Elternforum Rund ums Baby

Angst mich alleine um dass Baby zu kümmern während Mann arbeitet

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Angst mich alleine um dass Baby zu kümmern während Mann arbeitet

Julo123

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Hallo, das hört sich vielleicht merkwürdig an, aber ich habe Angst alleine für meine Tochter verantwortlich zu sein. Kurz zur Geschichte: Unsere Tocher ist ist mittlerweile 5,5 Monate alt. Ich habe mich die ersten 2,5 Monate größtenteils selber um sie gekümmert. Danach ist mein Mann mit mir in Elternzeit gegangen. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne Zeit mit unserer Maus verbringe, ganz im Gegenteil! Sie ist ein absolutes Wunschkind. Es ist nur so, dass ich vllt. noch ein bisschen traumatisiert bin von der Anfangszeit. Sie war die ersten 3 Monate ein Schreikind und hat in ihren schlimmsten Zeiten 13 Std. am Tag geschrien. Nachts ist sie auch alle 30 Minuten wach geworden und es war schwer sie zum schlafen zu kriegen. Außerdem konnten wir sie nicht ablegen. Sie ist dann immer sofort aufgewacht und hat äußerst laut geschrien; bei eigentlich allem was wir getan haben. Wickeln, waschen, ect... und das so doll, dass sie dunkelrot angelaufen ist. Diese Zeit hat mich echt an den Rand der Verzweiflung gebracht und ich habe ehrlich gesagt mehr als einmal daran gedacht, dass ich als Mutter komplett versagt habe. Mittlerweile hat sie sich deutlich verbessert. Sie lässt sich am Tag mittlerweile immerhin für 20 Minuten ablegen und schläft tagsüber auch ca. 1/2 h. Das sind an sich zurzeit echt traumhafte Zustände. Nur die Angst bleibt, dass ich wieder kurz vor dem Rande der Verzweiflung sein werde. Hinzu kommen auch Schuldgefühle, dass ich so empfinde obwohl sie ja ein Wunschkind ist. Hat vllt. hier auch Jemand Erfahrung mit einem Schreikind bzw. einem Kind was sich schlecht ablegen lässt?


Tigerblume

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Antwort auf Beitrag von Julo123

Meine ältere Tochter war so wie Du Deine Tochter beschreibst und ich kann mich noch gut an die Verzweiflung und Erschöpfung erinnern. Das geht alles vorüber! Du wirst jeden Tag Schritt für Schritt meistern und Dich schon bald wieder daran gewöhnen Dich alleine um Deine Tochter zu kümmern. Vielleicht fällt es Dir leichter wenn Du eine Krabbelgruppe oder Babyschwimmen oder ein wöchentliches Elterncafé besuchst?


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Julo123

hey, mein kind ist kein schreikind und ein wunschkind. du musst echt kein schlechtes gewissen haben. mein kind geht mir manchmal auch gehörig auf den zeiger, aber deswegen lieb ich es doch nicht weniger. das ist doch alles komplett normal und du musst dich nicht schlecht deswegen fühlen! du gibst dein bestes und machst es bestimmt toll. es ist doch bestimmt nicht so, dass du sie schreien lässt und du dir in der badewanne ne auszeit gönnst. hättest du als mutter komplett versagt, dann würdest du dir doch gar keine gedanken um das wohl deines schatzes machen. das machst du doch aber! keiner kann was dafür, dass ihr ein schreibaby habt. das hat nix mit deinen mutterqualitäten zu tun!


Mamamaike

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Antwort auf Beitrag von Julo123

Hallo, auch ein Wunschkind kann einen an seine Grenzen bringen - das ist vollkommen normal, vor allem beim ersten Kind. Da weiß man ja nicht, was auf einen zukommt... Mach Dir nicht zu viele Gedanken vorher (ja, ist leichter gesagt als getan), es kommt, wie es kommt und Du wirst da wieder hineinwachsen. Eure Tochter ist jetzt älter, und von daher "darfst" Du die schwierige Anfangszeit abhaken und offen für das Neue sein. Du schaffst das schon! Viele Grüße


Merry21

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Hallo du, ich kann dich auch sehr gut verstehen. Unser Kleiner war am Anfang auch schwierig, so wie du es beschreibst zwar etwas weniger schwierig als deine Tochter aber dennoch auch ein schreibaby und mich hat das eben so wie dich an meine Grenzen gebracht, obwohl die ersten zwei Monate mein Partner mit mir zu Hause geblieben ist in Elternzeit. Als er dann wieder arbeiten gegangen ist vollzeit hatte ich sehr große Angst zu Hause zu bleiben. Irgendwie hat es schon funktioniert, aber es blieb weiterhin so, dass es mich an meine Grenzen gebracht hat aus verschiedenen Gründen und ich mir nicht vorstellen konnte ein ganzes Jahr mit Baby zu Hause zu sein, während mein Partner vollzeit arbeitet. Wir haben da noch mal darüber gesprochen und letztlich hat er dann 30% reduziert und ich habe angefangen in teilzeit wenige Stunden in der Woche zu arbeiten. Das alleine hat schon zu einer deutlichen Entlastung auf meiner Seite geführt und ich meine auch insgesamt zu einer besseren Situation für unser Baby, der jetzt auch deutlich mehr von seinem Papa hat den er unheimlich liebt. Ist auch deshalb eine Win-Win-Situation, weil ich mehr als das doppelte verdienen kann als mein Partner. Da er sich aber beruflich neu orientiert hat nach einer Umschulung, wollte ich ihm zuliebe mehr zu Hause bleiben und zurückstecken beruflich, damit er auf der neuen Stelle Fuß fassen kann . Trotzdem bin ich mittlerweile, fast ein halbes Jahr nach seiner Reduktion, schon wieder an einem Punkt, wo mir das mit den 30 Prozent nicht mehr reicht, und zwar weil wir seit einigen Monaten ein zunehmend problematisches schlafverhalten unseres Babys haben. Ich habe immer ausgehalten und gehofft, es ist nur eine Phase und es wird besser, aber es wurde leider immer noch schlimmer. Ich hatte jetzt desöfteren einige Nächte in Folge in denen ich praktisch nicht geschlafen habe, und dann tagsüber alleine für ihn sorgen musste und er einfach auch tagsüber nicht schlafen wollte, dafür aber den ganzen Tag wegen Übermüdung wieder schnell geschrien hat oder dauernd gequengelt und wenn ich dann am nächsten Tag auch noch selber arbeiten musste war ich auch wieder über meiner belastungsgrenze. Ich hätte da echt mehrere Nervenzusammenbrüche und Heulkrämpfe. Ich sag mal so, die Menschen sind alle unterschiedlich belastbar, ich habe in Bezug auf die baby-versorgung einfach andere Grenzen als vielleicht andere Frauen aus verschiedenen Gründen, ich wünschte auch ich würde es besser hinkriegen, zu ich aber nicht, obwohl ich mein Bestes gebe, und dann sprechen wir als Paar darüber und versuchen uns Lösungen zu überlegen, wie wir unseren gemeinsamen familienalltag für alle möglichst gut und entspannt gestalten können. Wir waren jetzt auch zusammen in einer eltern-säugling-sprechstunde, es gibt hier eine sehr gute an der Uniklinik, welche auch sehr hilfreich war, auch wenn es unsere Situation bis jetzt noch nicht entspannen konnte. Zumindest haben wir jetzt einen Plan längerfristig, wie wir das mit dem Schlafen vielleicht in der Zukunft ein bisschen verbessern können. Wenn du merkst, dass es mit Baby allein zu Hause irgendwie nicht geht, dann sprecht doch darüber, vielleicht gibt es ja auch andere Lösungen als Papa in vollzeit weg und Mama vollzeit zu Hause. Und scheut euch nicht so eine Eltern Säuglings Sprechstunde oder Ambulanz aufzusuchen die sind gold wert... generell ist jede Hilfe, ob professionell oder innerhalb der Familie Gold wert und man sollte nie zu stolz sein sie aufzusuchen. Wir haben leider in der Familie keine Hilfe hier, die sind alle zu alt oder leben zu weit weg, das heißt ich muss das schon auch immer alles alleine machen sobald mein Partner mal nicht verfügbar ist. Heißt ich bin schon sehr auf ihn angewiesen. Und deshalb geht es nicht anders als dass wir als Paar darüber sprechen wie wir es uns als Familie am besten gestalten können. Er steht da genauso in der Verantwortung wie ich. LG Merry


May.Baby

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Antwort auf Beitrag von Merry21

Hallo Merry, wir hatten auch extreme Probleme mit dem Schlafen die mit 6 Monaten für mich einfach nicht mehr erträglich waren. Wir hatten dann eine Baby-Schlafberaterin engagiert, mit der wir einen Nachtschlaf mit 3x Aufwachen erreichen konnten, der sich dann stetig reduziert hat auf 1x pro Nacht. Auch der Tagschlaf wurde planbar und weniger aufwändig, da er anfing im Bett zu schlafen. Mein Sohn schläft seitdem er ca 1,5 ist solide jede Nacht durch. Für uns war es damals die beste Investition des Jahres.


Merry21

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Das klingt super! Wir waren ja wie geschrieben auch in einer Beratung, und die machen auch tolle Arbeit. Die sind auch bekannt für ihre Arbeit mit Babys und Familien. Ich bin sehr zufrieden, wie versuchen halt gerade den ersten Schritt umzusetzen, den sie uns empfohlen hat, gestaltet sich bisher leider schwierig. Aber wir können jederzeit einen neuen Termin machen, es ist so gedacht dass wir da jetzt regelmäßig hingehen bis ich die Situation verbessert zu Hause. Die Psychologin meinte, aus ihrer Sicht schläft unser Sohn insgesamt zu wenig und ist chronisch übermüdet und reizüberflutet und wir sollen im ersten Schritt erst einmal versuchen, ihm deutlich mehr und früher schlafangebote zu machen als bisher. Das hat uns schon alles überzeugt, ich erlebe ihn häufig auch oft müde, aber leider funktioniert das mit in mehr und früher schlafangebote machen selten. Er schläft einfach oft trotzdem nicht ein, ob müde oder nicht. Das war jetzt einige Tage lang sogar eher kontraproduktiv, weil ich mich da sehr unter Druck gesetzt gefühlt habe und sehr zu frustriert war wenn es nicht geklappt hat. Obwohl die Beraterin ja sogar gesagt hat, man soll sich eben nicht unter Druck setzen und wenn das mit dem Schlafen nicht klappt einfach mehr Ruhe Momente einbauen über den Tag verteilt, indem man generell die Reize etwas runterfährt. Daher versuche ich gerade, das umzusetzen. Immer wenn ich das Gefühl habe, der ist jetzt wieder drüber, gehe ich mit ihm in das abgedunkelte Schlafzimmer und kuschle Stille oder entspanne mit ihm ein wenig bis er etwas heruntergefahren ist. Aber wir waren ja auch erst letzte Woche in der Beratung, bis so etwas greift kann es ja auch dauern. Wie habt ihr das denn hinbekommen? LG Merry


May.Baby

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Antwort auf Beitrag von Merry21

Das war bei uns auch so. Für den ersten Schritt - den ausreichenden Tagschlaf - war entsprechend „alles erlaubt“: in den Schlaf Stillen, tragen, fahren, schaukeln etc - Hauptsache er ist nicht zu übermüdet um den Nachtschlaf anzugehen. Wir haben uns dann konsequent an den maximalen Wachzeiten für sein Alter orientiert und dann im Kinderwagen, Trage, oder Pezziball zum Schlafen gebracht. Nach einer Weile konnten wir dann den Nachtschlaf angehen. Die Tabelle mit den altersentsprechenden Wachzeiten hat sie euch vermutlich mitgegeben? Ich kann mir gut vorstellen, dass es etwas dauert bis das alles klappt. Mir hat geholfen dass mein Mann und dann auch ein paar Tage meine Mutter „mitgeholfen“ haben. Die „einfachsten“ Schläfchen um anschließend die Einschlafgewohnheit zu ändern sind dann wohl der erste Vormittagsschlaf und das erste Wiedereinschlafen im Nachtschlaf, da die Kleinen dann am müdesten sind. Das abendliche Einschlafen und das Aufwachen am fruehen Morgen sind am schwierigsten


May.Baby

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Antwort auf Beitrag von Julo123

Hi, hier auch vollstes Verständnis. Ich merke gerade bei Baby Nr 2, wie angespannt ich noch bin von der Zeit mit Baby Nr. 1. Dabei ist Nr 2 so entspannt, dass ich jetzt erst nachvollziehen kann weshalb so viele Mamis die Babyzeit genießen und sie schön finden. Das hat nichts mit den Qualifikationen von Dir als Mutter zu tun. Ich war damals so froh nach 7 Monaten daheim wieder ins Office zu können und mal in Ruhe einen Kaffee auszutrinken oder ein warmes Essen zu essen, ohne dass mich jem anbrüllt oder ich mich vor dem Aufwachen fürchte nach super langem in-den-Schlaf-schaukeln. Meine Erfahrung: 1. es wird besser! Bei uns damals jeden Tag/ Woche/ Monat. Er war so unzufrieden, jedoch stieg mit den eigenen Fähigkeiten (Sitzen, krabbeln, Laufen, sprechen) seine Zufriedenheit stetig an. Mit jedem Monat wurde es einfacher und mittlerweile ist er so lieb und toll im Umgang - diese harte Babyzeit ist wirklich nur „eine Phase“! 2. Hilfe holen wo möglich. Mal Freunde für einen Spaziergang mit Wagen losschicken, mit anderen Mamis treffen für Zuspruch und Ablenkung, sowie „bezahlte Hilfe“ - vielleicht eine Studentin die für ein paar Euro mal vorbeikommt und sie Dir abnimmt, damit Du in Ruhe Duschen kannst etc? Ich werde dieses Mal direkt wenn mein Mann wieder arbeiten geht unsere alte Nanny reaktivieren für etwas Unterstützung - klar kostet das, aber eine Scheidung wenn ich aufgrund der langen Arbeitszeiten meines Mannes durchdrehe, wäre halt noch teurer ;) 3. bei Baby Nr 2 habe ich nun aus der früheren Erfahrung nicht mehr den Anspruch irgendwas zu schaffen wenn ich mit ihm bzw den zwei Kids alleine bin. Das hilft mir, nicht traurig zu sein wenn ich unproduktiv bin, und mich zu freuen wenn ich dann doch etwas geschafft habe (einen Einkauf oä) Ich drücke Dir die Daumen, dass die Kleine die schlimmste Phase nun hinter sich gelassen hat, und euch ein paar entspanntere Monate bevorstehen!