Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby öffnet Mund nicht beim Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby öffnet Mund nicht beim Stillen

Mili0

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Hallo, eigentlich hat das Stillen bei uns bisher gut funktioniert. Seit ca. Einer Woche haben wir allerdings Probleme, weil mein 3 Wochen altes Neugeborenes den Mund nicht mehr weit genug öffnet. Sie möchte die Brustwarze mit spitzen Lippen einsaugen und egal was ich versuche, sie nimmt einfach nicht genug Brust in den Mund. Abends und nachts ist es besonders schlimm. Meine Brustwarzen schmerzen nun auch sehr stark und sind gerötet. Auch wenn ich nicht Stille habe ich Schmerzen, teilweise zieht es bis in die Achsel. Manchmal schmerzt das saugen aber nicht, dann zieht/kribbelt es nur, was die mich aber ebenfalls sehr unangenehm und kaum erträglich ist. Deshalb bin ich mittlerweile kurz davor die Flasche zu geben. Die Schmerzen sind nicht mehr auszuhalten... Asymmetrisches Anlegen funktioniert nicht, weil sie den Mund einfach nicht öffnet. Bekommt sie sie die Brust dann nicht, wird geschrien. Kinn nach unten drücken bringt ebenfalls nichts. Auch das zurück gelehnte Anlegen hilft nicht. Dabei saugt sie sie Warze ebenfalls nur ein. Außerdem dauert ihr das Suchen zu lange und der Kopf versinkt im Busen. Was kann ich noch tun, damit mein Baby den Mund öffnet und richtig andockt? Eine Stilberatung gibt es hier nicht und die Hebamme weiß auch nicht weiter. Vielen Dank im Voraus!


Biggi Welter

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Liebe Mili0, ganz wichtig ist eine korrekte Anlegetechnik, sonst bekommst du weiterhin Probleme mit den Brustwarzen. Bitte wende dich an eine Stillberaterin vor Ort, die dir das korrekte Anlegenzeigen kann! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich weiß, dass es im Moment sehr schwierig ist, aber zumindest machen IBCLC`s meist noch Hausbesuche! Bis du eine Kollegin gefunden hast, hier einige Tipps in Sachen Anlegetechnik: Beim korrekten Anlegen wartest du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Und bekommt dein Baby einen Schnuller? Wenn das Baby schon Saugprobleme hat, würde ich auf keinen Fall den Schnuller anbieten, da Saugprobleme damit eher noch verstärkt werden. Die Trinktechniken von Brust und Flasche sind grundlegend verschieden. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Lieben Gruß Biggi


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