Mitglied inaktiv
Hallo, bin total verzweifelt und fühle mich soo schlecht. Ich habe Zwillingsmädchen mit 19 1/2 Monaten. Romy habe ich bis ca. 18 Monate noch Abends, nachts bei Bedarf und morgens gestillt. Yara bis Donnerstag noch zum Einschlafen und wenn sie nachts wach geworden ist, teils aus Angst daß sei durch ihr weinen die Schwester wach macht, teils weil ich wusste, wenn ich sie mit ins Bett nehme und stille ich auch gleich wieder zur Ruhe kommen. Ich war mit den beiden im Juni beim Zahnarzt, der konnte nix weiter feststellen, nun war ich im September zur Kontrolle, weil mir ein Zahn von Yara komisch vorkommt, daraufhin hat sie mich an eine Kinderzahnärztin verwiesen. Die ist erstmal als sie den Anmeldebogen durchgelesen hat erst mal nach hinten gekippt als sie gesehen hat daß ich Yara noch stille. hat mich sofort "aufgeklärt", daß das Kind absolut keinen Nutzen mehr vom Stillen hat seis wegen Nährstoffen oder anderem und ich dem Kind nur "schade". Daraufhin hat sie Yara dann untersucht und festgestellt, daß der eine Zahn unter Vollnarkose operativ entfernt werden muss da er schon so stark geschädigt ist. Ich kam mir so mies vor. Ich putze meinen beiden morgens und abends die Zähne seit dem Durchbruch des ersten Zahns sie bekommen nur Wasser zu trinken nix süßes und dann das (mein großer mit 6 Jahren trank Apfelschorle und hat nix). Sie hat mich dann nochmal intensiv bearbeitet daß ich sofort das Stillen einstellen soll, da ich so meinem Kind schade. Und ihrer Meinung nach ist es viel zu wenig bekannt daß man so etwas verursachen kann. Am schlechtesten kam ich mir vor als sie meinte: "Jetzt denken sie nicht daß sie ihr Kind vernachlässigt haben..." Haben sie schon ähnliches gehört?? Ich wollte doch nur ihr bestes und sie nimmt keinen Schnuller hat diese Nähe einfach gebraucht. Aber um Gottes Willen das wollte ich wirklich nicht. Wäre ihnen für eine schnelle Antwort sehr dankbar Gruss Doris
Liebe Doris, das Problem ist , dass sich Experten verschiedener Fachrichtungen leider nur sehr wenig mit Muttermilch und dem Stillen beschäftigen und auch in ihrer Ausbildung nur wenig darüber lernen. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass das Wissen über Muttermilch und Stillen beim medizinischen Personal fast ausschließlich aus den Informationen der Säuglingsnahrungsindustrie stammt! Wenn die Zahnärztin sagt, dass nicht länger gestillt werden soll, dann steht sie mit dieser Aussage im klaren Widerspruch zu den offiziellen Empfehlungen von WHO (Weltgesundheitsorganisation), AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) und anderen unabhängigen und um die Gesundheit und Entwicklung unserer Kinder besorgte Organisationen. Das heißt, es ist ihre private Meinung, die nicht wissenschaftlich gestützt ist. Da sie wahrscheinlich auch nicht viel über die anderen Aspekte des Stillens weiß und deshalb Muttermilch und Stillen mit künstlicher Säuglingsnahrung gleich setzt, muss sie zwangsläufig zu einer anderen Meinung kommen. Das Thema Stillen und Karies ist ein Dauerbrennerthema, doch durch das ständige Wiederholen, dass Stillen, vor allem in der Nacht, zu Karies führen würde, wird diese Behauptung nicht richtiger. Selbstverständlich ist Zahnpflege ab dem ersten Zahn bei gestillten Kindern wichtig. Da gibt es überhaupt keine Diskussion, aber Stillen führt nicht zu Karies. Muttermilch greift die Zähne nicht an. Auslöser für Karies ist ein Bakterium mit dem Namen Streptokokkus mutans. Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet entgegen der immer wieder geäußerten Meinung dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillteKinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Selbstverständlich ist aber auch für gestillte Kinder Zahnpflege notwendig und wenn ein Stillkind Karies hat, dann muss das behandelt werden. Es gibt leider das Problem, dass in gewissen Bereichen Informationsdefizite bestehen, aber die lassen sich beheben. Falls deine Zahnärztin Interesse hat und englisch lesen kann, dann ist die Seite des amerikanischen Zahnarztes Dr. Brian Palmer sehr interessant für sie. Gib ihr doch mal den Link: www.brianpalmerdds.com. Dr. Palmer ist nicht nur Zahnarzt, sondern beschäftigt sich darüber hinaus auch mit dem Stillen: ) LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Danke für die ermutigenden Beiträge. Sie haben mir sehr geholfen. Künftig werde ich einfach nicht mehr hinhören, wenn süffisante Bemerkungen zum Langzeitstillen kommen. Eine Frage aber bleibt noch, sie betrifft den Einwand meines Zahnarztes, den ich im letzten Beitrag gar nicht erwähnt habe. Leander hat ein kariesfreies Milchgebiss und rosiges Za ...
Liebe Biggi, bei meiner Tochter - 2,5 Jahre - wurde Karies festgestellt. Die Ärztin sagt, das käme vom Langzeitstillen. Ich kenne deine Berichte darüber und bin auch immer von deinen Aussagen ausgegangen. Aber: Nun bin ich doch verunsichert. Meine Tochter wird sehr gesund ernährt, kriegt wenig Süßes etc., Zähneputzen 2 - 3 mal am Tag, Za ...
Keine Frage, aber: hatte am 23.01. (11.38 Uhr) gefragt, ob Karies nicht doch vom Langzeitstillen kommen kann, da meine Tochter, 2,5 Jahre, beginnenden Karies an den oberen Schneidezähnen hat und meine Kinderärztin sagte, das käme vom Langzeitstillen. Du verneintest es vehement (und zu recht) und da ich schrieb, daß ich mit ihr zu einem auf Kari ...
Guten Abend Frau Welter! Ich habe bei meiner Tochter (22 Mon.)Löcher im hinteren Backenzahn entdeckt. Nun habe ich gehört, dass häufiges Stillen in der Nacht eine Ursache dafür sein kann. Es ist tatsächlich so, dass sie nachts noch oft trinkt. Ich bin total verunsichert. Ich dachte immer meine Kleine soll dann trinken, wann sie mag. Sie trink ...
Hallo Biggi, meine tochter 3.5 jahre wird nachts, frueh und abends noch gestillt. jetzt waren wir beim zahnarzt und er hat 3 karies gefunden. jetzt meine frage: sollte sie jetzt besser aufhoeren mit dem nachtsstillen? (die aeltere hat auch bis 2.5 jahre gestillt und super zaehne). ich weiss, karies kommt nicht vom stillen, verschlimmert aber da ...
Liebe Biggi, erstmal ein großes Lob, ich lese schon seit langem still mit und konnte mir schon häufig einen Tipp erhaschen. Aber nun brauch auch ich deine Hilfe dringend. Ich war heut morgen mit meinem Sohn (27 Monate) beim Kinderzahnarzt. Er hat einen vereiterten Kiefer, der Grund sind die vier obersten ersten Zähne, die von Karies befal ...
Hallo, meine Tochter, 20 Monate alt, hat nun erste Ansätze von Karies. Ich stille sie nur noch zum Einschlafen und in der Nacht, 3 oder 4 mal. Die Kinderzahnärztin meinte, Karies käme zwar nicht vom Stillen, aber wenn die Zähne schon Anzeichen davon hätten, dann sollte man das nächtliche Stillen lassen. Denn in der Milch sei z. B. Milchzucker und ...
Hallo liebes Stillteam, da ihr mir schon einmal weitergeholfen habt (vielen Dank!!!), wende ich mich heute wieder an euch, mit einem neuen Problem. Ich war heute mit meiner Tochter (wird im Juni 3 Jahre) bei der Kinderzahnärztin. Diese stellte fest, dass die Kleine Karies im Anfangsstadium hat. Es sei noch kein dringender Handlungsbedarf, wir ...
Hallo! Ich bin eine Langzeitstillmama und meine Kleine wird im Herbst 3. Vor einigen Monaten haben wir ein erstes Loch in einem Zahn entdeckt. Sie wird nach wie vor nach Bedarf gestillt, dass heißt in der Regel morgens, teilweise zum Mittagsschlaf sowie abends zum Einschlafen und mehrmals nachts. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie von sich aus ...
Hallo Frau Welter, Ich bin Mutter eines 4,5 Jährigen. Er wird noch zum Einschlafen und Aufwachen gestillt und meistens 1 Mal in der Nacht. Tagsüber manchmal zur Mittagszeit. Ich selbst werde bald 47 Jahre alt und habe seit ein paar Wochen das Gefühl, dass meine Wechseljahre beginnen (Hitze/Kalt nachts und unregelmäßige Periode). Ist es be ...
Die letzten 10 Beiträge
- Übergang Stillen auf Premilch
- 10 Wochen altes Baby trinkt an der Brust nicht - Flasche schon
- Abstillen
- Stillen und Entschlacken
- Stillen und Entschlacken
- Abstillen und Schlafen
- Abgestillt - nächtl. probleme u Flüssigkeitsaufnahme
- Nur noch 2 nächtliche Stillmahlzeiten ausreichend?
- Dauernuckeln tagsüber bei 11 Wochen alter Tochter minimieren?
- Reizblase in Stillzeit