Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Was tun bei Östrogenmangel in der Schwangerschaft

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Was tun bei Östrogenmangel in der Schwangerschaft

Larinchen

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Guten Tag, ich bin einigermaßen verzweifelt, ich bin nun in der 12. SSW und hatte bereits zwei Fehlgeburten, bin daher auch nicht sehr entspannt und habe mir nach der zweiten FG zusätzliche Unterstützung bei einer auf Kinderwunsch spezialisierten Heilpraktikerin gesucht. Ich wurde dann schwanger. Per Hormonspeicheltest wurde ein erheblicher Estriol und Estradiolmangel festgestellt, der sich noch immer nicht gelegt hat. Meine Heilpraktikerin empfiehlt mir, nun unbedingt Gynokadin zu nehmen, meine FA ist absolut dagegen, bot mir aber auch kein Blutbild an. Sehen sie eine Gefahr, wenn ich das Gel anwende? Immerhin enthält das Gel sehr viel Alkohol und es steht auch in der Packungsbeilage, dass man es nicht der Schwangerschaft nicht nehmen darf. Ich weiß nicht mehr weiter, ein Baby ist ja offensichtlich unterversorgt. Weitere Frage: ich bin rhesus negativ und habe vor 5 Wochen bereits eine Anti D Prophylaxe wegen Blutungen bekommen, allerdings nur die halbe Dosis, die Blutung war ganz leicht. Nun hatte ich heute nochmal eine ganz minimale hellrosa Verfärbung auf dem Toilettenpapier. Bin ich noch geschützt. Auch mit halber Dosis der Spritze. Freundliche Grüße


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, Es gibt keine gute Indikation zur Gabe von Östrogen in der Schwangerschaft. Wenn Sie sich von der Heilpraktikerin behandeln lassen möchten, dann sollte diese auch die Verantwortung für die Behandlung übernehmen und ihnen die Medikamente auch verschreiben und nicht hierfür die Fachärztin "missbrauchen". Die Indikation zur Behandlung stellt lieber ein Facharzt. Bei Kinderwunschbehandlungen wird gerne Estrifam und Progesteron gegeben um eine Ovarialinsuffizienz zu behandeln. Entscheiden Sie sich bitte, von wem Sie sich behandeln lassen wollen. Ein Arzt darf nicht mit einem Heilpraktiker zusammen therapieren. Das verbietet in Deutschland die ärztliche Berufsordnung. Ich verstehe leider nicht ganz, warum Sie nur eine halbe Rhesus Prophylaxe erhalten haben. Normalerweise wird eine ganze Dosis gegeben, welche dann auch für 12 Wochen einen Schutz bietet. Bei einem fraglichen Schutz würde ich eher zu einer Wiederholung tendieren. Sprechen Sie dies in der Frauenarztpraxis an. Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle


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