Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Zytomegalie

Dr. med. Christian Karle

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Zytomegalie

Sonnenschein1204

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Guten Tag Herr Dr.Karle, Mich beschäftigt das Thema Zytomegalie oft,daher ein Paar generelle Fragen dazu: 1. wie viele Tage dauert es cirka,bis man Symtome hat und welche wären das? sind sie eindeutig? 2.Kann es auch unbemerkt bleiben? und wenn ja, ist dann trotzdem gefährlich fürs Baby? 3.Überträgt man es IMMER aufs Baby?bis zur welche Woche ist diese Infekiton fürs Baby gefährlich? 4.würde man im Ultraschall bemerken,wenn etwas beim Baby diesbezüglich nicht passen würde oder erst nach der Geburt? 5.wie könnte man eine Infektion verhindern? Ich hab viele Freundinnen, die in einer Krippe arbeiten. Darf ich sie trotzdem sehen? Ich wäre Ihnen sehr sehr dankbar, wenn Sie mir die Fragen beanworten würden.Vielleicht würde mir es dann ein bisschen die Angst nehmen :) Vielen Dank im Vorhinein!!


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, Das ist eine perfekte Frage für Dr. Google. Informationen über CMV finden Sie ganz leicht auch im Netz bei einer eigenen Recherche. Hier einige wichtige Infos : Das Cytomegalie-Virus wird in erster Linie durch Schmierinfektionen übertragen, d.h. durch direkten Kontakt mit virushaltigem Speichel (z. B. durch Küssen, den Schnuller des Kindes in den Mund nehmen), Urin, Tränen, Genitalsekret und Sperma. In der Regel ist ein sehr enger Kontakt für eine Ansteckung nötig. Ein weiterer Infektionsweg ist das Stillen. Die Mehrzahl der Schwangeren steckt sich bei gesunden, virusausscheidenden Säuglingen/Kleinkindern (eigene Kinder, Kinder in einer Krabbelgruppe etc.) an. Das heißt aber nicht, dass sich Mütter von ihren Kindern isolieren sollen. Das Zytomegalievirus kann während der gesamten Schwangerschaft von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden. Tritt eine CMV-Erstinfektion im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel auf, so kommt es in 30–40% der Fälle zu einer Infektion des Kindes. Erfolgt diese im dritten Schwangerschaftsdrittel sind 50–70% der Kinder infiziert. Ein Risiko für kindliche Schäden besteht vor allem nach mütterlicher Erstinfektion zu Beginn der Schwangerschaft (um Konzeption) und im ersten Schwangerschaftsdrittel, während das Risiko im dritten Schwangerschaftsdrittel gering ist. Eine Erstinfektion verläuft in den meisten Fällen symptomatisch oder mit unspezifischen Erkältungssymptomen. Nach einer Infektion sind Sie auch prompt selbst ansteckend. Bei Frauen, die vor Schwangerschaft bereits eine CMV-Infektion durchgemacht haben, kann eine Reaktivierung/Reinfektion während der Schwangerschaft auftreten. Dabei ist das Risiko für eine Infektion und Schädigung des ungeborenen Kindes gering. Schwangere können durch Einhaltung einfacher Hygienemaßnahmen ihr Infektionsrisiko deutlich vermindern. Dies gilt insbesondere beim Umgang mit Kleinkindern, die oft unerkannt das Virus im Speichel und Urin ausscheiden. Folgende Hygieneregeln sollte die Schwangere beachten: Die Kinder sollten möglichst nicht auf den Mund/Wangen geküsst werden. Die gemeinsame Nutzung von Gebrauchsgegenständen wie Besteck, Tassen, Handtücher etc. sollte vermieden werden. Schnuller nicht in den Mund nehmen! Nicht die Essensreste der Kinder verzehren. Nach Windelwechsel, Füttern, Baden, Nase putzen und Berühren von stark bespeicheltem Spielzeug sollte man seine Hände mit Seife unter warmem Wasser waschen. Frauen, die in Berufen mit engem Kontakt zu Kleinkindern arbeiten (z.B. Erzieherinnen in Kindergärten, Krippen oder Kitas) haben ein erhöhtes Risiko, sich mit CMV zu infizieren. Nach offiziellen Empfehlungen werden Schwangere, die noch keine CMV-Infektion durchgemacht haben, von der beruflichen Betreuung von Kindern unter 3 Jahren freigestellt. Auch bei älteren (z.B. behinderten) Kindern sollten Schwangere nicht bei Tätigkeiten wie Windelwechseln oder zur Unterstützung beim Toilettengang eingesetzt werden. Es gibt keine in der Schwangerschaft zugelasse Therapie und auch keine Impfung. Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig helfen. Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle


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