Elternforum 1. Schuljahr

Klassenkamerad macht Probleme

Klassenkamerad macht Probleme

mandulina83

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Folgendes, mein Sohn besucht seit September die erste Klasse. Dort gibt es einen bzw zwei Jungs die immer mal negativ auffallen. Insbesondere einer schubst unter anderem meinen Sohn immer. Ich hatte dies kürzlich in einem Telefonat mit der Klassenlehrerin angesprochen. Ihr ist die Situation mit dem Jungen bekannt und er wird wohl auch sozialpädagogische betreut. Mag sein, das der Junge da irgendwie Hilfe benötigt in seiner Entwicklung aber zu sehen möchte auch nicht auf Dauer, wie er fast jede Pause von ihm geschubst wird. Würdet ihr die Mutter mal nach dem Unterricht darauf ansprechen?


miaandme

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Antwort auf Beitrag von mandulina83

In der Regel bringt das wenig. Die Mutter ist ja auch nicht dabei. Hier muss eigentlich was von der Schule kommen. Die Lehrer sind dabei und können die Situation beurteilen und direkt klären. Was hat eure Lehrerin gesagt, wie reagiert sie in dem Moment? Ich würde da, ggf. mit etwas mehr Nachdruck, die Schule/die Lehrerin in die Pflicht nehmen. Gleichzeitig solltest du mit deinem Sohn reden, wie er sich verteidigen kann. Lehrer holen, Freunde auf seine Seite ziehen und gemeinsam wehren, deutliches "lass das", konsequent aus dem Weg gehen, und ja auch zurück schubsen (nicht schlagen) ist eine Möglichkeit.


Bela66

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Hallo, auch in guten Wohngegenden gibt es heute in jeder Klasse zwei bis drei verhaltensauffällige Kinder. In manchen Gegenden sind es auch locker 50 Prozent oder mehr pro Klasse. Insofern habt Ihr noch Glück. Es ist so, dass das Ansprechen der Eltern des Jungen natürlich längst seitens der Schule geschieht. Deshalb bringt es meist nichts, die andere Mutter selbst auch nochmal anzusprechen. Zumal diese von zu Hause aus ja nicht eingreifen kann, wenn Dein Sohn auf dem Schulhof geärgert wird. Ermahnungen an ihren Sohn bringen auch nichts, denn würde das helfen, wäre das Kind nicht auffällig. Du solltest Deinem Sohn erklären, dass Notwehr richtig und erlaubt ist. Absolute Passivität oder Gewaltfreiheit ist ein schönes Ideal, funktioniert bei Jungs untereinander aber nicht gut. Jungen sind stärker körperlich und motorisch orientiert als Mädchen. Das bedeutet, auch bei Konflikten verstehen sie körperliche Signale oft viel besser als verbale. Heißt konkret: Wenn dieser Junge schubst, sollte Dein Sohn laut „Nein! Lass das!“ sagen und kräftig zurück schubsen. Jungen mit einer aggressiven Verhaltensstörung verstehen leider nur diese Sprache. Wenn ein Kind sich nicht wehrt, interpretieren sie das als Schwäche und nutzen dies erst recht aus. Klar ist auch die Schule gefragt. Aber eine Lehrerin (das weiß ich aus eigener Erfahrung) kann nicht überall sein und ihre Augen nicht bei allen Kindern haben. Strenge, Konsequenzen und Ermahnungen funktionieren bei auffälligen Kindern leider nicht oder sehr begrenzt. Hier ist psychologische Begleitung gefragt, aber da gibt es natürlich keine schnellen Lösungen. LG


lymue92

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Es gibt die Bücher "Stop, der Kindergartenalarm" und auch "Stop, der Grundschulalarm". Dort lernt er quasi souverän NEIN zu sagen. Wichtig ist, dass sich die Eltern zusammen tun und alle Vorfälle dokumentieren. Nur so hat die Schule die Möglichkeit, notfalls das Kind an eine Förderschule zu geben. Aber das muss von der Schule ausgehen.


User-1721891580

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Ne würde ich nicht. Das bringt nichts, außer das die Mutter sich schuldig fühlt. Das würde ich über die Schule klären. Nochmal mit der Lehrkraft reden und vllt auch dramatisieren, dass dein Kind nicht mehr zu Schule möchte. Dann müssen sie was machen. Hat er eine Integrationskraft? Dann würde ich mal nachhaken, wo die ist, wenn er dein Kind schubst.


alba75

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So ein Herzchen gab es in der Klasse meines Sohnes auch. Ich habe mit der Mutter (eine sehr nette Frau die selber nicht glücklich mit der Situation war) gesprochen, die hat mit ihrem Sohn gesprochen, die Lehrerin hat einiges probiert. Es war hoffnungslos. Der Junge hat sich die Kinder rausgesucht, die sich nicht gewehrt haben. An die anderen traute er sich da (noch nicht) ran. Meiner war lange Zeit jemand, der es friedlich probiert hat, was ich grundsätzlich auch richtig fand. In der weiterführenden Schule hat er dann angefangen sich zu wehren und ab da an war Ruhe (da gab es dann auch ein paar Kinder die es eine Weile auf ihn abgesehen hatten. Das körperliche Angehen fand dann so ab der 7., 8. Klasse ein Ende und man hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes zusammengerauft. Allerdings waren die Lehrer auf der weiterführenden Schule stärker hinter her, was man einem Grundschulkind noch durchgehen ließ führte hier dazu, dass der strenge Rektor demjenigen eine Ansprache hielt. Vor dem hatten alle Respekt. Der Junge aus der Grundschule fand dann in der nächsten Schule (zum Glück nicht dieselbe, in die mein Sohn ging. Ich war froh als zumindest der Spuk nach der 4. Klasse ein Ende fand.) seinen "Meister", er legte sich mit älteren Schülern an und das war nicht so gut für ihn. Mein Fazit mit zwei Söhnen und ärgernden oder prügelnden Mitschülern ist leider folgendes: Wir versuchen heute Konflikte friedlich, mit reden usw. zu lösen. Aber unter den Kindern gelten im Grunde noch dieselben Regeln wie zu Uropas Zeiten, von dem die Familienlegende erzählt dass seine Geschwister mit seinem Ranzen nach Hause kamen und sagten: Der Johann kommt später, der muss noch den XY verhauen, weil der ihn geschlagen hat. Finde ich auch nicht gut, aber bei manchen Kindern ist leider Hopfen und Malz verloren.