Gleya
Hallo ihr Lieben!!! Ich bin momentan echt verzweifelt. Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und hoffe auf euren Rat. Alex ist zur Zeit voll der Wut/ Bock und Trotzphase. Mit seinen 22 Monaten macht er es mir seit einigen Wochen echt schwer, noch ruhig zu bleiben. Passt dem Herr etwas nicht, wird geschrieen, sich hingeworfen und alles, was gerade erreichbar ist, geworfen oder weggehauen. Sobald auch nur etwas nicht so läuft, wie er will, ist hier die Hölle los. Beispiel: 1. Wenn ich ihn von der der Kita abhole, gehen wir immer zur Bahn, setzten uns auf die Bank und warten. Letztens haben wir ein bissl getrödelt, und die Bahn kam mit uns gerade an. Wir direkt rein. Da bockt er wie doof, weil er sich wohl erstmal auf die Bank setzten wollte?? ... wirft sich hin .. ich musste ihn in die Bahn tragen und erstmal auf den nächsten Sitz packen. Geschei und gebocke bestimmt 10 Minuten in der vollen Bahn. 2. Heute morgen pünktlich um 6 Uhr wird er wach und ruft. Ich direkt in sein Zimmer, hole ihn aus dem Bett und frage, ob er noch mit zu uns kommen mag, ein bissl kuscheln. Papa steht immer so um 6:30 Uhr auf. Solange liegen wir eigentlich noch zusammen. Zwischen seinen Zimmer und unserem Schlafzimmer geht die Treppe nach unten. Da bleibt er bei der Treppe stehen und will runter ... warum auch immer. Ich sagte, wir legen uns noch ein bissl hin und gehen dann nachher runter. Da wirft er ohne Vorwarnung seinen Metalbus, welchen er in Händen hält die dunkle Treppe runter, schmeißt sich hin und schreit wie am Spieß. Habe ihn nur noch gepackt, bei Papa ins Bett geworfen, sein Kissen hinterher und habe die Tür geschlossen und bin runter gegangen. Auf dem Weg die Teile des zerstörten Busses eingesammelt und auf der Couch erstmal geheult. Jeden Tag haben wir nun mind. 5 völlig eskalierte Situationen. Nun hat er auch entdeckt, wie laut man eigentlich schreien kann und nutzt sein volles Volumen, dass es einem nur so in den Ohren klingelt. Teilweise provoziert es auch ganz gezielt diese Situatuon. Er macht Dinge, wo er genau weiß, dass darf er nicht. Auf mehrfaches „Nein“ kommt bei ihm der Trotz und er macht es gerade dann voll Absicht. (An der Blume zerren, auf das Bild vom Fernseher hauen, den Ofen öffnen) Ich bin nun kurz vor der Entbindung des Zweiten. Voller Hormone, schlafe seit Wochen schlecht und kann dieses Verhalten kaum ertragen. Das Schreien bereitet mir sofort Übelkeit, das Gebocke löst bei mir Schweißausbrüche und Kreislauf aus .. und wenn ich seine 15 kg tragen muss, weil er wieder irgendwo rumliegt und ich ihn aus dem Weg haben will, zerrt das mega körperlich. Ich kann und will nicht mehr ... und viel schlimmer, ich weiß nicht, was ich machen soll?? In 90% warte ich, bis er sich beruhigt hat. In der Bahn habe ich auf dem Boden vor ihm gesessen, Zuhause lade ich ihn in irgendeiner Ecke ab und gehe erstmal weg, bis er sich einbekommt und wieder ankommt. Er ist danach auch wie ausgewechselt. Er lacht und kuschelt und strahlt ... mit dicken verheult Augen und ich bin völlig ratlos. Oft muss ich dann die Wut schlucken, der Anfall is ja vorbei. Aber ich fühle mich danach wie erschlagen ... Ich habe echt panik, wenn sein Brüderchen nun in den nächsten Wochen kommt. Und er bekommt wieder so einen Wutanfall.... Ich nehme ab heute alles, was geworfen wird, weg. Wenn es kaputt ist, fliegt es nun in den Müll und der Rest geht erstmal in den Keller, bis er damit ordentlich umgehen kann. Ich habe keine Lust, mal so ein Metalauto an den Kopf zu bekommen und er hat schon die Badewanne damit lädiert ... wir wollen hier bald ausziehen ... er kann nicht alles zerstören. Ist der Plan ok? Oder sollte ich lieber doch etwas anderes versuchen?? Hilllllfe!!! Achso ... in seinem Schreianfällen, kann man weder mit ihm reden, noch in festhalten ... alles würde es nur verschlimmern ... also lasse ich ihn in ruhe. Am schnellsten bekommt er sich ein, wenn ich weggehe ... nur das ist ausserhalb der Wohnung halt nicht möglich. Ich kann ihn ja nicht allein an der Straße sitzen lassen... Traurige Grüße
Fühl dich gedrückt Das muss unglaublich anstrengend für dich sein! Halte durch und konzentriere dich auf die aktuellen Probleme, auch oder gerade weil es später andere sein werden. Mein kleiner tendiert auch zu diesem Verhalten und er macht mich damit auch manchmal wahnsinnig, obwohl mein Hormonhaushalt normal ist. Situation 1 ist ein Klassiker. Unser Hirn ist eine Vorhersagemaschiene, die sich freut wenn sie recht hat. Er sieht die Haltestelle und dann trifft das was er erwartet nicht ein. Kein Dopamin, kein Hochgefühl. Da kann man schon mal sauer werden..... Und es ist soooo wichtig zu lernen damit umzugehen. Mein Großer hatte im Tierpark mal einen unglaublichen Aufstand gemacht, weil ich SEIN Pipi runtergespült hatte. Mir war das ganze ziemlich unangenehm, aber als er selbst gesagt hat warum er so sauer ist, haben die einige geschmunzelt. Zu Hause ohne Publikum ist es anders, aber trotzdem schwierig die Wut (oder deren Folgen) auszuhalten. Wurfgeschosse wegnehmen finde ich persönlich gut. Das wird zwar die Tonlage erstmal noch weiter verschlimmern, aber hey.... Wenn er sich beruhigt hat, würde ich sie wieder zurück geben. Ich glaube eher nicht, dass die Strafe oder Konsequenz tatsächlich verstanden werden würde. Wenn sein Brüderchen kommt, dann wird sich einiges verändern. Ihr werdet es schaffen euren Weg zu finden. Vor allem am Anfang beschützen wir die Kleinen, vor Kälte, vor Hunger, vor der Welt und ab und zu auch vor ihren Geschwistern. Zerbrech dir nicht vorher schon den Kopf, denn wahrscheinlich wird es sowieso ganz anders als du es dir vorstellst. Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche dir viel Geduld für die nächsten Wochen Ich drücke jetzt blind auf senden ohne nochmal zu lesen, was ich hier so müde getippt habe....
Hey Gleya, Ich kann mir dir mitfühlen. Ich weiß wie sehr es schlaucht. Schwanger und dann ist es super anstrengend. Ich habe viel zu Bedürfnisorientierten Erziehung gelesen und z.b. das Buch das gewünschteste Wunschkind und ein paar schöne instagrammprofile geben mir auch immer mal eine andere Sichtweise auf die Situation. Dadurch kann ich häufig ruhiger bleiben und mit etwas Geduld lösen sich solche Sachen dann irgendwann wieder auf.... Aber anstrengend ist es trotzdem .
Huhu Nein, dein Plan ist gut! Ihr schafft das. Der kleine große Mann merkt ja auch, daß sich jetzt was verändert. Sowohl bei ihm als auch bei dir. Er versucht immer selbstständiger zu werden, was ja noch nicht auf Anhieb klappt, und du wirst wahrscheinlich jetzt auch (eventuell auch unbewusst) nervös sein wegen der bevorstehenden Geburt... Es ist auch eine Art selbstfindungsprozess, aber ich bin mir sicher, dass ihr das schaffen werdet :) Ich drücke dir die Daumen!