Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Darf mein Mann während des Milcheinschusses mitsaugen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Darf mein Mann während des Milcheinschusses mitsaugen?

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Meine Tochter kam vor 2 Tagen zur Welt. Es war eine ambulante Entbindung. Das heißt, ich kam gestern morgen wieder nach Hause, worüber ich sehr froh war, da das Krankenhauspersonal nicht gerade freundlich war. Heute nachmittag hatte ich den Milcheinschuss. Er ist ziemlich heftig. Meine Brüste sind riesig und das Spannungsgefühl kaum zu ertragen. Mein Baby kann nicht mal mehr die Brustwarzen fassen. Selbst warme und kalte Umschläge konnten mir bislang nicht helfen. Das Ausstreichen der Milch ist bislang nicht möglich, da meine Brüste zu hart sind. Ich habe versucht abzupumpen - die Milch fließt einfach nicht. Selbst die Stillhütchen haben bislang nicht geholfen - da die Milch nicht fließt. Wenn ich daran denke, mit diesen prallen Brüsten heute nacht zu schlafen - was ich wahrscheinlich nicht können werde -, kriege ich die Krise. Auf dem Bauch zu liegen ist schier unmöglich, da das Spannungsgefühl zu stark ist, wenn ich auf dem Rücken liege, habe ich das Gefühl, von meinem Brüsten erdrückt zu werden. Mich auf die Seite zu legen hat auch keinen Sinn, da meine Brüste vor allem an den Seiten geschwollen sind. Im Prinzip kann ich nur aufrecht sitzen. Selbst meine Nachsorgehebamme, die vor 2 h da war, konnte mir nicht helfen. Ich war schon zweimal unter der warmen Dusche, es kommen nur Tröpfchen. Meine Frage: Ist es erlaubt, dass mein Mann mir hilft die Brustwarzen wieder aufzurichten bzw. die Milch abzusaugen? Ich sehe darin die letzte "Rettung", dass durch sexuelle Stimulation Oxytocin freigesetzt wird und somit der Milchfluss in Gang gesetzt wird und er mit seiner Saugkraft die geschwollenen Milchdrüsen entlastet? Bis lang hat er Angst, durch sein Saugen meine Brüste zu verletzen. Könnt Ihr mir heute noch antworten? Ich werde in 2 h noch mal reinschauen. Danke und Gruß, Caro


Biggi Welter

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? Liebe Caro, ich hoffe, dass es Ihnen inzwischen besser geht. Dieses Forum ist für solche Akutprobleme nicht unbedingt immer geeignet. In Situationen, in denen schnelles Handeln erforderlich ist, ist es immer besser, sich direkt an eine Stillberaterin in der Nähe zu wenden, da ich kaum in der Lage bin bei der Vielzahl der Anfragen immer innerhalb von zwei Stunden zu antworten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil LLL-Stillberaterinnen ihre ehrenamtliche Arbeit mit den Bedürfnissen ihrer Familien in Einklang bringen müssen und wir alle haben Kinder, die uns ebenfalls brauchen. Bei einem so extremen Milcheinschuss wie von Ihnen beschrieben, ist es nicht nur notwendig, die Brust zu entleeren, sondern auch die Schwellung zu lindern. Es ist nämlich keineswegs so, dass die Schwellung der Brust beim initialen Milcheinschuss nur durch die Milch verursacht wird, sondern es ist eine zusätzliche Schwellung durch Gewebeflüssigkeit. In besonders extremen Fällen kann daher außer den üblichen Maßnahmen wie Anwärmen vor dem Anlegen, Kühlen nach dem Anlegen, häufiges Anlegen, eventuelles vorsichtiges Ausstreichen oder Abpumpen der Brust vor dem Anlegen, um die Brust für das Kind besser fassbar zu machen (hier kann dann auch durchaus mal der Partner hilfreich einspringen) eine Lymphdrainage sinnvoll sein. Allerdings darf diese Massage der Brust nur von jemandem durchgeführt werden, der darin ausgebildet ist. Ich kann Ihnen nur dringend raten, sich unbedingt an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden. Nicht nur, um vielleicht noch immer bestehende Probleme, die in Zusammenhang mit dem Milcheinschuss stehen zu bewältigen, sondern auch, damit Ihnen jemand zeigt, wie Sie korrekt anlegen und woran Sie erkennen, dass Ihr Kind richtig saugt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Caro, das hört sich ja schlimm an. Ich glaube aber, jede künstliche Stimulation führt zu noch mehr Milchproduktion. Das Baby so oft es eben geht trinken lassen! Wenn die Milch dann einmal fließt geht bei mir das Ausstreichen leichter (ich kriege sie sonst nicht in Gang). Hast Du probiert, Dich unter die heiße Dusche zu stellen? Dann spritzt es nur so. Ansonsten richtig kalte Quark-Umschläge zum Stoppen der Milchproduktion machen. Aber Biggi hat sicher noch bessere Tips. Alles Gute


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Sie fließt ja eben nicht - trotz Saugens. Mir geht es darum, diesen Druck zu lindern. Damit der Milchfluss in Gang kommt. Damit das Baby die Brustwarzen erfassen kann. Das Austreichen geht auch nicht, da das Gewebe so hart ist. Mein Mann hat es eben mal kurz mit Saugen versucht, was ziemlich schwer war, da die Brustwarzen immer noch abgeflacht sind. Ein paar Tropfen kamen heraus, aber es hat den Druck nicht genommen. Er hat mich dann am Arm genommen und ins Bad geführt und die warme Dusche angestellt, die ich mir dann über die Brust hielt - ich habe die Dusche nach wenigen Sekunden vor Wut in die Badewanne geworfen, weil es nicht auszuhalten war. Ich bin nur noch am Heulen. Das Baby verhungert fast, ich habe ein Wahnsinnsspannungsgefühl im Busen und mein Mann ist auch ziemlich verzweifelt, da er mir nicht helfen kann. Vielleicht hätte ich doch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben sollen. Aber die Leute dort waren mir von Anfang an nicht sympathisch. Ich sitze im Moment aufrecht auf meinem Bett, habe ein Handtuch mit Quark um meinen Busen und schreibe an meinem Laptop die Oberarme nach außen geneigt, um die geschwollenen Brustaußenseiten nicht zu berühren. Mein Mann hat mir einen Baldriantee gekocht, damit ich mich beruhige. Vielleicht ist es einfach auch die Panik, die den Milchfluss blockiert. Ich werde ein paar Stunden abwarten .. sollte es sich bessern, melde ich mich morgen trotzdem noch mal. Gruß, Caro


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Schau doch im Internet mal unter LaLecheLiga.de und such dir die nächsten Stillberaterinnen zum Anrufen raus. Klingt ja relativ dringend und außerdem: je wütender und verzweifelter du wirst, desto schlechter läuft es wahrscheinlich und auf Kommando entspannen ist halt auch nicht. Ich bin mir übrigens fast sicher, dass ein längerer Aufenthalt im Krankenhaus nichts geholfen hätte. Alles Gute, Susi


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Hallo! Versuch Dein Baby anzulegen. Mir ging es am Anfang auch so, von meiner Hebamme bekam ich Nasenspray mit Oxytocin, den ich immer vor dem Stillen nahm. Vielleicht kann Deine Hebamme diesen besorgen, oder Du in de Apotheke. Wieso kann Sie Dir nicht helfen?! Meine hat mir beim Anlegen immer geholfen. Du kannst auch vorher die Brustwarzen mit Daumen und Zeigefinger formen, aber ganz vorsichtig, dann kann Dein Baby besser saugen. Und warme Umschläge immer wieder, damit Du keinen Milchstau kriegst. Ich hoffe Ihr schafft das! LG Daniela


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Hallo Caro, Beim initialen Milcheinschuss ist das Problem nicht die Milchmenge, sondern ein Lymphstau, ein zuviel an Wasser und Blut im Gewebe. Hier kann eine sog. Tiefdruckmassage helfen: Bitte sei ganz vorsichtig, denn das geschwollene Gewebe kann leich verletzt werden. Wenn Dir Kühle gut tut, ist es wirkungvoll, die massage mit kühlen Händen durchzuführen. Wichtig ist, es darf nicht wehtun, je liebevoller Du mir der Brust umgehst, desto effektiver wirkt die Massage. Vielleicht kann dies Dein Mann machen. Die Handkante wird an der Peripherie der Brust angesetzt und rollt unter tiefem, stetigen aber sehr sanften Druck in Richtung Brustwarze. Die gesamte Handfläche liegt auf der Brust auf. Druck kurzfristig ca. 30 Sek. aufrechterhalten. Nur solange es angenehm ist( Rückmeldung an den Massierenden) Hand l a n g s a m hochheben, das schneller Druckwechsel schmerzhaft sein kann. Danach die Hand an der angrenzenden Stelle ansetzten G. Vorgang wiederholen. Evtl. die Brust mit der anderen Hand stützen. Wenn Du es selbst machst, kannst due auch beide Hände benutzen. Danach ist das Geweb meist elastisch genug, um mit der kreisförmigen Massage und dem Entleeren anfangen zu können. Brustmassage zum Anregen des Milchflusses: Beginne hierzu am äußeren Rand der Brust. Drücke fest gegen den Brustkorb und bewegedie Finger kreisförmig auf einer Stellen. Wechsele nach einigen Sekunden zur nächsten Stelle. Kreise rund um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Streiche die Brust vom Brustansatz bis über die Brustwarze hinweg. Streichele so um die ganze Brust herum. Es wirkt entspannend und regt den Milchfluß an. Schüttele die Brüste, während Du Dich vorbeugst, so daß die Schwerkraft hilft, den Milchfluß anzuregen. Mit Hilfe der sog. Marmetmethode kannst Du versuchen, etwas Milch auszudrücken( nach der Massage) 1.Lege Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger ca. 2 bis 3 cm hinter die Brustwarze, nicht an den äußeren Rand des Brustwarzenhofes, da dieser von Frau zu Frau variiert. Die Milchkammern sollen sich zwischen Daumen und Zeige-bzw. Mittelfinger befinden. Achte darauf, daß nicht die ganzer Hand die Brust umfaßt. 2. Drücke waagrecht in Richtung Brustkorb. Spreize die Finger nicht. Hebe eine grosse Brust erst an, bevor Du sie zum Brsutkorb hindrückst. 3. Rolle Daumen und Finger nach vorne ab, als ob Du gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke machen wolltest. Durch diese rollende Bewegung werden die Milchkammern entleert, ohne das Brustgewebe zu verletzen. Achte besonders auf die Steillung der Fingernägel, damit diese nicht die Brust verletzen. 4. Wiederhole die Punkte 1 -3 in rhythmischen Bewegungen, um die Milchkammern zu entleeren. (Anlegen, Drücken, Rollen ...) 5. Lege die Finger rund um die Brust an, um alle Milchkammern zu entleeren. Benutze dazu beide Hände an jeder Seite. Bewegungen, die Du unbedingt vermeiden solltest: Zusammenkneifen des Brustgewebes ( kann blaue Flecken hervorrufen) Ziehen an Brust und Brustwarze ( kann zur Verletzung des Brsutgewebes führen. Abgleiten der Hände an den Brüsten ( kann Hautabschürfungen verursachen) Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen und es hilft Dir etwas weiter. Gute Besserung Mary


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Versuch es doch mal mit einem Stillhütchen. Gibts in der Apotheke. Dann hat dein Baby es leichter. Gute Besserung.


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Hallo Caro, ich hatte zu Beginn der Stillzeit auch einen Milchstau, da das Kind zu früh geboren war und kaum etwas getrunken hat. Meine Hebamme hat mir Wärme in allen Variationen empfohlen, z.B. heiße Umschläge, Duschen, etc. Am besten hat mir allerdings geholfen, als ich mich vor eine Rotlichtlampe (Vorsicht, nicht zu dicht davor, sonst verbrennt man sich) gesetzt habe. Plötzlich fing die Milch von alleine an zu tröpfeln, den Rest konnte ich dann problemlos abpumpen. Auf jeden Fall gute Besserung, Katharina


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es ist sicher kein problem, deinen mann saugen zu lassen bis die erste milch fliest, damit der druck nachlässt! oder du pumpst ein bisschen ab, bis die brust nicht mehr ganz so gespannt ist und dein baby saugen kann. es klappt bestimmt bald, viel glück und alles alles gute für eure kleine familie! lg sandra


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