Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Was bedeutet das ... beginnender Kopf-Thorax-Diskrepanz

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Was bedeutet das ... beginnender Kopf-Thorax-Diskrepanz

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Hallo Dr. Bluni ! Ich hätte da eine Frage an sie, die mich seit heute Mittag ziemlich stark beschäftigt bzw. beunruhigt. Ich bin heute genau 31+6 SSW. und ich mußte wieder zur Kontrolle zum Doppler wegen einem erhöhten uteroplazentarer Widerstand. Links stand ich beim letzten mal kurz vor der Grenze únd rechts hatte ich ein notching gehabt. Jetzt habe ich rechts wohl kein notching mehr dabei es aber der Gleiche Wert ist wie beim letzten Doppler (28+3). Heute hat die Ärztin aber noch festgestellt, das die Kleine ein Gewicht von 1654 g hat und es wohl ein bißchen wenig währe für Ende der 32. SSW., sie würde wohl eine etwas kleinere werden. Normal müßte sie wohl jetzt ein Gewicht von ca. 1800 g haben. Sie sagte zwar, daß das jetzt nichts schlimmes währe aber man macht sich ja doch so seine Sorgen. Habe dann den schriftlichen Bericht von ihr für meinen FA mitbekommen und da bin ich dann über den folgenden Satz gestolpert, der mich jetzt ziemlich verunsichert. Jetzt zu meiner Frage, was bedeutet das jetzt für mich und für mein Kind ??? Diagnose: Zierlicher Fet mit beginnender Kopf-Thorax-Diskrepanz. Weiteres Vorgehen: Wir bitten weiterhin um engmaschige Kontrollen durch Sie. Dopplerkontrolle in 2-3 Wochen empfohlen. Heißt das jetzt auf deutsch, das es gut passieren kann, daß das Kind etwas zu klein auf die Welt kommt oder was ??? Hat das was mit dem erhöhten uteroplazentaren Widerstand zu tun ??? Ich danke ihnen schon mal im vorraus für ihre Mühe. Mfg Floechen


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, der Begriff Kopf-Thorax-Diskrepanz beschreibt ein unterschiedliches Wachstum von Kopf und Thorax: die Maße wachsen nicht simultan. Bei einer solchen Kopf-Thorax-Differenz ist sicher immer zu schauen, was dahinter steckt: es kann sowohl eine mangelnde Versorgung sein, es können theoretische aber immer auch andere, organische Gründe seitens des Kindes dahinter stecken. Gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Und der genannte Dopplerbefund könnte hier ein Hinweis darauf sein. Hierbei würde deshalb die Kontrolle per Doppler-Ultraschall und ggf. im CTG engmaschig durchgeführt - am besten durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin. Den Verlauf vorhersagen kann man aber sicher so erst mal nicht. 2. wenn sich in der Dopplermessung der Blutgefäße in den Gefäßen, die die Gebärmutter versorgen (Arteria uterina) ein so genanntes notching oder ein erhöhter Widerstand zeigt, so kann dieses ein Hinweiszeichen auf ein erhöhtes Risiko (high risk) u.a. für eine Schwangerschaftsvergiftung (Gestose,Präeklampsie) oder eine Wachstumsretardierung (IUGR=intrauterine growth retardation) darstellen. Unter Berücksichtigung Ihrer Vorgeschichte bringt diese natürlich ein erhöhtes Risiko für die genannten Dinge mit. Es geht hiervon nicht gleich eine Gefahr aus. Es sollte dieses erklären und auf engmaschige Kontrollen verwiesen werden. Die körperliche Schonung kann die Durchblutungsverhältnisse verbessern und die Einnahme von MAgnesium ist nachgewiesenermaßen in der Lage, hier vorbeugend zu wirken. Eine Gesamtprognose kann man eigentlich nur im Verlauf abgeben und daraus dann die entsprechende Entscheidung ableiten, was man weiter machen sollte. VB


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Einmal schnell meinen Beitrag nach oben schupsen. Hoffentlich antwortet mir weningstens Dr. Lg von Floechen24


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Hallo Dr. Bluni ! Ich danke Ihnen erstmal recht herzlich für ihre ausführliche Antwort. Bis jetzt ist nach meinem Wissen keine Differenz gewesen beim Kind. Sie lag immer im Rahmen drinnen. Die Berechnung des Schwangerschaftsalters ist auch korrekt, da sie ein Kryo-Kind (ICSI)ist. Ich bin bei 22+3 beim Organ-Screening gewesen, weil ich schon 36 J. alt bin und ich keine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen wollte. Das Risiko war mir einfach zu groß gewesen, das ich dann vielleicht hätte eine FG bekommen können. Beim Organ-Screening hatte man zum 1. mal gesehen, das ich einen erhöhten Widerstand habe. Danach mußte ich halt wieder zum Doppler kommen und das war dann in der 28+3 SSW. gewesen. Da hatte man halt dieses notching (re.) festgestellt gehabt zu dem erhöhten Widerstand. Jetzt war ich halt wieder zum Doppler in der 31+6 SSW. und dieses notching (re.) ist diesesmal weg gewesen aber ich habe immer noch diesen erhöhten Widerstand. Dazu kam dann halt jetzt dieser Satz (Befund) dazu: "Zierlicher Fet mit beginnender Kopf-Thorax-Diskrepanz". Mein FA sagte mir dann gestern (Di.) 1 Tag nach dem Doppler zur Erklärung, das mein Mann (ca. 1,70 -1,75 cm )und ich (1,55 cm) ja beide nicht groß währen und unsere beiden Jungs ja auch keine 3,5 kg Baby´s gewesen sind bei der Geburt. Mein 1. Sohn hatte bei der Geburt 40+3 = 3040 g gewogen = ss-Vergiftung in den letzten 3 Tagen und mein 2. Sohn hatte ein Gewicht von 2760 g gehabt und er kam 10 Tage zu früh auf die Welt. Organisch sagte er, konnte man beim Organ-Screening nichts feststellen, also währe soweit alles noch OK bei mir. So wie sich das jetzt wohl für mich anhört, ist es wohl so, das meine Kleine, wie sie oben ja schon angedeutet haben, einen Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung hat oder eine verminderte Funktionsleistung der Plazenta hat oder was meinen Sie ??? Wegen dem erhöhten Widerstand oder ??? Ich würde mich sehr freuen, wenn ich eine weitere Antwort von ihnen bekommen würde. Ich Danke Ihnen schon mal im vorraus für Ihre Mühe. Lg von Floechen24


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Hallo ! Ich hätte da noch eine Frage an Dr. Bluni. Was verstehen sie unter einer engmaschigen Kontrolle ??? Meinen sie einmal pro Woche CTG und wenn alle 2-3 Wochen einen Doppler oder wie oft sollte das besser sein CTG + Doppler ect. ??? Ich hatte seit der 27. SSW. jetzt jede Woche ein CTG + eine vaginale Untersuchung gehabt und bis jetzt mußte ich einmal nach 4 Wochen wieder zum Doppler, dann nach 3 Wochen und jetzt beim nächsten mal gehe ich schon in 2 Wochen zum nächsten Doppler (12.12.05). Ich danke ihnen schon mal im vorraus für ihre Mühe. Lg von Floechen24


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