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Geschrieben von Lara85 am 04.10.2022, 12:11 Uhr

Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Hallo,

ich war mir unsicher, ob ich diesen Beitrag in Hochzeit oder Partnerschaft schieben soll, aber ich hoffe das passt:
Ich bin mit meinem Partner bereits seit 10 Jahren zusammen und wir wohnen auch schon sehr lange in einer gemeinsamen Wohnung. Aufgrund der Corona Zeit hatten wir jedoch beide beruflich Schwierigkeiten und haben uns dann gemeinsam dazu entschieden, das er beruflich nochmal neu anfangen soll (er war emotional nicht mehr gefestigt). Ich stehe auch immer noch zu 100% hinter meinem Partner, spüre aber leider das die räumliche Entfernung mir immer mehr zusetzt. Wir haben uns in diesen 10 Jahren bis auf wenige Seminare oder Urlaube eigentlich jeden Abend gesehen bzw. jede Nacht in einem Bett geschlafen. Jetzt ist es so, dass diese Ausbildung in einem Jahr vorbei ist, er aber erfahren hat, dass es keine Sicherheit darüber gibt, dass er eine Arbeitsstelle in seiner Heimatstadt bekommt. Das hat bei mir natürlich sehr viel Traurigkeit ausgelöst. Nun könnte man natürlich sagen, darüber hätten wir uns ja auch früher Gedanken machen können. Stimmt, haben wir nur leider nicht. Ich ärgere mich darüber selbst täglich.

Ich selbst befinde mich nun im Referendariat und könnte ihm gar nicht mehr so leicht folgen. Leider ist es beruflich bei mir auch sehr stressig. Ich befinde mich im 2. Staatsexamen Lehramt. Ich mache mir jetzt also täglich darüber Gedanken, wie wir damit umgehen sollen. Meine Eltern sagen zwar, ich soll erstmal abwarten, vielleicht haben wir ja Glück, aber mein Kopf sagt mir: Wir brauchen auch einen Plan B/C und vielleicht auch D.
Und jetzt kommt das eigentliche Thema, warum ich euch schreiben möchte. Es wäre viel einfacher gewesen, hätten wir vor der Ausbildung geheiratet. Das habe ich ihm gesagt und anscheinend etwas ausgelöst, was ich gar nicht wollte. Mein Partner hat sich entschieden, mir DIE Frage zu stellen. Und nach 10 Jahren wundert es einen nicht und heiraten möchte ich ihn auch wirklich, aber der Zeitpunkt war für mich leider sehr schwierig und in den Tagen zuvor und auch danach war ich alles andere als gut gelaunt. Er weiß das alles und auch wenn ich Ja gesagt habe, verspüre ich gerade wieder einen Druck. Ich habe das Gefühl, wir müssen jetzt noch heiraten und können nicht warten. Ich weiß gar nicht woher dieser Druck kommt.

Ich weiß, dass ich nächstes Jahr nur in Prüfungen sein werde, ich könnte nicht mal richtig Flitterwochen planen, gar eine große Hochzeit. Und irgendwie habe ich gerade das Gefühl, dass man mir wieder viel nimmt und ich einfach gerne mehr Ruhe gehabt hätte. Es ärgert mich leider wirklich, weil ich bis zu seiner Frage, gar nicht damit gerechnet hatte. Es wäre für mich immer okay gewesen, erst 2024/2025 zu heiraten. Plötzlich spüre ich da aber einen großen Druck und Wunsch nach Beständigkeit und finde es auch komisch 2 Jahre zu warten, oder 2x zu feiern mit einem solchen Abstand.

Vielleicht kann jemand meine Gedanken verstehen oder hat eine Idee, wie ich mit all dem besser umgehen kann?

 
8 Antworten:

Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von Annika444 am 04.10.2022, 14:37 Uhr

Hallo Lara,

Auch wenn es dich noch überfordert, trotzdem herzlichen Glückwunsch zur Verlobung!

Ich erzähl dir einfach mal meine Geschichte in Kurzform:

Mein Partner und ich verlobten uns 2017 nach langjähriger Beziehung!
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch schon Eigentum gekauft, viele unserer Freunde waren verlobt, verheiratet usw..
Mein Partner machte damals noch Vollzeit Schule, ich arbeitend im Schichtsystem mit vielen Nachtdiensten um das abzahlen besser zu finanzieren! Ich hab mir immer vorgestellt diesen Mann zu heiraten, als dann der Antrag kam, war ich trotzdem sowas von überrumpelt!
Ich hatte aufeinmal Ängste und Sorgen!
Habe dann mit meinem Partner gesprochen und wir haben dann nach Beendigung seiner Schule 2019 „groß“ geheiratet! Für uns war das eine Jahr mehr warten um dafür entspannter planen zu können nicht schlimm!

Ich lese auch bei dir raus, dass dein Partner der Mann ist, den du gerne heiraten möchtest!
Du schreibst jetzt vor allem wegen dem Wohnort, wie ist es denn wenn ihr verheiratet wärt? Müsste man euch beide Wohnortnah einsetzen?

Du schreibst es wäre für dich ok gewesen erst 2024/2025 zu heiraten, da wir jetzt schon Ende 2022 haben, meinst du du findest noch eine Location, Trauung, Musik etc für nächsten Sommer?
Ich würde mir da an deiner Stelle überhaupt keinen Stress machen, wenn es sich für dich richtig anfühlt „erst“ 2024 zu heiraten um alles besser genießen zu können, dann würde ich das so machen! Das ist euer Tag, der euch ein Leben lang gut in Erinnerung bleiben soll also macht das so wie ihr das möchtet!

Ansonsten würde es noch die Option geben standesamtlich jetzt zu heiraten mit Eltern, Trauzeugen bei einem Abendessen und die kirchliche Hochzeit um 1-2 Jahre zu verschieben!

Nimm dir aufjedenfall selber den Druck raus! Wenn dein Partner der Mann ist den du heiraten willst, freu dich über den Antrag und heirate dann wenn es sich für euch richtig anfühlt!

Liebe Grüße
Annika, die trotz damaliger Überrumpelung im nach hinein das JA nicht bereut hat

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Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von Lara85 am 04.10.2022, 15:00 Uhr

vielen lieben Dank für deine Worte.

Eine Ehe wird erst ab einem Jahr angerechnet. Vielleicht reagiere ich deshalb auch so emotional, weil die Verlobung jetzt für mich leider zu einem schwierigen Zeitpunkt kam. Hätten wir letztes Jahr geheiratet, wäre es jetzt gar kein Problem und er würde automatisch an seinen Heimatstandort versetzt. Komischerweise haben wir darüber nie gesprochen oder auch nachgedacht. Ich finde es auch schade, dass diese Themen so gar nicht im Ausbildungsprogramm besprochen wurden, aber natürlich stimmt es wenn man sagt: über sowas muss man sich halt selbst informieren.

Und jetzt komme ich mir halt ziemlich blöd vor, weil natürlich hätte ich ihn dafür sofort geheiratet. Nun stelle ich mich aber anscheinend auch ein bisschen bockig und seinen Wunsch doch gerne zumindest Standesamtlich zu heiraten, stößt bei mir irgendwie säuerlich auf.

Ich habe irgendwie Angst, dass ich später neben meiner Verlobung auch noch meine Hochzeit nicht so in Erinnerung habe, wie ich es mir gewünscht habe. Gerade wenn man so lange gewartet hat. Ich kenne halt viele, die zunächst "nur" standesamtlich im engsten Kreis gefeiert und nie die große Hochzeit nachgeholt haben.

Andererseits hätte ich ihn wirklich gerne bereits vor Jahren geheiratet, war aber einfach zu feige es auszusprechen und habe es mir jetzt selbst vermasselt.

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Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von Streuselchen am 05.10.2022, 11:05 Uhr

Liebe Lara,

meine persönliche Meinung:
Die perfekte Verlobung und DEN richtigen Punkt für die Frage aller Fragen gibt es nicht.

Ihr seid seit 10 Jahren zusammen, da wäre mir klar, auf was es hinausläuft;-)
Aber vielleicht bin ich auch total unromantisch.

Und auch die große Hochzeit wird in meinen Augen total überbewertet.
Das ist EIN Tag in eurem gemeinsamen Leben.
Klar möchte jeder einen schönen Tag, tolles Kleid, schöne Feier usw.
Aber warum arten die Feiern oft so aus in Riesen-Mamutfeiern?
Willst du das für dich?
Wichtig wäre mir wie der Rest eures gemeinsamen Lebens läuft.

Und nebenbei:
Warum gehen dein Verlobter und sogar du (!) automatisch davon aus, dass du alleine (!) die Hochzeit planst!?
Es ist doch eure gemeinsame Feier - da darf auch dein Verlobter mithelfen.

Irgendwie finde ich, macht er es sich sehr einfach:
Er hat eine gänzlich neue berufliche Richtung eingeschlagen. OK.
Du hast ihn voll unterstützt.

Ganz ehrlich, wer sich bei der Bundeswehr bewirbt und anfängt, dem ist doch klar, dass es ihn überallhin verschlagen kann!
Jede andere Denkweise wäre sehr naiv und blauäugig.

Du weißt ja auch nicht, an welcher Schule du eine Stelle findest.

Jetzt sollst du ihn retten durch eine schnelle Hals-über-Kopf-Heirat.
Dein Verlobter verlässt sich sehr auf dich als Retterin in der Not. Ist das immer so?

Ich finde, deine Eltern haben Recht.
Wartet erst Mal ab.
Auch die Bundeswehr ist froh über jeden Mitarbeiter und wird versuchen euch entgegenzukommen. Das sind auch nur Menschen.

Ansonsten konzentriere dich Mal auf deine Sachen.
Jetzt ist wichtig, dass du dein Studium gut abschließt. In Ruhe.
Es geht um deine Zukunft.
Denk Mal an dich.

Dein Freund*Kopfschütteln* ... Selbst mir als Zivilisation ist klar, dass man bei der Bundeswehr überall landen kann.

Die Situation aktuell verursacht dir Bauchschmerzen.
Warum übergehst du deine Gefühle?
Oft ist unser Bauch klüger als der Kopf.

Alles Gute für die richtige Entscheidung für dich!

Streuselchen

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Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von Lewanna am 09.10.2022, 14:01 Uhr

Ich kenne durchaus welche die erst Standesamtlich heiraten (z.B. im Dezember) und im Sommer drauf dann kirchlich.

Ein anderes Paar hat im Sommer standesamtlich geheiratet (auf einem Freitag) und exakt 1 Jahr später dann kirchlich (samstags).
Finde ich sogar gut, so hat man keine zweit Hochzeitstage. Wäre das nicht was für euch?

LG

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Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von reblaus am 12.10.2022, 20:14 Uhr

An Deiner Stelle würde ich mich nun informieren , ob eine Heirat vor oder nach dem Ende des Refrendariats besser ist . Im Hinblick auf eine möglich Verbeamtung.

Alles Andere ist nebensächlich.

Zumindest hast Du als Verlobte nun mehr Rechte ( falls das nicht abgeschafft wurde) .

Ich denke Euer Zusammenleben könnt Ihr erst nach Deinem abgeschlossenem Studium planen und , wenn es keinen rechtlichen Grund gibt , dann würde auch die Heirat erst dann in Ruhe Sinn machen .

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Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von Leena am 12.10.2022, 21:20 Uhr

Wir haben auch erst nur standesamtlich geheiratet (als der Nachwuchs unterwegs war), und dann genau ein Jahr später am selben Tag kirchlich mit schöner großer, fröhlicher Feier. So haben wir auch nur einen Hochzeitstag - nächstes Jahr sind wir 20 Jahre verheiratet. :)

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Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von Jomol am 14.11.2022, 13:35 Uhr

Klar wäre es sinnvoll, Dich vorher nach den Auswirkungen für Dich selbst und Deine berufliche Laufbahn zu erkundigen.
Ich finde die Idee, jetzt standesamtlich zu heiraten und später "richtig" prima. Für mich ist das Standesamt da eher ein Verwaltungsakt. Ja, ich war auch nicht ungeduscht und in dreckigen Jeans, aber es war eher so eine Art "Verlobungsfeier" mit Essengehen für Eltern und Geschwister. Da war die Große unterwegs und der Verwaltungsakt fand an einem sonnigen Spätherbsttag statt.
Die richtige Feier hatten wir eineinhalb Jahre später und es war ein wunderschönes Fest ohne viel ChiChi.
Was helfen kann, ist jetzt einen Termin für 2025 zumindest pro forma festzulegen
Grüße,
Jomol

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Re: Lange gewartet, plötzlich da und dann doch der komplett falsche Moment?

Antwort von kia-ora am 19.12.2022, 20:13 Uhr

Es ist ganz und gar der falsche Moment! Ich denke, dass man das aber nur verstehen kann, wenn man selbst mal im Ref war. Der Druck ist enorm!!! Da hat man keinen Kopf fürs Privatleben! Mir ging es in der Zeit auch sehr sehr schlecht. Kann dich da total verstehen.

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