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ab wann "erziehen"?

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ab wann "erziehen"?

Rachelffm

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mal eine vlt. blöde frage, aber ca. welchem alter fängt es denn mit der erziehung nun an? am anfang heißt es ja immer, dass man das kind nicht verwöhnen kann und man auf "jeden mucks" reagieren sollte, es sich bedürfnisorientiert äußert etc. von außen bekommt man da ja auch gerne gesagt, x hat euch ja voll im griff, ihr tanzt nach ihrer/seiner pfeife... doch ab wann entwickeln sie denn ein "bewusstsein". ab wann verstehen sie z.b. "nein" und können sich bewusst dagegen entscheiden drauf zu reagieren? also ab wann läuft man gefahr tatsächlich nach der pfeife zu tanzen? ich erwarte jetzt nicht als antwort mit 17,5 monaten oder so, sondern so ne grobe richtung vlt. was sind da eure erfahrungen?


Babynummer 2

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Hey, also so richtig gibt es ja wie gesagt kein alter da sind die kleinen auch viel zu unterschiedlich. Wirklich Konsequent war ich bei meinen im trotzalter da er wirklich sehr stark seine Grenzen getestet hat Mal so ein nein gab es auch schonmal vorher. Wo er z.b angefangen hat zu laufen sich am Wohnzimmertisch hochgezogen hat und alles mal auf den Boden geschmissen hat das ist halt dann mehr ein nein das macht man nicht als Konsequenz sein. Ganz unterschiedlich meine Schwester war ein sehr braves Kind bei ihr musste man einfach nicht viel sagen und dann gibt es wieder Kinder bei denen man einfach mehrmals am Tag nein sagen muss. Aber wie gesagt so richtig mit nein hat es im trotzalter angefangen


LaraSontje

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Ich zitiere aus dem Experten-Forum Erziehung: "Erziehung fängt mit der Geburt an. Eltern entscheiden, wann und wo das Baby schläft, wann es etwas zu essen/trinken bekommt usw.. Dies gehört schon zur Erziehung dazu. Wie Sie selbst schon schreiben, kann Ihre Tochter ihren Unmut nur durch Schreien deutlich machen. Sie darf sich beklagen. Sie überlegen, was Ihnen wichtig ist und Sie trotz schreien durchsetzen wollen und was Ihnen nicht so wichtig ist und Sie Ihre Tochter von Ihrem Frust ablenken oder nachgeben. Beispiel: Mund und Hände abwischen sind für Sie sicherlich wichtig und sollten Sie durchführen. Sie müssen Ihrer Tochter Dinge wegnehmen, dann muss sie den Frust nicht aushalten, sondern darf abgelenkt werden. Kinderwagenlehne soll zurückgelehnt werden und Ihre Tochter protestiert? Entweder die Lehne ist von vorneherein zurückgelegt, dass Ihre Tochter erst gar nicht sitzt oder sie sitzt schon so stabil, dass Sie sie im Wachzustand nicht hinlegen müssen. Nicht jeder Frust muss von Ihrer Tochter ausgehalten werden und nicht jeder Frust muss von Ihnen abgemildert werden. Sie als Eltern finden ein Mittelmaß."


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von LaraSontje

Erziehung bedeutet für mich, nicht zu sagen, was das Kind nicht darf und soll, sondern zu erklären und zu zeigen, wie "es" geht. Also Geborgenheit, Liebe, Respekt und Fürsorge zeigen, aber eben auch, wie man am Tisch sitzt und miteinander umgeht, was gefährlich sein kann und wo man vorsichtig sein muss. Also so gesehen "erzieht" man von Anfang an.


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Ich mag schon mal den Begriff //Erziehung// überhaupt nicht - ich ziehe nicht an meinem Kind. Es gibt interessante Studien (müsste ich jetzt mal heraussuchen), da gibt es keine klassische Erziehung (bei indigenen Völkern). Also ich glaube, solange man sein Kind einfach lieb hat und auf seine eigenen Bedürfnisse, die des Kindes und der gesamten Familie achtet, erzieht man - Grenzen setzen, klar - aber nicht um jeden Preis! Wir machen hier viel intuitiv - und es klappt ausgezeichnet: obwohl ich alleinerziehend bin.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Das merkt man, finde ich. Zu viel Liebe kann es nie geben. Und den Ausdruck nach der Pfeiffe tanzen lehne ich ab. Das vermittelt ja, das Kind möchte uns steuern und manipulieren. Abgesehen davon, dass ich diese Sicht auf Kinder ohnehin ablehne, so wäre ein Kind entwicklubgstechnisxh erst mit etwa 4 Jahren frühestens dazu in der Lage - dann nämlich, wenn es den Perspektivenwechsel beherrscht. Wutanfälle oder "nein" ignorieren geschieht, weil ein Kind im Moment lebt und seine Wünsche erfüllt haben möchte. Kriegt es zB das Eis nicht und wirft sich brüllend auf den Boden, dann ist das Ausdruck seiner Wut und Traurigkeit darüber. Ich halte es so, dass ich versuche möglichst viele Wutanfälle zuzulassen und zu begleiten und nicht abzulenken, damit meine Tochter Resilienz lernt. Das ist natürlich nicht immer möglich, daher Betonung auf "versuchen ". Und ich überlege genau, ob mein Nein wirklich sein muss. Außerdem kann ab ca 1 Jahr begonnen werden, dem Kind zu vermitteln, dass seine Bedürfnisse auch mal warten müssen. Das kann immer gesteigert werden. Ich fand bei unserer Tochter zumindest, dass man da sehr gut mit ihrer Entwicklung mitgehen kann. Ansonsten habe ich mir ein Wissen angelesen, wann die Kinder kognitiv zu was fähig sind, damit ich nur erfüllbare Erwartungen habe (wie oben der Perspektivenwechsel, aber auch sowas wann Kinder zeitliche Dimensionen verstehen etc) Wie viele und was für Regeln man zuhause einführen will, bleibt dabei jedem überlassen. Aber auch da half mir zumindest das theoretische Wissen der kognitiven Entwicklung, um einschätzen zu können, wann welche Regel Sinn macht.


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Genauso sehe ich das auch! Wir fahren immer gut damit, dass ich meinen Sohn einfach tröste, wenn er eben frustriert oder enttäuscht und traurig ist. Ich unterstelle ihm auch nie mutwilligkeit- weil das einfach Quatsch ist. Das Kind ist selbst schon verzweifelt genug, kann seine Gefühle ja noch nicht in dem Sinne benennen oder einordnen, da muss ich es nicht noch zusätzlich bestrafen. Und mal ganz ehrlich - wie viele Erwachsene sind denn schlecht //erzogen//? Und haben ihre Emotionen nicht im Griff? Da kenne ich leider viel zu viele


Pino

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Hast du da eine Buchempfehlung? Oder Podcast?


Neverland

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Ab Geburt. Wäre mir neu das verwöhnen und erziehen sich ausschließen.


MamaTeaRex

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Hi, Kann mir glaube vorstellen was du mit "erziehen" meinst. Falls es das selbe ist was ich meine :'D kann es schwer beschreiben. a Würde mal sagen es geht mit dem Verstehen los (Sprache) und mit dem einhalten bzw. Abmachen mancher Regeln weiter. Bin ganz bei meinen Vorrednerinnen. Frust und Ärger begleiten. Bei uns fängt das z.b morgens beim Wickeln und Umziehen an. Gerade wird sich geweigert und geweint und geschrien, da erkläre ich ihr dann das ich verstehe, dass sie lieber direkt spielen würde eine neue Windel, aber sein muss. Als letztens Leute bei uns zum Essen waren, meinte meine Freundin zu meiner Tochter "von mir würdest du mehr geschimpft werden, wenn du so rum saust und quatsch machst " Ich z.b. sage ihr halt, wenn sie was bewusst runter wirft: "nein wir behalten dass essen auf dem Tisch" Wird auch wirklich immer besser!! Hoffe ich konnte rüber bringen was ich meine ^^ Liebe Grüße


Aixoni

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Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Ich sehe das so wie MamaTeaRex. Sobald meine Große angefangen hat zu sprechen und mich merkbar verstanden hat, konnte ich beginnen Regeln aufzustellen. Das war bei ihr ca mit 15 Monaten. Dabei muss man sich aber natürlich bewusst sein, dass ein Kind in dem Alter noch nicht in der Lage ist, sich die Regeln lange zu merken und man entsprechend oft daran erinnern muss. Das wird erst jetzt mit gerade 2 langsam besser. Ich persönlich finde es wichtig, dass ein Kind aber schon früher das Wort "nein" versteht, zb wenn es um gefährliche Dinge geht. Ich merke gerade bei der Kleinen (fast 9 Monate) dass das Verständnis langsam einsetzt. Heute wollte sie zB (wieder Mal) an einem Kabel spielen - da ist Strom drauf, das ist gefährlich und geht deswegen wirklich nicht. Als ich ruhig ihren Namen und "Nein" gesagt habe, hat sie mich kurz angesehen und ist dann schneller weiter gerobbt sie hat also vllt nicht verstanden, was "nein" bedeutet, aber zumindest das ich sie gleich wegnehmen werde


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Ich sehe das auch so wie einige hier. Das Bild des kleinen Monsters, das die Eltern drangsaliert wenn sie nicht hart durchgreifen (so wie es einem manchmal vermittelt wird), ist ziemlich fehlgeleitet und entspricht nicht der Realität des kindlichen Gehirns. Aber zu deiner Frage: Du meinst wahrscheinlich, wann muss man anfangen, Grenzen zu setzen? Ich würde sagen, wenn beim Kind der eigene Wille anfängt ihm selbst gefährlich zu werden. Das merkt man und man wird auch ziemlich sicher die richtigen Konsequenzen ziehen (Bsp.: Kind rennt auf die Straße). Alles andere ist für mich Kommunikation, Vorleben, Anleiten. Ich muss einem Kind nicht sagen, dass es „Danke“ sagen soll - wenn ich es selbst immer wieder tue, dann macht es das ganz von selbst nach, wenn es soweit ist. Andere Dinge kann ich ihm erklären und es wird sie nicht verstehen, wie zum Beispiel dass es jetzt keine Rosinen mehr haben darf, da es sich sonst den Magen verdirbt. Das gibt Frust, aber den muss ich meinem Kind zuliebe aushalten. Wieder andere Dinge kann man verhandeln, so lernt man auch, Kompromisse einzugehen und sich in der Mitte zu treffen (Lieblingsspiel meiner Tochter und mir aktuell: „Erst waschen wir uns die Hände, *dann* machen wir XY!“). Ich persönlich kann die Angst nicht nachvollziehen, sich von seinem Kind herumkommandieren zu lassen. Wenn man nicht gerade eine ungesunde Angst vor Ablehnung oder vor großen Gefühlsausbrüchen des Kindes hat, sollte man eigentlich in der Lage sein, mit etwas Einfühlsamkeit vernünftige Grenzen zu setzen. Und die setzt ja auch jeder für sich ganz unterschiedlich.


Sonnenblume.

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Für mich beginnt die Erziehung mit der Geburt. Man lebt vor und das Kind ahmt nach. Das Kind lernt in kleinen Schritten. Vorleben, nachahmen, liebe und loben, Verständnis zeigen. Das auch gerne immer kommunizieren. Am Anfang wird vieles toleriert und mitgemacht. Irgendwann wird es in frage gestellt. Wichtig finde ich das Kind in seinen Möglichkeiten viel einzubeziehen und viel ausprobieren lassen. Im beikostalter kann es mit einem eigenen löffel anfangen. Dann irgendwann eigenen Lappen in sie Hand drücken zum "sauber machen" etc. Es gibt einfach Regeln und Grundsätze, die sind so tief verankert, daß sie gar nicht mehr auffallen: Hand halten beim Straße überqueren, Zähne putzen, Hände waschen nach dem essen etc.


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

schade, ich hab es wohl nicht geschafft meine frage für die meisten verständlich zu formulieren. nur eine antwort ging in die richtung. daher würd ich die frage einfach schließen. danke trotzdem für eure antworten.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Genau, hilf uns doch, deine Frage zu verstehen. Oder passten dir vielleicht die Antworten nur nicht?


MamaMarie16

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Hm, was genau wolltest du denn wissen? Hilf uns doch deine Frage besser zu verstehen! Deine Frage ist vielschichtig: Ein nein verstehen Kinder sehr schnell, genauso wie viele mit 6 Monaten (schon) auf ihren Namen reagieren. Sprache verstehen kommt lange vor dem selber reden. Daher kann Erziehung auch schon vorher anfangen. Ein stopp oder nein kommt bei uns, sobald sich das Kind bewegt und auf kabel, steckdosen und andere Gefahrenquellen zu geht. Dabei wird das Wort durch Gestik, Mimik, Aktion unterstrichen und so die Bedeutung gelehrt. Im nächsten Schritt (ab ca. 1,5-3 Jahren) lernen die Kinder ihre eigenen Wünsche kennen und entscheiden sich für oder gegen eine Reaktion auf den elterlichen Wunsch. Das nennt sich dann Autonomiephase und hat noch nichts mit "Auf-der-Nase-Herum-Tanzen" zu tun. Allerdings werden da schon Grenzen getestet und geschaut, wie weit der eigene Radius reicht und wie sicher die Eltern in ihren Regeln und Grenzen sind. Mit der Erkenntnis, dass auch andere Gefühle haben (ab 3-5) kann ein manipulatives Verhalten erlernt werden. Allerdings brauchen Kinder von Anfang an Bezugspersonen, die klare Strukturen vorgeben. Denn fehlen diese und erfährt ein Kind nicht, was Grenzen sind und wo persönliche/gesellschaftliche/natürliche Grenzen liegen, muss es diese selber erarbeiten. Dazu sind Kinder auf Grund ihrer natürlicherweise geringen Lebenserfahrung noch nicht in der Lage und daher heillos überfordert. Ergo: ein Kind braucht von Anfang an mind. 1 Bezugsperson, die in ihren Entscheidungen klar ist und es mit klaren Ansagen und Strukturen schützt und anleitet. Und das von Geburt an.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von MamaMarie16

Könnte es nicht besser ausdrücken.


drosera

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Das erste "Nein" hat K1 mit 6 Monaten verstanden. Nach dem 3. Mal hat es nicht mehr in die Brustwarze gebissen. Das Wort hat es nicht verstanden, der Ton und mein Gesichtsausdruck jedoch sprachen Bände.