zurück| Geschrieben von Hani89 am 19.04.2024, 10:35 Uhr |
2. MA, Abgang mit Cytotec
Liebe Community,
Ich möchte euch heute von meiner positiven Erfahrung mit Cytotec berichten, um anderen Frauen Mut zu machen.
Nachdem ich vor einem Jahr bereits eine Ausschabung nach MA in der 11 SSW hatte, wurde ich noch einem Jahr erneut schwanger. Leider musste ich letzte Woche erfahren, dass das Herzchen bei 8+4 aufgehört hat zu schlagen. Rechnerisch war ich erneut in der 11 SSW.
Ich wollte eine erneute OP verhindern und meine Frauenärztin berichtete mir von der Möglichkeit des medikamentösen Abgangs.
Ich nahm zunächst Mifepriston 600 mg am Morgen. Bereits einige Stunden später setzen erste Blutungen ein und leichte Krämpfe, vergleichbar mit der Periode. Ich habe dann IBU 600 genommen. Am nächsten Morgen ist dann recht viel Gewebe abgegangen, wieder mit moderaten Unterleibsschmerzen. Ich habe dann 400 ug Misopristol (Misoone) vaginal genommen. Die Blutungen haben sich fortgesetzt, Schmerzen hatte ich kaum. Am nächsten Mittag dann hat es auf einmal "Plopp" gemacht und der Embryo plus Fruchthöhle sind abgegangen. Dies komplett ohne Schmerzen! Bei dem anschließenden Termin bei meiner Frauenärztin war alles Gewebe weg.
Ich bin einfach nur total erleichtert, dass ich keine OP machen musste und mein Körper es alleine geschafft hat (insgesamt 4 Tage). Die Schmerzen waren wirklich absolut okay und ich würde es immer wieder so machen, obwohl ich davor wirklich große Angst vor Krämpfen und starken Blutungen hatte. Das ist alles nicht eingetreten...
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Re: 2. MA, Abgang mit Cytotec
Antwort von Ruby24 am 19.04.2024, 11:20 Uhr
Hi, bei mir war es ähnlich, FG in der 9. Woche, Abgegang mit Cytotec, schmerzhaft, aber aushaltbar.
Heute war ich bei der Kontrolle, habe meine erste Periode nach FG jetzt auch hinter mir.
Alles ist weg und ich starte jetzt frohen Mutes in den neuen Zyklus. Wir hoffen, dass es schnell wieder klappt und ein gutes Ende nimmt.
Allen mit der gleichen Erfahrung, drücke ich fest die Daumen.
Re: 2. MA, Abgang mit Cytotec
Antwort von dugabeba am 19.04.2024, 11:46 Uhr
Das mit eurem Verlust tut mir leid, das zuerst...ich hatte auch schon AS und medikamentös eingeleitetem Abgang hinter mir (10.ssw). Anstatt das umstrittene Cytotec gibt es noch Arthotec. Schmerzen hatte ich keine, nur ganz minimale Wehen als der Embryo mit Gewebe abging.
Re: 2. MA, Abgang mit Cytotec
Antwort von Tess86 am 19.04.2024, 18:22 Uhr
Hallo ihr Lieben,
erst einmal tut es mir leid, dass ihr auch diesen Verlust erleiden musstet.
Ich habe tatsächlich heute meine kleine Geburt hinter mir, ebenfalls medikamenteneingeleitet.
Und es war auch mein Gedanke, dazu einen positiven Erfahrungsbericht zu schreiben, um allen Mut zu machen, die das vielleicht noch vor sich haben. Und da sehe ich dieses Posting, das quasi von mir hätte sein können.
Zu mir: ich bin emotional mittlerweile wirklich am Ende, ich hatte 2020 zwei Fehlgeburten (wobei ein Abgang sehr sehr früh war), darunter eine Ausschabung. Damals wurde ich gar nicht darauf hingewiesen, dass es auch andere Möglichkeiten als die der Ausschabung gibt.
Ich habe das damals als nicht schlimm empfunden, wenn auch natürlich emotional nicht leicht, aber das ist es nie. Das Klinikpersonal war damals sehr sehr einfühlsam und mein Körper kam gut damit zurecht. Aber es ist halt mit Risiken verbunden und es kann danach immer zu Vernarbungen kommen, weswegen heute die Ausschabung wohl eher das letzte Mittel der Wahl ist.
Im Sommer 2021 dann die Geburt meines gesunden Sohnes, unser größtes Glück. Seit Herbst 2023 üben wir für unser zweites Kind, ich bin mittlerweile 38. Tja, und seitdem wieder drei Fehlgeburten. Die erste sehr früh, bei der zweiten hat sich nie richtig was im Ultraschall darstellen lassen, es war lange Unklarheit und ich habe wochenlang auf den Abgang gewartet und hatte wochenlang Blutungen. Das wollte ich nicht nochmal. Dann im Februar die große Hoffnung: wieder schwanger, diesmal die ersten Wochen alles zeitgerecht, mit Herzschlag…Letzten Freitag habe ich erfahren, dass das Herz aufgehört hat zu schlagen und das an ungefähr 8+3. Festgestellt wurde es in der 10. Woche, heute wäre ich in der 11. Woche…
Ich hatte gerade angefangen, mir Hoffnungen zu machen, Vorfreude zuzulassen. Ich muss dazu sagen, dass ich immer sehr schnell schwanger werde, aber eben meistens nicht schwanger bleibe 
Da ich wie oben geschrieben vor kurzem schon wochenlang auf den Abgang gewartet hatte und mein Beta-HCG-Wert diesmal auch noch sehr hoch war, wollte ich nicht abwarten. Also habe ich mich für eine medikamentöse Einleitung des Abgangs entschieden. Cytotec ist zwar umstritten, aber eher im Zusammenhang zur Einleitung einer großen Geburt. Meine Klinik hat sehr viel Erfahrung mit Cytotec bei kleinen Geburten.
Betonen möchte ich aber, dass es sich bei meinen Beschreibungen um persönliche Erfahrungen handelt und das nicht heißt, dass jeder die gleichen Erfahrungen macht. Lasst euch von euren Ärzten und Hebammen diesbezüglich beraten!
Ich habe am Mittwoch vor der Ärztin Mifegyne eingenommen. Daraufhin hat sich aber erstmal gar nichts getan, erst Donnerstagabend leichte Unterleibsschmerzen. Freitagmorgen (heute) habe ich dann um 8 Uhr 4x 200ug Cytotec vaginal eingenommen plus rektal ein Zäpfchen Tavosilen zur Schmerzlinderung.
Nach ca 45min wurden die Unterleibsschmerzen immer stärker, aber gut erträglich. Um 9.30 setzte dann die Blutung ein. Im Liegen ging es, aber wenn ich auf die Toilette gegangen bin, kamen immer große Gewebestücke und viel Blut raus. Aber mein Kreislauf blieb stabil und die Schmerzen erträglich. Um 11.30 kam dann die Fruchthöhle, ebenfalls ohne Schmerzen.
Und seitdem blute ich noch, zwischendurch kommen Gewebestücke, aber das Schlimmste ist überstanden. Ich hoffe, dass beim nächsten Kontrolltermin keine Reste mehr zu sehen sind.
Ich bin erleichtert und stolz auf meinen Körper, wenn auch nach wie vor sehr sehr traurig. Ich habe große Angst, diese emotionale Achterbahnfahrt, diese Trauer, immer wieder erleben zu müssen und kein gesundes zweites Kind mehr bekommen zu können.
Sorry für so viel Text, aber ich hatte vorher so wenige positive Erfahrungsberichte gefunden und wäre froh darüber gewesen.
Fühlt euch alle gedrückt 
Stille Geburt mit Cytotec
Antwort von Sternele am 21.04.2024, 14:31 Uhr
Liebe LeserInnen,
auch ich möchte mich den Beiträgen anschließen und etwas zu meiner Erfahrung mit Cytotec schreiben, da wir selbst nach der Schockdiagnose, dass es keine intakte Schwangerschaft mehr ist, eine Lösung finden mussten.
Wir haben uns für Cytotec entschieden, da ich unbedingt das Abschiednehmen von unserem Wunschkind durchleben wollte, aber Bedenken hatte, dass es durch wochenlanges Warten plötzlich in der Öffentlichkeit passieren würde, ggf ohne Unterstützung. Das war eine goldrichtige Entscheidung.
So habe ich zwei Cytotec-Tabletten vaginal genommen, dann fingen erste Blutungen an, einen Tag später das gleiche nochmal, vor dem Schlafengehen, damit es nicht gleich wieder rausrutscht. Es hat insgesamt 2 Tage geblutet, dachte, es ist schon draußen, dann kamen in der Nacht heftige Wehen, heftige Blutungen (und alles, was sich schon entwickelt hatte, es ist mehr, als man denkt), einfache Binden haben nicht gereicht, alle Handtücher waren verbraucht, der Körper hat alles alleine gemacht, in seinem Tempo, meine Seele konnte mitgehen, alles durchleben. Das war gut, diese stille Geburt zu Hause, mit meinem Mann zu schaffen. Außerdem hat er sich noch um unser Kind gekümmert. Das hätte ich nie geschafft. Nach dieser Nacht hat es nur noch gezogen und geblutet, aber wir konnten das in Ruhe zu Hause gut meistern.
Wer darüber nachdenkt, es auch mit Cytotec zu versuchen:
- Der Abschied ist planbar, danach Kontrolle beim FA
- gute Ausstattung am besten mit dicken Tüchern, Wochenbetteinlagen oder/und dicken Binden
- ihr braucht Unterstützung, nicht alleine sein! (Kreislauf, Erbrechen, Schmerzen, psychische Hilfe, Kümmern ums Kind)
Alles Gute für eure Entscheidung!
Für alle Betroffenen: ihr schafft das! Seid stolz auf eurem Körper, auf eure Psyche, es ist ein Prozess, dieses Ereignis in sein Leben zu integrieren. Lasst euch gut umsorgen und gebt euch die Zeit und Ruhe, die ihr braucht, um alles zu verarbeiten.
Alles Gute!
Re: 2. MA, Abgang mit Cytotec
Antwort von kirshinka am 22.04.2024, 18:15 Uhr
Echt jetzt??????
Warum????
Ich hatte drei FG und war sehr happy mit den AS - das sind doch echt minimale Eingriffe
Re: 2. MA, Abgang mit Cytotec
Antwort von kirshinka am 22.04.2024, 18:21 Uhr
Und nein - eine heimische FG hätte ich meinem damals 2-jährigen nicht zumuten wollen! Die dritte FG ging vor der Ausschabung los und das war übles Warten im Krankenhaus in einem Pool an Blut.
Nein danke…
Re: 2. MA, Abgang mit Cytotec
Antwort von Tess86 am 25.04.2024, 22:14 Uhr
Bitte äußere dich nicht abfällig darüber, wie andere sich entscheiden, ihre Fehlgeburt zu durchleben. Das „Echt jetzt?“ finde ich an dieser Stelle fehl am Platz.
Ich hatte schon beides, aber mir wurde von mehreren Ärzten diesmal von einer AS abgeraten. Denn wenn ein weiterer Kinderwunsch besteht, ist es einfach mit mehr Risiko für kommende Schwangerschaften verbunden als ohne Eingriff. Das wissen aber viele nicht und die Aufklärung ist meiner Meinung nach teilweise einfach nicht vollständig. Es kann zu einer Narbenbildung kommen, was für die Einnistung problematisch sein kann, und es kann sein, dass zu viel ausgeschabt wird und sich die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr gut erholt. Ich hoffe, ich habe richtig wiedergegeben, was mir von den Ärzten gesagt wurde. Vor ein paar Jahren war es dennoch gängig, aber diesmal wurde mir von meiner Gyn und auch in der Klinik (!) deutlich davon abgeraten.
Aber: es muss jede für sich selbst entscheiden. Ich würde mich nach meiner Erfahrung immer wieder für Cytotec entscheiden. Und das, obwohl meine Ausschabung damals nicht traumatisch war oder so. Aber ich hoffe so sehr, dass ich das generell nie wieder erleben muss, also den Verlust eines kleinen Lebewesens, dessen Herz man schon hat schlagen sehen. Es ist so oder so schmerzhaft, lasst uns bitte respektvoll miteinander umgehen und uns gegenseitig unterstützen und nicht die Entscheidungen anderer hinterfragen. :)
