Entzündungen im Bereich der Eileiter
und Eierstöcke

Frau beim Bauchultraschall

© Adobe Stock, reflektastudios

Eileiter und Eierstöcke bezeichnet man gemeinsam als Adnexe, also wörtlich als "Anhängsel" der Gebärmutter. 

Eine Entzündung in diesem Bereich beschränkt sich manchmal auf die Eileiter (Salpingitis), meistens sind die Eierstöcke aber ebenfalls betroffen, weshalb die Mediziner die Krankheit normalweise unter dem gemeinsamen Begriff "Adnexitis" zusammenfassen.

Eierleiter- oder Eierstock-Entzündungen sind besonders ein Problem von jungen Frauen. In der Altersgruppe bis 25 ist das die häufigste schwere Infektionskrankheit. Eine Adnexitis kann die Eierstöcke schädigen und auf diese Weise zu Unfruchtbarkeit führen. Sie sollte deshalb schnellstmöglich antibiotisch behandelt werden. Die Infektion äußert sich mit Unterleibsschmerzen und kann von Ausfluss, selten mit auch mit Fieber, begleitet sein.

Wie bekommt man eine Eileiterentzündung?

Einer Adnexitis geht meistens eine unbehandelte Scheideninfektion voran, die über die Gebärmutter aufgestiegen ist. Sie wird fast immer von Bakterien ausgelöst, häufig von Chlamydien oder Gonokokken, es kommen aber auch Koli-Bakterien, Streptokokken oder Staphylokokken als Verursacher vor. In vielen Fällen hat sich die Frau beim Geschlechtsverkehr angesteckt, deshalb sollte auch der Partner mit behandelt werden. Das muss aber nicht der Fall sein, die Keime können auch auf anderem Weg in Scheide gelangen oder sind sogar in der natürlichen Flora vorhanden. Ist beispielsweise das Scheidenmilieu gestört, kommt es zur Infektion, die dann auch weiter aufsteigen kann. Eine potentielle Gefahr sind auch alle Eingriffe von außen in die Gebärmutter, also zum Beispiel das Legen einer Spirale, eine Ausschabung oder eine Abtreibung.

Woran erkennt man eine Eileiterentzündung?

Eine akute Infektion macht sich durch plötzlich auftretende Schmerzen im gesamten Unterbauch bemerkbar. Teilweise kann die Patientin unter starkem, schlecht riechendem Ausfluss leiden, der manchmal auch blutig ist. Es gibt allerdings auch immer wieder Frauen, die kaum Beschwerden haben und die Infektion vielleicht gar nicht selber bemerken.

Was kann man tun?

Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika. Das Antibiotikum wird nach Erreger-Verdacht oder Nachweis bestimmt. Zur Verbesserung der Durchblutung ist Ruhe wichtig. Meist wird der Arzt eine Krankschreibung empfehlen. Im akuten Stadium hilft ein Eisbeutel auf dem Unterbauch, um die Entzündung einzudämmen.
Sobald die akute Infektion abgeklungen ist, sollte man dann aber mit Wärme behandeln. Das fördert die Durchblutung, verbessert die Heilung und hilft Vernarbungen vorzubeugen. Während der Infektion sollte man leichte Kost zu sich nehmen und viel trinken. Eine chronische Adnexitis oder Eileiterabszesse können sogar eine Operation erforderlich machen.

Ist eine Eileiterentzündung gefährlich?

Dank Antibiotikatherapie kommen heute kaum mehr lebensbedrohliche Komplikationen vor. Man sollte die Adnexitis konsequent behandeln und nicht zu sehr verzögern, da sie zu Unfruchtbarkeit führen kann. Das ist vor allem bei wiederholten Infektionen der Fall, die zu einer Verklebung der Eileiter und zu Hormonstörungen führen können. Diese Veränderungen sind teilweise nicht zu korrigieren, so dass manche betroffenen Frauen ihren Kinderwunsch nur mit einer künstlichen Befruchtung erfüllen können.

Wie kann man vorbeugen?

Vor sexuell übertragbaren Keimen wie Chlamydien oder Gonokokken schützt man sich am besten mit Kondomen. Abgesehen davon sind der Aufbau und die Pflege einer gesunden Vaginalflora der beste Schutz vor aufsteigenden Infektionen. Achten Sie immer auf ein saures Scheidenmilieu und vermeiden Sie übertrieben Hygienemaßnahmen wie Scheidenspülungen oder Intimdeos.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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