Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

"Voll gestillt" trotz Carminativum-Hetterich ?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: "Voll gestillt" trotz Carminativum-Hetterich ?

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Hallo Biggi! Nachdem mein kleiner Sohn (6Wochen) offenbar an 3-Monats-Koliken leidet (und ich mit ihm), habe ich von einer Freundin den Tip bekommen, es mal mit Carminativum-Hetterich-Tropfen und Carum carvi-Zäpfchen zu versuchen; hat bei ihrem Sohn phantastisch geholfen. Ist er dann trotzdem noch voll gestillt? Und überhaupt: Was hälst Du von der Gabe solcher Mittel? Vielen Dank und viele Grüße Dina


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Liebe Dina, sobald ein Kind irgend etwas anderes als Muttermilch erhält, ist es nicht mehr voll gestillt, auch wenn die Menge der anderen Nahrung oder Flüssigkeit sehr gering ist. Für viele Menschen scheint diese Genauigkeit in diesem Punkt nicht wichtig, doch für eine Stillberaterin und auch für einen Arzt ist es sehr wichtig zu wissen, ob das Kind irgend etwas anderes dazu bekommt oder nicht. Die Empfehlungen können dann in bestimmten Beratungssituationen sehr unterschiedlich ausfallen. Medizin allerdings würde ich nicht „dazu rechnen“. Du kannst es ausprobieren, ob die Zäpfchen deinem Sohn helfen, die Tropfen würde ich persönlich nicht geben, weil sie Alkohol enthalten. Gerade die kleinen Babys haben oft mit Blähungen oder Koliken zu kämpfen und das Leben mit einem von Koliken geplagten Baby ist für die Mutter bzw. die Eltern sehr anstrengend. Bei einem Stillkind, wird oft der Ernährung der Mutter die „Schuld“ für die Blähungen des Babys gegeben. Es hat sich inzwischen jedoch herausgestellt, dass die Ernährung der Mutter lange nicht so viel Einfluss auf die Blähungen bei ihrem Baby hat, wie immer wieder behauptet wird. Es kommt vor, dass sich keine ersichtliche Ursache für die Blähungen finden lässt. Am ehesten trifft wahrscheinlich in diesen Fällen wohl die Vermutung zu, dass manche Babys ein empfindlicheres Verdauungssystem haben als andere, und dieser Faktor, im Zusammenwirken mit Spannungen und Stress von außen, der wahrscheinlichste Grund für die Blähungen sind. Ein ruhiger, sanfter Umgang mit deinem Baby ist sehr wichtig. Viele Ärzte sind der Ansicht, dass öfter verabreichte kleine Mahlzeiten, die auf das kleine Verdauungssystem des Babys besser abgestimmt sind, ihm besser bekommen. Gerade Kolikkinder profitieren vom Getragenwerden und dem dabei zwangsläufig entstehenden Körperkontakt. Hast Du ein Tragetuch? Ein Tragetuch erleichtert nicht nur das Tragen des Kindes, es gibt dir auch die Möglichkeit zumindest eine Hand frei zuhaben. Und keine Sorge: das Getragenwerden führt nicht dazu, dass Du dein Baby verziehst. Im Gegenteil, Studien belegen, dass Kinder, die als kleines Baby viel getragen wurden, später ausgeglichener und zufriedener sind und weniger Weinen. Du kannst auch versuchen deinem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend), durch massieren des Bauches und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot-Cold-Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Fencheltee wirkt auch, wenn er von der Mutter getrunken wird und auf diese Weise lässt sich auch die Gefahr einer Saugverwirrung umgehen. Allerdings sollten nicht mehr als zwei Tassen pro Tag getrunken werden, weil er sonst zu Blähungen führen kann. Fast immer wachsen die Babys mit etwa drei Monaten aus dem „Kolikalter“ heraus. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen! LLLiebe Grüße Biggi


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