Monatsforum Mai Mamis 2021

Beziehung nach Geburt total verändert

Beziehung nach Geburt total verändert

Raori

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ich muss mir gerade einmal meinen Frust von der Seele schreiben. Seit der Geburt hat sich die Beziehung zwischen mir und meinem Mann total verändert. Wir streiten uns öfter, liebevolle Zweisamkeit hat sich stark reduziert. Unter der Woche sieht er die Kleine 15 Minuten am Tag. Den Rest muss ich alleine managen. Auch die Nächte überlässt er mir, da er ja arbeiten muss. Eben werde ich wach und merke, dass unser Baby total ausgekühlt ist... Da hat er beim ins Bett gehen die Fenster aufgemacht. Und unser Baby ist im Moment sowieso erkältet. Das ärgert mich so! Jetzt darf ich sie wieder stundenlang durch die Wohnung tragen bis sie hoffentlich bald wieder einschläft.. ich hoffe ihr habt eine ruhigere Nacht


Sporty87

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Fühl dich gedrückt Ich kann dich gut verstehen, bei uns ist es ganz ähnlich. Wir sind eigentlich ein sehr harmonisches Paar gewesen, aber seit unser Sohn da ist, knallt es auch ziemlich häufig bei uns, obwohl wir im Grunde die gleichen Ansichten haben und es eher Kleinigkeiten sind. Ich bin halt eine totale Glucke und mein Mann möchte seinen Sohn abhärten bzw überschätzt, was er schon kann und was nicht. Ich denke es kommt vor allem durch den ganzen Stress in Kombination mit fehlender Sexualität. Wir hatten seit der Entbindung letzte Woche zum ersten Mal wieder Sex. Bei uns kommt erschwerend hinzu, dass mein Mann 2 Wochen nach der Geburt überraschend in eine Führungsposition mit Wechsel des Arbeitsplatzes befördert wurde und er deswegen kaum noch zu Hause ist. Das hat unsere gesamte Planung über den Haufen geworfen und führt zu neuen Konflikten. Z.B. hat er ohne meine Zustimmung seinen Urlaub einfach eine Woche früher abgebrochen. Das hat bei mir zu einem kleinen Nervenzusammenbruch geführt, weil ich mich total übergangen gefühlt hab und mich nicht mehr von ihn geliebt gefühlt habe. Seit diesem Eklat ist es zum Glück wieder besser geworden, er hat eingesehen, dass er einen Fehler gemacht hat und sich entschuldigt. Wir können zum Glück gut miteinander reden. Wir versuchen jetzt jedes Wochenende wenigstens eine schöne Sache gemeinsam zu machen und ich hoffe, dass wir auch wieder etwas Zeit für Intimität finden. Ich denke, das hilft der Beziehung wirklich am meisten, dass man sich auch als Paar wieder näher kommt.


Abc12

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Das tut mir leid. Ich glaube, das mit dem mehr streiten ist ganz normal. Ist bei uns auch so. Aber dass das Baby verkühlt war, finde ich schon heftig! Sowas würde bei uns vermutlich nur 1 mal vorkommen... Das hat ja auch nichts mit der Beziehung zwischen euch als Paar zu tun sondern ist fahrlässig einem kleinen Menschen gegenüber. Da würde ich aber mal deutlich und in Ruhe (!) ein Gespräch zu führen.


Tanja_1989

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Das tut mir leid :( Ich war am Anfang auch echt unzufrieden mit meinem Mann Er hat sich einfach so wenig für seinen Sohn interessiert. Die Stimmung wurde auch immer angespannter. Mittlerweile sage ich ihm meistens sehr deutlich was ich von ihm möchte. Und auch detailliert. Es wäre schön, wenn er von selbst mehr den Blick dafür hätte. Hat er aber nun mal nicht. Also sage ich ihm einfach, dass er zum Beispiel morgens den Kleinen nehmen soll, damit ich mal ein bisschen ausschlafen kann. Und weil ich weiß, dass er von alleine nicht dran denken würde, sage ich ihm, dass er ihn als erstes wickeln soll. So als Beispiel jetzt. Uns hat das tatsächlich geholfen. Und habt ihr die Möglichkeit euch ein bisschen Paarzeit ohne Kind freizuschaufeln?


MamaMarie16

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Hi, das ist leider ziemlich normal und weit verbreitet. Ursache 1: Schlafmangel bei euch beiden. Auch dein Mann schläft nicht mehr so gut, wenn auch du sie Hauptlast trägst. Er bekommt (mindestens unterbewusst) das trösten nachts ja auch mit +ihm gehören die stillhormone, die uns stillende Frauen tatsächlich viel bringen) Ursache 2: Neue Rangfolge. Keiner von euch kommt mehr an erster Stelle. Das macht unzufrieden. Zudem fühlt sich dein Mann wahrscheinlich auch vernachlässigt. Immerhin hatte er dich vorher für sich alleine und muss nun um jede Minute mit dir "kämpfen". Ursache 3: fehlende Freizeit. Ihr könnt beide nicht mehr machen, was ihr wollt. Entspannen, ausschlafen, essen, wann ihr wollt. Das zehrt auch an den Nerven. Nicht missverstehen. Ich nehme deinen Mann nicht in Schutz. Ich möchte zeigen, dass ihr beide eine schwere Zeit habt! Das ist normal und braucht viel Kraft und Geduld da durch zu kommen. + dein Mann ist ein Mann. Ihm fehlt ein Stück Empathie, dass wir Frauen von Natur aus haben +der Blick für Haushalt+der Blick fürs Baby (daher das offene Fenster- keine böse Absicht, einfach nur männlich) Ihr habt es beide schwer. Versucht heraus zu finden, was ihr dringend braucht(jeder für sich) priorisiert und findet einen Weg, das wichtigste zu erfüllen. Zur Not muss das Baby mal für ne Stunde zur Oma, zum Nachbarn/ Freundin/Babysitter. Wir sind leider kein Dorf mehr sondern müssen uns umständlich Wege suchen. Babys dürfen auch mal abgegeben werden. Unglückliche Eltern können sich nur schwer im ihre Kinder kümmern und noch weniger umeinander!


Lyonesse

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Antwort auf Beitrag von MamaMarie16

Ich kann mich MamaMarie16 und Tanja nur anschließen. Es ist unglaublich wichtig, dass ihr viel und über alles was euch stört redet. Von meinem Mann weiss ich, da er es mir selbst gesagt hat, dass er manchmal einfach noch nicht so blickig ist wie ich. Vorher war ich deswegen auch oft genervt und manchmal echt zickig. Aber das was für uns bereits normale alltagsroutine ist, ist es für ihn noch lange nicht. Wir verbringen ja aber auch viel mehr und viel intensiver mit unseren kleinen die Zeit, als unsere Männer. Er hat mir zum Beispiel auch mal gesagt, dass er sich ein wenig überfordert fühlt, wenn sie anfängt zu quängeln. Ich hab ihm dann gesagt, dass es im Regelfall 3 Ursachen gibt Hunger, müde oder volle Windel. Wobei er als erstes immer letzteres checken sollte und es oft schon hilfreich ist, sie erstmal auf den Arm zu nehmen. Seitdem klappt das mit den beiden viel besser und er hat auch gesagt, dass er sich immer besser im Umgang mit ihr fühlt. Beim Thema sexuelle Intimität bin ich voll bei dir. Bei uns ist schon seit Mitte der Schwangerschaft Flaute. Ich habe darüber schon ganz offen mit meinem Mann gesprochen. Während der Schwangerschaft konnte und wollte er nicht, weil er sich nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass sie in meinem Bauch ist. Jetzt nach der Geburt hat er mir auch ganz ehrlich gesagt, dass es für ihn befremdlich ist, da die Kleine an meiner Brust saugt und er möchte mich dort stimulieren. Für ihn geht das Kopftechnisch nicht. Mittlerweile hab ich fast abgestillt (stille nur noch abends und nachts). Aber wir wollen uns da auch nicht stressen. Wir kuscheln viel abends auf der Couch, wenn Viktoria schläft. Wir fahren alle 2 bis 3 Wochen zu unseren Eltern und denen vertrauen wir unsere kleine dann auch mal 2 bis 3 Stunden an und gehen essen oder jetzt auch mal wieder ins Kino. Es ist so wichtig, sich auch weiterhin gemeinsame Zeit zu gönnen. Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass nicht nur Eltern sind, sondern auch Freunde, Partner und man selbst. Doch der wichtigste Ratschlag bleibt reden, reden und nochmals reden.


Minimäuschen

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Hallo Raori, ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Am besten ist es, dass du die Sache in einer ruhigen Minute ansprichst. Dein Mann hat die Kleine sicher nicht mit Absicht kalt werden lassen. Dennoch muss ich gestehen, dass ich - wäre das bei uns passiert - mich vermutlich nicht so unter Kontrolle gehabt hätte und erstmal am die Decke gegangen wäre


Sarii24

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Das erste jahr ist das schwierigste, im Bezug auf allem. Egal ob Partnerschaft, Arbeit, Freundschaft und eben das Baby. Anfangs wissen viele Männer (möchte nicht alle über ein Kamm scheren) einfach nicht was sie mit dem Baby machen sollen, dann kommt dazu das nur die Frauen stillen können und einfach alles dreht sich ums Baby. Dann sind wir Frauen genervt weil der Haushalt aussieht oder der Mann es nicht so toll hinbekommt wie wir. Das ist nicht mal mit Absicht, aber es wird sich einspielen. Letztes Jahr war ich an einem Punkt da war ich so müde und kaputt. Ich dachte ich muss gehen, wirklich einfach in die Karibik. Ich habe meinen Partner Vorwürfe gemacht er wurde unser Kind nicht lieben und co. Kaum konnte meine Tochter Krabbeln, sich robuster bewegen und Dinge selber entscheiden und zack ist mein Partner ein neuer geworden. Jetzt sind meine Tochter und mein Partner ein Herz und eine Seele. Und jetzt mit dem kleinen wieder. Er hat ihn bisher 3x gewickelt. Er traut sich einfach nicht. Dafür übernimmt er unsere Tochter. Er bringt sie ins Bett in der Frühschichtwoche, er badet sie, macht ihr essen, schauen zusammen Youtube, er steht nachts auf falls sie wach wird. Das alles was ich früher alleine gemacht habe macht er, weil er jetzt weiß wie es klappt und was er machen muss. Ich hatte damals vor der Geburt Angst, da er ja mit der kleinen ein paar Tage alleine zuhause war. Niemals hätte ich gedacht ich kann die Kontrolle abgeben, aber doch. Die haben das so super gemacht. Das mit dem Fenster finde ich auch nicht toll aber das musst du kommunizieren. Auch was er direkt machen soll, wie z.B Geschirrspüler ausräumen oder abwaschen, mal die Wäsche zusammen legen oder mal 10 min auf der krabbeldecke mit dem Baby spielen. Alles andere entwickelt sich, sobald die Babys größer werden und sie Daddys mehr machen können. Und du musst hin und wieder Kontrolle abgeben. Trau dich einfach mal baden zu gehen und nicht nur 8 min duschen und sofort wieder bereit sein. Ich musste das auch lernen. Vorallem jetzt mit 2 Kindern unter 2 Jahren.


Mützipütz

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Ja das erste Jahr in das Schwierigste. Man muss sich als Eltern halt neu finden. Einen neuen Rythmus leben.Wir sprechen den Ablauf des Tages am WE immer durch.Aufstehen dann gehe ich ins Bad er wäscht sie dann frühstücken dann kann er Sport machen ich lege sie wieder hin.So z.B. Abends in der Woche gehe ich Sport machen wenn sie schläft. Seit dem sie lacht und er sie dazu bringen kann macht er auch mehr mit ihr. Am WE nimmt er sie mir viel ab. Sex seit Geburt haha hatten wir 2x. Er fragte mich auch direkt ob ich nur müde bin oder woran es liegt. Zuerst bin ich unentspannt wenn die Kinder nebenan noch wach sind.Heimlich schnell unter der Decke ist nicht.Ich brauche mehr Zeit.Also nur alle 14Tage wenn kindfrei ist und Baby pennt. Dann bremsen mich die Stillhormone voll aus.Die sorgen ja schon für weniger Lust. Habe ihm das erklärt.Ich brauch Zeit,Muse und nen Anstoß.Wir kuscheln halt dafür viel. An meine Brüste darf er nicht.Da habe ich dann ein Kopfproblem.Mein Baby saugt daran und würde er das tun wäre bei mir sofort der Ofen aus.Stille meinen Mann boah ne die Vorstellung alleine. Wenn sie mehr Brei bekommt dann kann auch mal die Tante aufpassen.Dann wollen wir auch mal gucken ob wir essen gehen oder so. Zum reden nutzen wir übrigens Spaziergänge mit dem Kiwa.Da erzählen wir alles was so los ist.Arbeit Familie Kinder usw. Es ändert sich soviel. Wir brechen z.B.gerade mit seinen Geschwistern. Die sind so daneben. Unsere Freunde sind mehr Familie als die. Damit muss man dann auch noch klarkommen.