Mitglied inaktiv
Hallo, Dr. Bluni! Ich bin völlig verzweifelt..letzte Woche wurde bei einer Routineuntersuchung festgestellt, dass ich (trotz Verhütung) in der 22. Woche schwanger bin. Da es mein erstes Kind ist, habe ich es wirklich nicht gemerkt, auch - wenn das selbst für mich bis dato unvorstellbar war. Nach dem ersten Schock kam die Angst. Ich bin bzw. WAR nämlich Raucherin (ca. 10-15 Zigaretten pro Tag). Nach dem Arztbesuch gestern habe ich natürlich SOFORT aufgehört. Bis jetzt sieht auch noch alles gut aus - das Baby ist gut entwickelt, die Plazenta gut durchblutet, nicht verkalkt. Trotzdem habe ich unheimliche Angst, das Baby könnte im Bauch sterben wegen der Raucherei, oder tot auf die Welt kommen, oder zu früh, und dann sterben. Wie hoch ist die Chance, dass ich trotz des Rauchens ein gesundes Baby auf die Welt bringen kann? Ich bin nur noch am weinen.. Gruß, Lea-Alice
Hallo Lea-Alice, 1. zum Rauchen in der Schwangerschaft kann ich folgendes sagen: das Anliegen, das Rauchen entweder ganz aufzugeben oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr ehrenhaft und aus medizinischer Sicht kann man sich über jede Schwangere freuen, die es schafft, die Schwangerschaft ohne Zigaretten zu überstehen. Das Rauchen sollte in jedem Fall und zwar sofort während der Schwangerschaft unterbleiben. Es sind hier auch keine Entzugssymptome zu erwarten. Das Umsteigen auf "leichte Zigaretten" ist nichts anderes, als ein Werbetrick: denn die enthalten die gleiche Menge an krebserregenden Substanzen und richten nicht weniger Schaden an, als die anderen! Das Rauchen führt zwar nicht zu irgendwelchen Fehl- oder Missbildungen, dennoch sind die meist nicht so sichtbaren Folgen für die Kinder nicht zu vernachlässigen oder zu verharmlosen: Die folgenden Probleme können bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen: Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nicht rauchenden Frauen. Untersuchungen belegen auch, dass Kinder rauchender Mütter bis zu viermal häufiger Verhaltensauffälligkeiten, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen. Hinzukommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel, Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Säuglinge von Nichtraucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen wiegen nur 3.216 Gramm. Die Frühgeburtlichkeit mit allen Folgen ist bei Raucherinnen bekanntermaßen viel häufiger anzutreffen. Insgesamt drei krebserregende Substanzen Karzinogene, die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen. Etwaige Folgen - z.B. für Krebserkrankungen im Kindesalter - sind bisher noch nicht abzusehen. Neuere Studien zeigen aber bei Kindern von Raucherinnen eine gehäufte Rate an Leukämie im Kindesalter. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, zeigen häufiger Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen. Wenn es nicht sofort mit dem Aufhören klappt, sollte sicher die Anzahl deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist die Beratung beim Hausarzt über Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung - auch in der Schwangerschaft - anzuraten. Viele Krankenkassen bieten hier Raucherentwöhnungskurse an. Nehmen Sie dieses Angebot an. Nikotinpflaster sollten in der Schwangerschaft nicht angewandt werden. Nachgedacht werden kann aber sicher über Hypnose oder Akupunktur zur Entwöhnung. 3. Tabakentwöhnungs-Programme: Von anerkannten Anbietern z. B. Suchtberatungsstellen werden auch Gruppenprogramme zur Tabakentwöhnung angeboten. a. Deutsches Krebsforschungszentrum Telefonische Beratung: Das Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums www.dkfz.de Tel.: 06221 / 42 42 00 www.rauchertelefon.de Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr b. Info- und Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de Tel.: 01805 / 31 31 31 12 Cent/Min. Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr 4. hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter der folgenden Adresse: http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf 2. Wenn Sie nun das Rauchen komplett einstellen, ist das sehr zu begrüßen und sehr wahrscheinlich wird dieses auch folgenlos bleiben, aber es wird niemanden geben, der dieses für die persönliche Situation vorhersagen kann. VB
Mitglied inaktiv
Esrtmal gratulier ich dir und finde es super das du das rauchen gleich aufgegeben hast. also ich hab es bei meinem ersten sohn auch erst ende 10ssw erfahren und hab bis dahin auch geraucht,ist zwar nicht solange wie bei dir,aber ich bekam einen gesunden sohn. zudem ist es ja nicht so das die kinder im bauch versterben wenn man raucht sondern es sind eher die spätfolgen,sowie erhöte risiken an asthma zu erkanken,krebs usw. aber du hast ja nicht gleich 40zigaretten am tag geraucht und du hast ja jetzt auch aufgehört. ich denke so grosse sorgen musst du dir bestimmt nicht machen,und das baby wird auf keinen fall sterben in deinem bauch wegen dem rauchen. ich wünsche dir eine schöne kugelzeit und geniess die zeit mit bauchi noch ;-) lg
Mitglied inaktiv
Die Chancen, trotz der bisherigen Raucherei ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, sind relativ gut, wenn jetzt tatsächlich nicht mehr geraucht wird. Die Einschätzung der Vorschreiberin "3jungs-mama" ("zudem ist es ja nicht so das die kinder im bauch versterben wenn man raucht sondern es sind eher die spätfolgen,sowie erhöte risiken an asthma zu erkanken,krebs usw.") ist nicht zutreffend: selbstverständlich ist auch gerade IN der Schwangerschaft das Rauchen für den Fetus akut gefährlich - gut also, daß Du aufgehört hast. Zudem sind die Schäden durchs Rauchen häufig so subtil, daß sie nicht immer (und natürlich auch nicht gerne..) damit in Zusammenhang gebracht werden, da sie sich oft erst später zeigen. Auch für Dich selber ist das Rauchen, falls Du nach der Geburt wieder anfängst, natürlich gefährlich. Außerdem wirst Du früher sterben und hast also nicht so viel von Deinem Kind - noch ein Grund mehr, in Zukunft keine Zigaretten mehr anzurühren.
Mitglied inaktiv
sorry andrea auch wenn ich gegen rauchen in der schwangerschaft bin,ich hab noch nieee gehört das ein kind im bauch verstribt wenn man raucht in der ss. es sind doch dann häufig die spätfolgen wie erhöte risiken eben. da ist auch sids mir drunter usw. und natürlich die plazenta die verkalt wird. aber das ein kind im bauch stirbt vom rauchen ist mir also echt neu.
Mitglied inaktiv
Danke für Eure Antworten. Ich habe aber trotzdem immer noch ganz schlimme Angst. Klingt komisch, aber nach dem ersten Schock freue ich mich auf das Baby. Traue mich aber gar nicht, mich richtig zu freuen, weil ich mir einrede, dass es eh schwer geschädigt ist, und vorzeitig sterben wird :( @Andrea6: Du bist wohl Hebamme oder so? Ich fand Dein Posting zwar informativ (Danke für Deine Einschätzung), allerdings ist mir schon klar, dass Rauchen gefährlich ist, den letzten Absatz mit dem erhobenen Zeigefinger (gerade, was das Rauchen nach der Schwangerschaft angeht) hättest Du Dir aber gerne sparen dürfen. Ich bin schon groß! ;-) Und, da ich ja jetzt aufgehört habe, möchte ich garantiert auch nie wieder anfangen zu rauchen. Gruß, Lea-Alice
Mitglied inaktiv
du brauchst dir wirklich nicht solche sorgen zu machen,sei stolz auf dich das du so schnell jetzt aufhören konntest und somit ersparst du deinem baby sehr viel. dein kind wird deswegen sicher nicht sterben. lg
Mitglied inaktiv
Auch wenn Dir, "3jungs-mama", der Zusammenhang von Rauchen und intrauterinem Fruchttod nicht geläufig ist, ändert das nun nichts an den Tatsachen.... Es gibt tatsächlich Dinge, von denen Du "noch nieee gehört" hast und die trotzdem stimmen.