Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Psychische Belastung nach Fehlgeburten

Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn

Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn
Psychologische Psychotherapeutin

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Frage: Psychische Belastung nach Fehlgeburten

WunderHolunder

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Liebe Frau Dr. Dorn, ich hatte in den vergangenen 12 Monaten 3 Fehlgeburten und eine Eileiterschwangerschaft. Was kann ich konkret tun, damit ich den Schmerz einerseits nicht verdränge, aber andererseits loslassen lerne? Wir haben noch kein Kind und wünschen es uns sehr. Was mir gerade unmöglich erscheint, ist, mit Freundinnen darüber zu sprechen. Ich möchte gern allein sein und schotte mich ziemlich ab. Im Radio kann ich manche Lieder nicht hören, ohne das Sturzbäche von Tränen kommen. Dann bin ich wieder durch Haushalt, Hund, Arbeit abgelenkt und es ist fast, als wäre nichts. An anderen Tagen ergreift mich eine tiefe Trauer. Manchmal fühle ich mich stabil, manchmal fragil - auf jeden Fall weiß ich nicht genau, wie ich den Trauerprozess begehen kann. Danke für ein paar Tipps.


Dr. Almut Dorn

Dr. Almut Dorn

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Was Sie beschreiben hört sich für mich nach einer "richtigen" Trauerverarbeitung an, da wechseln die Stimmungen sehr deutlich. Und der Schmerz ist ja real, wie traurig, von Ihren vielen Verlusten zu hören. Auch Ihr vorübergehender Rückzug ist verständlich, die wenigsten können sich ja gut einfühlen in so eine Situation und davor schützen Sie sich. Vielleicht gibt es 1-2 sehr gute Freundinnen, zu denen Sie trotzdem in Kontakt bleiben können, denn Reden hilft doch häufig, auch wenn man denkt, dass man alles schon 1000 mal gesagt hat. Eine gute ärztliche Begleitung wäre hilfreich, dass Sie wissen, es kümmert sich jemand um die weitergehende Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten bei "habituellen Aborten". In unserem Buch "Krisen in der Schwangerschaft (Dorn & Rohde 2020, Kohlhammer Verlag) finden Sie weitere Selbsthilfestrategien, auch bei Trauer und nach Verlusten.


Gaestin

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Hallo WunderHolunder, ich fühle mit dir. Mir ging es vor vier Jahren sehr ähnlich, wir hatten drei frühe Aborte und eine Eileiterschwangerschaft innerhalb von 7 Monaten. Ich war wirklich verzweifelt. Ich habe den ganzen Prozess auch mit mir alleine ausgemacht bis ich irgendwann nicht mehr konnte und es aus mir herausplatzte. Ich habe zwei Freundinnen eingeweiht und es hat mir tatsächlich sehr geholfen darüber zu reden bzw. mir ist eine kleine Last von den Schultern genommen worden. Was soll ich sagen, 3 Monate später war ich dann endlich erfolgreich schwanger und die Maus ist mittlerweile 3 Jahre alt. Jetzt ist Kind 2 nach einem weiteren Abort unterwegs ! Ich drücke dir fest die Daumen, und wünsche viel Kraft und Stärke ,den Verlust zu verarbeiten und vor allem gib die Hoffnung nicht auf!


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