Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Zellveränderung

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Zellveränderung

Mitglied inaktiv

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Hallo Ich habe eine sehr wichtige Frage. Ich bin nun in der 9. woche schwanger. Am Anfang der SS hat mein Arzt gesagt das eine Zellveränderung am Muttermund vorliegt und will eine Probe entnehmen lassen. Die aber nicht ohne risiko für men Baby ist. Ich könnte also mein Baby verlieren dadurch. Es folgte ein weiterer Abstrich und der war ohne Befund. Ich bin nun hin und her gerissen weil ich nicht weiß was ich tun soll. Entweder ich lasse mir die Probe entnehmen und verliere eventuell mein Baby oder ich lasse alles so wie es ist und habe vielleicht Krebs. Mein FA sagte das es auch eine Entzündung gewesen sein könnte weil ich im August einen Tubar Abort hatte der Operativ behandelt werden musste. Kennen Sie vielleicht solche Zellveränderungen und können mir sagen was im schlimmsten Fall passieren kann??? Danke für Ihre Antwort.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, eine Einschätzung ist erst dann möglich, wenn dazu ein konkretes Ergebnis vorliegt (wie fällt der PAP aus?). Dieses sollten Sie zunächst klären. Wenn er kontrollbedürftig ist, dann kann dazu folgendes gesagt werden: Meist bedeutet ein „auffälliger Abstrich“ nicht gleich, dass eine derartige Veränderung (die meist oberflächlich ist und dann auch noch keinem Krebs im eigentlichen Sinne entspricht) sofort klinische Konsequenzen hat. Wenn eine Schwangerschaft vorliegt, so kann man dazu folgendes sagen: In der Schwangerschaft kann die Beurteilung eines solchen Befundes manchmal für den Zytologen schwieriger sein. Eine weiterführende Diagnostik sollte bei einem solchen Abstrichbefund in der Schwangerschaft durch eine entsprechend kompetente Stelle erfolgen, um eben bestimmt Dinge (Veränderungen in der Tiefe)auszuschließen und entscheiden zu können, was man zu tun hat. Hierzu gibt es so genannte Dysplasiezentren. Deren Adressen sind unter der Internetadresse http://www.dysplasiezentren.de/ abrufbar. Hier kann es dann sinnvoll sein – sofern nichts anderes entschieden wird, alle 4 Wochen eine Kontrolle des Abstrichs durchzuführen. In einigen Fällen wird man zumindest um die Gewebeentnahme (Biopsie) nicht herum kommen. Eine Konisation (die Ausschneidung eines Gewebekegels am Muttermund) ist in der Schwangerschaft nur selten erforderlich, würde aber nicht bedeuten, dass die Schwangerschaft nicht weiter ausgetragen werden kann. Sie bedeutet natürlich ein Risiko, aber man muss hier in erster Linie die Frau sehen, denn was man auf jeden Fall verhindern sollte, ist, dass die Frau Ihr Kind bekommt und anschließend einen Gebärmutterhalskrebs, der ggf. nur noch durch eine sehr große Operation mit viel schlechteren Heilungschancen zu behandeln ist. Diese Entscheidung ist nicht immer einfach. Hier wird die Entscheidung dann auch häufig in Absprache des Frauenarztes oder Frauenärztin mit dem Dysplasiezentrum oder dem Zytologen getroffen und hier ist die Entscheidung selten zu verallgemeinern, sondern sie muss im Einzelfall getroffen werden. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, mach Dir da überhaupt keine Sorgen! Dass der Abstrich jetzt kürzlich wieder in Ordnung war, heißt, dass keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind. 99 Prozent aller Zellveränderungen am Muttermund sind entzündlich bedingt, das haben viele Frauen irgendwann mal im Laufe ihres Lebens, und das macht nix. Wären die Veränderungen eine Vorstufe für etwas Bösartiges, würden sie NICHT wieder weggehen. Die meisten entzündlich bedingten Zellveränderungen gehen ja inh. von einigen Monaten von selbst weg, und so war es auch bei Dir. Der Name Krebsabstrich täuscht einfach: Die allermeisten Zellveränderungen hier haben mit Krebs nix zu tun. Liebe Grüße und genieße ruhig unbeschwert Deine Schwangerschaft, es ist alles paletti bei Dir! :-) Mimi


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hatte das auch bei meiner 1. Schwangerschaft. Es sollte eine Konisation gemacht werden, die aber ein Risiko für das Baby darstellt. Ich war dann in einem Dysplasiezentrum und die haben andere Möglichkeiten, z.B. Lasern. Das stellt dann keine Gefahr dar. Ich habe aber während der Schwangerschaft nichts unternehmen lassen. Es wurde alle 3 Monate ein Pap-Test gemacht. Da dieser sich nicht verschlechtert hat, habe ich mit dem Eingriff bis nach der Geburt von meinem Sohn gewartet. Informier Dich am besten erstmal, was die erneute Untersuchung ergeben hat. Wenn es ein PAP-Test war mit einem normalen Ergebnis, dann besteht doch keine Gefahr mehr. Der sogenannte Krebsabstrich kann auch mal durch eine Entzündung schlecht ausfallen. Wenn die Entzündung weg ist, ist meistens alles wieder in Ordnung. Falls der Test ein zweifelhaftes Ergebnis hatte, informier Dich in einem Dysplasiezentrum. Lieben Gruß, Birga


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