Julia202
Hallo ich bin inzwischen (tatsächlich mehr psychisch als körperlich) an meiner Grenze. Mein 8 Wochen alter Sohn möchte (seit Geburt an) alle 1 bis 1,5 Stunden gestillt werden. An vereinzelten Tagen habe ich Glück und er möchte nur alle 2 Stunden, aber größere Abstände hatten wir tagsüber nie. Nachts bekomme ich inzwischen zumindest einmal eine 3 stündige Pause gefolgt von 2x2 Stunden bevor es wieder in den Stunden Rhythmus geht (so bekomme ich wenigstens etwas Schlaf) Er trinkt recht zügig (wofür ich sehr dankbar bin) und ist nach 10-15 Minuten an einer Brust bereits satt. Er hat aber davor wirklich Hunger und trinkt kräftig mit großen Schlucken. Die Zweite Brust möchte er nicht haben, wenn Ich sie ihm anbiete wird er entweder wütend und schreit, oder wenn er doch ein paar Schlucke trinkt kommt die Milch bald wieder hoch. Ich habe mich sehr gefreut dass das Stillen bei uns nach der Geburt so schnell Problemlos geklappt hat. Wir waren schnell ein eingespieltes Team und ich hatte auch nie Probleme mit Wunden Brustwarzen o.ä. Unser Kind ist wirklich ein Sonnenschein! Weint selten (außer er hat Hunger oder ist übermüdet) und es macht wirklich Spaß mit Ihm, er hat von Geburt an gut zugenommen und war/ist immer fit und gut gelaunt. Aber dass die Stillhäufigkeit nach wie vor so oft ist mach mich langsam fertig. Ich habe einen tollen Mann zu Hause der Sich Elternzeit genommen hat damit ich auch Zeit für mich finde aber zwischen den Stillmahlzeiten bleibt mir kaum länger als eine Stunde, was zwar für Duschen oder Essen genug Zeit gibt aber ansonsten muss Privat nach wie vor alles zurückstecken. Ich kann nicht zum einkaufen fahren, nicht mit dem Hund gehen oder mal eine Runde sport machen weil ich immer im Kopf habe dass mein Kind zu Hause vor Hunger schreit. Das macht mich psychisch fertig. Vor ein paar Tagen hatte ich meinen Kontrolltermin nach der Geburt beim Frauenarzt und ich konnte meinen Sohn nicht mitnehmen und der Gedanke dass er zu Hause weint vor Hunger hat mich die ganze Zeit gequält. An Sich würde ich sobald mein Kind reif ist auch gerne mit Breifreier Beikost starten, aber da sich die Stillmahlzeiten dort auch nicht reduzieren werden (zumindest am Anfang) bin ich inzwischen am Zweifeln. Die Aussicht noch ein Jahr lang weiter so hochfrequentiert zu stillen bringt mich an meine Grenzen. Ist es noch möglich dass seine Stillmahlzeiten in den nächsten Wochen seltener werden, oder muss ich mich darauf einstellen dass es sich so beibehält? Gibt es sonst irgendwelche Tipps wie ich die Abstände irgendwie verlängern kann? Viele Grüße und schonmal vielen Dank Julia
Liebe Julia202, ich kann Deine Verzweiflung nachvollziehen. Weil ja, ein so kleines Baby braucht einfach so viel Nähe und so viel Mama und das kann eben durchaus auch als anstrengend empfunden werden. Schließlich fühlt man sich plötzlich nicht mehr autonom und ist eben (zumindest eine Zeit lang) durch und von seinem Kind sehr in seiner Autonomie „eingeschränkt“! Aber Du machst das so wunderbar! Sei stolz auf Dich!!! Dein Baby nach Bedarf zu stillen und auf seine Bedürfnisse einzugehen ist das wertvollste, was Du für einen guten Start in sein so junges Leben machen kannst. In diesem zarten Alter ist es völlig normal, dass Babys häufig stillen möchten. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist das Fassungsvermögen des kleinen Magens natürlich noch sehr gering, Muttermilch grundsätzlich schnell verdaut (ca. innerhalb 60-90 Minuten) und natürlich ist das Stillen so viel mehr als „nur“ Nahrungsaufnahme! Babys stillen dadurch ebenso ihr Bedürfnis nach Nähe, Sicherheit, Geborgenheit. Das Saugen hat einen angeborenen Beruhigungseffekt auf das Kind. Es werden dabei sogar bestimmte Hormone ausgeschüttet, die das Kind ruhig werden lassen. Sie sind beim Stillen ganz nah bei Mama und tanken im wahrsten Sinne des Wortes ganz viel Mama auf. Damit will ich dir sagen, dass Du eben auf gar keinen Fall etwas falsch machst, wenn Du auf das Saug-und Stillbedürfnis Deines Sohnes eingehst. Natürlich aber musst auch Du Dich dabei wohl fühlen. Es ist wunderbar wenn Du für diese anstrengende Zeit eben bereit bist Unterstützung anzunehmen. Oma, Opa, Papa, die dich im Haushalt unterstützen können. Du vielleicht selbst für diese Zeit das ein oder andere liegen lassen kannst. Hast Du schon mal ein Tragetuch ausprobiert. Natürlich will Dein Baby aufgrund seines jungen Alters sicher noch häufig wirklich aufgrund von Hunger stillen. Aber vielleicht lässt sich das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit auch etwas durch das „getragen werden“ in einem Tuch oder einer Tragehilfe befriedigen. Mütter machen dies seit Beginn an, ihr Kind bei sich zu haben, es zu tragen und ihnen somit viel Körperkontakt und Nähe zu schenken. Babys sind nun mal „Traglinge“ und so hast Du zumindest zwei Hände frei um etwas „erledigen“ zu können. Zudem ist es sogar möglich sein Kind auch im Tuch zu stillen. Wenn Du tatsächlich mal einen Termin hast, wo es trotzdem nicht möglich ist, Dein Kind mitzunehmen kann es vielleicht auch der Papa tragen? Das könntet Ihr auch zuvor mal ausprobieren? Vielleicht schafft es Dein Sohn dann eben tatsächlich auch mal eine etwas „längere“ Zeit ohne Stillen, falls sein Bedürfnis dahinter nicht Hunger ist. Zur Beruhigung kannst Du ja vielleicht mal etwas Muttermilch auf Vorrat einfrieren (händische ausstreichen) und diese kann Dein Mann mit einem Becher geben, falls das Tragen nicht hilft. Grundsätzlich werden natürlich mit zunehmenden Alter die Abstände, warum ein Kind aus wirklichen Hunger stillen möchte größer, da auch der kleine Magen wächst und etwas mehr Nahrung aufgenommen werden kann. Trotzdem wollen manche Kinder eben weiterhin häufig stillen und die Gründe dafür sind eben wie bereits beschrieben nicht nur Hunger. Gerade auch während Wachstumsschüben oder wenn mal aufregende Tage mit neuen Eindrücken waren, haben Kinder immer wieder Phasen in denen sie gefühlt Non-Stop an die Brust wollen. Vielleicht hilft Dir dieses Wissen alleine schon, um wieder etwas entspannen zu können. Es ist alles völlig normal, so wie es ist und Du machst es super! Versuche es eben mal mit Tragen auch durch den Papa, vielleicht bringt Dir das etwas Entlastung. Ich wünsche Dir alles Liebe und glaube mir, es kommen auch wieder andere Phasen! Alles Liebe Biggi
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