botterbluem
Moin! Mich würde mal eure Meinung interessieren und vielleicht ist ja jemand fachkundiges dabei, der erklären kann was nun richtig ist. Ich hatte am Freitag ein sehr unangenehmes Gespräch mit meiner Hebamme. Mir ist jetzt bei den ganzen Vorsorge Terminen leider immer wieder aufgefallen, wie wenig meine Hebamme von Faktenwissen hält und wie viel sie auf Erzählungen und Anekdoten gibt. ( Z.B. impfen ist schlecht für das Immunsystem, sie ist als Kind nicht so viel geimpft worden und ist kerngesund. Heutzutage sind die meisten Kinder krank und haben Heuschnupfen und Allergien, was zwar Autoimmunerkrankungen sind aber egal, auf solche Einwände geht sie nicht ein). Und solche Sachen haut sie immer wieder raus, ich könnte etliche Beispiele nennen. So, in dieser Schwangerschaft bereite ich mich mit der friedlichen Geburt auf die Geburt vor. Super guter Kurs, sehr empfehlenswert. ( Kurzfassung: man lernt sich in Selbsthypnose zu versetzen um in dem Trance Zustand unter der Geburt ganz entspannt zu sein.) Ein Teil des Kurses ist eine spezielle Atemtechnik die man übt. Die Kursleiterin betont aber auch noch mal, dass wenn man in der Geburt merkt, dass die Technik nicht hilft man etwas anderes machen soll was einem gut tut. Klassisches tönen, lang ein lang aus, was auch immer. Das was einem gut tut. Soweit zur Vorgeschichte. Die Hebamme sagte dann, sie hätte sich eine Atemtechnik selbst ausgedacht die ich unbedingt machen muss in der Geburt. Die Atemtechnik legt den Fokus auf die Einatmung. Ich erzählte dann, dass ich auch eine Technik lerne, die den Fokus auf das einatmen legt. Ihre Technik: Ganz langsam so lange ausatmen bis absolut keine Luft mehr in der Lunge ist. " So als ob man taucht und ganz kurz vor dem ertrinken ist. Es darf absolut keine Luft zurück bleiben. " Und dann ganz schnell Schnapp-Atmungs mäßig einatmen "als ob man durch die Wasseroberfläche bricht" und dann wieder ganz langsam ausatmen bis man fast ertrinkt. So ist das Kind am aller besten mit Sauerstoff versorgt. Leistungssportler atmen auch so. Die friedliche Geburt: Ganz langsam ganz tief in den Bauch atmen und schnell ausatmen und dann wieder lange einatmen. Die tiefe Bauchatmung sorgt wohl für einen Gegendruck auf den Mumu, so als ob man sich den Arm stößt und man sich automatisch dahin fast und einen Gegendruck ausübt. Das soll wohl ganz angenehm sein. Durch das lange einatmen soll das Kind gut mit Sauerstoff versorgt werden, weil ja die meiste Zeit auch neuer Sauerstoff einströmt der zur Verfügung steht. Die Hebamme war ganz schockiert von der anderen Atemtechnik und hat gesagt ich dürfe das auf gar keinen Fall machen unter der Geburt. Das wäre ganz schlecht für das Kind. So würden sie viel weniger Sauerstoff bekommen. Ihre Atemtechnik hingegen wäre viel besser, da sind die Kinder top versorgt. Sie war dann etwas vor den Kopf gestoßen als ich sagte ich schau mir ihre Technik gerne noch mal an und entscheide dann unter der Geburt was mir gut tut. Ich würde mich da jetzt nicht festlegen was ich mache, je nachdem wie es mir damit geht mache ich was sich richtig anfühlt. Fand sie gar nicht gut, tja so ist das Leben. Für mich macht ihre Technik und die Begründung dazu halt einfach gar keinen Sinn. Fast zu ertrinken um dann ganz kurz Luft zu holen und dann wieder ganz lange keinen Sauerstoff reinzulassen... Wie sollen die Kinder dann besser versorgt sein als wenn ständig Luft einfließt. Ich stelle mir das auch extrem stressig vor jeden Atemzug "um Luft zu ringen" bis man wieder einatmet. Ich bin mit diesem Gespräch insgesamt super unzufrieden. Sie ist ausgebildete Hebamme und ich möchte ihrem Rat sehr gerne nachkommen. Ich bin selbst kein Fachpersonal und lasse sie ja extra zu mir kommen, damit sie mich berät. Wie im ersten Abschnitt erwähnt ist Faktenwissen nicht so ihr Fall. Ich könnte mir vorstellen dass sie das irgendwo mal aufgeschnappt hat und sich keinerlei Gedanken darüber gemacht hat wie viel Wissenschaft da Tatsächlich drin ist. Auch die Tatsache dass sie mir die andere Technik "verboten hat" und mir keinen Spielraum lassen will finde ich sehr unangenehm. Nur ihre Technik, nichts anderes... Finde ich schwierig. Die andere Atemtechnik ist von einer Frau entwickelt, die kein Fachpersonal ist. Es ist aber inzwischen eine immer bekanntere Methode und es gibt sehr viele positive Erfahrungsberichte. Und sie lässt mir Spielraum für mich zu entscheiden was mir gut tut und was die Geburtshebamme dazu sagt. Es klingt von der Wissenschaft dahinter auch stimmiger. Was würdet ihr machen? Ich fühle mich grad etwas verunsichert. Ich übe die Technik der Hebamme auf jeden Fall noch mal mit ihr und probiere es mal aus. Aber wenn mir die andere Technik besser gefällt würde ich sie wahrscheinlich trotzdem anwenden. Ist von euch vielleicht jemand vom Fach oder Leistungssportler und kann etwas Licht ins Dunkel bringen?
Puh, also fachkundig antworten kann ich dir leider auch nicht... ich bereite mich auch mit der friedlichen Geburt vor und für mich macht die Atemtechnik mit dem langen Einatmen total Sinn. Ich spiele schon seit meiner Kindheit Blasinstrumente, da atmet man auch tief in den Bauch ein (allerdings lange Ausatmung) und auch zb bevor man längere Strecken taucht (also ohne Flasche) atmet man ja lang ein, damit man möglichst viel Sauerstoff bekommt. Immer komplett lang auszuatmen und dann einmal kurz nach Luft schnappen mach für mich für eine bessere Versorgung mit Sauerstoff überhaupt keinen Sinn.... Ich denk auch Dr. Google würde zur guten Sauerstoffversorgung raten, tief und lange in den Bauch einzuatmen. aber ja vielleicht weiß es ja jemand wirklich aus wissenschaftlicher Sicht.
Alles super! Ich hatte ja auch so nach unterschiedlichen Meinungen gefragt, ohne das es fachkundig sein muss :D Für mich macht die Erklärung nämlich auch total Sinn. Ich kann mir zum Beispiel auch nicht vorstellen dass ein Marathon Läufer so einatmet.
Nimm die dir am besten gefällt/fühlst. Jeder ist anders und bei Geburtst ist vielleicht nochmal eine andere Hebamme da die dir was anders sagt. Wichtig du musst dich wohlfühlen. Nicht zuviel Gedanken machen. Bei meiner letzten Geburt 1. Kind ist im Geburtsvorbereitungskurs immer Stellung gezeigt wenn wehen kommen wie aushalten. Bei Geburt hatte ich das Gefühl bei wehen das ich laufen/bewegen gut tut. Jeder ist anders entscheide für dich.
Das da jetzt jemand fachlich fundiert antworten kann, ist vermutlich sehr unwahrscheinlich.
Ich persönlich würde mich aber Anna287 anschließen. Das was während der Geburt gut tut wird schon das richtige sein. Und tief und ruhig in den Bauch zu atmen tut mir immer sehr gut und das war auch bei der letzten Geburt so.
Meine Hebamme hat manchmal auch Ansichten, die mir merkwürdig erscheinen - das Thema Impfen gehört da ebenfalls dazu - dann Stelle ich aber einfach auf Durchzug und lass sie quatschen.
Meine Hebamme begleitet mich vor während und nach der Geburt und trotzdem vertraue ich auch vor allem auf mich und meinen Körper. Wir fühlen ja wie es uns geht während der Geburt.
Das wirst du auf jeden Fall auch hinbekommen - du vergisst bestimmt eh "die Technik" und machst einfach.
Ja sie haut inzwischen pro Termin so etwa 3 Sachen raus bei denen ich mir denke Uff,... Schwierig. Auch nicht nur zum Thema impfen. Alles mögliche. Aber ja, zum Glück habe ich auch vollstes Vertrauen in meinen Körper und meine Babys, das wir das gemeinsam schaffen. Und dann ist ja im Fall der Fälle immer noch das ganze Personal im Krankenhaus da. Von daher mache ich mich nicht verrückt.
jetzt weiss ich wieder warum ich mir sowas vorher garnicht antuhe
hatte vier spontane Geburten und weder eine Technik eingeübt noch drüber nachgelesen. Letztendlich hast du die schmerzen und wirst sie für dich erträglich weg atmen. Dein Kind bekommt schon Sauerstoff, solange du atmest. Die wehen sind auch verschieden. Bei mir war es anfangs gut mit langsam ein und langsam aus zu ertragen und irgendwann wurde es zu schneller tief einatmen und halblangsam aus und zum Schluss schnell ein und aus
so kam ich durch die Geburt und mir wäre vollkommen egal gewesen was ich vorher gelesen hätte. Manchmal sind weniger Gedanken machen besser
Ich tue mir damit ja nichts an :D bei der ersten Geburt habe ich gemerkt, wie gut es mir damit geht in meiner Bubble ganz bei mir und meinem Baby zu sein und wie viel schlimmer die Wehen für mich waren wenn ich daraus geholt wurde. Und jetzt mache ich einen Kurs der mir die Fähigkeit gibt das besser zu steuern. Wenn es klappt, perfekt, wenn nicht habe ich trotzdem sehr viel gelernt und nehme da sehr viel mit. Ich mache mich damit nicht verrückt. Und die Atemtechnik gehört zu dem Kurs. Und am Ende ist es auch genau das was der Kurs vermittelt. Man bekommt unterschiedliche "Werkzeuge in den Werkzeug Koffer gelegt" und dann muss man unter der Geburt schauen mit was man arbeiten kann und womit man sich wohlfühlt, bzw man hört auf das was das Personal einem vorschlägt. Ich fand es nur sehr befremdlich, dass mir meine Hebamme verbieten will was ich unter der Geburt mache, obwohl sie mich noch nicht mal zur Geburt begleitet.
Ja das ist mehr als befremdlich. Und meiner Meinung nach auch ein sehr falscher Weg einem nur seine Sicht aufzwingen zu wollen. Und natürlich kann es generell nicht schaden solange man sich eben dann nicht auf eine Sache total versteift. Genau so wie deine hebamme das ja gerne hätte
Oh je... Das klingt ja alles nicht so prickelnd... Tut mir sehr leid für dich, dass diese Frau so verbohrt zu sein scheint
In meinem Geburtsvorbereitungskurs atmen wir immer tief zu Kind und genauso tief aus. Also beide Richtungen möglichst tief und entspannt. Beim ausatmen üben wir auch das Tönen. Meine Hebamme ist Kundalini-Yogalehrerin. Das passt ganz gut
Ich fühle mich sehr wohl.
Gibt es noch eine Möglichkeit zu wechseln?
Leider nicht. Wir hatten schon sehr Probleme diese zu bekommen, obwohl ich mich sofort nach dem positiven Test gekümmert habe. Aber hier sind die meisten genau zu der Zeit im Urlaub und wir haben sehr viele Absagen bekommen, oder man hat sich gar nicht mehr gemeldet. Aber ja es ärgert mich total, dass ich immer mehr das Vertrauen in die Frau verliere. Vor allem weil ich ihren Hilfe am Anfang bestimmt sehr brauche um das stillen mit Zwillingen hinzubekommen und sie hat jetzt schon sehr fragwürdige Tipps gegeben die ich wahrscheinlich einfach ignorieren werde. Und dann ist halt die Frage, wieso überhaupt die Hebamme kommen lassen. Ich muss mal schauen wie ich das am besten mache. Ich bin wie gesagt absolut nicht der Typ der sich über die Meinung einer Fachperson stellt. Aber sie hat mir schon so viel Halbwissen als Fachwissen verkauft das es mich gruselt. Auch zu Themen in denen ich Fachpersonal bin und es besser weiß und Einwände werden einfach nicht wahrgenommen oder klein geredet.
Hallo aus dem Mai. Hebammen sind meiner Erfahrung nach oft von der - ich nenne es mal "esoterisch angehauchten" Sorte. Ich sage deswegen einfach zu Themen nichts, zu denen ich eine andere (und wissenschaftlich abgesicherte) Meinung habe - z.B. Homöopathie. Das erspart dir Nerven. Zum Thema Atemtechnik: die klassische ist das "Tönen" mit Lippenbremse beim Ausatmen. Und diese hat einen wissenschaftlich nachgewiesenen schmerzlindernden Effekt. Die beschriebene Technik deiner Hebamme klingt sehr kompliziert - also, wer das unter Wehen schafft, Respekt! Ich fand das Tönen unter der Geburt schon herausfordernd genug, micg darauf zu konzentrieren... Die tiefe Bauchatmung ist übrigens eine klassische Entspannungstechnik, die schon ewig bekannt ist. Ihr Wirken ist m.E. recht gut erforscht. Aber unter der Geburt? Also ich habe es nicht geschafft, die Schmerzen sind so einnehmend, du ringst da automatisch nach Luft. Insofern: versteife dich nicht so sehr darauf. Übe das, was sich für dich richtig anfühlt. Solange DU Luft bekommst, ist dein Baby gut versorgt. Egal mit welcher Technik. Das Baby wird unter der Geburt auch überwacht. Mach dich da wirklich frei von diesem ganzen "Technik Thema", meiner Erfahrung nach läuft man sonst Gefahr, sich unter Druck zu setzen oder unter der Geburt Panik zu kriegen, weil die geübte Technik gar nicht klappen will. Und das ist der Supergau: zu viel Kopf während der Geburt, zu wenig Loslassen können.