Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Woran erkennt man einen Gelkörperhormonmangel???

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Woran erkennt man einen Gelkörperhormonmangel???

Mitglied inaktiv

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Hallo, da wir versuchen ein 2. Baby zu bekommen, interessiert mich diese Frage brennend. Mein FA sagt es ist alles in Ordnung, ich habe einen ES am 17. Tag, den ich auch ganz gewaltig spüre. Ich fragte meinen FA letztes Jahr schon wg. Gelbkörperhormonmangel, was bei mir aber nicht der Fall sei. Medikamente wären nicht nötig. Seit zwei Monaten kam bei mir an den Tagen nach dem ES eine weißliche Flüssigkeit aus der Brust, was mich irgendwie an meine Stillzeit erinnerte... Wie kommt das? Gruß Simone


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Simone, die Gelbkörperphase ist die vom Gelbkörperhormon (Progesteron) beherrschte 2. Phase des Menstruationszyklus nach der Ovulation (Eisprung), die ziemlich konstant nach 12-16 Tagen mit der nächsten Zyklusblutung endet. Eine Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz) ist gekennzeichnet durch eine verkürzte Gelbkörperphase bei eventuell normalem Eisprung und mögliche Ursache einer Sterilität. Der Nachweis erfolgt durch Basaltemperaturmessung bzw. des Progesteronspiegels. Einen Mangel kann man versuchen durch Gabe eines synthetisch hergestellten Gelbkörperhormons auszugleichen. Ein Austritt von klarer oder milchiger Flüssigkeit kann schon mal längere Zeit nach einer Entbindung oder unabhänig davon vorkommen. Dieses lässt sich durch Druck auf die Brust provozieren. Es handelt sich meist um klares Sekret/milchige Flüssigkeit. Es kommen hier hormonelle Veränderungen (milchbildendes Hormon & Schilddrüse),verschiedenste Medikamente und auch Veränderungen in den Milchgängen als Ursache in Frage. Diagnostisch ist neben dem Labor, der klinischen Untersuchung der Brustdrüsen und der Lymphabflusswege eventuell ein Abstrich auf Bakterien sinnvoll. Darüber hinaus können der Ultraschall der Brust und ggf.die Mammographie weiterhelfen. Bei Anhalten des Flüssigkeitsaustritts kann ggf. auch eine Röntgendarstellung der Milchgänge zeigen, ob hier Veränderungen vorhanden sind, die man in der Mammographie eben nicht erkennen kann. Was hier im Einzelfall die sinnvollste Diagnostik ist, wird am besten der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin entscheiden können. In der genannten Situation ist es aber häufig so, dass man keine hormonelle oder organische Ursache findet und demzufolge auch nichts weiter machen würde, als zuzuwarten. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, eine Gelbkörperschwäche erkennt man unter anderem meist an einer zu kurzen zweiten Zyklushälfte (weniger als 12 Tage). Hierzu ist aber das Führen einer Basaltemperaturkurve nötig, nur nach dem Mittelschmerz rund um den Eisprungtermin kann man nicht gehen. Oft kommt der Mittelschmerz nämlich schon Tage VOR dem Eisprung, wenn das Follikel anschwillt und von innen gegen die Eierstockwand drückt. Den eigentlichen Eisprung fühlen viele Frauen dagegen gar nicht. Messen muss hier also unbedingt sein, wenn man den Zeitpunkt des ES genau wissen will. Ein weiteres Zeichen für Progesteronmangel sind vorzeitige Schmierblutungen vor der Regel sowie eine schlecht (zu dünn) aufgebaute Gebärmutterschleimhaut (Ultraschall). Am leichtesten geht die Diagnose, wenn der Arzt in der zweiten Zyklushälfte mal Blut abnimmt und den Gehalt des Gelbkörperhormons bestimmt, und gleichzeitig per Ultraschall nach der Dicke der Gebärmutterschleimhaut guckt. Was die weißliche Flüssigkeit angeht, die aus der Brust kommt, deutet sie auf einen zu hohen Gehalt an Prolaktin (Milchbildungshormon) hin. Prolaktin wird zum Beispiel bei Stress und inneren Konflikten besonders stark ausgeschüttet. Ein zu hoher Prolaktingehalt kann eine Schwangerschaft verhindern, weil das Prolaktin (genau wie in der Stillzeit) ziemlich gut verhütend wirkt. Sprich darüber mal mit Deinem Doc, auch den Prolaktinwert kann man problemlos per Blutuntersuchung feststellen. Gleichzeitig ist es wichtig, Stress zu reduzieren, sich gesund zu ernähren, nicht zuviel Kaffee zu trinken usw. All dies kann das hormonelle Gleichgewicht stören. Liebe Grüße, Bine


Mitglied inaktiv

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hallo, so wie bine beschrieben, kann ich mich dem nur anschließen. außerdem tun dann so ca. 10 vor der periode die brüste weh (druckempfindlich). meine gyn hat mir den tip mit mönchspfeffer gegeben. es bringt den kompletten hormon- und launehaushalt der frau in schwund. hat mir gut getan.


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