Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wassereinlagerungen und eingeschlafene, schmerzende Hände

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wassereinlagerungen und eingeschlafene, schmerzende Hände

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Hallo Doktor Bluni, ich bin jetzt Anfang der 40. SSW und seit ein paar Tagen machen mir meine Hände vorallem nachts extrem zu schaffen. Die Fingergelenke brennen und tun weh wie Hölle und ab und zu hilft es nur noch, den entsprechenden Arm vom Rand des Bettes runterzuhalten...aber halt nicht immer. Diese nacht war es so schlimm, daß ich eine Paracetamoltablette genommen habe, weil es wirklich tierisch weh getan hat. Bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich diese Schmerzen erst nach der Geburt. Das war zu einer Zeit, ca. fünf Wochen nachdem der Kleine auf der Welt war, als wir angefangen haben, eine neue Wohnung zu renovieren. Dieses Mal ziehen wir nun vor der Geburt um und seit wir vor Weihnachten mit Streichen un dergeleichen begonnen haben, fingen meine Hände an, taub zu werden und oft einzuschlafen. Die beschriebenen Schmerzen sind aber erst seit ca. einer Woche da. Ebenso habe ich seit ca. einer Woche auch vermehrt Wasser in den Händen und Füßen. Letzte nacht ist vorallem meine rechte Hand tiereisch angeschwollen. Meine Hebamme war heute da und hat Akkupunkturnadeln gesetzt...zusätzlich auch in die Hände. Ihr Tip war Brennesseltee trinken und evtl. auch eine Ananas essen. zusätzlich die Hände wechselnd kühlen und wärmen. Kann ich da sonst noch was machen? Mein Frauenarzt meinte zu den schmerzenden Händen, daß ich Magnesium nehmen solle...morgens und abends eine Kautablette. Dies habe ich gestern dann getan und heute sehen meine Hände wirklich viel schlimmer aus. Kann das damit zusammenhängen? Angst habe ich vor einer beginnenden Schwangerschaftsgestose. Allerdings ist mein Blutdruck nicht zu hoch, Kopfschmerzen oder so habe ich auch nicht. Einzig und allein hatte ich am Dienstag etwas Eiweiß im urin und halt diese Wassereinlagerungen. Wann sollte ich vorsorglich am Wochenende evtl. mal in der Klinik vorbeischauen? Wenn es schlimmer wird? Wie würde ich eine gestose erkennen? Es wre sehr lieb, wenn sie mir noch weitere Tips geben könnten, denn so langsam wird mir das hier richtig unheimlich. LG Ilka


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Ilka, man nimmt an, daß die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Oedeme keinen Risikofaktor dar. Die Beine sollten möglichst -wenn möglich - häufig hochgelagert werden. Wechselduschen und Schwimmen sind hier sicher sinnvoll, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluß auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der man diese Oedeme sehr effektiv behandeln kann. Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann. Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht statt dessen benutzt werden. Zu einem Taubheitsgefühl/Kribbeln/Mißempfindungenwäre folgendes zu sagen: in erster Linie ist bei derartigen Gefühlen/Missempfindungen in den Fingern/händen zunächst an Wassereinlagerungen, Magnesium- und manchmal auch Calciummangel zu denken. Nicht so selten kommt es aber auch zu einer Einengung der Scheidewand eines Nerven, der die Hand innerviert Carpaltunnel-Syndrom. Hier kann dann sicher der Arzt vor Ort am besten entscheiden, was das wahrscheinlichste ist und was zu tun ist. Bei Wassereinlagerung als auch bei den beschriebenen Symptomen ist insbesondere auch die Akupunktur als Mittel zu nennen. VB


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Hallo Ilka. Habe auch erst im Dezember entbunden und hatte das selbe Problem mit den Händen. Hatte ab 32. Woche extreme Wassereinlagerungen und dadurch kein Gefühl mehr in den Fingern. Ärzte nennen das Kapaltunnelsyndrom. Nach der Entbindung habe ich auch Akupunktur in den Händen bekommen aber ohne Erfolg. Reistage und Brennesseltee blieben bei mir auch ohne Erfolg. Durch meinen hohen Blutdruck war ich auch Gestosegefährdet. Unbedingt auf Augenflimmern, Kopfschmerzen und Oberbauchbeschwerden achten!! Wenn etwas auftritt würde ich auf jeden Fall ins Krankenhaus fahren! Alles Gute noch weiterhin. Gruss Martina


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