Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Plötzliche wieder Schmerzen beim Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Plötzliche wieder Schmerzen beim Stillen

Monama

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Hallo, Meine Maus ist 4 Monate alt und abgesehen von den ersten 2 Wochen hatte ich nie Probleme mit dem Stillen. Jetzt tun meine Brustwarzen beide plötzlich weh. Sie hat keinen Mundsoor soweit ich das sehe und auch meine Brustwarzen sehen normal aus, außer dass sie weiß/ bläulich sind wie nicht richtig durchblutet.  Momentan zieht sie die Brustwarze ganz oft über ihre Kauleisten, sie hat bei ihre Zug auch nochmal ordentlich zugelegt. Oft trinkt sie nur 5-10 Minuten. Sie nimmt normal zu, hat genug nasse Windeln usw. Also genug bekommt sie in der Zeit.  Sie dockt oft an und ab und dreht ihren Kopf weg nach den ersten Minuten, wenn so der erste Hunger gestillt ist. Sie hat auch immer noch ein bisschen mit Bauchweh zu kämpfen. Vor allem bei diesem ständige An- und Abdocken merk ich wie sie meine Brustwarze über ihre Kauleiste zieht. Oft passiert das so schnell, dass ich kaum eingreifen kann. Auch nachts wenn sie die Brustwarze im Mund hat und sie entspannet trinkt merke ich wie sie durch Schläfrigkeit dann manchmal das Vakuum verliert und dann zieht sie sie durch die Kauleiste wieder rein.  Hört das irgendwann von alleine wieder auf? Überall lese ich zahnen aber sie hat sonst keinerlei Anzeichen dafür und ich seh auch noch nichts. Ach ja.. mir fällt gerade ein, dass sie seit ein paar Tagen sehr, sehr häufig am Daumen nuckelt. Das mit den Schnerzen fing ungefähr zwei Tage später an. Könnte das zusammenhängen?  Vielen lieben Dank schonmal für die Antwort! :) 


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Liebe Monama, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche (selbst wenn sie abgelehnt wird) sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Wie ist denn der Schmerz, eher brennend und stechend? Wenn ja, könnte durchaus auch ein Soor vorliegen, den man nicht immer sieht. Haben dein Baby oder du ein Antibiotikum bekommen in der letzten Zeit? Auch ein Gefäßkrampf könnte eine Ursache sein. Schau mal: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Mastitis-war-ein-Gefaessproblem-281036.html Am besten besprichst du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi


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