ihn zu sehr!" Könnte ich kotzen.
Jedes Kind und jede Eltern sind anders. Und was andere erzählen muss auch nicht stimmen. Ich habe Mini auch tagsüber täglich gehalten, damit sie Schläfchen machen kann (und dabei zu gelesen), beim weglegen wäre sie aufgewacht. Oder abends immer im Zimmer geblieben, denn sonst wäre sie auch aufgewacht. Nicht schreien gelassen - denn Schreien führt eher zum reinsteigern lassen als zur Selbsregulation (haben wir bei den 2-3 Versuchen gemerkt, wo sie im eigenen Bett ohne dabei zu Stillen einschlafen sollte). Ich habe mir ausgesucht, ein Baby zu bekommen und mich so zu kümmern, dass es ihr gut geht.
Aber es gibt doch nicht nur schwarz und weiß. Ich habe meine Kinder sicher nie schreien lassen, in dem Sinn, daß ich sie leiden gelassen habe , damit sie lernen sich zu fügen. Aber manchmal und bei mehreren Kindern, gerne auch wenn sie gleichzeitig weinen, dann kann man nicht allen gleichzeitig gerecht werden. Dann spricht man gut zu, während Kind eins verarztet wird und geht eben gleich danach. Oder redet während man etwas fertig macht und nimmt dann hoch. Oderoderoder. Weder ist eine Seite nur helikopternd unterwegs noch die andere in der schwarzen Pädagogik. Meist bewegt sich doch der Großteil von uns in der Mitte, wenn nur diese Schlaumeierei und der Wettbewerb nicht zu so oft verallgemeinernd besserwisserischen Aussagen führen würde. Ich meine, bei mehreren Kindern kann man eben nicht mehr neben jedem liegen bis es schläft, schon gar nicht wenn man berufstätig ist. Dann gibt es kuscheln auf dem Sofa und gestaffelt. Hauptsache alle spüren, daß sie geliebt werden und umsorgt. Kind zwei läuft halt schon eher nebenher als Kind eins. Wie auch. Kind eins muß während des Mittagsschlafes von Kind zwei vom KIGA abgeholt werden, nur z.B. ,- schon liegt man nicht mehr bei Kind zwei beim Mittagsschlaf sondern Kind zwei schläft im Wagen und man holt Kind eins ab... usw. Und trotzdem ist da nur Liebe...
Da sind ja viele Dinge, wo man drüber nachdenken könnte. Ich geh mal nur ( der Zeit wegen) auf wenige ein. : Ich finde, zwischen Schreien lassen und sofort bei wimmern/ jammern zur Stelle sein ist es doch ein großer Schritt. Mittelweg. Wenn dein Mann sagt, Babies soll man nicht schreien lassen ( was ja richtig ist) und du auch der Meinung bist, wer ist dann der, der nicht akzeptiert, dass ihr euer Baby nicht schreien lässt? Sind die wirklich so tolle Ratgeber oder wollen sie nur was weiterbringen, was die selbst gemacht haben? War das Alles richtig? Niemand ist perfekt. Hör doch auf dein Bauchgefühl, dein Mann ist doch auch auf deiner Seite. Mama+Papa = Kind ;)
...deine Bekannten haben Recht. Beim zweiten Kind musst du ab und an "einen Tod sterben ". Es wäre nämlich fatal, einem Kind, das ein zwei drei Jahre nie meckern musste, plötzlich das neue Baby vorzuziehen. Spätestens in einer Folgeschwangerschaft sollte man dem Erstling langsam beibringen, dass man Frust auch mal aushalten kann. Übrigens habe ich durchaus auch Nr. 2 mal meckern (nicht schreien) lassen, wenn ich gerade mit Nr. 1 beschäftigt war. Trini
Sehe ich genauso. Spätestens bei Kind 2 ist man raus. Man kann sich schließlich nicht zerteilen und dann muss halt mal einer warten fertig.
Das sehe ich überhaupt nicht so. Spontan fällt mir kein Grund ein , aus dem man ein Kind schreien lassen sollte. Auch bei zwei Kindern gibt es eigentlich immer eine Möglichkeit. Und wenn man sich erst kurz um das eine kümmern muss, bevor man zum anderen geht und während dessen aber beruhigend redet ist es ja kein schreien lassen, weil man auf das Kind eingeht. Meine Große war bei der Geburt ihres Bruders 3,5 Jahre. Und die Umstellung fiel ihr anfangs sehr schwer, das gab viele Tränen und Wutausbrüche in den ersten zwei Monaten. Und Papa konnte sie nicht beruhigen, weil sie bei Mama sein wollte da wo das Baby auch die ganze Zeit war. Also saß ich oft da stillend mit Baby und einem weinenden, schreibenden Kind, das ich parallel beruhigt habe. Ich habe intuitiv gehandelt. Das Baby konnte nicht zu Papa, weil er Durst hatte und die Große hat unter dem Gefühl gelitten Mama zu verlieren. Also nahm ich beide. Aber der kleine hat natürlich dann auch meist mitgeweint. Meine Hebamme meinte auf Nachfrage, dass sie es auch so machen würde, so bekämen auch beide das Gefühl, dass sie gleich wichtig sind und Mama immer für sie da ist. Und was soll ich sagen. Meine Große ist sicher immer noch ab und an eifersüchtig, aber sie hat sehr gut verstanden, dass ich sie nicht weniger lieb habe als zuvor. Und seid ein paar Wochen(sie ist jetzt 4 Jahre alt) erstaunt sie mich regelmäßig damit wie gut sie mit kleinen Enttäuschungen, die vor zwei Monaten noch zu größeren Anfällen geführt hätten, umgehen kann. Die Kinder lernen Selbstregulation am besten wenn man sie begleitet. Das ist anstrengend, man zweifelt, gerade wegen der vielen negativen Kommentare von aussen, häufig, aber es lohnt sich. P.S.: Ich möchte den Vater oder andere Bezugspersonen übrigens keines falls ausnehmen . Es war nur eben in dem geschilderten Fall so, dass es um die Mutter ging. Und meinem Mann fällt es auch sehr schwer lange und geduldig zu begleiten, sodass ich dies meist tue.
Da ist aber dann aber eher die Frage was man unter "schreien lassen" eigentlich versteht. Ist es schon kein schreienlassen mehr wenn man sich um den einen kümmert und dem anderen derweil gut zuredet weil er kurz warten muss? Weil schreien tut der ja trotzdem. Auch du kannst ja nicht Stillen und gleichzeitig dem anderen z.b. was kochen weil er auch Hunger hat und natürlich gibt's dann Geschrei. Also ich habe es nicht geschafft ständig alle zufrieden zu stellen. Dazu kommt daß man selber ja auch noch da ist und nur eine bestimmte Kraftreserve hat.
Aha..... nicht schreien lassen, aber dann schreiben, dass dein größeres Kind dennoch weitergeweint hat. Das widerspricht sich. Ich habe drei Kinder, irgendwann kommt die Situation, da muß irgendeiner mal zurückstecken. Und ja, das MÜSSEN Kinder lernen. Sowas nennt sich teilen und auch eine Mama muß man teilen können. Und schreien lassen? Weiß ja nicht was du darunter verstehst. Hast du es schon erleben müssen, wie sich dein Kind im Supermarkt auf den Boden schmeißt und anfängt rumzuschreien, nur weil er ein Spielzeig für mal eben 99 Euro nicht bekommt? Du würdest ihm das dann kaufen, nur damit er nicht mehr rumschreit? Oder dein Baby schreit, weil es hunger hat, du bist aber gerade dabei, dem größeren Kind Essen zu machen? Lässt du dann dein größeres einfach stehen, um das Baby zu sättigen? Dein Denken ist komplett unrealistisch.
mich nervt das auch mit dem "du musst auch mal schreien lassen". ein kumpel hat seine mutter da sehr schön vorgeführt. die sagte das auch unf dass er seine tochter zu sehr verwöhne. als er bei ihr zum frühstück war, stellte er fest, dass gar keine marmelade auf dem tisch steht. sie sprang sofort auf um welche zu holen. als sie sie ihn gab, grinste er sie an und sagte nur, ha! ich musste nichtmal schreien! da musste die mutter sich eingestehen, dass sie müll erzählt. ich finde, es gibt da schon unterschiede. ich springe auch nicht mehr sofort, wenn der keks einen pieps macht. ein bisschen meckern kann er ruhig. wenn ich etwas nicht möchte und er deswegen richtig anfängt zu weinen, dann nehm ich ihn in den arm und tröste ihn,aber geb nicht nach. würde aber nie aus dem zimmer gehen und ihn da brüllen lassen. im endeffekt ist es bums, was die anderen sagen. du musst damit zurecht kommen.
Hallo MamaTeaRex, zwei Dinge fallen mir dazu ein: 1. Wenn es geht, dem Kind zu helfen, ohne sich selbst komplett untreu zu werden, dann ist das bestens und fördert das gesunde Zusammenleben und Entwickeln. 2. Wenn Arbeit, weitere Kinder, besondere Umstände etc. hinzukommen, geht es nicht mehr so. Dann müssen die Kinder mehr "durch", aber das wird für diese Kinder auch machbar sein, weil sie nicht "absichtlich" hängen gelassen werden, sondern eine Atmosphäre von "Kind, ich sehe deine Not, ich kann dir erst etwas später helfen, jetzt musst du noch ein bisschen selbst zurechtkommen, und ich weiß, dass du das auch schaffen wirst." vor, also eine liebende, zugewandte und "Helfen-wollende". Das spüren Kinder. Und dann kämpfen sie sich auch schadlos durch und wachsen daran. Anders sieht es aus, wenn, wie in Deinem Beispiel, Mama daneben steht, nichts besseres zu tun hat und sich über das nervige Kind auslässt, das Kind also in seinem Problem am langen Arm verhungern lässt. Das ist keine Wertschätzung (des Kindes oder seines aktuellen Problems), keine Zugewandtheit, nur mehr ein distanziertes von oben herab Behandeln. So eine Haltung ist sicherlich auf Dauer nicht gut für alle Beteiligten, besonders die Kinder. Kinder lernen am besten durch Vorbilder. Wie viel Empathie und Mitgefühl, wie viel Hilfsbereitschaft entwickeln wohl Kinder, deren Vorbilder sie absichtlich allein lassen, damit sie nicht so nerven oder nicht glauben, "Mama würde immer gleich springen"? Und daraus der nächste Gedanke: Eine Gesellschaft braucht sie alle: Die, die sehr gut für sich sorgen lernen und sich gegen alle möglichen Widrigkeiten durchboxen, auch wenn sie dann nicht nett oder freundlich und entgegenkommend sind, die, die empathisch und einfühlsam sind, hilfsbereit und alles, was dazwischen liegt. Darum gibt es vielleicht nicht so viel falsch dabei. Die Kinder lernen dabei auch andere Dinge. Ich sehe, dass meine außerordentlich feinfühlige, empathische und sehr hilfsbereite Tochter aufgrund dieser Eigenschaften oft Probleme in größeren Kindergruppen hat. Das ist nämlich sehr anstrengend, immer so auf die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu achten, und das hat sie von mir/uns gelernt. Von denen, die etwas tougher (rauer) großgezogen wurden, wird das oft als Schwäche angesehen und wenig gewürdigt. Insofern denke ich manchmal, vielleicht hätte es ihr geholfen, wenn sie mehr durch gemusst hätte. Aber nicht, weil ICH es nicht wollte, ihr zu helfen und sie zu unterstützen, sondern weil ich Aspekte des eigenen Lebens hatte, wegen derer es eben nicht so möglich war. Andererseits haben wir das auch versucht, weil wir es erst einmal für normal und gut hielten, und wir sind gescheitert, weil das Ergebnis war, dass sie dann nur noch krank war und immer mehr abbaute. Nachdem ich meine eigenen Themen (Beruf etc.) wieder weiter zurückgenommen hatte, ging es uns allen besser. Am Ende sind doch die Kinder alle sehr verschieden und bringen auch noch viel mit. Und da müssen wir einfach schauen, wie das zueinander kommt, Kind und Eltern, ganz individuell. Und dann entwickelt sich lauter Vielfalt. Darum bin ich ein absoluter Gegner jeder Form von Labeling à la "Helikoptermama" oder "Rabenmutter" usw. Die Fronten und Grabenkriege entspringen einer Polarisierung, die die gesellschaftliche Vielfalt missachtet, die nötig und gut ist und in der sich alle mit ihren besonderen Fähigkeiten wunderbar gegenseitig verstärken könnten. Anstatt eifersüchtig oder erbsenzählerisch zu schauen, wer was falsch macht, im Gegensatz zu einem selbst. Ich nehme mich nicht aus; diese Tendenz ist vielleicht auch einfach menschlich. VG Sileick
Für mich liest es sich, als ginge es hier um Mehrfachmütter? Wenn du mehrere kleine Kinder hast ist es schlichtweg nicht möglich, beide Bedürfnisse zeitgleich zu befriedigen. Da kommen immer mal wieder Situationen, wo beide zugleich wollen aber durchreißen leider nicht möglich ist. Weinen und schreien ist ebenfalls nicht das Gleiche. Ein Kind alleine lassen und es minutenlang ignorieren wenn es schreit ist was anderes, als wenn man nicht direkt los rennen kann oder Sichtkontakt besteht. Ich hatte vor meinen Kindern auch romantischere Vorstellungen. Ein Schreikind später bewerte ich viele Dinge nicht mehr ganz so drastisch wie damals …
Ich habe mein Kind schreien lassen.... ...auf meinem Arm, im Schaukelstuhl schaukelnt... Damit will ich sagen, es ist ein enormer Druck, wenn man meint sein Baby/Kind immer beruhigen zu müssen. Umso belastender ist es, wenn es nicht geht. Unsere Tochter war ein Schreikind. In ihren Schreistunden, die sie täglich hatte, konnten wir einfach nur da sein. Ich musste mich von dem Gedanken verabschieden, dass ein Baby nicht schreien "darf". Alle Grundbedürfnisse waren gestillt und somit blieb uns nur gemeinsam diese Stunden zu schaffen. Viel Körperkontakt, Trost und Nähe. Kinder lernen nicht intrinsisch sich selbst zu regulieren, also bringt es auch nix, sie im Frust allein zu lassen (außer sie wünschen es natürlich). Sie suchen durch schreien, trotzen, toben usw den Kontakt zu uns, eine helfende Hand.Kinder lernen durch uns, Wege der Selbstregulation. Ein Kind, dass durch "Ignorieren" weniger Frustration zeigt, hat nicht gelernt sich selber zu regulieren, sondern gelernt, dass es eh allein ist mit diesem Gefühl und daher sucht es keinen Kontakt mehr zum Umfeld. Mag nach außen toll scheinen, für ein Kind aber noch überfordernder als der begleitete Frust.
Genau, die Mär vom selbstregulierenden Baby durch absichtliches Warten und Schreien lassen müssen Eltern von Schreibabys sofort durchschauen lernen. Es ist einfach nicht richtig, dass Babys (oft wird da ja schon von Neugeborenen gesprochen) allein schreien müssen, um Selbstregulation zu lernen. Das ist ein Reifungsprozess, den man am besten durch die elterliche Co-Regulation begleitet - also wie von dir geschildert auf dem Arm, usw. Es gibt natürlich Babys, die sich von Anfang an selber regulieren können und das gar nicht nötig haben. Würde sagen, da haben die Eltern einfach Glück gehabt.
Kein Baby muss man schreien lassen. Aus meiner Sicht ist schreien lassen nämlich, dass man dies ganz bewusst macht. Baby ganz bewusst allein weinen lässt. Und das ist sicher falsch. Allerdings gibt es Situationen, da kann keiner das Baby sofort hochnehmen. Als Mutter von 3 unter 2, gab es Situationen, da konnte ich bei einem Kind gerade nicht weg. Wenn da eines oder beide andere weinten, konnte ich nur mit ihnen sprechen, zeigen ich bin da. Aber schnelles hochnehmen war nicht möglich. Und 3 kleine Kinder gleichzeitig stillen bzw. füttern geht allein auch nicht. Ja, da musste schon mal gewartet werden.
Das sind die gleichen Mamas, die im Studium damals mit "Also ich als Mutter sehe das ja ganz anders (und du kannst nichts dagegen sagen, weil du halt durch deine Unvollständigkeit nicht so dermaßen weise bist wie ich!1!1!1)" Totschlagargumenten daherkamen. Fand ich damals schon zum Kot*en und habe mir geschworen nie so zu werden. Was soll der Spruch. Du hast nur ein Kind, also hast du dich still und leise zu verhalten und deine weisen Gurus zu verehren? Ich habe es absichtlich übertrieben dargestellt, aber ich hab damals wirklich mit den Augen gerollt und tue es weiterhin ;) Lass dir keinen Unfug einreden. Man muss nicht werden wie die. Weder mit dem ersten Kind noch mit dem fünften. Dann das Thema Schreien lassen. Hier im Forum hab ich gelernt, dass verschiedene Leute unterschiedliches darunter verstehen. Ich bin ja fast schon der Meinung, dass die, die solche Sprüche von sich geben, noch nie ein richtiges Schreien gehört haben (wie bei Babys mit Regulationsstörung). Manche meinen da ja tatsächlich das niedliche Quäken, das Mal von sich gegeben wird. Und richtig, da laufe ich auch nicht sofort los. Aber absichtlich Schreien-schreien lassen würde ich nie im Leben bzw hab ich auch nie gemacht. Genauso wie ich nie ferbern würde (da müsste wirklich schon alles an Alternativen ausgeschöpft sein und ich kurz vor Einweisung in die Klapse). Lernen... Mit sechs Monaten spielen Gewohnheiten und feste Tagesabläufe eine große Rolle, man kann durch das Schaffen von Rahmenbedingungen da gut eingreifen (bis zu einem gewissen Maß). Aber mit kognitivem Lernen hat das noch überhaupt nichts zu tun, das kommt erst später, wenn das Gehirn dazu fähig ist. Das Laufen kann man Babys ja auch nicht beibringen, sondern muss warten bis es das von sich aus schafft. Wieso soll das beim Schlaf oder der häufig missverstandenen Selbstregulation anders sein? ""Ne, dass ist nicht normal, das kind ist total unentspannt"" Na dann kann besagte Mama ja froh sein, dass sie so ein entspanntes (bzw entspannte) Baby(s) hatte. Normal ist laut Kinderarzt ein sehr dehnbarer Begriff. Also: Lass die reden, lass dich nicht verunsichern. Willst du abends ins Kino? Oder liegst du eh lieber mit deinem Nachwuchs im Bett? Die Babyzeit ist schnell vorbei, rückblickend wäre die kinofreie Zeit also wirklich sehr kurz. Gerade jetzt zu Corona habe ich da echt nichts vermisst.
Also ich erziehe grundsätzlich nicht nach einem besonderen Erziehungstyp oder Ratgeber, sondern ich höre auf meine Intuition und meinen Hausverstand. Und wenn man auf sein Gefühl hört, klappt es oft besser bzw. ist man authentischer, als wenn man nach einem Buch erziehen will. Ich würde sagen, bei mir ist das eher so eine liebevolle Konsequenz. Ich gebe den Rahmen vor, in dem meine Kinder doch sehr viel Entscheidungsfreiheit haben. Aber die wirklich wichtigen Dinge entscheide ich bzw. ziehe ich durch und mache ich auch so, wie ich sage, auch wenn es vom Kind Protest gibt. Schreien lassen, im Sinne von Baby liegt irgendwo allein herum und brüllt sich die Seele aus dem Leib, würde ich auch niemals machen. Da verliert das Kind sein Urvertrauen und ist sein Leben lang geschädigt dadurch. Aber wenn man dabei ist und mit dem Baby spricht, agiert oder es hält und es trotzdem schreit, weil es eben nachts z. Bsp. lieber hätte, dass man stundenlang mit ihm im Zimmer herumgeht und es nicht einfach nur im Liegen neben sich im Arm hält, dann darf es bei mir schon auch mal schreien. Denn ich bin da, ich vermittel ja Nähe, Geborgenheit und Ruhe, aber ich will nachts nun mal selber schlafen und nicht Runden laufen, nur damit Baby ja keine Minute brüllt. Oder wenn sie dann älter geworden sind und neben mir waren, ich aber kochen musste oder auf dem Klo war, dann bin ich auch nicht beim kleinsten Mucks schon gesprungen, sondern da durften sie auch mal meckern und ich hab meine Tätigkeit beendet, bis ich mich ihnen wieder mit voller Aufmerksamkeit zugewandt habe. Meine Kinder waren einfach überall mit dabei und eingebunden, aber es hat sich nicht ausschließlich den ganzen Tag alles nur um sie gedreht und sie durften auch lernen sich mal alleine zu beschäftigen und nicht den ganzen Tag von mir oder jemand anderem bespaßt zu werden. Sie durften auch lernen mal zu warten, wenn ich etwas fertig machen musste und sie durften auch mal nörgeln und meckern und ihren Protest durchaus kundtun. Ich habe sie immer ernst genommen, ihre Gefühle auch benannt und ihnen Verständnis gezeigt, aber dennoch ging nicht immer alles ausschließlich sofort nach ihrem Kopf und sie mussten auch lernen, dass auch Mama und andere Personen Bedürfnisse haben. Und wenn man mehrere Kinder hat, dann muss man schon noch mal mehr differenzieren, welches Kind gerade eben die volle Aufmerksamkeit braucht und dann müssen die anderen auch mal warten. Hat sich mein Großer gerade verletzt und der Kleine genörgelt, weil er irgendwas anderes wollte, dann musste er in diesem Moment warten, weil ich mich zuerst um den Großen kümmern musste. Und ich muss sagen, dass so was den Kindern auf keinen Fall schadet, denn so lernen sie viel schneller, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt sind und dass sie auch auf andere Personen Rücksicht nehmen können, empathisch sein können und sich somit dann auch besser in Gruppen, etc. integrieren können, als wenn sie überall, wo sie sind, denken sie sind die Einzigen, die es gibt und es muss immer überall alles nach ihren Wünschen ablaufen und wenn nicht, dann läuft Mami daher und wird es schon richten. Mir ist es wichtig, dass sich meine Kinder zu selbstständigen, selbstbewussten Kindern entwickeln dürfen, die ihren eigenen Weg gehen, die aber auch auf andere Rücksicht nehmen können, die auch warten können, sich selbst beschäftigen können und die lernen, dass sie gewisse Grenzen von anderen Menschen zu akzeptieren haben und auch ihre eigenen Grenzen gegenüber anderen zeigen. Und jedes Kind ist auch anders, manche Kinder, wie mein Großer sind sehr willensstark, da sind oft andere Wege zielführender, als bei meinem Kleiner, der viel geduldiger und gelassener ist und schneller mal auch einfach so etwas akzeptiert. Aber wenn man individuell auf das Kind eingeht, dann findet man Wege, die für jedes Kind funktionieren und mit denen alle aus der Familie gut zurecht kommen. Deshalb finde ich, kann man das schwer erklären, weil vieles einfach von der Situation und der Tagesverfassung auch abhängt und vom Charakter des Kindes. Für mich ist das Wichtigste, dass ich selber ruhig und gelassen und vor allem authentisch in meinem Tun und meinem Vorleben bin, aber mich nicht völlig aufopfere und vergesse und alles stehen und liegen lasse, nur um jeden einzelnen Wunsch der Kinder sofort zu erfüllen. Jeder muss für sich seinen Weg finden, denn es gibt in meinen Augen nicht den einzig Richtigen. Es muss zum Kind und zur Familie passen und manchmal muss man auch herumprobieren, bis man das findet, was am besten zu einem passt. Sich auf eine Erziehungsform nach Ratgeber zu versteifen, ist oft nicht so zielführend, als wenn man mal ausprobiert, wie es am besten klappt und womit jeder am besten zurecht kommt. Und andere Personen dürfen ruhig auch andere Zugänge haben, denn Kinder lernen schnell, bei wem was wie geht und es schadet ihnen auch nicht diese Erfahrungen machen zu dürfen, dass nicht jeder immer gleich reagiert. Und ob ein Kind gut schläft oder nicht, hängt sicher nicht von der Erziehungsform ab. Also da würde ich mir nichts einreden lassen. Meine Kinder sind beide schlechte Schläfer gewesen. Das sind einfach Dinge, die kann man sich nicht aussuchen oder erziehen, die muss man nehmen, wie sie sind und das Beste daraus machen. Alles Gute!
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