Elternforum 1. Schuljahr

an der Grenze zur Hochbegabung? Schulprobleme :(

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Mein Sohn (noch 6) geht in die 1.Klasse. Zu Anfangs war er immer der letzte, egal ob es um Arbeitsblätter oder beim Sport ums umziehen ging. Von daher brachte er oft zusätzlich zur Hausaufgabe noch nicht fertige Sachen aus der Schule nach hause, die er dann erledigen musste. Nur hatte (und hat) er keine Lust auf Hausaufgabe und wir hatten so unsere Mühe mit ihm, ihn nicht den ganzen Nachmittag im Zimmer sitzen zu lassen. Am meisten nervt ihn schreiben. Aber auch Rechnen war ihm wohl zu leicht. Dann waren wir beim Beratungslehrer. Der machte einen breitgefächerten IQ-Test. Es ging mir nicht um den Wert, den habe ich bei ihm auch nicht erfahren. Es stellte sich allerdings raus, daß er hochmotiviert war und Aufgaben, die fordern super erledigte. Wörtlich: er ist ein Phänomen. Auch gab es keine Probleme mit der Konzentration. Nur das schreiben ging langsam und ermüdete ihn. Um etwaige Schwächen abzuklären, sollten wir ans SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum). Hier ging es wiederum um IQ-Tests und Abklärung ADS. Summa summarum habe ich einen hochmotivierten Jungen, der sich über seine Erfolge freut. Sein im SPZ erreichter IQ liegt 2 Punkte unter HB. Er hat kein ADS. Die Situation in der Schule laut Lehrerin ist folgendermassen: er lenkt gerne ab, erreicht mündlich (wenn es Noten gäbe) aber eine 1 Plus, schriftlich ist er überall gut - hat sogar eine Matheprobe mit Null Fehlern geschafft (bei ewa 80 zu erreichenden Punkten). Lehrerin vermutet HB, Vertrauenslehrer meinte gleich, daß der Test im SPZ wohl eher schlechter ausfallen würde (warum weiß ich nicht genau, aber z.B. der Psychologe dort meinte, mein Junde hätte mehr erreichen können, fällt aber z.B. weil er Sachen nicht auf den Punkt bringt runter, obwohl sein Sprachvermögen im Vergleich mit Gleichaltrigen überdurchschnittlich ist). Unser Problem: seit einigen Wochen versagt er in Proben, weil er zulange braucht. Die Lehrerin hatte ihm zwar anfangs mehr Zeit gegeben, doch in der letzten Matheprobe wollte sie mal sehen wie viel er in der maximalen Zeit schaffen kann: von 8 Aufgaben hat er in 45 Minuten nur 3 erledigt - diese mit 0 Fehlern. Die Lehrerin meinte, das wäre wahrscheinlich auch wieder eine 0-Fehler Probe geworden..... Sie hat keinen Rat, meinte vielleicht "knackt" es bei ihm, wenn es ab nächstem Schuljahr dann echte Noten gibt, denn er sei ja ehrgeizig. Ich bin echt ratlos, was ich tun soll. Mich würde so eine Note (nicht mal die Hälfte geschafft = 5?) ja nicht motivieren, eher deprimieren. Hat irgendjemand von Euch schon so eine (ähnliche) Situation erlebt? Ich danke für jeglichen Rat.


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Ich kann dir nur raten..lass ihm zeit, das wird mit dem tempo... Wichtig ist, dass er die Aufgaben kann, das Tempo kommt von selber. Seit Jahren steht in Lenas zeugnis beim Arbeitsverhalten....."ihre geschwindigkeit bei schriftlichen Aufgaben muss sie noch steigern *g*". Sie gibt meist als letzte ab...., braucht 5 Minuten um ihre Schuhe anzuziehen, kommt immer als letzte aus der Schule raus...tja... Man lebt damit.... Deswegen hat sie auch einen hervorragenden Notendurchschnitt und geht jetzt dann aufs Gymn... Er wird sich schon anpassen wenn er muss..bisher musste er nicht wirklich:) Lg reni


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Hallo reni, danke für Deine Antwort. Wahrscheinlich hast Du Recht. Nur wie bleibt man geduldig, wenn z.B. Badewetter ist, er mit will, aber nichts vorangeht mit der Hausi.....Allerdings sind (auch hier in Bayern, die ja als letztes Sommerferienbeginn haben) bald Ferien. Dein letzter Satz war super, denn das passt zu ihm.... :)


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Wenn er in Rechnen an sich so gut ist aber in der gegebenen Zeit nur weinig schafft, dann hat das ja was mit dem Hinschreiben zu tun. Passt ja dazu, dass du schreibst, er würde nicht gerne schreiben. Kannst du da mal nachforschen, woran das liegt? Ist der so perfektionistisch, dass er will, dass alles super gut "wie gemalt" aussieht? Oder braucht er andere Stifte, die ihm besser in der Hand liegen? Ansonsten würde ich auch auf den Inhalt des genannten "letzten Satzes" hoffen. Wenn demnächst bei Matheproben die zu vergebenden Punkte dranstehen, kann er ja erst mit den Aufgaben anfangen, die mehr Punkte zu vergeben haben. Die sind wahrscheinlich schwieriger, was ihn mehr fordern wird. Dann hat der die Punkte schon mal sicher.


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Hallo carma, Deine Idee mit der Matheprobe ist gut! Mit dem Schreiben...entweder er ist langsam und schreibt schön (perfektionistisch, genau), aber in Dingen in denen es nicht darauf ankommt, geht es schon schneller und nicht so schön, aber lesbar ;) Zudem: wenn er will, klappt es. Das zeigt mir ja die Hausaufgabe... Auf jeden Fall danke für die Antworten :)


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Hallo, vielleicht bist Du auf der falschen Fährte. Dein Sohn ist ja nicht hochbegabt, sondern einfach sehr klug. Dies allein erklärt aber keineswegs die Probleme, die er mit den Hausaufgaben und Proben etc. hat. Ich glaube, Du tust ihm keinen Gefallen, wenn Du Dich zu sehr auf seine Fast-HB konzentrierst. Ich finde auch nicht, dass man sich zurücklehnen und einfach warten sollte, bis sich die Probleme von selbst erledigen. Grundschuleinsteiger brauchen oft noch relativ viel "Mama-Coaching" bei den Hausaufgaben. Es reicht nicht, sie aufs Zimmer zu schicken und zu sagen, Du darfst erst spielen gehen, wenn Du fertig bist. Es ist anfangs besser, die Aufgaben werden in der Küche gemacht, damit die Mutter in Reichweite ist. So kann man immer mal wieder fragen: Hast du diese Aufgabe verstanden? Was musst du hier machen? Wie fängst du hier am besten an? Welches ist der nächste Schritt? So wird das Kind immer wieder zur Aufgabe zurückgeführt. Und es lernt, die Aufgaben in kleine Schritte zu unterteilen, die es leichter bewältigen kann - auch das beugt Tagträumen vor! Im Verlaufe der Grundschulzeit zieht man sich dann mehr und mehr zurück, hilft nicht mehr in so kleinen Schritten. Aber die Entwicklung zur Selbständigkeit dauert, das war bei meiner Tochter auch so. Übrigens sind auch Lehrerinnen keineswegs der Ansicht, das Kind müsse die Aufgaben ohne jede Unterstützung bewältigen. Lies doch dazu mal diesen wirklich guten Artikel mit Tipps, wie Du Deinen Sohn bei den Aufgaben unterstützen und ihn trotzdem zur Eigenständigkeit erziehen kannst (hier kommt auch eine Lehrerin zu Wort): http://www.urbia.de/magazin/schulkind/sollen-eltern-bei-den-hausaufgaben-helfen Was Tests und Proben angeht, auch die kann man üben: Zeige ihm die Uhr und frage ihn, ob er eine kleine Hausaufgabe in der Zeit schaffen kann, die der Zeiger braucht, um eine Vierteldrehung weiterzukommen. Mit der Zeit wird er ein Gefühl dafür bekommen, wie lange bestimmte Arbeitsschritte dauern. Wenn er in der Konzentration abschweift, führe ihn geschickt zurück. Es ist ein Lernprozess und wird nicht von heute auf morgen klappen, aber es kommt. Ohne mütterlichen Einsatz aber wird es für ihn schwierig werden. Meine Erfahrung in vier Jahren Grundschule mit meiner Tochter: Es haben diejenigen Kinder den meisten Erfolg, deren Eltern zu Hause die Hausaufgaben ein wenig steuern - ohne sie dem Kind abzunehmen. Denn auch Hausaufgabenmachen will gelernt sein. LG BB


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Hi BonnieBee, auch Dir danke für die Anregungen und den Artikel. Es ist ja nicht so, daß ich meinen Sohn mit seiner Hausaufgabe alleine lasse. Stimmt aber, bisweilen mag ich nicht mehr. Vor allem weil sein derzeitig häufigster Satz zum dem Thema ist: "Ich maaaaag aber nicht!". Sprich ich muß ihn erstmal "ranlocken". Und mit Fantasie arbeiten (heute habe ich einen kurzen Wettkampf eingeläutet, wer schneller ist: er mit der wirklich kleinen Aufgabe oder ich mit Schwimmbadtasche packen....na ja, lief nicht perfekt, aber nach etwas warmwerden seinerseits ging es dann...). Ich werde mir einfach alles nochmal in Ruhe überlegen, mir wichtige Punkte notieren und versuchen das Thema ruhig anzugehen! LG an alle, tigerxxl


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Eigentlich ist man LEHRER, damit genau diese Probleme löst. Wenn Du bei den Ergebnissen Deines Sohnes auf die Faktoren DRUCK und SOG-Wirkung achtest, dann erkennst Du, dass Schule gerade im Problemfall nichts ist als eine einzige DRUCKerei. Anspringen tut Dein Sohn geradezu gesetzmäßig auf SOG-Wirkung: wenn etwas da ist, was ZIEHT. Seine Schule macht also im Ernstfall nicht nur alles genau verkehrt, sie merkt es auch nicht und sie hinterfragt noch nicht mal ihr eigenes Tun - das wäre der erste Schritt zur Erkenntnis. Sie macht, im Gegenteil, nur immer ihre gut gemeinten das Problem jedoch vergrößernden Fleißaufgaben. Die TALENTE Deines Jungen haben HUNGER. Sie wollen nicht wie ein Baby abgespeist, sie wollen wichtig genommen werden. Sie wollen sich nicht jeden tag nur in ein vorbereitetes Schema einfügen - Mein Gott, wie geisttötend! - sondern sie wollen ORIGINAL bestätigt und anerkannt und herausgefordert werden. Da es die Schule wahrscheinlich nicht schnell genug lernt, löst das Problem doch zu Hause. Die Anerkennung und Achtung könnt Ihr selbst den Talenten geben, und die AUFGABEN stellt Ihr Euch auch selbst. In der Ich-kann-Schuzle sage ich den Kindern immer: "Um das 1 x 7 zu lernen, brauchst Du keine Lehrerin, das kannst Du alleine ungestört besser. Du gehst aus einem anderen Grund in die Schule: Du musst das 1x7 so lernen, dass sie vor Staunen in Ohnmacht fällt. Bei Dir geht es nicht ums 1x7, Du bekommst einen Managemantkurs in Personalführung, Thema: . Und dann schau ich als Mama, wie weit mein Sohn damit ist, die Lehrerin zu beindrucken. Dann ist die Belastung von dem Frondienst für die Schule weg und wir können die Persönlichkeit zum wachsen bringen, und dann schafft man Dinge von selbst, für die man vorher einfach zu klein war. Die einfachste Möglichkeit, die kräfte Deines Sohnes aufzutanken, ist, wenn er schläft, mit Schlafsuggestion. Das ist nichts weiter als ein gutes Gespräch mit seinen Talenten, in dem man sie stärkt und neu orientiert und ihnen einen klaren Aufterag gibt. Im Schlaf lenkt nichts ab, da wirkt es besonders gut. Im Coué Brief 9 ggf.mehr dazu. Jeden Abend ein paar Minuten. GutenErfolg! Franz Josef Neffe