Sehr geehrter Dr. Posth,
vielen Dank für Ihre tolle Arbeit hier!!! Bin alleinerz. M. einer 26 Monate alten Tochter. (Konnte auf Grund einer medikament. Therap. im Rahmen einer postnat. Depr. nur 3 Wo. gestillt werden, Schreibaby, mit Vater nur phasenw.Kontakt wg. regelmäß. Auslands- und Krankenhausaufenthalt.: diagn. ADHS und Suchtmittelabusus), Kind offener/neugieriger Charakter, willensstark ,selbstbewußt, soziales Wesen, gut entwickelt. Bezugsper. neben mir Oma, regelmäßiger Kontakt 1-2 mal/ Woche.Tochter besucht seit dem 1 LJ tgl bis zu 5 Std eine Krippe. Loslösung damals sehr sanft und erfolgreich. Akt. Problem: Wenn ich mich in einer Gesprächsituation befinde (Z. B. Übergabesit. mit den Erz. der Krippe, Treffen mit einer Freundin mit Kind) rastet Kd aus (Schreien bis zu körperl. Attacken mit gg.über, lässt sich nicht beruhigen). Erklärung hilft nicht. Was tun?
von
Judith2012
am 27.10.2014, 07:42
Antwort auf:
zu viel Aufmerksamkeit?
Hallo, das Rebellieren vieler Kleinkinder, wenn die Mutter sich intensiv mit einer anderen Person unterhält oder z.B. telefoniert, ist geradezu sprichwörtlich. Nicht alle werden dann gleich so wütend auf die Mutter, aber viele drängen sich dann mit ständigen Fragen oder Bedürfnisäußerungen in das Gespräch hinein und wollen Beachtung finden. Daher ist es sinnvoll, sich im Gespräch mit dem Anderen hin und wieder auch dem eigenen Kind zu wenden und ihm kurz und knapp auch seine Fragen zu beantworten. Oder man beruhigt es und verspricht ihm, gleich das zu tun, was es will. Bei der Übergabesituation mit der Erzieherin könnte auch diese sich hin und wieder Ihre Tochter zuwenden. Schließlich ist sie ihre Betreuungsperson. Manchmal hilft es auch, sein Kind kurz auf den Arm zu nehmen und es ein bisschen ankuscheln zu lassen. Es soll ja nur die Gewissheit bekommen, nicht links liegen gelassen zu werden.
Was Sie nicht vergessen dürfen ist, dass Ihre Tochter ein Kind ist, das weitgehend vaterlos aufwächst und demzufolge vermutlich kein gutes Loslösungsvorbild hat (außer vermutlich dr Großmutter). Das führt häufig zu aggressiven Loslösungsversuchen, um von der Mutter ein wenig weg zu kommen und selbstständiger zu werden. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.10.2014