Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brust und Flasche kombinieren

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brust und Flasche kombinieren

Mitglied inaktiv

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Ich habe ein vier Wochen altes Baby und das Stillen klappt hervorragend. Ich liebe es und habe auch mein erstes Kind 1,5 Jahre ausschliesslich gestillt. Nun moechte der Papa gerne auch mal fuettern was abpumpen bedeuten wuerde. Nun lese ich aber so haeufig, das babies dann ploetzlich die Brust verweigern und nur noch die Flasche wollen weil es einfacher ist. Das moechte ich nun ueberhaupt nicht und habe Angst Papas Wunsch zu erfuellen. Ich tendiere nun dazu, das Flasche geben gar nicht erst einzufuehren. Mache ich mir zu viele Sorgen? Ich brauche dringend Rat damit ich jetzt keinen gravierenden Fehler mache. danke


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Liebe Yody, um deine Frage zu beantworten zitiere ich dir aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga: „Viele Stillexperten haben beobachtet, dass ein Neugeborenes auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren kann (Neifert, 1995). Diese Verwirrung kann dadurch verursacht werden, dass das Baby seine Zunge, seinen Kiefer und seinen Mund beim Stillen anders bewegt als beim Saugen an einer Flasche, einem Beruhigungssauger (Schnuller) und den meisten Formen der Stillhütchen (Newman, 1990). In einer Studie zeigte sich, dass 30 % der Mütter, deren Babys im Krankenhaus Flaschen erhalten hatten, von ernsthaften Stillproblemen berichteten, gegenüber 14 % der Mütter, deren Babys keine Flasche erhalten hatten (Cronenwett, 1992). Kittie Frantz, eine frühere LLL Stillberaterin, Kinderkrankenschwester und Ausbilderin für Stillberatungskurse an der Universität von Kalifornien, Los Angeles, schätzt, dass künstliche Sauger während der ersten drei bis vier Wochen bei 95 % der Babys zu einer Saugverwirrung führen. Manche Babys reagieren nach einer Woche, während der sie mit der Flasche gefüttert wurden, mit einer Saugverwirrung, andere bereits nach ein oder zwei Flaschen – oder anderen künstlichen Saugern. Ein Baby, das in den ersten drei oder vier Wochen gut an der Brust trinken gelernt hat, ist weniger anfällig für eine Saugverwirrung. ... Dr. Ruth Lawrence warnt vor dem Gebrauch eines Beruhigungssaugers während der ersten Lebenswochen, weil die Möglichkeit besteht, dass das Baby auf den Sauger »geprägt« werden kann. Diese »Prägung« kann dazu führen, dass das Baby eine Vorliebe für feste und unnatürlich geformte Sauger entwickelt. Der Begriff »Prägung« wird auch benutzt, um die Bindung zu beschreiben, die manche Tiere zu dem ersten Objekt oder Lebewesen aufbauen, das sie zu Gesicht bekommen. »Das Saugen am Daumen oder Beruhigungssauger stellt eine Ersatzhandlung dar für etwas, was normalerweise zu einer Prägung auf die mütterliche Brustwarze führt. ... Auch wenn der Begriff ›Saugverwirrung‹ noch keinen Eingang in die medizinische Literatur gefunden hat, gibt es eindeutige psychosomatische Beweise dafür, dass die Prägung eines Menschen durch die Einführung eines Fremdobjektes während der Prägephase verändert werden kann« .“ Wenn das Kind wirklich gelernt hat zu stillen und es keine Probleme mehr gibt, darf der Papa natürlich mal das Fläschchen geben, sofern das Kind das mag : ), denn viele Kinder lehnen Flaschen total ab. LLLiebe Grüße, Biggi


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