Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Thalassämie minor

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Thalassämie minor

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich habe eine Thalassämie minor, unter der ich aber überhaupt nicht leide (ich bin halt nur blasser als andere). Mein Freund hat keine Thalssämie und auch ist in seiner Familie kein Fall bekannt. Meine Frauenärztin hat mir zwar schon ein wenig die Angst genommen, aber leider habe ich auch in der Vergangenheit schon feststellen müssen, dass sich viele Ärzte mit der Bluterbkrankheit absolut nciht auskennen, daher bin ich halt ein wenig skeptisch, ob die Ärztin recht hat oder ob sie es nur sagt, weil sie nciht so viel Ahnung hat. Ich selbst weiß halt so viel über die Thalassämie, dass die Einnahme von Eisen für mich absolut Gift ist, meine roten Blutkörperchen halt kleiner sind als bei denen, die keine Thalassämie haben und somit weniger Sauerstoff von den Blutkörperchen transportiert werden kann und das mein HB-Wert niedriger ist als bei anderen (obwohl bei der letzten Blutuntersuchung lag er bei 11,6 g/dl (was ja, wenn man vom Normalwert von 12 g/dl ausgeht, ja nciht sehr viel weniger ist - oder?). Jetzt habe ich halt viel gelesen im INternet (was ich wohl besser nciht hätte machen sollen, weil es mich zusätzlich verunsichert hat), dass halt gerade dieses Transport von weniger Sauerstoff für das Baby nicht so gut sein soll. Und es halt kontrolliert werdenmuss, ob alles genügend durchblutet wird und das eine Schwangerschaft für eine Frau mit Thalassämie minor eventuell etwas schwieriger werden kann ggf. müsse man bei der Geburt sogar Bluttransfusionen bekommen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich würde halt gerne von Ihnen wissen, in wie weit die Thalassämie minor meine Schwangerschaft wirklich belasten kann und auf was ich selbst achten sollte oder ggf. meinen Arzt aufmerksam machen sollte. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße Jeanette


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Jeanette, bei den so genannten Thalassämien liegt eine genetische Störung der Hämoglobinbildung vor. In Europa finden wir die klinisch bedeutsamste Erkrankung als ß-Thalassämia major als schwere Form. Die weniger auffällige Form ist die Thalassämia minor. Patientinnen mit einer Thalassämie haben ein höheres Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft und bedürfen einer intensiveren Betreuung. Gegebenenfalls auch durch verschiedene Fachdisziplinen. Jedoch bedeutet nicht jede Form der Anämie gleich Folgen für das Ungeborene. Ob und in welcher Dosierung/Verabreichungsform bei einer auftretenden Anämie Eisen gegeben werden sollte, ist dann am besten mit den Ärzten vor Ort zu besprechen. VB


Mitglied inaktiv

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Ich hab noch vergessen zu erwähnen, dass ich jetzt in der 13. Schwangerschaftswoche bin.


Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, danke für Ihre Antwort, aber ehrlich gesagt, haben Sie mir nichts Neues gesagt, denn die Auskunft, die Sie mir gegeben haben, ist mir bereits bekannt. ;-) Ich weiß, dass die Thalassämie major die schlimmere Form ist und Eisen darf ich bei meiner Minor-Form ebenfalls wie bei der schweren Form der Thalassämie auf keinen Fall erhalten, denn es handelt sich hier nicht um eine "normale" Anämie. Es ging mir lediglich darum, inwieweit, die Minor-Form Auswirkungen auf meine Schwangerschaft hat, denn hier bekomme ich auch von meiner Frauenärztin keine konkreten Antworten - außer, dass sie mir sagt, dass ich nciht so viel lesen soll und mir keine Sorgen machen soll. Ich perönlich habe aber eher das Gefühl, dass sie keine Ahnung von der Thalassämie hat und es mir aber nicht sagt. Danke dennoch für Ihre Antwort, ich denke, es ist wohl besser, wenn ich mich diesbezüglich an einen Hämatologen wende. Liebe Grüße Jeanette


Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich hatte heute ein Telefongespräch mit einem Hämatologen und es ist wohl so, dass man während der Schwangerschaft bei einer Thalassämie minor den Hb-Wert im Auge behalten muss. Dieser darf nicht unter 10 g/dl sinken, da dann ein Risiko für das Baby besteht wegen Durchblutungsstören bei der Mutter. Wenn ich also immer schön den Hb-Wert kontrollieren lasse, dann ist alles ok und falls er unter 10 g/dl sinken sollte, dann bekommt man Bluttransfusionen. Wollte Ihnen das nur kurz mitteilen. Liebe Grüße Jeanette


MerryBerry1

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Hallo Jeanette, Musstest du dann laut dem Hematologen weiterhin die Eisentabletten nehmen? Danke vorab & LG


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