Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter geht seit 2 Wochen in die Schule. Was mir gar nicht gefällt ist, dass, wenn einzelne Schüler Schwierigkeiten machen, die ganze Klasse bestraft wird. Meine Tochter tut sich momentan noch schwer mit der Umstellung auf die Schule. Da trifft es sie um so härter, wenn wieder Strafmaßnahmen angeordnet werden, wo sie doch nichts angestellt hat. Momentan dürfen sie nachmittags nicht mehr ins Spielzimmer (Ganztagesklasse), weil ein Kind absichtlich ein Spielzeug kaputt gemacht hat. Und morgens dürfen sie mehr in die Ruheecke (die Kinder, die früher kommen, dürfen dorthin), weil ein Kind die Musiklehrerin geärgert hat. Wie dieses Ärgern ausgesehen hat, weiß ich natürlich nicht und natürlich sehe ich ein, dass es da Konsequenzen gibt - aber für alle? Ich habe es auch schon auf dem Elternabend angesprochen, da meinte die Lehrerin, dass sie schon viel Erfahrung hätte und gewisse Sachen sich bewährt hätten. Soll ich es nochmals ansprechen? Aber was würde das bringen? Oder einfach als Ungerechtigkeiten, mir der man leben muss, abhaken? Würde mich über Ratschläge freuen. Viele Grüße
-
Ich kann Deinen Frust gut verstehen. Wenn bei uns in der Grundschule 3 Kinder laut waren, durfte kurzerhand die ganze Klasse als Strafe nicht zum Sport. Ich als Kind hätte das toll gefunden, Sportmuffel, der ich schon immer war, aber für diese Klasse war es ganz überwiegend eine Strafe. Die Kinder saßen an Sechsertischen, die Lehrerin hatte laute und ruhigere Kinder gemischt und erwartete von den Ruhigen, sie würden die Lauten zur Ruhe kriegen. Gelang dies nicht, bekam der ganze Sechsertisch Zusatzaufgaben. Und noch so manches in der Art, einer hat was angestellt, eine Gruppe wird bestraft. Weder ich noch meine beiden Jungs haben dies als gerecht empfunden, aber abstellen ließ es sich auch nicht. Auch diese Lehrerin hatte schon viel Erfahrung und war der Meinung, diese Vorgehensweise habe sich schon immer prima bewährt. Eine ruhige Klasse hat sie bis Ende 4. Klasse nicht hinbekommen, so doll waren ihre Methoden also wohl doch nicht. Meine Erfahrung mit Lehrern (aus meiner eigenen Schulzeit und der meiner beiden Söhne, die jetzt 6. und 7. Klasse sind): Lehrer, die meinen, sie hätten über die Jahre die Erfahrung schlechthin gepachtet und ihre Methoden seien das Nonplusultra, lassen sich kaum noch oder gar nicht mehr ändern. Es lohnt die Mühe kaum, das zu versuchen. Anfang der 5. Klasse habe ich es mal bei der Sportlehrein versucht, mit der mein jüngerer Sohn so gar nicht klarkam. Mittwochs hatten sie Sport in der 1. und 2. Stunde, vor jedem Mittwoch bekam er Bauchweh, wegen Sport. Also suchte ich das Gespräch mit ihr, bekam kaum eine 5-Minuten-Audienz direkt vor Stundenbeginn, des Inhalts, das Problem seien nicht die Kinder, sondern Eltern, die sich einmischten und sie habe mit Fünftkläßlern schließlich 35 Jahre Erfahrung. Ich entgegnete, das mit ihrer Erfahrung möge ja sein, aber ich hätte mit meinem Sohn immerhin 8 1/2 Jahre Erfahrung, sie erst wenige Schulstunden und ich ließe mir von keinem Lehrer vorschreiben, wann ich mich einmischen darf und wann nicht. Wir sind dann eigentlich so ziemlich im Zorn auseinandergegangen und ich hatte und habe nicht das Gefühl, daß sie irgendwas an ihrem Stil geändert hat. Trotzdem hat es seit diesem "Knall" komischerweise zwischen ihr und meinem Sohn keine gravierenden Probleme mehr gegeben. Vielleicht hat es ihm einen Schub an Selbstvertrauen gegeben, daß ich mich für ihn eingesetzt habe, obwohl es so aussah, als hätte das gar nichts bewirkt. An der weiterführenden Schule besteht der große Vorteil darin, daß es sehr viele verschiedene Fachlehrer gibt, die zudem alle paar Jahre wechseln und sich das über die Menge meist wieder ausgleicht.Man hat zwar immer wen dabei, der sehr seltsame pädsagogische Methoden pflegt, aber auch die Chance auf jemanden, mit dem man besser klarkommt. Daran kann man sich wieder aufrichten. Das war zu meiner Schulzeit schon so und hat sich bis heute ganz offensichtlich nicht geändert. Daher rede ich mit meinen Söhnen sehr viel darüber, was für Lehrertypen es gibt, welche ich hatte, welche von ihren Lehrern mich an meine erinnern, wie ich als Kind damit umgegangen bin, was gerecht und was ungerecht wirkt, das das im späteren Berufsleben und auch Privatleben vermutlich wieder auftauchen wird und man die Schule als Lernfeld für das spätere Leben nutzen sollte. Das soll nicht heißen, daß man alle Ungerechtigkeiten völlig klaglos hinnehmen muß, in einigen Fällen habe ich dann auch schon das Gespräch mit den Lehrern oder Vertretern der Schule gesucht, nicht nur mit der Sportlehrerin. Aber es kann nicht schaden, wenn man in der Schule nicht nur den Stoff lernt, sondern wie soziale Gefüge generell funktionieren und daß es dabei mitnichten immer gerecht zugeht. Deine Tochter ist noch ein Frischling, es wäre sehr schade, wenn sie durch solch eine Lehrerin von vorneherin die Freude an der Schule verlieren würde. Sollte es in diese Richtung gehen, würde ich auf jeden Fall doch nochmal das Gespräch mit der Lehrerin suchen oder auch erstmal den Kontakt zu anderen betroffenen Eltern und zum Elternsprecher. Wenn viele an einem Strang ziehen, hat man mehr Chancen auf Besserung als wenn man das im Alleingang versucht. Trotzdem noch viel Freude an der Schule und lG von Silke
Bewährt oder nicht: Gruppenstrafen sind nicht zulässig in der Schule (Bayern, Schulordnung). Und bitte, was hat die Ruheecke am Schulmorgen mit der Musiklehrerin zu tun. Und das Spielzeug aus dem Spielzimmer muss alt der Kaputtmacher ersetzen. Ich würde da auf jedenfall meinen Standpunkt nochmal klar machen. Notfalls auch die Gruppenstrafen bei der Schulleitung melden. Unsere Ganztagslehrerin verteilt auch EINE ganz spezielle Gruppenstrafe, diese trifft aber auch die "speziellen Kandidaten". Die Jungs kriegen Fußballverbot, müssen was anders aufm Hof spielen. Das finde ich ok :-D A.
danke für den Tipp, dass das gar nicht zulässig ist. Ich sehe auch den Zusammenhang zwischen Musiklehrerin und Ruheecke nicht. Was mir aber auffällt ist, dass es sehr viele Regeln und Maßnahmen gibt. Da die Ganztagesklasse bei uns immer noch den Ruf hat, spez. für sozial schwache Familien da zu sein, vermute ich da einen Zusammenhang. Da will man bei den Assis besonders streng sein. Wir waren ja auch die einzigen, die bei Schulanfang eine Infobroschüre über das gesunde Pausenbrot erhalten haben. Die Eltern der "normalen" Klassen bekamen diese nicht.
Sich über das Engagement der Lehrerin (Austeilen eines sinnvollen Flyers) negativ auszulassen ist aber auch daneben ;-(
Hallo, warum bekommen die anderen Klassen diesen Flyer nicht? Warum traut man den Eltern in dieser Klasse nicht zu, dass sie selbst wissen, wie ein Pausenbrot auszuschauen hat? Das ist für mich nicht Engagement sondern Bevormundung von Seiten der Schulleitung. Ganz ehrlich, welcher Erwachsene weiß denn nicht, wie ein Pausenbrot auszuschauen hat? Wenn Eltern ihren Kindern keine oder eine schlechte Brotzeit mitgeben, liegt es doch nicht daran, dass man nicht informiert ist, sondern daran, dass diese schlichtweg keine Lust haben. Und wenn jemand seinem Kind ab und zu mal was Süßes mitgibt, geht das die Schule gar nichts an.
Mir tun die Lehrer in Deutschland echt leid. Da wird ja jedwedes Engagement schlecht geredet...
Wenn sie nicht genug für alle haben, dann können sie die Flyer an einer Stelle auslegen, wo sie gesehen und bei Interesse mitgenommen werden können und/oder Leuten ans Herz legen, wo sie den Eindruck haben, dass Bedarf besteht, weil das Kind immer nur Schokoriegel u. ä. dabei hat.
http://www.urbia.de/archiv/forum/th-2688089/gruppenstrafe-ja-oder-nein.html Frage wegen Gruppenstrafe: Schulregeln abschreiben Antwort: "Warum schreibst Du der Lehrerin nicht ins Heft Deiner Tochter: liebe Frau xy, wie Ihnen sicher bekannt ist, sind Kollektivstrafen weder erlaubt, noch pädagogisch sinnvoll. Ich habe daher entschieden, dass meine Tochter diese Strafarbeiten in Zukunft nicht mehr machen wird. Sollte das ein Problem sein, so stehe ich Ihnen gerne für ein Gespräch zur Verfügung. MFG. Damit dürfte sich das erledigen."
das passiert jetzt schon. Neulich haben wir ein Mädchen aus ihrer Klasse getroffen, die meiner Tochter fröhlich gewunken hat. Meine Tochter hat sie kpl. ignoriert. Auf Nachfrage erklärte meine Tochter, dass wegen der die Spielzeit an diesem Tag ausgefallen ist und "sie keine Kinder möge würde, die die Lehrerin ärgern". Eine Strafarbeit an sich muss ja meine Tochter nicht machen, das läuft alles über die Spielzeiten/Spielecke, weil das die Kinder ja am härtesten trifft.
Das ist Unsinns-Pädagogik, die keinen erzieherischen Nutzen hat. Ich würde mich jetzt an die Elternvertreter (Klassenpflegschaft) wenden, damit die nochmal mit der Lehrerin reden und ihr sagen, dass Kollektiv-Bestrafungen keine anerkannte pädagogische Methode sind und auch nicht funktionieren. Benutzt die Lehrerin weiterhin diese Form der Bestrafung, sollten sich die Pflegschafts-Eltern (oder auch Du selbst) ruhig auch an die Schulleitung wenden, das Problem schildern und anregen, dass solche Dinge anders gelöst werden. LG
...ja offensichtlich nicht nachvollziehen kannst, liegt es doch nahe, du sprichst nochmal mit der Lehrerin! Vielleicht klärt sich ihr Konzept / Verhalten. Hier würde auch schon für alle der Sport gestrichen, weil zwei Schüler völlig außer Rand und Band waren. Der Weg zur Sporthalle war so einfach zu unsicher! LG
Hier giht es nach Striche wer 5 striche voll hat darf an irgendwas was amsteht nicht teilnehmen . Alle Kinder zu bestrafen weil eines zb im Unterricht immer Unsinn macht wäre ja auch ungerecht.
Ja, aus Prinzip immer alle bestrafen, damit sich in der Klasse Fronten gegen die Störenfriede aufbauen und die Klasse sich sozial selber reguliert, ist nur bedingt geeignet...und, wenn es ein gewisses Maß überschreitet, dann wohl auch kontraproduktiv. In der Schule meines Sohnes gibt es das “andersrum“. Da wird täglich gefragt, wer zu Fuß zur Schule gekommen ist und die Klassen treten im Wettbewerb gegeneinander an. Die Klasse mit den meisten “Läufern“ gewinnt einen Wanderpokal. Auch da bildet sich tatsächlich schon eine Front gegen einen Schüler der nahezu täglich mit dem Auto gefahren wird. Die Kinder machen IHN dafür verantwortlich, dass sie nicht gewinnen. Die Klassenlehrerin hat das Kind jetzt kurzerhand aus der Wertung raus genommen, damit er aus der Schusslinie ist. Ich will damit nur sagen, alles hat seine guten und auch schlechten Seiten. Man muss es nur flexibel und situationsgerecht sehen! LG
... aber das ist doch trotzdem Sache eines jeden, oder??? Da einen Wettbewerb draus zu machen, finde ich irgendwie schon mehr als grenzwertig. Ich meine, man kann IN DER SCHULE werten, was in der Schule gemacht wird (oder ggf. halt auch Hausaufgaben, die dazu gehören), und meinetwegen da auch einen Wettbewerb, Quiz etc. draus machenn .- aber doch nicht wie und mit welchem Verkehrsmittel jemand in die Schule kommt! Ob z Fuss, oder Fahrrad, Roller (hier sehr viele), Bus oder elterliches Auto... Das ist Sache jeder Familie, wie sie die morgendliche un nachmittägliche "Logistik" regelt! Ich meine, manche wohnen vielleicht weiter weg (sind hier so einige, die gar nicht zu Fuss gehen KÖNNTEN) und müssen entweder mit dem Bus fahren oder von den Eltern gefahren werden. Oder es gibt andere Gründe... Klar ist es gut, in der Klasse zu thematsieren, dass und warum es allgemein gut ist zu Fuss zu gehen, sich zu bewegen, nicht kurze Wege mit dem Auto zu erledigen (auch z.B: zum ¨Bäcker um die Ecke), aber es am Schulweg festzumachen, ist m.E. daneben. Es kann durchaus sein, dass ein Kind (das in einem solchen Wettbewerb das "Böse" wäre) aus irgendeinem Grund morgens mit dem Auto gebracht wird/werden muss, aber ansonsten nach der Schule viel Bewegung hat, zum Sport geht, lange draussen rumtobt, die Familie allgemein gesund lebt usw. - während bei einem anderen (das in dem Wettbewerb punktet) der 5minütige Schulweg morgens und mittags die einzige Bewegungsaktivität ist, die es macht. Das ist doch absurd, sorry.
sowas ist einfach nur strange und bescheuert....das sollte man den Kindern auch klarmachen. Wettbewerb schön und gut aber so extremisieren muss man das nicht.
Das ist mal wieder eine lehrerliche Glanzleistung.
Man könnte in diesem Sinne noch viele andere Wettbewerbe mit Wanderpokal aufbauen:
- die Klasse, in der das ganze Wochenende kein Kind Süßigkeiten gegessen hat
- die Klasse, bei dem die Eltern keines Kindes die Woche über geflucht haben
- die Klasse, in der die größte Anzahl von Kindern diejenige Sportart privat betreibt, die die Schulleitung am tollsten findet
In der Regel regen sich doch DIE Eltern über so was auf, die sowieso bemüht sind! Deren Kinder ausreichend Bewegung und Schlaf abkriegen und NICHT im Unterricht wahlweise ausflippen oder einpennen. So ist das nämlich in der Klasse meines Sohnes... Ehrlich, so bescheuert dieser Wettbewerb im ersten Moment anmutet, er hat seinen Sinn! Die Kinder möchten gerne laufen und nehmen tatsächlich Einfluß auf ihre Eltern. Das Einzugsgebiet ist klein, hier kann jedes Kind problemlos laufen (WIR haben tatsächlich den weitesten Weg). Die Kinder die gelaufen sind, sind konzentrierter und nicht so zappelig. Das kommt der gesamten Klasse und dem Lernniveau zu gute! Und die Lehrerin hat gut reagiert, indem sie das eine Kind (mit unverbesserlichen Eltern -> 900 m Fahrweg) aus der Wertung rausgekommen hat. Schön wäre es, wenn die Schule sich gar nicht einmischen MÜSSTE! LG
würde die Klasse meines Kindes wegen uns niemals gewinnen.
Ich liebe die deutsche Pädagogik. Menschlich, voller FIngerspitzengefühl und total wirkungsvoll, um glückliche, selbstbewusste und individuelle Kinder erwachsen zu lassen.
Mag ja sein, dass nach Meinung der meisten Außenstehenden alle aus eurer Klasse zu Fuß gehen könnten. Aber was ist mit den Parallelklassen? Ich würde nie wagen das zu beurteilen. Und bewusst Unfrieden in einer ganzen Jahrgangsstufe herzustellen - wegen einer Sache die niemanden etwas angeht - unmöglich!
>>Schön wäre es, wenn die Schule sich gar nicht einmischen MÜSSTE! Wieso MUSS die Schule eingreifen, wenn Kinder mit dem Auto gebracht werden? Ist es irgendwo gesetzlich vorgeschrieben, dass Kinder nicht gebracht werden dürfen? Sorry - die Regelung hätte ich gesprengt. Wie mein Kind zur Schule kommt entscheide ich und niemand sonst!
... und ich bin gerade sehr froh darum. Meine ganz ehrliche Meinung: das geht gar nicht!
Die letzten 10 Beiträge
- Schulwahl/Schulweg
- Förder oder Regelschule
- Sohn, 1. Klasse mega aggressiv, vorallem wenn es um Hausaufgaben oder Lernen geht
- Tochter tut sich schwer mit Freunde finden
- Kinder 1. Schuljahr - verhaltensauffälligen Kind in der Klasse
- Weint jeden Tag
- Kalter morgen, warmer Nachmittag
- Sind eure Nachmittage auch so kurz?
- Hochbegabung in 1. Klasse
- Kind hat Läuse