Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brust wird nicht weich

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brust wird nicht weich

Laura1212

Hallo Biggi, ich brauche erneut deine Hilfe :) Wie ich dir vor paar Wochen geschrieben hatte, habe ich immer noch leicht Milchstau rechts (ist nur einseitig der Milchstau) Ich tue vorher immer mit Wärme arbeiten, lege mein Baby an, dann massiere ich währenddessen sanft und wenn wir fertig sind tue ich eine kalte Kompresse oder Kohlblätter rundherum. Allerdings wird die Brust nicht weich als nicht wie die linke. Die linke brust wird weich und aber die rechte bleibt immernoch leicht prahl. Meine Frage wäre jetzt, soll ich ein bisschen abpumpen also so, dass die brust sich weich anfühlt oder soll ich es so belassen. Ausstreichen bringt bei mir leider nicht viel, weil ich definitiv zu viel Milch habe.  Ich hoffe, dass du mir weiter helfen kannst LG Laura


Biggi Welter

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Liebe Laura,   ja, du kannst etwas Milch abpumpen oder die Brust massieren, allerdings nur so viel, dass sich die Stauung löst.   Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Ein Milchstau kann vielfältige Ursachen haben: Stress (gerade während der ersten Wochen nach der Geburt), einengende Kleidungsstücke (schlecht sitzende Bhs) oder einschneidende Schultergurte von einer Umhängetasche oder einer Tragehilfe, zu geringe Entleerung der Brust, wenn das Baby plötzlich durchschläft oder tagsüber eine Mahlzeit überspringt, bei manchen Frauen auch Kälte oder Zugluft. Es kommt auch vor, dass eine falsche Anlegetechnik dazu führt, dass einige Bereiche der Brust nicht richtig entleert werden (z.B. wenn die Mutter, wie leider immer noch oft empfohlen, beim Anlegen die Brust zwischen Zeigefinger und Mittelfinger klemmt, um die Nase des Babys freizuhalten). Bei einem Milchstau kannst du die schmerzende Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Du kannst auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, solltest du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Und wie immer gilt auch hier: auf korrektes Anlegen und eine gute Stillposition achten. Außerdem solltest du dir möglichst viel Ruhe gönnen. Wenn möglich leg dich mit deinem Kind ins Bett und überlass die Hausarbeit jemandem anderen. Falls Du plötzlich Fieber oder Schüttelfrost bekommst (die Symptome ähneln der einer Grippe), solltest du zu einem Arzt gehen! Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden Milchstaus zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Ich hoffe, die Tipps helfen dir weiter.   Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass eine Brustentzündung kein Abstillgrund ist. Es gibt Medikamente, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind und weiterstillen verkürzt den Krankheitsverlauf. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Ich wünsche dir gute Besserung. Liebe Grüße Biggi


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