Frage: Kleinkind sehr auf Mama fixiert

Sehr geehrte Frau Henkes,   Meine Tochter ist 13 Monate alt und sie war schon immer sehr auf mich fixiert. Sie hat sich noch nie gerne von wem anders ausser mir auf den Arm nehmen lassen, sie schläft nur bei mir ein, schläft nur mit mir weiter, spielt nur mit mir und sucht immer nur den Kontakt zu mir. Das war eigentlich schon immer so. Wenn ich nicht da bin, dann akzeptiert sie auch den Papa, aber sobald ich anwesend bin, gibt es nur mich. Sie ist jetzt 13 Monate alt und ich habe wieder angefangen zu arbeiten (4 Std pro Tag). Sie verbringt diese Zeit ca 2 Std in der krippe und dann noch mit ihrem Papa zu Hause, bis ich komme. Sie hängt ab dann ununterbrochen auf mir. In meinem Arm oder an der Brust. Sie will nicht wirklich spielen oder iwas erkunden, nein, nur Mama. Das war tatsächlich, bevor ich arbeiten war, aber auch schon so, nur jetzt ist es etwas mehr. Wenn wir jemanden besuchen, der auch ein Baby hat, jammert sie so lange, bis wir wieder gehen. Zu Hause wenn ich versuche dass sie was spielt damit ich zb kochen kann, jammert sie nach 2 Minuten auch wieder und will wieder auf meinen Arm. Das geht wirklich schon immer so. Sie wollte nie lange erkunden und sonst was machen. Sie wollte immer in meiner Nähe sein. Sie ist normal entwickelt, kann bis auf Laufen und sprechen alles. Sie erkundet schon auch, aber halt  nie lange und will dann wieder zu mir. Ich weiss nicht woran das liegt. Das kenne ich auch ehrlich gesagt von keinem anderen Kind in meinem Umkreis. Ich habe ihr immer ganz viel Nähe und Zeit gegeben und trotzdem scheint sie noch so viel Rückversicherung zu brauchen. Ist das denn normal so? Mache mir manchmal Sorgen dass etwas mit ihr nicht stimmt oder ich etwas falsch mache, da sie ausser ihrer Bezugserzieherin und ihrem Papa nur mich akzeptiert.   Ich danke Ihnen schon Mal für Ihre Zeit. Liebe Grüße 

von Shmimi am 22.04.2024, 21:24



Antwort auf: Kleinkind sehr auf Mama fixiert

Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass mit Ihrer Tochter etwas nicht stimmt. Es ist doch sehr erfreulich, dass sie sich auf den Vater und die Bezugserzieherin schon gut einlässt. Im ersten Lebensjahr haben Kinder meist die engste Beziehung zur Mutter. Im zweiten Lebensjahr lernen sie allmählich, sich aus dieser Beziehung ein Stück weit zu lösen und zu mehr Autonomie zu finden. Sie können Ihre Tochter unterstützen, indem Sie sie z.B. nicht immer auf den Arm nehmen, sondern sie mit Worten beruhigen oder auf sie eingehen. Lassen Sie Ihre Tochter in Ihrer Nähe, wenn Sie kochen und sprechen Sie mit ihr. Sie kann dabei selber in einem Kochtopf etwas "kochen". Kinder imitieren Eltern gerne. Beziehen Sie den Vater stärker in ein Spiel ein. Er ist die zweite wichtige Bezugsperson für Ihre Tochter und sie akzeptiert ihn ja bereits. Mit der zunehmenden motorischen Entwicklung im zweiten Lebensjahr wird Ihre Tochter sich mehr von Ihnen entfernen können. Das Erkunden der Umgebung wird dann immer interessanter. Es könnte auch hilfreich sein, wenn Sie Ihre Tochter nicht mehr stillen. Das können nur Sie Ihrer Tochter geben, was die Fixierung auf Sie fördert. Zur Ernährung braucht Ihre Tochter mit einem Jahr keine Muttermilch mehr.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 23.04.2024



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