Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Kind 12 Monate wacht nachts stündlich auf

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Kind 12 Monate wacht nachts stündlich auf

NilsMiko

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Liebe Biggi, mein kleiner Sohn ist jetzt 12 Monate und ist ein sehr aktives, aufgewecktes, neugieriges Kerlchen. Es gibt nichts, was er nicht interessant findet, alles wird eingehend untersucht und erforscht.. Er hat bis er 5 Monate alt wurde gut geschlafen, 6 Std. am Stück, kurz gestillt, dann nochmal 3 Std. Seit nun 7 Monaten schläft er extrem unruhig. Stündliches Aufwachen ist die Regel. Wenn ich Glück habe, schläft er von 20.30 bis 23.30, dann aber wird er jede Stunde wach. Er wälzt sich unruhig hin und her und setzt sich sogar seit einiger Zeit hin. Er findet erst wieder in den Schlaf, wenn ich ihn auf den Arm nehme und stille. Er braucht die Brust als Beruhigung, nicht, weil er hungrig ist. Das Einschlafen klappt in der Regel ganz gut, ruhige Abendstunden, Buch lesen, stillen, viel kuscheln, dann lege ich ihn im Halbschlaf in sein Bettchen, dass direkt neben meinem steht mit offener Seite.  9 Monate habe ich voll gestillt, dann erst hat die Beikosteinführung geklappt. Jetzt stille ich ihn nach Bedarf am Tag, aber mehr als Beruhigung, Nähe...Essen tut er sonst ganz gut, Brei und feste Sachen. Da ich die meiste Zeit mit ihm allein bin, der Vater wohnt nicht bei uns und ist nur ein paar Tage in der Woche meist abends da, ist er auch tagsüber sehr an mich gebunden, sucht immer wieder meine Nähe, spielt aber auch gut alleine. Tagsüber ist er wie gesagt, sehr aufgeweckt, zufrieden und ausgeglichen und sehr kuschelbedürftig, das finde ich auch schön:) So langsam schwinden mir aber nachts die Kräfte, wenn ich jede Stunde aufwache , mich aufrichten muss, um ihn wieder in den Schlaf zu wiegen/stillen. Hunger, Zähne schliesse ich inzwischen aus.  Während ich vor ein paar Monaten noch gedacht habe, dass er irgendwann von alleine etwas länger am Stück schläft, bzw. wieder einschlafen kann, befürchte ich jetzt, dass er sich das so angewöhnt hat, dass ich irgendwas ändern muss. Wenn ich wüsste, in 2-3 Monaten wird es sich bessern, halte ich weiter durch. Aber das habe ich mir vor 2 Monaten auch gesagt.. Ihn nicht an die Brust zu nehmen und ihn stattdessen mit viel Nähe zu beruhigen, habe ich probiert, das klappt nicht. Er will an der Brust nuckeln. Selbst Schnuller genügt ihm dann nicht. Tagsüber schläft er problemlos im Kinderwagen oder Trage ein. Vormittags 1,5 Std und nachmittags 3/4 Std. Er hat ziemlich feste Schlafzeiten.. Was kann ich nich tun? Schafft er es irgendwann von selbst?  Ich habe als er 7/8 Monate alt war Sears "Schlafen und Wachen" gelesen, das hat mich gestärkt. Jetzt ist er aber schon 1 Jahr und ich ziemlich ratlos und verzweifelt. Wenn ich meinen Freund einbinde, habe ich ein ungutes Gefühl, ich würde meinen Kleinen im Stich lassen, sein Bedürfnis nach Brust/Stillen nicht befriedigen.. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Danke! Liebe Grüße Katrin  und Nils 


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Liebe Karin, ich kann dich auf jeden Fall insofern beruhigen: Er wird es irgendwann wirklich auch ohne die Brust schaffen. Ob das jetzt noch 2,4 oder 6 Monate dauert, das kann ich aber leider nicht sagen. Jedoch: Je älter er wird, desto besser wird es klappen, ihn auch an stillfreie Zeiten in der Nacht zu gewöhnen. Mit 1 Jahr ist es fast noch ein bisschen zu früh dafür, wenn du aber wirklich am Anschlag bist, dann probiere es mit der "Radiowecker-Methode", die wir von Elizabeth Pantley übernommen haben. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Nicht selten jedoch werden sie dann doch akzeptiert. Vergiss nicht: Was heute nicht klappt, kann morgen doch gut sein, denn dein Kind reift ja immer weiter!! Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Allerdings: Ob ein Baby nach dem Abstillen besser schläft kann leider nicht vorhergesagt werden. Nicht bei allen ist das nämlich so, was in erster Linie damit zusammen hängt, dass die Kleinen ein ganz anderes Schlafmuster haben als wir Großen, und von Natur aus dafür "programmiert" sind, häufig aufzuwachen. Ich hoffe, das hilft dir weiter!! Lieben Gruß, Kristina


Melier

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Hallo, Der Eintrag hätte auch von mir sein können. Weit dem mein kleiner 4,6 Monate ist, schläft er Max. 2 Stunden am Stück nachts, manchmal wacht er 1x stündlich, manchmal noch häufiger auf. Außer mit Stillen bekomme ich ihn nicht anders zum schlafen. Bin allein erziehend und das zögert jetzt wirklich schon sehr an den Kräften. Daher würde mich mal interessieren, wie es ausgegangen ist… wann hat dein kleiner denn aufgehört stündlich aufzuwachen, und wie gelang das? Würde mich sehr freuen, wenn du es teilen könntest.


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