mamamia81
Meine Tochter, 4,5 Monate alt, hat Neurodermitis und bekommt nun Salben mit Cortison. Ich mache mir Sorgen, dass ich ihr mit diesen Cortison schade. Sollte ich vielleicht besser aufhören mit Stillen, es könnte ihre Haut wesentlich verbessern und ich müsste ihr vielleicht gar nicht diese Salben geben...Ich muss aber auch sagen, dass ich gerne so lange wie möglich stillen würde...
Liebe mamamia81, generell gilt, dass gerade für Babys, welche unter Neurodermitis leiden das Stillen sehr wichtig ist und möglichst sechs Monate lange ausschließlich gestillt werden sollte. Deine Milch ist nicht wie alle anderen "artfremdes Eiweiß", und darum IMMER die beste Wahl. Die Alternativen stammen ja zumeist von der Kuh, und auch auf Soja reagieren viele Babys mittlerweile. Darum ist weiterstillen sicher besser als auf eine andere Milch umzusteigen. Manche Kinder entwickeln trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Neurodermitis in mehr oder minder schwerer Ausprägung. Es gibt Kinder, bei denen sich die Symptome bessern, wenn die Mutter auf Kuhmilch verzichtet oder ihren Konsum an Kuhmilch und Kuhmilchprodukten einschränkt. Andere Kinder reagieren auf andere Nahrungsmittel und es kann helfen, wenn die Mutter auf diese anderen Nahrungsmittel verzichtet. Allerdings lässt sich nicht vorhersagen, bei welchen Kind eine Diät der Mutter helfen wird und bei welchen nicht, das muss ausprobiert werden. Und es dauert schon gut 2 Woche, bevor man Veränderungen beobachten können dürfte, denn das artfremde Eiweiß braucht lang, bis es ganz aus deinem Körper verschwunden ist. In extrem seltenen Fällen, wenn das Kind nicht nur an Neurodermitis leidet, sondern auch nicht mehr wächst und zunimmt, also nicht mehr gedeiht und eine Diät der Mutter nichts verbessert, dann kann es vorkommen, dass das Kind abgestillt werden muss und dann eine ganz hoch hydrolisierte Spezialnahrung bekommen muss. Normale HA Nahrung macht keinen Sinn, wenn bereits eine Kuhmilchunverträglichkeit aufgetreten ist, sie ist nicht weit genug hydrolisiert. Weiterstillen und ausprobieren, ob sich etwas bessert, wenn auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet wird, ist ein Weg, der versucht werden kann. Ich hänge dir noch einen Artikel an, der sich mit dem Thema beschäftigt. LLLiebe Grüße Biggi Bei Neurodermitis abstillen? Von Denise Both, IBCLC In letzter Zeit kommt es immer wieder zur Verunsicherung stillender Mütter durch die Information, dass beim Auftreten einer Neurodermitis beim gestillten Kind abgestillt werde sollte. Was ist von dieser Aussage zu halten? Seit im Januar 1999 unter dem Titel "Breast feeding of allergic infants." eine Arbeit von E. Isolauri, A. Tahvanainen, T. Peltola und T. Arvola vom Department of Pediatrics der University of Turku, Finland (Journal of Pediatrcis 1999; 134:27 32) veröffentlicht worden ist, kommt immer wieder die Behauptung auf, dass beim Auftreten von Neurodermitis beim gestillten Säugling abgestillt werden müsse, da die Muttermilch in diesem Fall mehr schade als nütze. Verständlicherweise sind die Mütter nun verunsichert, steht doch diese Aussage im absoluten Gegensatz zu der bisherigen Empfehlung, gerade bei allergiegefährdeten Kindern mindestens sechs Monate ausschliesslich zu stillen. Es stimmt, dass es Nahrungsmittelallergene gibt, die in die Muttermilch übertreten und Symptome beim Kind verursachen können. Ganz oben auf der "Hitliste" dieser Allergene steht die Kuhmilch, aber auch Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse und Eier können über die Muttermilch zu Reaktionen beim Kind führen. Deshalb wird in vielen Fällen Müttern von Kindern mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) geraten zunächst einmal eine Eliminationsdiät durchzuführen, bei der sie auf die im Verdacht stehenden Nahrungsmittel verzichten und so die Allergenzufuhr über die Muttermilch verringern. In vielen Fällen lässt sich auf diese Weise eine Besserung oder sogar eine Symptomfreiheit erreichen. Allerdings ist das Einhalten einer strengen Diät nicht für alle Mütter möglich. Durch die Einschränkung des eigenen Speiseplanes ist es nicht selten schwierig, weiterhin eine ausgewogene und vollwertige Ernährung der Mutter zu gewährleisten und manchmal ist die Lebensqualität der Mutter durch die Diät so sehr beeinflusst, dass sie diese Einschränkung nicht weiter hinnehmen kann. Auch in der Studie von Isolauri et al. wurde zunächst durch eine Diät der Mutter versucht, Einfluss auf die Symptome beim gestillten Kind zu nehmen. Bei einer kleinen Gruppe der untersuchten Kinder konnte jedoch auch durch die allergenarme Ernährung der Mutter keine Besserung erreicht werden. Zusätzlich wurde bei diesen wenigen Kindern eine Einschränkung des Wachstums beobachtet. Die betroffenen Kinder profitierten in der Tat vom Abstillen. Die Schlussfolgerung der Studie war daher auch NICHT die Empfehlung, generell vom Stillen als Allergieprophylaxe oder beim Auftreten von Neurodermitis abzuraten. Im Gegenteil, das Stillen wird weiterhin als wichtigste Massnahme zur Vorbeugung gegen Allergien betrachtet. Erst wenn auch das Wachstum und die Entwicklung des Kindes betroffen sind, sollte das Abstillen in Betracht gezogen werden. Zitat: "Schlussfolgerung: Stillen sollte als erste Vorbeugung gegen Allergien gefördert werden, aber gestillte Säuglinge mit Allergien sollten durch eine Vermeidung von Allergenen behandelt und in manchen Fällen sollte abgestillt werden. Dies bezieht sich speziell auf Säuglinge mit atopischem Ekzem, bei denen zudem das Wachstum eingeschränkt ist." ("CONCLUSIONS: Breast feeding should be promoted for primary prevention of allergy, but breast fed infants with allergy should be treated by allergen avoidance, and in some cases breast feeding should also be stopped. This particularly applies to infants with atopic eczema who also have impaired growth.") Von seltenen Ausnahmefällen abgesehen gilt nach wie vor (auch in dieser Studie) "Breast is best". Ein Abstract der Studie ist unter www.ncbi.nlm.nih.gov/htbin post/Entrez/query?uid=9880445&form=6&db=m&Dopt=b im Internet zu finden.
Ähnliche Fragen
Moin Moin, Aufgrund von Neurodermitis habe ich kleine offene Stellen am Brustwarzenhof rund um die Brustwarze. Ist es sinnvoll für diese Stellen Medela Hydrogelpads zu verwenden, um die Heilung zu beschleunigen? Oder da die Stellen anderen Ursprungs sind, eher nicht? Vielen Dank!
Hallo, ich habe seit der Geburt meiner Tochter im März 2021 einen schlimmen Neurodermitisschub. Seit einigen Wochen nun auch an der Brust/Brustwarze/Warzenhof. Jedes Stillen wird zur Tortur. Es tut höllisch weh. Ich weiß nicht mehr weiter. Ärzte sagen ich muss abstillen und Cortison nehmen. Das will ich allerdings auf keinen Fall. Haben Sie einen ...
Guten Tag Biggi, Ich leide an Neurodermitis. Meine Hände, Arme, und der Rücken sind davon betroffen. Nach der Geburt ist es viel schlimmer geworden, weil ich wegen dem Baby die Cortisoncreme nicht benutzen wollte. Darf man während der Stillzeit die Prednicutan Creme benutzen, geht das Cortison in die Muttermilch rüber? Kann ein Neugeborenes von ...
Sehr geehrte Frau Welter, ich stille meinen Sohn (10 M) von Geburt an. Die ersten 6 Monate voll, seit Beikosteinfuhr zusätzlich. Gekaufte Säuglingsmilch trinkt er nicht. Ebenso mag er auch den Milchbrei am Abend nicht, sodass er ausschließlich Gemüse oder Gemüse Fleisch Breis zu sich nimmt. Obst schmeckt ihm leider auch nicht, insbes ...
Hallo liebe Biggi, meine Maus ist jetzt 7 Monate alt. Bis zum 2. Monat wurde sie an der Brust gestillt danach hat sie die Brust nicht mehr akzeptiert seitdem pumpe ich den kompletten Tag/Nacht ab. Mittlerweile bin ich aber wirklich erschöpft davon und es schränkt mich im Alltag doch sehr ein. Ich wollte ab dem 5. Monat komplett auf PRE- Milch u ...
Liebe Frau Welter, Meine Tochter (4 Monate) wird voll gestillt (am Anfang bekam sie auf Anraten des Krankenhauses hin und wieder etwas Prenahrung, bis zum Milcheinschuss, leider keine HA-Nahrung...). Nun zeigt sich bei ihr seit 2 Wochen eine Neurodermitis und wir fragen uns natürlich, woher das bei einem voll gestillten Kind kommt. Ihr Vater ...
Liebe Frau Welter, ich hoffe Sie können mir irgendwie weiterhelfen. Es sind schon viele Stillfragen gestellt worden, aber darunter konnte ich leider nichts ähnliches wie bei mir finden. Meine Tochter ist nun 16 Monate alt und ich bin jetzt bereits wieder in der 24 SSW mit dem 2. Kind. Das Problem ist, dass ich es verpasst habe, mein Kind rech ...
Liebe Bigi, Mein Sohn ist nun schon 21 Monate und stillt immer noch sehr häufig da er ein schlechter Esser ist. Wir genießen es beide auch noch sehr. Allerdings habe ich seid einem halben Jahr mit eingerissenen Brustwarzen zu kämpfen. Als ich wieder angefangen habe zu arbeiten ist meine neurodermitis wieder gekehrt und ich habe auf beiden Br ...
Liebe Frau Welter, ich bin auf der Suche nach einer Salbe oder einem Produkt, welches gegen wunde Brustwarzen hilft und bedenkenlos in der Stillzeit angewendet werden darf. Ich hoffe ich darf das kurz ausführen; Mein Mann und ich haben vor 13 Wochen unser zweites Kind bekommen und seitdem wird wieder voll gestillt...ich hatte bei unserem ...
Guten Tag, Ich habe schon immer Neurodermitis gehabt, in den letzten Jahren hauptsächlich an den Händen. Seit 1-2 Jahren zusätzlich leicht an den Brustwarzen. Hatte mir während der Schwangerschaft total viele Gedanken gemacht, ob es mit dem Stillen so überhaupt klappen wird. Die ersten zwei Monate hat es erstaunlich gut geklappt. Nun habe ich ...
Die letzten 10 Beiträge
- 10 Wochen altes Baby trinkt an der Brust nicht - Flasche schon
- Abstillen
- Stillen und Entschlacken
- Stillen und Entschlacken
- Abstillen und Schlafen
- Abgestillt - nächtl. probleme u Flüssigkeitsaufnahme
- Nur noch 2 nächtliche Stillmahlzeiten ausreichend?
- Dauernuckeln tagsüber bei 11 Wochen alter Tochter minimieren?
- Reizblase in Stillzeit
- Anti Schuppen Shampoo