Olive88
Hallo Dr Dorn, ich habe es fast geschafft. Noch 3 Monate dann kommt hoffentlich mein erstes gesundes Kind zur Welt. Ich hatte die ganze Schwangerschaft Angst vor einem behindertem Kind. So sehr, dass ich bis auf invasive Verfahren, alle pränatalen Tests gemacht habe. Sogar 2 NIPT Tests, da ein Premium Panel für 500 Euro weitere Anomalien untersucht. Ich weiß, es ist falsch. Ich recherchiere die ganze Zeit. Es ist als wäre ich mir zu 100% sicher, dass das Kind nicht gesund sein kann OBWOHL ich mir der Statsik bewusst bin, dass fast alle Kinder gesund zur Welt kommen. Es raubt mir die Freude. Nun zu meiner eigentlich Frage: ich plane immer, mein Leben ist geordnet und ich komme immer gut durchs Leben weil ich eben nicht in den Tag hinein lebe. Einen schönen Begriff habe ich gefunden "high functioning anxiety". Meinen Sie ich liege richtig in meiner Vermutung, dass dies besonders extrem ist, weil ich eine Schwangerschaft/ ein Kind nicht kontrollieren kann. Glauben Sie grundsätzlich das Therapie sinnvoll ist, wenn man eigentlich gar nicht will? Ich will ja wieder meine Kontrolle zurück, nach der Schwangerschaft wieder so leben wie zuvor, was eben oft gewisse Zwänge mit sich bringt, die mir aber ein gutes Leben bescheren? Liege ich womöglich richtig, dass eine Angststörung nicht immer negativ sein muss? Mich interessiert sehr Ihre Meinung. Vielen Dank, Olive
Nicht jede Angst und auch nicht jede Zwanghaftigkeit ist "behandlungsbedürftig". Erst wenn Sie sich selber in Ihren gewohnten Abläufen sehr gestört und eingeschränkt oder bedroht fühlen, werden Sie den Wunsch nach Veränderung von selber spüren und Hilfe suchen. Wir Menschen müssen nicht alle "gleich ticken"!
Olive88
Danke, Frau Dr Dorn. Ich bin ja guter Dinge, dass ich nach den 3 Monaten Unsicherheit wieder angreifen kann. Aber es ist ein guter Tipp mit der Beeinträchtigung, denn aktuell belastet es mich... auf Dauer unerträglich aber zeitlich begrenzt okay. Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend.
Mandrej22
Hallo, Ich will dir ja deine Illusion nicht nehmen, aber wenn das Kind da ist, wirst du dich auf die Bedürfnisse einstellen müssen und kannst meist nicht so planen wie du möchtest. Bzw. wirst du lernen müssen anders zu planen
Olive88
Danke für deine Antwort. Das ich dann nicht nach meinem Takt leben kann ist klar - das hat aber recht wenig mit der Angst vor einem kranken Kind und das Leben aufgrund einer solchen extremen Situation zu tun. Klar, werde ich versuchen, das Kind so zu erziehen, das wir gemeinsame Intetessen haben und natürlich wird das Kind in den ersten Jahren hauptsächlich abhängig sein... das ist aber eben nicht mehr der Fall mit 10, wenn ein Kind vielleicht mal beim Fussball ist und man selbst eine Runde um den Sportplatz joggen kann. Das ist aber was anderes bei einem kranken Kind.
Swettawetta
Darf ich ganz ehrlich sein? Ich würde Dir empfehlen, Dir lieber früher als später Hilfe zu holen. Wenn Du denkst, dass die Sorge weniger wird, wenn Dein Kind erst mal gesund auf der Welt ist, irrst Du Dich gewaltig. Meine Tochter ist 5 1/2 Wochen alt und auch ich dachte, es würde mir besser gehen, wenn sie erst mal da ist und alles „gut“ ist. Aber die Angst um sie ist ins Unermessliche gestiegen, seitdem sie da ist. Es gibt jetzt noch so viel mehr, worum man sich Sorgen machen kann, als während der Schwangerschaft. Die Hormone im Wochenbett tun ihr übriges. Es wurde zuvor ja schon ganz treffend gesagt: hol‘ Dir Hilfe, wenn Du Dich in Deinem Leben zu weit eingeschränkt fühlst mit Deiner Angst. Zwingen kann und soll Dich also natürlich niemand. Es geht mir lediglich darum, dass ich die Wahrscheinlichkeit für eine Besserung Deiner Angst nach Geburt bei nahe 0 sehe… Alles Gute für euch und den Krümel! :)
Olive88
Das ist auch gut, dass du das nochmal sagst, denn es kann ja sein, dass das weiter aus dem Ruder läuft! Es ist nur so, dass ich trotz dieser Angst ein ständig optimistischer Mensch bin, der es recht einfach findet Lösungen zu finden, wenn diese eben präsent werden. In der Schwangerschaft bin ich im kompletten Kontrollverlust, weil ich es nicht mit eigenen Augen sehen kann und an der Zukunft zweifle. Wenn das Kind da ist, kann ich ja Maßnahmen einleiten (z.B. Therapie wenn das Kind z.B. zeigt, dass es motorisch nicht gut entwicklet ist). Ich bin also guter Dinge! Aber ja, ihr habt recht, das Leben sollte man sich nicht von Angst versauen lassen.
Regen100
Ich würde dir raten die Schwangerschaft zu genießen und lebe im JETZT. Dein Baby bekommt nämlich auch deine Gefühlslage mit. Bereite ihm doch positive Gedanken. Sei zuversichtlich, dass alles gut ist. Das Leben kann niemand kontrollieren. Morgen schon kannst du einen Unfall haben oder krank sein. Wer weiß das schon. Sollte das Kind eine Behinderung haben, ist das auch kein Weltuntergang. Ich kenne viele Leute mit Behinderung, die ein sehr erfülltes Leben haben. Alles Gute
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