pile1
Hallo, ich möchte gerne wissen, ob es bloss niemand zugeben will oder das alles nur schön reden möchten. Ich kann es mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass nach einer normalen Geburt die Vagina wieder genau so eng werden kann wie vor der Geburt eines 3 oder 4 Kg Babys. Alle sagen mir (alles Frauen), dass wenn man diese Rückbildungsgymnastik regelmäßig macht, die Vagina AUCH wieder eng wird und es wie vorher ist. Aber mein Mann hatte ja auch schon vor mir Sex mit einer Frau, die schon ein Kind hatte und er sagte, dass sie in der Vagina total ausgeweitet war und er bei ihr gar nichts gefühlt hat. Das habe ich auch schon öfter gehört. Frauen reden das doch eher schön weil sie es nicht wahrhaben wollen, oder nicht? Ich möchte unten nicht ausgeleiert sein bloss wegen einem Kind. Deswegen bin ich am Überlegen, ob ich doch lieber einen Kaiserschnitt machen soll. Außerdem möchte ich keinen Dammschnitt/riss. Gegen Verwachsungen beim Kaiserschnitt gibt es doch Seprafilm, oder? Ich bin mir soooo unsicher was ich tun soll. Bitte geben Sie mir einen Rat. Danke
Hallo, 1. unstrittig ist, dass es im Rahmen einer vaginalen Geburt (spontan, per Saugglocke oder Zange) immer auch zu Verletzungen des Vaginalbereiches oder der Notwendigkeit kommen kann, einen Dammschnitt durchzuführen. Dieses hängt von sehr vielen Faktoren ab (Geburtsverlauf, Gewicht des Kindes, Erfahrung und Management des geburtshilfichen Teams, Mitarbeit der Frau unter der Geburt, Schmerzunterdrückung und Bindegewebe der Frau unter der Geburt). 2. infolge dessen kann es auch zur Beeinträchtigung im Vaginalbereich mit Auswirkungen auf den Verkehr kommen. Darüber hinaus ist es immer auch möglich - wenn auch sehr selten - dass die Scheide anschließend etwas weiter in ihrer Anatomie gestellt ist. 3. wir können auch mit großer Erfahrung und aller Vorsicht, Zurückhaltung und Anleitung der Frau diese Dinge aber weder vorhersehen, noch immer verhindern. 4. dieses sollte aber kaum ein Grund sein, daraus für alle Frauen die Notwendigkeit zu einem Kaiserschnitt abzuleiten, gemäß der Devise "preserve your love channel, take a cesaerian". Zu deutsch: "erhalte Deinen Liebeskanal, lass gleich einen Kaiserschnitt machen" . Das ist zwar in Südamerika und in den USA gelebte Praxis, jedoch noch nicht bei uns. 5. alternativ wäre es sinnvoll und medizinisch geboten, dieses je nach Vorgeschichte im Einzelfall abzuwägen und ggf. zu indizieren. 6. das liegt eben auch darin, dass der planmäßige Kaiserschnitt mit Peridural-/Spinalanästhesie, durchgeführt unter regulären Bedingungen in der normalen Arbeitszeit zwar nur mit geringen Risiken verbunden ist, dennoch ist es aber so, dass das Thromboembolierisiko um den Faktor 4-5 höher ist, dass es bei folgenden Schwangerschaften eben dann auch häufiger wieder zum Kaiserschnitt kommt/kommen muss und es zu Anlagestörungen der Plazenta kommen kann. Von den operativen Risiken mal ganz zu schweigen. Insofern kann unter Abwägung und Aufklärung zu den entsprechenden Risiken während des Eingriffes und der Langzeitrisiken für folgende Schwangerschaften auch ein "Wunschkaiserschnitt" durchgeführt werden, aber eben nicht routinemäßig. 7. es gibt bis heute kein Patentmittel gegen Verwachsungen im Bauch, die auch infolge des Kaiserschnitts entstehen können. Liebe Grüße VB Quellen Bujold, Emmanuel MD, MSc; Gauthier, Robert J. MD, “Risk of Uterine Rupture Associated With an Interdelivery Interval Between 18 and 24 Months”, May 2010 - Volume 115 - Issue 5 - pp 1003-100, Greer JA 2004 Prevention of venous thromboembolism in pregnancy. European Journal of Medical Research 30: 135-145 Huch, A. & Chaoui, R. (2007). Sectio caesarea. In Schneider, H., Husslein, P. & Schneider, K.T.M. (Hrsg.), Die Geburtshilfe (782-798). Heidelberg: Springer Medizin Verlag). Ros HS Lichtenstein P Belloco R Petersson G Cnattingius S 2002 Pulmonary embolism and stroke in relation to pregnancy. How can high risk women be identified? Am Obstet Gynecol 186: 198-203 Simpson EL Lawrenson RA Nightingale AL Farmer RD 2001 Venous thromboembolism in pregnancy and the puerperium: incidence and additional risk factors from a London perinatal database. Br J Obstet Gynecol 108: 56-60 http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP16/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/16_0004443.pdf (Antwort des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit vom 12.04.2010 auf eine schriftliche Anfrage der Abgeordneten Theresa Schopper, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 01.03.2010 (letzter Abruf: 3.11.2011))
blauerVogel
Also wenn die Frau tatsächlich so ausgeleiher wäre, dann frag ich mich wie das das wohl mit dem Sex klappen kann? Wenn der Mann doch eh nix spürt? Jetzt beim 2. Kind ist mein Beckenboden sogar noch fester als beim 1. Bei der 1. Schwangerschaft musste ich nachts ständig auf die Toilette, jetzt ist das gar nicht so und ich verliere auch keinen Urin oder sonst was. Ein Kaierschnitt ist ein großes Risiko, für dich und das Kind. Es ist keine Art zu entbinden sondern eine Operation die das Leben vom Kind und dir retten soll.
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