Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr Bluni. Ich bin ab heute in der 10 SSW und hab immer noch grosse Angst vor einer Fehlgeburt oder Missed Abortion. Gibt es eine Statistik in welcher SSW sowas am häufigsten vorkommt und kann man sagen, dass, je näher man der 12 SSW kommt, das Risiko immer weniger wird? Bei uns ist alles ok, unser Baby entwickelt sich sehr gut, war beim letzten US vor 2 Tagen 22 mm gross, mit Arm und Beinstummeln usw. Zweite Frage: schaden zu häufige US und Untersuchungen (auf den Bauch drücken usw.) dem Baby und seiner Entwicklung? Ich hatte jetzt innerhalb von 2 Tagen zweimal US: Freitag den regulären, und am Sonntg nochmal weil ich wegen Blasenenzündung in der Notaufnahme war. Dort wurde dann wieder ordentlich an der Gebärmutter von aussen rumgedrückt. Danke für Ihre Hilfe Jamie
liebe Jamie, 1.Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer Fehlgeburt liegt aber bei etwa 85-90%! Nach der vollendeten 6. SSW ist das Fehlgeburtsrisiko so in etwa bei 12% und nach der vollendeten 12. SSW nur noch bei etwa 4%. Bei unauffälligem Verlauf der Schwangerschaft kann die Frau deshalb beruhigt sein und sollte bei etwaigen Ängsten mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin zu sprechen, der/die ihr diese dann sicher nehmen kann. Es gibt sicher keine absolute Garantie für einen positiven Verlauf. Eine gewisse Restunsicherheit besteht verständlicherweise für alle Schwangeren während der Zeit, in der nicht untersucht wird. Es gibt aber keine konkreten subjektiven Hinweise (mal von Blutungen, Schmerzen oder vorzeitiger Wehen abgesehen), die einem zeigen, dass vielleicht etwas nicht, wie erwünscht, verläuft.. Hier ist der Schwangeren zu empfehlen, sich bei Beschwerdefreiheit auf die aktuellen Untersuchungsbefunde zu verlassen und davon auszugehen, es mit der Schwangerschaft wohl auch in dem folgenden Intervall gut gehen wird. Bei etwaigen Beschwerden sollte die Frau sich vertrauensvoll an ihren behandelnden Arzt oder Hebamme wenden. Und: jede Schwangerschaft ist sicher einzigartig und kann individuell auch ganz anders verlaufen, bzw. von anderen Symptomen begleitet sein. Und dies selbst, wenn es schon vorher die ein oder andere Schwangerschaft gab und sie ganz anders verlief. Die Anwesenheit/Intensität eventueller, schwangerschaftstypischer Beschwerden hat nur selten eine klinische Bedeutung für den Zustand der Schwangerschaft. 2. Der diagnostische Ultraschall hat nach bisheriger Datenlage keine negativen Auswirkungen auf das Ungeborene, auch wenn natürlich nicht ohne Grund die Anzahl der notwendigen Untersuchungen unbedingt überschritten werden sollte. Der durch den Ultraschallkopf bedingte Druck auf den Bauch hat keine klinische Bedeutung. VB