Lotusblume92
Hallo ihr lieben. Mein geliebter Schatz (Anton) ist jetzt acht Wochen alt. Wir haben seit einiger Zeit abends immer ab 17:00 Uhr totales Geschrei. Er weint und lässt sich nicht beruhigen. Mir geht das sehr, sehr nah das ich in der Zeit sehr verzweifelt bin. Meine Hebamme meint, es wäre ^^normal^^ und würde vorbei gehen. Ich kann mich mit der Aussage nicht abfinden und brauch Erklärung. Mir geht es dadurch ziemlich schlecht ich fühle mich als wäre ich eine schlechte Mama weil ich ihn nicht beruhigen kann. Es saugt auch sehr Stark an den Nerven. Es tut so weh den kleinen so zu sehen. Wir versuchen alles mögliche gegen Bauchschmerzen somit wir das eigentlich ausschließen können. Er weint sogar so stark das er sich Kaltschweissig anfühlt. Ich weiß nicht mehr weiter. Er ist sonst ein sehr fröhliches Kind. Wenn es wirklich das sogenannte Tag verarbeiten ist: was ist dann am besten!? Ihn immer wieder versuchen abzulenken oder ihn lieber ^^ausweinen^^ zu lassen, damit meine ich ihn in den Arm nehmen; ihm sagen dass man da ist und weinen lassen? Liebe Grüße und danke vorab.
Hallo liebe Lotusblume! Wie lange schreit er denn dann immer? Ich kann dir nur sagen was ich persönlich machen würde. Ich würde ihn ins Tragetuch packen, mich auf den Pezziball setzen und hüpfen bis er ruhig wird. Kein helles Licht, alles ganz ruhig und schummrig. Und das wichtigste (und schwerste): selbst ganz entspannt sein. Geht natürlich auch ohne Tuch und Ball, ist dann aber etwas anstrengender für dich. Ich glaube auch, wie deine Hebamme, dass manche Babys (vor allem Neugeborene) so ihren Stress abbauen. Bleib bei ihm, versuche ihn zu beruhigen, wenn es nach ein paar Minuten nicht besser wird, dann mach nicht gleich was anderes, sondern bleib ruhig erstmal bei einer Beruhigungsmethode. Viele junge Mütter versuchen gleich was anderes, wenn es nicht sofort besser wird und das verwirrt die Mäuse glaube ich zusätzlich. Stillst du? Wenn ja kannst du ihn auch stillen, wenn du merkst, es geht gleich wieder los. Dadurch kommt es vielleicht auch gar nicht zu dieser Schreiphase. Es wird in Zukunft noch viele Situationen geben, wo du keine Ahnung haben wirst warum dein Baby schreit. Manchmal findet man es auch als Mama einfach nicht raus. Bleib ruhig und bleib bei ihm. Mehr ist manchmal gar nicht nötig. Liebe Grüße
Wenn die Kleinen abends solche Schreiphasen haben, hilft es am besten, sich klar zu machen, dass es eben eine Phase ist. Generell kann man bei solchen Kindern versuchen, den Tagesablauf so strukturiert wie möglich zu halten. Jeden Tag zur selben Zeit raus zum Spaziergang, stillen, Schläfchen etc es sollte fürs Baby einigermaßen vorhersehbar sein. Nicht zu viel Action. Das gilt auch für die ganzen Mittelchen gegen "Koliken". Das meiste bringt das Gegenteil, weil die sowieso gereizten Nerven noch mehr überreizt werden. Abends würde ich ihn tatsächlich begleitet schreien lassen. Manchmal schlafen sie dann nach 15 Minuten schreien ein . Die Alternative ist 2- 3 h wiegen, hoppsen, durch die Gegend laufen, stillen .... Kind ist zwar immer wieder abgelenkt, findet aber nicht in den Schlaf und fängt nach jeder Ablenkung wieder an zu schreien . Natürlich muss ausgeschlossen sein, dass ein organisches Problem vorliegt. Aber wenn das Schreien nur abends ist und er sonst ein fröhliches Baby ist, liegt der Verdacht der "Regulationsstörung" einfach sehr nahe. Wobei "Störung" ein fieses Wort ist, zumal es meist auch eher eine Charaktersache ist und manche Schreikinder ihr Leben lang Reize anders/intensiver wahrnehmen und verarbeiten, was nicht nur negativ ist, sondern auch seine positiven Seiten hat.
so lange du bei Ihm bleibst ihm die Nähe gibst ist alles ok.. ist leider manchmal so, meine Tochter hatt 3 Moants kolik Fliegergriff half ab und zu,. baden auch, da schlief sie dann schneller ein..Geduld und gute Nerven
Willkommen im Club! Das haben wohl schon ganz viele von uns so erlebt. Nicht alle, aber viele. Woran das liegt, weiß niemand ganz genau, aber es gibt verschiedene Vermutungen. Die, die mir am meisten einleuchtet und am besten zu unserem Kind passte, ist diese: Mit 2 Monaten ist es das typische Alter dafür: Die Kinder kommen ganz auf der Welt "außen" an. Sie fangen an, sehr viel bewusster zu erleben und zu verarbeiten und machen auch motorisch große Fortschritte. Ebenso die Augen haben sich entwickelt bzw. die Sehfähigkeit in Verbindung mit dem Gehirn. Ja, und dann erleben sie einen sehr aufregenden Tag. Alles ist aufregend, neu spannend. Geräusche der Uhr an der Wand, die wir selbst gar nicht mehr wahrnehmen. Autos draußen, das Sonnenlicht, das Schatten und Licht im Zimmer wirft. Lampen, die seltsam anderes Licht geben. Formen der Bilder und Möbel werden wahrgenommen. Menschen - Mama, Papa, Geschwister, werden genauer erkannt und wahrgenommen. Die eigenen Arme und Hände bewegen sich, Gerüche, wahnsinnig viele verschiedene Gerüche, das Gefühl von weich oder hart unter dem Kind, warm, kalt usw. Dann dieses Atmen, Luft rein und raus, das Verdauen; was da im Bauch los ist, damit die Nahrung verdaut werden kann! Für uns selbst ist das alles nicht mehr spannend, aber für das Baby ist das unheimlich viel Input, und je größer seine Wahrnehmungsfähigkeit oder -willigkeit ist, desto mehr beschäftigt das kleine Gehirn. Und dann ist es irgendwann durch damit. Input overflow! Es passt nichts mehr, was drin ist, ist schon zu viel. Das Kind ist nun ganz da, und es will alles wissen und erleben, überfordert sich damit aber selbst bzw. kann nicht die Reize abschalten. Was braucht es? Als erste Person braucht es MAMA. Am Körper von Mama gibt es viel Vertrautes, das das Kind schon aus dem Bauch kennt: Atmung, Herzschlag, die Töne der Organe, die Stimme, wenn auch das alles draußen nicht ganz so klingt wie drinnen. Der Geruch ist ganz sicher auch vertraut nach zwei Monaten. Und das Schaukeln, wenn sich Mama bewegt hat, kennt das Kind auch. Das Kind an den Bauch gedrückt umarmt halten und beruhigende, tiefe Laute ausstoßen und dabei leicht wiegen hilft vielen Babys. Man muss etwas Geduld haben. Hautkontakt macht Glückshormone. Also wenn die Babys sehr viel Hautkontakt mit Mutter und Vater haben, hilft ihnen das auch. Stillen beruhigt und ist ein Gefühl fast wie im Bauch. Das hilft auch sehr und ist absolut richtig, in solchen Momenten dauerzustillen. Clusterstillen bedeutet, dass das Kind zwischendurch einschläft und dann wieder erwacht, um gleich weiterzustillen. Das regt die Milchproduktion an, löst auch wieder Glückshormone bei Mutter und Kind aus und beruhigt besser als alles andere. Ein Tragetuch kann man über den Tag verwenden. Das Kind muss nicht so viele neue Erfahrungen auf einmal machen und ist in der beruhigen Nähe von Mama, mit allem, was dazugehört. Meine Hebamme meinte, ich solle das Baby so gut wie nie weglegen. Sie wusste, dass unser Kind sehr empfindsam war, und sie hatte Recht. Ich hab das leider erst später verstanden. Für so kleine Mäuse ist ein elastisches Tragetuch toll. Man kann sich mit Hilfe einer Trageberatung zeigen lassen, wie man es bindet. So wird so ein Kleines nicht von all den neuen Eindrücken überwältigt und kann jederzeit sicher abschalten, wenn es am Tag mal viel ist. Mein Kind hat manchmal 3-4 Stunden im Tuch geschlafen, hat auch auf Familienfeiern darin geschlafen, während alle am Essen waren und konnte hier eben ganz beruhigt dabei sein, ohne dass es zu viel wurde. Mit dem Kind schlafen. Nichts ist bedrohlicher für so ein Kleines als allein zu sein. Viele Babys schreien sich die Seele aus dem Leib, wenn sie allein sind, und sei es auch nur kurz. Warum? Weil sie nicht wissen, dass um die Ecke nicht der Säbelzahntiger auf sie lauert, sondern Mama gleich dort steht, um sich Tee zu machen. Weil Mama WEG ist und NIE zurückkehren wird, wenn das Kind sie nicht fühlt oder sieht. Hören reicht in dem Alter oft noch lange nicht. Babys sind diesbezüglich Steinzeitbabys, jedenfalls viele. Die wissen nichts von sicheren Wohnungen, Türschlössern und angeleinten Hunden. Im Schlaf kommt es zur Trennung. Trennung von Mama, der Sicherheit, dem Boden, dem Hafen, der Ruhe. Das ist auch irgendwie bedrohlich. Mama sollte nachts beim Kind sein, wenn es so ein Baby ist, das abends so weinen muss. Schlafen im Familienbett wird mittlerweile von vielen Fachleuten empfohlen, und wenn man die Sicherheitsregeln dafür beachtet, können alle dabei gewinnen, denn die Nächte werden dadurch viel ruhiger. Da kannst Du auch mal Dr. Renz-Polster googlen. Der hat eine tolle Seite zu diesem Thema. Nun ist Mama aber leider nicht mit dem Selbstverständnis groß geworden, mit dem andere Frauen ihre Kinder so behandeln, dass diese eben nicht in dieses Schreitief kommen. Solche Mütter hat man uns aberzogen, vor allem in der Kaiser- und Nazizeit. Das war nämlich gefährlich, weil diese Babys ja sonst ganz fürchterlich unsoziale Menschen werden, die man vor allem nicht kontrollieren und manipulieren konnte. Die werden nämlich dann so unpraktisch stark und selbstbewusst. Was machen wir Frauen also, wenn das Kind bitterlich schreit als ginge es um sein Leben, und wir haben das Gefühl, wir können ihm nicht helfen? Ich bekam einen tollen Tipp von einer Schreibabyberatungsfrau. Sie meinte, ich möge das Kind an mich nehmen, halten, leicht wiegen oder im Tuch damit gehen und mich nur noch auf meine Atmung konzentrieren. Einatmen, ausatmen. Keine Sorgen, keine quälenden Gedanken. Unsere feinfühligen Mäuse brauchen nicht unsere Sorgen, sondern unsere Ruhe. Den Fels in der Brandung, der in tiefen, ruhigen Tönen sagt, dass alles wieder gut wird, alles Schwere vergeht und wir bei ihnen sind und ihnen beistehen. Wir können ihnen nicht immer alles abnehmen. Das Verdauen (von Nahrung und Erlebnissen) kann auch schmerzhaft sein, tatsächlich auch im Bauch schmerzhaft sein, aber das ist ein Steinchen auf dem Weg der Babys, das sie selbst umgehen, beiseite räumen oder woran sie sich eben auch mal stoßen. Wir können ihnen aber die Sicherheit geben, dass in diesem Lebenssturm ein sicherer Ort ist und eine zuverlässige Begleitung, die WEIß, dass das alles vorbei geht. Morgen ist ein neuer Tag. Ich glaub, das war jetzt etwas poetisch. Ich erinnere mich einfach so gut daran, wie viele Sorgen ich mir damals auch gemacht habe. Kurz zusammengefasst: Tag entschlacken: Wenig unternehmen, weniger Reize (auch waschen und baden ist viel Reiz), viel im Tuch tragen (Trageberatung), viel Hautkontakt ermöglichen, stillen, wann immer das Kind auch erste Hungerzeichen zeigt (Fäuste ballen, suchen), mit dem Kind schlafen und schön die Ruhe bewahren, wenn es weint. Weniger ist da echt mehr. Wir sind abends beim Essen abwechselnd mit Kind im Tuch um den Tisch gelaufen, während der/die andere aß. Die Zeit ist kurz und vergeht auch wieder. Nicht jedes Kind ist so, aber manche. Die brauchen da einfach mehr Rücksicht von uns. Alles Gute für Euch! Es wird besser werden!
So schön geschrieben. Und so wahr.
Toller Text! Kopier ihn am besten unter jede dementsprechende Frage und Du hilfst vielen Müttern. Leider versteht man das ganze oft erst Jahre später so richtig.
Du bist ja schon ein wenig länger angemeldet. Eine stille Mitleserin? Mein Tipp wäre, du liest einfach mal konsequent mit. Die letzten Tage war das ja Dauergesprächsthema: Kleine Schätze, die Abends schreien, nachts nicht schlafen wollen und ähnliches. Eine Userin schilderte die Tage exakt deine Problemstellung. Und auch die wollte die Erklärung der Hebamme nicht hinnehmen und es zerriss ihr das Herz. Man muss einfach offen dafür sein, dass Kinder, nur wenige Wochen alt, eben nicht „fertig“ sind. Die Rhythmik der Natur ist noch nicht im Gleichklang, die Mutter zu nervös und triggert mit ihrer negativen Erwartungshaltung das Kind. Also mal (nach-)lesen und deutlich entspannter an die abendliche Situation rangehen. Wenn du dich kümmerst, alle Bedürfnisse stillst, dann ist diese Phase bald vorbei und wird von einer neuen abgelöst.
Huhu, google mal nach" Tränenreiche Babyzeit" Uns ging es auch so, unsere kleine Motte hat auf einmal angefangen Abends unruhig zu werden und zu schreien und nichts hat geholfen , auch ich war fix und fertig, weil ich alles mögliche versucht habe: Stillen, Schaukeln,Wippen, Tragen, Wickeln, hell, dunkel, Fliegergriff, Tragetuch und wieder von vorne... Dann habe ich angefangen unsere Tochter auf den Arm schreien lassen, ich habe sie gestreichelt und hab ihr zugehört. Es wurde jeden Tag kürzer und nach ca. 1 Woche kam es nur noch ab und zu vor. Mir hat es unglaublich geholfen, dass ich akzeptiert habe, dass ich ihr in der Situation helfe, wenn ich einfach nur da bin. Wechsel dich mit deinem Partner ab, es ist trotzdem hart, aber es wird besser. Die Kinder schlafen danach ein , erschöpft, aber entspannt. Alles Gute für euch
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