Eisfuchs
Hallo Zusammen, seit Beginn der Schwangerschaft wurden meine Zuckerwerte überprüft. Der Test in der 10. ssw war minimal auffällig und deswegen wurde ich gleich zu einer Diabetesklinik überwiesen. Die Klinik untersucht mich regelmäßig und bis jetzt sind die Werte immer tip top. Seit zwei Wochen, zu tip top. Sprich; Unterzucker tritt häufiger auf. Ich habe meinen Arzt sofort kontaktiert und die Situation geschildert. Die Tipps waren, dass ich mehr Essen soll, regelmäßiger bzw. öfter Essen soll und auch mehr Kohlenhydrate zu mir nehmen soll. Als ich erklärte, dass ich ganz normal esse, auch nicht nein sage zu Nudeln, Brötchen und Nutella, sondern sogar Abends nach dem Abendessen gerne mal ein Eis esse, war meine Ärztin ein bisschen ratlos. Sie meinte es könnte sein, dass meine Insulinausschüttung zu gut funktioniert. Mir wurde also lediglich geraten mehr langkettige Kohlenhydrate zu essen, sprich Volkornprodukte etc. und 3 Hauptmahlzeiten zu haben, wo ich mich satt esse. Mach ich eigentlich auch, aber okay. Heute Morgen habe ich also gefrühstückt. ich habe die letzten Schokoflocken gegessen, damit ich die gegen ein gutes Müsli austauschen kann und dazu eine Handvoll Nüsse. Zwei Stunden später Unterzucker. Wert 52. Ich dachte ich muss umkippen und habe direkt, wie vom Arzt empfohlen ein Glas Saft getrunken. Ich habe mir zwei Brötchen gemacht mit Salat und Putenschinken belegt und ein Ei dazu gegessen, jetzt geht es mir wieder gut. Trinken tue ich hauptsächlich nur Wasser. Ich habe meinen nächsten Termin in 3 Wochen und habe echt schiss, dass mein baby und ich einen Schaden dadurch bekommen. Habt ihr Tips was ich so essen kann? Nur süßes und nur kohlenhydrate waren nicht ratsam, da würden die Werte schneller abfallen und mich wieder in den Unterzucker bringen. Das Problem beschäftigt mich auch bei den Hauptmahlzeiten. Heute Abend wollen wir Bratkartoffeln mit Salat essen, die sind laut Arzt auch voll okay. Da mich die Unterzuckerattacken aber vorwiegend Vormittags/Mittags treffen, liegt es wohl an meinem Frühstück? Was esst ihr denn so? Hat vielleicht jemand ein ähnliches Problem? Als Diabetes wurde das jedenfalls nicht betitelt und im Internet finde ich nichts darüber, nur im Bezug auf Unterzucker im Zusammenhang mit Insulinspritzen. LG Eisfuchs
Hallo Eisfuchs, Klingt wirklich mysteriös bei dir. Ich bin ja selber seit fast 30 Jahren Diabetikerin Typ1 und damit recht erfahren. Nur zu meinem Verständnis: du spritzt kein Insulin, oder? Und wieviel Zeit liegt bei dir zwischen Frühstück und Mittagessen? Wann tritt die Untrzuckerung auf oder ist die konstant den ganzen Morgen da? ich kann dich vielleicht etwas beruhigen, denn deinem Spatz passiert aufgrund des niedrigen Zucker rein gar nichts. Hohe Werte (auf längere Zeit über 160) sind für den Nachwuchs nicht gut. Deine Ärzte haben natürlich bzgl. Der langkettigen Kohlenhydrate recht. Ich esse morgens bspw. Immer Haferflocken ca. 70gramm und 30 Gramm Schokomüsli (mit wenig Zucker). Das sorgt bei mir leider aktuell immer für Überzucker... Ich backe auch mein Brot selber aus 1050er Dinkelmehl mit Haferflocken und Nüsse. Damit bleibt der Zucker immer recht konsequent. Mein Tipp für Unterzucker: Knoppers ist ideal. Du solltest sicherheitshalber vor dem Schlafengehen noch einmal etwas essen. Ein Vollkornbrot o.ä. eine kleine Nachtmahlzeit könnte evtl.dafür sorgen dass dein Zucker stabilisiert wird. Bratkartoffeln klingen gut für heute, denn durch das Fett gehen diese nur langsam, ins Blut und halten den Blutzucker auf Dauer etwas höher.
Noch ein Nachtrag zum Umterzucker: Saft bzw. Traubenzucker ist gut im den Wert schnell, in die Höhe zu treiben. Danach fällt dieser leider auch wieder schnell ab, weil die Kohlenhydrate fehlen. Daher immer etwas Kleines dazu essen: Knoppers, Brot, o.ä. Ich bin vor Jahren ins Koma gefallen, weil ich das nicht wusste und bei einer nächtlichen Unterzuckerung nur Traubenzucker genommen habe.
Hallo Miniwunder, ich bin ja so froh, dass du mir antwortest < 3 Zu deinen Fragen: Ich spritze kein Insulin und ich habe das auch noch nie gemacht. Ich esse meistens etwas um 10/11 Uhr vormittags und dann wieder so um 14/15 Uhr, da ich momentan im Home Office bin und Tagsüber nur für mich sorgen muss. (Mein Mann ist noch regulär im Büro und isst mit mir dann meistens spät zu Abend.) Manchmal habe ich nur 3 Stunden pause zwischen den Mahlzeiten, das liegt aber dann daran, dass ich dann wieder so krass im Unterzucker bin. Oft merke ich, dass ich zum Beispiel so wie jetzt 18 Uhr, schnell noch einen Joghurt esse, weil es mir dann wieder nicht so blendend geht. Grade eben gemessen und mein Zucker ist auf 79. Komischerweise gehe ich kurz vor so einem Unterzuckeranfall in die Küche und merke erst dann, dass es mir wieder mal nicht so gut geht. Schwindel, zittern und das Gefühl ich falle gleich um. Dann messe ich Zucker und wieder habe ich einen Wert im 50er Bereich. Ich esse so ungern Brot, kann man auch was anderes Essen? :D Geht da eine Banane oder muss das etwas mit Vollkorn sein? Und wie isst du Haferflocken?Als Brei? Habe ich ehrlich noch nie probiert, ich bin eher so der Brötchen, Bacon und Ei Mensch am Morgen. Müsli essen habe ich durch die Schwangerschaft angefangen. Die Idee mit dem Knoppers gefällt mir sehr gut! ich habe immer nach Müsliriegeln geguckt, aber die sind ja teilweise auch nicht so der Börner, finde ich :D Vielen lieben Dank auf jeden Fall, dass du mir geantwortet hast. Das Thema verunsichert mich schon sehr arg, da es zur Zeit wirklich täglich passiert und meine Ärztin selber sehr ratlos gewirkt hat. :(
Hallo liebe Eisfuchs, • Wenn du morgens erst um 10/11 Uhr frühstückst, könnte dies ein Grund sein, warum du immer morgens bzw. gegen Mittag unterzuckerst. Ich gehe davon aus, dass du dann vor 10/11 Uhr nix isst, richtig? Das heisst zuletzt hast du was zum Abendbrot gegessen. Da ist es dann kein Wunder das deinem Körper was fehlt. Durch die Schwangerschaft leistet der ja extrem viel und benötigt daher auch umso mehr Energie. Dass heißt nicht dass man mehr essen soll, aber ausgewogen und regelmässig und es kann sein dass durch das späte Frühstück der Unterzucker begünstigt wird. Ist nur eine Vermutung von mir. Versuch doch morgen schon früher zu essen. Also so um 8 oder 9 Uhr. • Zwischenfrage: Wannn stehst du morgens auf und wie sind dann deine Werte nüchtern? • Naja, Vollkorn ist schon besser als Weißmehlprodukte. Weißmehl geht superschnell ins Blut, lässt den Zucker also extrem schnell steigen und baut sich dann auch leider wieder schnell ab. Auch gegen dein Bacon-Ei-Brötchen gibt es prinzipiell nichts einzuwenden, wenn du bestenfalls eben ein Dinkel-, Hafer-, oder Vollkornbrötchen nimmst. Es ist tatsächlich schwierig in Bäckereien wirklich richtige Körnerbrötchen zu bekommen. Ich komme mit denen blutzuckertechnisch sehr schlecht klar, sause dann immer in Überzucker, weil sie oft doch nicht so Vollkorn sind, wie man meint. In Biobäckereien oder Hofbäckereien ist das Angebot da schon zuverlässiger. Daher backe ich dann lieber selber. • Meine Haferflocken + Müsli esse ich ganz normal mit Milch. Ich bin halt so ein Müslimilchkind. Wenn du aber gerne Joghurt magst, dann misch sie doch einfach mit dem Joghurt. Das stelle ich mir ganz lecker vor. Bald gibt es wieder frische Erdbeeren. Die kannst du als Topping oben drauf machen. Oder andere Beeren, sowie Banane und Schokoladennips o.ä. Ich liebe schon immer Schokoladenmüsli und ich weiß, dass dies nicht die gesündeste Variante ist. Aber das lasse ich mir nicht verbieten, daher strecke ich es dann mit Haferflocken. • Ja, Banane geht auch, allerdings ist diese für die Unterzucker-Situation bestens zu empfehlen. Denn Bananen sind sehr fruchtzuckerlastig und schießen direkt ins Blut. Wie bereits oben beschrieben, solltest du sie idealerweise mit Haferflocken/Haferkleie o.ä. mischen, damit der Zucker auch auf Dauer stabil bleibt. Ich hoffe dass es besser wird bei dir. Ich kenne ja selber dieses ätzende Gefühl von Unterzuckerungen und vor allem die damit einhergehende Schwäche und Energielosigkeit. Es ist unwahrscheinlich anstrengend. Seit der Schwangerschaft merke ich meine nicht mehr so schnell. Das macht mir auch Angst. War bisher immer extrem sensibel und habe schon bei unter 80 gemerkt, dass sich da was anbahnt. Mittlerweile merke ich die Unterzuckerungen nicht, wenn ich um die 50 habe. Zum Glück habe ich ein Gerät welches Alarm schlägt. Falls du noch Fragen hast, meld dich gerne. Ich hoffe ich kann dir etwas helfen. Vielleicht funktioniert ja der ein oder andere Tipp. ;)
Ich glaube nicht, dass es an der Zeit des Frühstücks liegt, da ich die Unterzuckerattacken auch nach dem Frühstück habe.
Ich habe einen etwas anderen Rythmus als so manch einer. Ich stehe auch erst so um 10 Uhr auf, deswegen auch das "späte" Frühstück.
Ich probiere auf jeden Fall jetzt die Haferflocken aus und hab heute beim Einkaufen Vollkornprodukte gekauft.
Ich hoffe es wird besser! Vielen Dank für eure Hilfe. Wenn ich fragen habe, dann komme ich gerne auf dich zu Miniwunder
Das mit der Frühstückszeit könnte wirklich ein wesentlicher Faktor sein. Ich kann als Frühstück Hirse mit Obst sehr empfehlen. Dazu Hirse mit Wasser kochen, klein geschnittenes Obst und nach Geschmack Trockenfrüchte und entweder Mandelmus oder gehackte Mandeln, ggf. einen Schuss Sahne rein. Ist sehr nährstoffreich und auch ein gutes Frühstück in der Stillzeit. Schmeckt wirklich gut. Alternativ kann man das Obst auch pürieren anstatt schneiden. Den Vorteil von Knoppers kann ich nicht erkennen. Es ist ein stark überzuckerter Schokoriegel wie andere auch. Hauptbestandteile Palmöl, das sehr ungesund ist, und stinknormaler Zucker, der ja für den Blutzuckerspiegel auch schlecht ist, da schneller Anstieg und schneller Abfall, wie schon beschrieben.
Das Hirserezept klingt superlecker. Natürlich hat Knoppers viel Zucker, neben diesem sind da aber auch Kohlenhydrate und vor allem Nüsse drin, die für langfristigen Zuckeraufbau sorgen und diesen so nicht direkt wieder abfallen lassen. Knoppers ist, für mich, perfekt für Untrzuckerungen in der Nacht oder wenn es mal schnell gehen muss. Schließlich ist nicht unbedingt immer die Zeit da, erstmal einen Hirsebrei zu kochen. Und wenn du mal selber einen Unterzucker erlebt hast, kannst du nachvollziehen das hier jede Minute zählt.