Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, im Februar bekomme ich mein 2tes Kind. Mein erstes Kind habe ich bis zum 2ten Geburtstag gestillt, davon 1 Jahr voll (wegen Kuhmilchallergie). Sie hat am Anfang keinen Schnuller von mir bekommen und natürlich später auch keinen genommen. Sie hat auch aus keinem Fläschchen getrunken (Tee bzw. Muttermilch), sodaß ich schon sehr gebunden war. Ich habe auch immer in den Schlaf gestillt, wenn Sie wach wurde, egal nach welcher zeit, musste wieder in den Schlaf gestillt werden. Sie ist erst mit ca. 1 1/4 ohne stillen eingeschlafen und selbst heute muß ich sie noch ins Bett bringen und mich daneben legen, bis sie eingeschlafen ist. (Christine ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate). Beim nächsten Kind möchte ich das nicht nochmal soweit kommen lassen und evtl. ab und zu auch mal einen Schnuller zur Beruhigung oder ein Fläschchen zum Einschlafen geben können. Ab wann kann man denn einem Säugling einen Schnuller geben? Ach ja, wegen dem erhöhten Allergierisiko möchte ich 6 Monate voll stillen. Vielen Dank im voraus Angelika
? Liebe Angelika, bist Du wirklich sicher, dass mit Schnuller und Flasche alles anders wäre? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass Du nachts unzählige Mal aufstehen und den Schnuller suchen musst und dass dein Kind dich auch mit Schnuller genau so braucht wie ohne ist ohnehin klar. Stillberaterinnen dem Schnuller gegenüber sehr kritisch eingestellt, denn wir sollen oft genug die Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Schnuller und anderen künstlichen Saugern ergeben wieder lösen. Deshalb wird keine Stillberaterin jemals einen „Freibrief" für den „sicheren Gebrauch" eines Schnullers bei einem gestillten Baby ausstellen, vor allem nicht, wenn das Baby gerade erst geboren wurde oder erst wenige Wochen alt ist. Die Gefahr der Saugverwirrung ist nach den ersten sechs Wochen, wenn sich das Stillen eingespielt hat, nicht mehr so groß, ganz gebannt ist sie nie. Es ist nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich überlegt, wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen „Vorteil" Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Auch ist die Flasche nicht die einzige Möglichkeit, einem Baby etwas zu trinken zu geben. Selbst Neugeborene können mit einem Becher gefüttert werden. Die Becherfütterung ist mit etwas Übung nicht aufwändiger als Flasche. Damit ist auch das Argument „Wenn es keine Flasche nimmt, muss ich immer verfügbar sein" vom Tisch. Sicher ist es nicht immer der leichteste Weg, wenn die üblichen „ausgetretenen" Pfade verlassen werden, aber ich denke, es lohnt sich, andere Alternativen zu versuchen. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi
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Hallo! Mir haben zehn verschiedene Leute zehn verschiedene Dinge empfohlen, was den Schnuller betrifft. Im Krankenhaus hätte ihn mein Baby in der ersten Nacht haben sollen, Saugverwirrung war dort anscheinend unbekannt. Die Hebamme daheim hat ihn uns strikt verboten, sie meinte, frühestens nach sechs Wochen, wenn unbedingt nötig. Eine andere Hebamme sagte meiner Freundin, nach drei Wochen sei die Gefahr der Saugverwirrung nicht mehr groß. Wieder eine andere Hebamme meinte, gar nie. Erfahrene Mütter sagen, ruhig von Beginn an, das Saugbedürfnis der Kleinen sei so groß. Am Ende hatte ich die totale Schnullerverwirrung. Viel Glück! Gabi
Mitglied inaktiv
Hallo, also meine Erfahrung ist, daß wenn nicht gleich im Krankenhaus begonnen wird den Schnuller zu geben, dann wird er später nicht mehr gnommen. Mein Sohn trinkt auch nur an der Brust-verweigert Flasche und Schnuller. Er ist jetzt 15 Wochen alt und lutscht halt ab und zu am Daumen. Also viel Glück Martina
Mitglied inaktiv
Hmmm...bedenke, dass du den Schnuller und dier Flasche später wieder mühsam abgewöhnen musst. Ich bin froh, dass meine Tochter nur die Brust nimmt. Mit etwas Glück reicht ihr auch meine Hand zum Einschlafen.
Mitglied inaktiv
meine kleine hat den schnuller im spital bekommen, aber nicht genommen. jetzt nimmt sie ihn ab und zu wenn sie ermüdet ist. sie ist mittlerweile 11 wochen und nimmt brav die brust gedeiht bestens und ist ein sehr ruhiges kind. einschlafen geht nur ohne schnuller. wir legen sie einfach in den stubenwagen und sie schläft ein. manchmal mit ein bißchen jammern aber es funktioniert. übringens mein tipp, was einschlafen betrifft ist das buch "jedes kind kann schlafen lernen" vom m.morgenroth und a.kast zahn. da wirst du nachlesen können wie du es auch der älteren beibrings alleine zu schlafen! viel spaß beim lesen und ich würde an deiner stelle den schnuller einfach probieren! dein kind wird schon die entscheidung treffen...
Mitglied inaktiv
Hallo Angelika, ich habe bei meiner ersten Tochter ( jetzt 3 Jahre) vom 2. Lebenstag an den Schnuller. An der Brust hat sie trotzdem wunderbar getrunken. Sie hat auch mal Tee oder abgepumpte Muttermilch aus dem Fläschen bekommen. Den Schnuller wieder abzugewöhnen war gar kein Problem, mit 1 1/2 hatte sie ihn nur noch zum Schlafen und mit 2 1/4 gar keinen mehr. Meine zweite Tochter jetzt 6 Wochen alt hat auch schon am zweiten Tag den Schnuller bekommen und trinkt trotzdem auch wunderbar an der Brust. Meiner Meinung nach ist es besser den Schnuller frühzeitig zu geben, das dieser später meist abgelehnt wird. Wenn das kind kräftig und gesung ist, denke ich trinkt es dann auch gut an der Brust. Aber letztendlich muss das jeder selbst entscheiden. Liebe Grüße Sandra + Lara-Joy + Mary-Ann
Mitglied inaktiv
Hallo, Katarina empfiehlt das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen". Ich habe diese Buch noch nicht selbst gelesen aber nur schlechtes davon gehört. Angeblich steht dort, dass man die Kinder schreien lassen soll und auch mal einfach die Kinderzimmertür schließt. Davon halte ich nichts. Und es ist ja auch bekannt, dass bei den Kindern, die man ewig schreien lässt, nur weil man gerade keine Lust oder Zeit hat zu ihm zu gehen, das Urvertrauen in die Eltern verloren geht, so auf die Art "Wenn ich schreie, kommen meine Eltern nicht um mich zu trösten" - So weit sollte es ja wohl nicht kommen, oder? Grüße Sandra
Mitglied inaktiv
Hallo Angelika, genügend Meinungen hast Du nun ja schon gehört. Trotzdem will ich Dir meine "Erfahrung" mit zwei Kindern noch schreiben. Die erste Tochter hat von Anfang an den Schnuller genommen und hatte auch keinerlei Saugverwirrungsprobleme. Ich habe sie 5 Monate voll und 9 Monate insgesamt gestillt. Den Schnuller haben wir ihr mit 2,5 J. (der Nikolaus wars) abgewöhnt, was zwar 2 stressige Nächte gegeben hat, dann aber schnell erledigt war. Die zweite Tochter hat ganz am Anfang in der Klinik den Schnuller genommen. Zu Hause hab ich auch hin- und wieder einen gegeben (mit zwei Kindern ist das manchmal schon "praktisch"). Aber so richtig wollte sie ihn nicht. Außerdem hab ich festgestellt, dass sie beim Anlegen Probleme machte, wenn sie direkt zuvor geschnullert hatte. Also hab ich den Schnulli weggelassen und das Stillen klappte besser. Mittlerweile ist sie knapp 5 MOnate alt und wird voll gestillt. Und jetzt zu Deiner wahrscheinlich wichtigsten Frage: sie schläft schon seit vielen Wochen abends alleine ein und auch ca. 8-9 Std. durch. Und das ohne Schnuller. Es muß also absolut nicht heißen, dass ein schnullerloses Baby schlechter (ein-)schläft. Ich stille abends, dabei schläft sie meistens nicht ein, ich lege sie wach ins Bett, sie meckert noch ein paar Minuten und schläft dann. Ach ja, und wegen dem Buch. Ich finde den ersten Teil des Buches seht interessant. Es wird vieles über das Schlafverhalten von Babys und Kindern beschrieben, dieses Hintergrundwissen fand ich echt hilfreich. MIt dem zweiten Teil (Kind schreien lassen usw.) kann ich persönlich nichts anfangen. Mein einmaliger Versuch mit der großen Tochter endete im heulenden Chaos (Mutter + Kind). Es ist einfach nicht meine Art, ein Kind im Bett schreien zu lassen. So, das war jetzt hoffentlich nicht allzu lang - und hoffentlich für Dich hilfreich. Alles Liebe Christine
Mitglied inaktiv
Wegen deinem Buchtipp, Katarina...Bitte NICHT dieses Buch. *Schlafen und Wachen* von William Sears *Schreiende Babys - schlaflose Nächte* von Sandy Jones übergehen nicht die Bedürfnisse der Kinder. http://www.psy-mayer.de/begriffe/bett1/bett1.htm http://www.das-kind-muss-ins-bett.de
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