Sterilisation mit 44 noch sinnvoll

Hallo Melwurm, 1. selbstverständlich kann es noch einige Jahre dauern, bis die Fruchtbarkeit bei Ihnen so weit reduziert ist, dass ggf. keine Verhütung mehr notwendig wird. 2. wenn es um das Thema sichere Verhütung geht, so gibt es - wenn keine Kontraindikationen vorliegen - doch eine Reihe von Verhütungsmethoden, die eine ähnlich hohe Sicherheit bieten. Dazu lassen Sie sich am besten vor Ort individuell durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt beraten. 3. theoretisch kann im Rahmen eines Kaiserschnitts eine Sterilisation mit durchgeführt werden, was auch die Operation als solche nicht bedeutend erweitern würde. Fakt ist aber, dass es unter normalen Umständen für die gesetzlich versicherte Patientin eine private Zusatzleistung darstellt, für die die Klinik eine Rechnung stellen kann. Und wichtiger noch: Beim Partner, kann dieser Eingriff einfacher, risikoärmer, preisgünstiger und mit der gleichen Sicherheit durchgeführt werden. Vor diesem Eingriff bei der Frau sollte auch immer über Alternativen und die Möglichkeit eines so genannten "Poststerilisationssyndroms" aufgeklärt werden: Dieses beschreibt ein verändertes Zyklusgeschehen mit stärkeren und schmerzhaften Blutungen und selten auch dem vorzeitigen Eintritt von Beschwerden der Wechseljahre, was zum Teil auch erst nach Jahren auftreten kann. Herzliche Grüße VB Quellen: Beller, Fritz Karl, Vorteile und Risiken der Sterilisation, FRAUENARZT, 45 (2004) Nr. 3, 204-212 Carignan C et al. Tubal Occlusion Failures: Implications of the CREST Study on Reducing the Risk. Medscape General Medicine 1999; 1 (2). Desrosier JA, Ianni F. [Post-ligation syndrome: a follow-up of 556 cases, 5 to 8 years after tubal sterilization]. Union Med Can 1989; 118: 117–9, 122–5. Gentile, Gwen, Steven, P., Kaufman, C., Helbig, Donald W., Is there any evidence for a post-tubal sterilization syndrome? Fertility and Sterility - February 1998 (Vol. 69, Issue 2, Pages 179-186) Hasskamp, T., Versagerraten nach Tubensterilisation, Frauenarzt, 44 (3) 2003, 286-287 Hillis, S.D., Marchbanks, P.A., Tylor, L. R., Peterson, H.B., Higher hysterectomy risk for sterilized than nonsterilized women; Findings from the U.S. Collaborative Review of Sterilization. The U.S. Collaborative Review of Sterilization Working Group. ( 1998) Obstet Gynecol., 91,241-6 Kolmorgen, K., Lueken, R., Pfeiffer, A., Schwangerschaften nach laparoskopischer bipolarer Tubensterilisation, FRAUENARZT, 43 (2002) Nr. 6, 674-678 Lethbridge, DJ., Post-tubal sterilization syndrome, Image J Nurs Sch. 1992 Spring;24(1):15-8. Peterson HB, Xia Z, Wilcox LS, Tylor LR, Trusse, Pregnancy after tubal sterilization with bipolar electrocoagulation. U.S. Collaborative Review of Sterilization Working Group. ll J. Obstet Gynecol 1999;94:163–167 Peterson, Herbert B. MD, Xia, Zhisen PhD, Joyce et.al, The risk of pregnancy after tubal sterilization: Findings from the U.S. Collaborative Review of Sterilization, Am J ObstetGynecol, April 1996 (174), 1161-70 Peterson, Herbert B., Jeng, Gary, Folger, Suzanne G. et. al., THE RISK OF MENSTRUAL ABNORMALITIES AFTER TUBAL STERILIZATION, N Engl J Med 2000; 343:1681-168 Wilcox LS, Martinez-Schnell B, Peterson HB, Ware JH, Hughes JM., Menstrual function after tubal sterilization. Am J Epidemiol 1992;135: 1368-81. Kontrazeption - von den Grundlagen zur Praxis, Johannes Bitzer von Thieme, (Mai 2010)

Ich wollte zu dem Thema einfach noch eine weitere Meinung als die der Klinikaerztin hoeren. Irgendwie widerstrebt mir der Gedanke an den Eingriff - wenn er z. B. ohnehin aus Altersgruenden ueberfluessig ist.

Ich bin zwar nicht Dr. Bluni, sage dir aber, wie ich das sehe. Die Eizellqualität lässt in diesem Alter doch sehr nach und es ist an sich schon unwahrscheinlich, mit 44 auf natürlichem Weg noch schwanger zu werden. Ausnahmen gibt es natürlich dennoch. Aber: Es geht im Prinzip nur um etwa 3 Jahre, dann dürfte die Gefahr/Chance schwanger zu werden, gegen Null gehen. In dieser Zeitspanne würde ich mir überlegen, ob eine Spirale in Frage kommt oder eben eine Pille. Wenn Persona gut funktioniert hat, würde ich dabei bleiben (außer natürlich, das jetzige Baby entstand trotz Persona, dann wäre es mir auch zu unsicher).

Das mag schon stimmen, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, aber es gibt keine Garantie, dass man nicht mehr schwanger 3rd. Aktuell bin ich wie gesagt schwanger und kurz vor der Geburt und ich wurde trotz 43 Jahren im 1. Zyklus nach einer Fehlgeburt schwanger. Davor hat es 1 Jahr gedauert, und bei den Schwangerschaften davor zwischen 1 - 4 Monaten. Jedesmal war ich ueber 35 bzw. 40. Meine Oma wurde ungewollt sogar mit 47 schwanger. Allerdings ist unsre Familienplanung jetzt abgeschlossen. Am meisten habe ich vor weiteren Fehlgeburten, Eileiterschwangerschaften etc Angst. Ausserdem will ich das Schicksal nicht herausfordern. Bis jetzt sind alle Kinder gesund. Es geht mir darum nach dem Kaiserschnitt so schnell wie moeglich fit zu sein. Das will ich nicht mit einem zusaetzlichen Eingriff verzoegern. Persona hat gut funktioniert. Es gibt allerdings ein hoeheres Risiko schwanger zu werden als bei der Pille. Ausserdem soll es in den Wechseljahren nicht mehr zuverlaessig sein.

Aha! Vielen Dank fuer die Info! Dass es eine Zusatzleistung ist, hat mir naemlich niemand gesagt. Mit meinem Mann habe ich schon mal ueber das Thema gesprochen, er waere eventuell bereit dazu, ich will ihn aber nicht dazu ueberreden. Wir sind dabei zu ueberlegen. Es ging jetzt hauptsaechlich um das Angebot der Klinik.

Und das mit diesem Syndrom hoere ich auch zum 1. Mal. Das erklaert, warum meine Mutter einige Jahre frueher als die restlichen weiblichen Verwandten in die Wechseljahre kam und unter viel extremeren Wechseljahresproblemen litt. Ich hatte das die ganze Zeit im Hinterkopf und eine instinktive Abneigung gegen den Eingriff.