Frage: Kind 2,5 Jahre nächtliche Wachphasen

Hallo,  meine Tochter ist mittlerweile 2,5 J alt und hat seit Monaten nachts Schlafprobleme. Sie war bis 1,5 J eine super Schläferin, konnte alleine einschlafen und auch die ganze Nacht durchschlafen.  Im Juni 2023 hat es dann angefangen. Teilweise waren sicher Eck- und Backenzähne das Problem für das schlechte Schlafen. Aber seit ca. 5 oder 6 Mon. hat sie oft nachts richtig lange Wachphasen, oft 2 - 3 h, manchmal auch 4 h. Dann kommt sie zu uns ins Bett und wälzt sich hin u. her. Mit viel Kuscheln und Geduld schläft sie irgendwann ein und holt die verpassten Stunden bis 9 Uhr vormittags nach. Ich habe die Wachphasen bisher auf die hinteren Backenzähne geschoben, aber das kann doch nicht sein, dass die solange Probleme machen ohne dass man mal ein Resultat sieht oder? Schmerzmittel geb ich ihr, wenn es den Anschein macht, dass sie Sz hat. Dadurch schläft sie aber nur ab und zu besser. Wenn sie mal eine Nacht ohne Wachphasen hat, schreit sie halt alle Stunden im Schlaf auf, phasenweise auch alle 10 Min., bis sie es schafft wieder tief einzuschlafen. Es gab natürlich auch mal Nächte in denen sie ohne einen Mucks durchgeschlafen hat, aber diese Nächte sind so rar geworden, vl 2x pro Monat.  Unsere Schlafsituation: Wir schlafen zu 4. im Eltern-SZ. Die Kinder schlafen in ihren Betten und wir im Doppelbett. Nachts können sie jederzeit, wenn sie wollen, zu uns ins Bett kommen.  Aufstehen 7:30, Mittagsschlaf 13:00-15:00, Zubettgehen: 20:30 Den Tagschlaf habe ich schon verkürzt auf 1h, bringt leider auch nichts. Haben Sie einen Tipp für mich? Lg :)

von Aisy91 am 24.04.2024, 09:56



Antwort auf: Kind 2,5 Jahre nächtliche Wachphasen

Hallo, meistens liegen Schlafprobleme in diesem Alter daran, dass ihr Kind noch kein Handlungsschema für selbstgesteuertes Einschlafen hat. Wenn ihr Kind elterngesteuert einschläft also mit direkter Schlafbegleitung, wird es sich auch im Erwachensfall in der Nacht (das passiert regelmäßig im Schlafphasenwechsel) auch wieder Schlafbegleitung wünschen. Jeder will so aufwachen wie er eingeschlafen ist. Das heißt Sie könnten eigenregulative Strategien fördern: ZB 1. ein Kuscheltier mit Bedeutung aufladen tagüber außerhalb des Bettes in Tröste- und Bruhigungssituationen, (immer wird das interaktive "Kuscheltier" Mama bevorzugt) 2. Nach der Einschlafbegleitung = Schlafhinführung sich verabschieden, so dass das Kind es mitbekommt und sich wegdrehen  und Schnarchen. Ein schlafender Elternteil steht zur Regulation nicht mehr zur Verfügung. Damit ermöglichen Sie, dass ihr Kind sich selber um sein Einschlafen kümmern kann. 3. Nachts möglichst wenig machen nur sozial rückversichern, "alles ist gut" und weiter "schnarchen". Meist werden die Kinder von den Einschlafbemühungen der Eltern wach gehalten. Klingt paradox ist aber oft so. Als möglichst nichts/wenig machen und immer wieder selber "schlafen". Kein Licht, kein Spiel,keine Mahlzeit, kein trinken, kein stundenlanges Streicheln... möglichst als gutes Vorbild schlafen 4. ganz leise Musik, sodass man sie fast nicht hört, kann als akustisches Continuum  hlfreich sein. Keine Geschichte! Keine Lieder sondern medidative Entspannungsmusik. 5. Auch am Mittagsschlaf das selbstsgesteuerte Einschlafen üben. Tagschlaf höchstens 1 Std! 6. Nicht am Morgen das nächtliche Schlafdefizit "nachschlafen" lassen. Lieber wecken, sonst zementieren sich diese Wachphasen. Das Kind wird müde sein, aber das ist der Sinn, denn wer nachts nicht schläft ist müde. Wer morgens lange ausschlafen kann, kann sich nächtliche Wachphasen leisten. 7. Geduld haben Herzliche Grüße Daniela Dotzauer  

von Dr. Dotzauer am 24.04.2024