Granatapfel - wirklich so gesund?

Granatapfel - wirklich so gesund?

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Der Granatapfel liegt momentan als viel gepriesenes Superfood absolut im Trend: Die Kerne und auch der Saft sollen ganz besonders gesund sein, bei zahlreichen Erkrankungen vorbeugend schützen und fast verjüngend wirken. Doch was ist wirklich dran, an dem so positiven Image der Frucht?

Gute Inhaltsstoffe: Vitamine, Mineralstoffe und Polyphenole

Klar und bewiesen ist: Der Granatapfel steckt voller guter Inhaltsstoffe, er ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Der Vitamin-C-Gehalt ist zwar nicht so hoch wie gemeinhin angenommen, eine Orange hat mehr, aber Vitamin B1, Vitamin B2 und B6, Folsäure, Vitamin E und Beta-Carotin sind tatsächlich in größerer Menge enthalten. An Mineralstoffen sind vor allem Kalium, aber auch Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink nennenswert. Dabei bringen 100 g Granatapfel etwa 74 kcal auf die Waage.

Außerdem sind zahlreiche Polyphenole im Granatapfel, nämlich 20 verschiedene Polyphenole, über diese große Anzahl verfügt kein anderes Lebensmittel. Sie wirken als Antioxidantien zellverjüngend, stärken das Immunsystem und können vor bestimmte Krebsarten schützen.

Insgesamt soll sich mit einem regelmäßigen Verzehr von Granatapfel der Blutzuckerspiegel stabil halten lassen, der Cholesterinspiegel wird sogar gesenkt und Entzündungen werden gehemmt. Nach einem reichhaltigen Essen ist übrigens ein Dessert oder ein Saft aus Granatapfel eine gute Idee, denn dadurch können Verdauungsprobleme gelindert werden. Sehr bekannt ist Granatapfel als Aphrodisiakum. Demnach steigert die Frucht bzw. der Saft beim Mann die Potenz und auch bei der Frau wird die Lust gefördert.

Vielfältiger Genuss: Granatapfelsaft, Kapseln oder Kerne

Granatapfel lässt sich in vielerlei Formen verzehren. Nur Wurzel und Schale sind mit dem hohen Anteil an Gerbstoffen ungenießbar, hier kann es sonst zu gesundheitlichen Problemen kommen.

Granatapfelsaft

Granatapfelsaft ist lecker und hat viele Liebhaber. Achten Sie darauf, wenn Sie ein Produkt im Handel kaufen, dass der Saft von rückstandskontrollierten oder biologisch angebauten Früchten stammt. Natürlich ist es besser, wenn der Saft nicht gezuckert wurde und auch auf zusätzliche Aromastoffe kann man getrost verzichten. Der Saft schmeckt sicherlich etwas bitter ohne Zuckerzusatz, aber man kann ihn beispielsweise mit etwas Zitrone und Ingwer mischen und dann selbst nach eigenem Belieben vielleicht ein wenig Agavendicksaft oder etwas Honig hinzufügen.

Den Saft kann man auch selbst erzeugen: Dazu gibt man die Granatapfelkerne in einen Gefrierbeutel, verschließt die Tüte und presst mit einem Nudelholz die Kerne aus. So erhält man aus den Kernen einer Frucht etwa ein halbes Glas süß-säuerlichen Saft. Eingekocht lässt er sich übrigens in der orientalischen Küche für Salatdressings und Eintöpfe verwenden.

Granatapfel-Kapseln

In vielen Geschäften, wie Apotheken, Reformhäusern und Drogerien kann man Granatapfel auch als Kapseln kaufen. Damit die bioaktiven Stoffe auch wirklich noch darin stecken, ist ein schonendes Gewinnungsverfahren aber Voraussetzung, das sollte auf der Packung stehen.

Granatapfelkerne

Sage und schreibe etwa 400 der kleinen rubinroten Kerne können in einer Frucht stecken. Jeder ist von einer glasigen Fruchtfleischhülle umgeben. Sie sind in dem saftigen Fruchtfleisch enthalten, das durch weißliche Trennhäute in Kammern unterteilt ist.

Die Granatapfelkerne können unzähligen Speisen einen feinen Pfiff geben. So kann man Salate, Soßen, Müslis, Desserts und allerlei Pfannengerichte verfeinern. Mit dem leicht herben Aroma rundet die "Frucht der Götter" süße Desserts und Obstsalat ab, passt aber auch wunderbar zu deftigen Fleischgerichten mit Lamm, Wild oder Geflügel. Wie wäre es beispielsweise mit einem Salat aus Feldsalat mit gelber Paprika und Schinkenwürfeln noch mit Granatapfelkernen oder Sie probieren ein persisches Hähnchen mit Granatapfel. Kinder lieben dagegen sicher einen cremigen Milchreis mit Granatapfel.

Einkauf und Zubereitung: darauf sollten Sie achten

Die Früchte sind rot bzw. gelblich-braun, sie haben eine kantige Form und eine ledrige Haut, die nicht essbar ist. Man sollte Granatäpfel immer reif kaufen, denn sie reifen nicht nach. Im Kühlschrank sind sie aber mehrere Wochen haltbar, selbst bei Zimmertemperatur können sie ein bis zwei Wochen gelagert werden. Auch wenn die Schale etwas schrumpft, das Fruchtinnere bleibt frisch.

Damit beim Öffnen der saftigen Frucht keine Spritzer an den Wänden oder an Haut und Kleidung landen, die schwer zu entfernen sind, sollte man behutsam vorgehen: Zuerst wird am Kelch eine dünne Scheibe abgeschnitten. Dann wird - ohne die Kerne zu verletzen - die Schale zum Stiel hin mehrfach vorsichtig eingeschnitten.

Anschließend legen Sie die Frucht in eine mit kaltem Wasser gefüllte Schale und brechen sie unter Wasser in mehrere Teilstücke. So lassen sich die Samenkerne ohne Spritzen herauslösen, Schalenteile und weiße Membranen schwimmen oben an der Wasseroberfläche. Sie brauchen als Nächstes nur das Wasser abgießen und die Kerne über einem Sieb abtropfen lassen - schon können sie weiterverarbeitet werden.

Feiner Nachtisch: Granatapfel - Creme

Eine feine Creme aus Granatapfel schmeckt köstlich und ist ein Nachtisch für ein besonderes Menü: Halbieren Sie einen Granatapfel quer und pressen Sie ihn mit der Zitronenpresse aus. Einige Kerne sortieren wir heraus für die Deko später. Dann weicht man 4 Blatt weiße Gelatine etwa 10 Minuten in kaltem Wasser ein, dann drückt man sie aus. In einem Topf lässt man 4 EL Orangensaft warm werden, Vorsicht er sollte nicht kochen. Hierin wird die Gelatine unter Rühren aufgelöst. Den Granatapfelsaft gießt man hinzu. In einem größeren Gefäß schlägt man nun 200 ml Sahne mit 2 EL Zucker steif und verrührt sie mit 100 g Naturjoghurt. Vorsichtig wird der Saft-Gelatine-Mix hier untergerührt, dann muss die Creme nur noch im Kühlschrank fest werden.

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