Primstens
Liebe Frau Welter, mein Sohn ist jetzt 8 Wochen alt und beim Stillen hakt es leider seit 1-2 Wochen. 1. Er nimmt leider nicht allzu viel zu: In den letzten 4 Wochen waren es insgesamt 550 gr, davon in den letzten zwei Wochen nur etwa 200 gr. Er war vor 2 Wochen bei der U3 62 cm lang und wog 4.650, bei Geburt waren es 55cm und 3.650 gr. Die Hebamme wirkte noch nicht so recht besorgt, aber ich bin es umso mehr. Bestimmt auch, weil ich von Anfang an Angst hatte, nicht genug Milch zu haben. Es läuft auch keine Milch einfach raus, nur ein paar Tropfen wenn ich eine Seite stillte. Wenn ich Ausstreiche, kommt auch keine Milch, vielleicht ist es aber auch die falsche Technik? Das macht mich alles total unsicher... Er hat allerdings genug volle Windeln und auch sonst eigentlich keine Anzeichen eines Mangels. 2. Problem: Mein Baby trinkt oft sehr unruhig, das heißt er wirft seinen Kopf nach hinten oder zur Seite, dockt ständig ab und sucht dann wieder verzweifelt nach der Brust... 3. Seit einigen Tagen macht er ein Geräusch beim Trinken, das sich anhört, als würde sich die Zunge weit hinten vom Gaumen lösen. Also mehr so wie ein "Grunzen". Das macht er nicht durchgängig, aber oft. 4. Ich erkenne seit ca. 2 Wochen nicht mehr, wenn er hungrig ist, weil er sich abgewöhnt hat, zu "spechten". Das war anfangs ganz deutlich zu merken. Ich merke auch nicht, wann er satt ist, weil er selten von selbst abdockt. Diese Probleme hat er sowohl in ruhiger Atmosphäre als auch, wenn "was los ist" um ihn herum. Es ist mein erstes Kind, ich lege ihn meines Erachtens schon oft an, i.d.R. alle 2-3 Stunden, in der ersten Nachthälfte 4, manchmal 5 max. Ich lege ihn immer nach einem Schläfchen, nach dem Spazierengehen und generell vor und nach einem "Termin", Arztbesuch bspw. an. Er trinkt tagsüber sehr lang (oft ca 25 min pro Brust), weil er ja selten von selbst aufhört. Wenn er so wild wird, muss ich ihn auch abnehmen, damit ich kein Problem mit meinem Brustwarzen bekomme. Ich mache dann mehrere Versuche an beiden Brüsten, und oft beruhigt er sich dann irgendwann. Trotzdem ist das sehr frustrierend. Insgesamt bin ich gerade sehr verzweifelt. Ich habe mir nun vorgenommen, mit ihm entspannte "Stilltage" einzulegen mit Wechselstillen, die Brust zusätzlich zu kompressieren, aber kann ich sonst noch etwas tun, um die Milchbildung anzuregen? Ich bin ziemlich frustriert und besorgt. Sorry für die langen Ausführungen, aber ich wollte alles möglichst genau schildern. Danke im Voraus für Ihre Hilfe!
Liebe Primstens, es muss nicht unbedingt Milch auslaufen und es gibt Frauen, die keinen Tropfen ausstreichen können, das macht mir keine Sorge. Allerdings ist die Zunahme nicht ausreichend, das Baby sollte pro Woche mindestens 150 Gramm zunehmen. Das irritierte Verhalten an der Brust kann mehrere Ursachen haben, es könnte an einem starken Milchspendereflex liegen oder auch an einer Saugverwirrung. Bekommt Dein Baby einen Schnuller oder ab und zu eine Flasche? Wenn ja, kann es sein, dass Dein Baby nicht effektiv und korrekt an der Brust trinkt und selbst, wenn es stundenlang an der Brust ist, bekommt es dann nicht ausreichend Milch. Die Trinktechniken an der Brust und Flasche unterscheiden sich grundlegend und es gibt Babys, die nicht damit zurecht kommen. Sie versuchen dann, an der Brust so zu trinken wie aus der Flasche und bekommen kaum Milch. Deshalb weinen sie und die Mutter meint, sie hätte zu wenig Milch. Es kann dann leider schnell passieren, dass ein Baby sich zur Flasche hin abstillt und die Brust schlussendlich komplett verweigert. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Außerdem sollte das Saugverhalten Deines Babys überprüft werden, danach sind ein paar Stilltage sicherlich sinnvoll und nötig. Im Moment kannst Du auch noch Muttermilchsahne anbieten, damit Dein Kind ausreichend Kalorien bekommt. Schau, dass Du Milch ausstreichst oder abpumpst, die Du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst Du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst Du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, Du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und Deinem Baby geben. Wenn Du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird Dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Schreibe mir doch in den nächsten Tagen bitte noch einmal, wie es Euch geht! Lieben Gruß Biggi
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